Inhalt 1984 Rundspruch-ArchivBOULDER / PRAG
Über die sichtbare Sonnenoberfläche zog Mitte März zum 3. Mal die Parade von Sonnenflecken, die uns am Ende der Monate Januar und Februar Rekordhöhen des solaren Flux von 180 bzw. 175 beschert hatten. Dieses Mal reichte es nur zu einem Wert von 136 am 15.03., der allerdings in den folgenden Tagen im Rückgang begriffen war. Trotzdem war am vergangenen Wochenende auf 28 MHz reger Verkehr festzustellen, wenn auch nordwestliche Funkwege deutliche benachteiligt waren. 14 MHz und 21 MHz waren bis in den pazifischen Inselraum hin offen. Davor hatte es auch zwei kurze Bandöffnungen in Nord-Süd-Richtung auf 50 MHz gegeben. Es wird damit gerechnet, daß sich der solare Flux bis Ende März auf mittleren Werten hält und damit den wieder ungünstiger werdenden Sonnenstand teilweise kompensiert. Aussichten auf gute DX-Bedingungen sind aber nur noch bis zum 24.03. vorhanden. Vom 25.–31. sind auf nördlichen Funkwegen häufiger schwere geomagnetische Störungen zu befürchten, besonders am 25./26. und vom 28.03.–04.04.. In deren Zusammenhang sind aber kurzzeitige gute TE-Bedingungen, also auf transäquatorialen Wegen, möglich. Dabei wird sogar auf 144-MHz-DX über Plasma-Strukturen in der äquatorialen Ionosphäre getippt. Mit allgemein brauchbaren Ausbreitungsverhältnissen wird wieder zwischen dem 05. und 10.04. gerechnet.
WASHINGTON
Als erster „VEC“, Volunteer Examination Coordinator, hat die US-FCC den Anchorage Radio Club in Alaska ernannt. Unter der Regie des als VEC anerkannten Clubs sollen künftig im Auftrag der FCC von ernannten Funkamateuren der höheren Klassen Amateurfunkprüfungen oberhalb der Ebene der Novice-Klasse abgenommen werden. Kandidaten der Novice-Klase wurden schon bisher von ausgesuchten Funkamateuren geprüft. Der Anchorage Radio Club hat die Regie für Amateurfunkprüfungen in ganz Alaska, FCC-Region 11, übernommen, doch können von der FCC für die einzelnen Regionen auch mehrere VECs bestellt werden, z. B. die „Affiliated Clubs“ der ARRL. Die nächsten VECs wurden von der FCC in Ohio eingesetzt für die Region 8, in Illinois für Region 9, in New Jersey für Region 2 und in Puerto Rico für FCC-Region 12. Qualifizierte Funkamateure wurden inzwischen aufgerufen, sich den neuetablierten VECs für Prüfungen zur Verfügung zu stellen.
NEWINGTON
Die QSL-Karten für den Astronauten-Amateurfunkbetrieb von Dr. Owen Garriott wurden von der ARRL in Druck gegeben, nachdem W5LFL den Entwurf gebilligt hatte. QSL-Karten für die von ihm aufgezeichneten QSOs oder Anrufe wird W5LFL selbst unterschreiben, bei Antworten auf Hörerberichte wird seine Unterschrift eingedruckt. Lokale Amateurfunkclubs bei Newington helfen beim Eintaschen in die bereits vorliegenden 10.000 Versandumschläge.
SURREY
Über zwei Wochen nach dem Start von UOSAT-OSCAR 11 konnte der Satellit weder von der Guilford-Kommandostation noch von Los Angeles aus durch Steuersignale auf 1,2 GHz wieder in einen brauchbaren Betriebszustand versetzt werden. Nach seinem Start am 01.03., 17:59 UTC war seine Bake fünf Stunden hindurch auch in Deutschland hörbar. Sie sollte während der Nacht nur fünf Stunden pausieren, blieb dann aber weiter nicht aufnehmbar. Am 07.03. meldete W1AW, die Telemetriesignale der Bake auf 145,825 MHz seien mit Hilfe von EME-Empfangsstationen sehr schwach feststellbar. Am 13.03. forderte W1AW zur Abgabe aktueller Hörberichte über die Bake an die Universität Surrey oder die AMSAT-US auf.
PALERMO
Den Präfix IT84 mit ihrem eigenen Suffix können sizilianische Funkamateure aus Anlaß der Konferenz der IARU-Region 1 während des Monats April 1984 verwenden. Aus dem gleichen Anlaß stiftete die Region Sizilien des italienischen Amateurfunkverbandes ARI das „IARU ’84 Award“. Europäische Stationen sollen dafür 40 Kontakte mit IT84-Stationen durch Listeneinsendung nachweisen. Die QSOs können auf allen Bändern und Betriebsarten erfolgen. Verbindungen mit der Tagungsstation in Cefalu, IP9IARU, die vom 08.–13.04. in Betrieb sein wird, zählen einmalig anstelle von fünf anderen QSOs und werden mit einer Sonder-QSL bestätigt. Für die drei europäischen und drei außereuropäischen Stationen mit höchster QSO-Zahl sind Sonderpreise ausgesetzt. Anträge dafür sind mit QSO-Liste und 5,– US$ bis zum 31.06.1984 einzureichen. Für die Bewerber um das normale „IARU ’84 Award“ genügt eine Einsendung bis zum 31.12. an: Gioacchino Tramuto, IT9TGO, ......
CEFALÙ
Als Teilnehmer der Konferenz der IARU-Region 1 vom 08.–13.04. in Cefalù haben sich bis Mitte Februar 35 der 54 Mitgliedsverbände der Region 1 angemeldet. Üblicherweise lassen sich einige der nicht gemeldeten Länder durch Amateurfunkverbände ihres Vertrauens vertreten.
BREDA
Der diesjährige „Tag für den Amateur“ der VERON am 31.03. wird vom niederländischen Staatssekretär für Verkehr Dr. Scherpenhuizen offiziell eröffnet. Tagungsort ist das Lokal Het Turfschip in Breda. Einlaß zur Veranstaltung erfolgt ab 09:00 Uhr. Einweisung auf 145,250 MHz und 145,550 MHz. Es sind eine Reihe von Vorträgen, ein CW-Wettbewerb und u. a. Demonstration von Feldstärkemessungen vorgesehen. Die „Immunitäts-Kommission“ hält von 10:00–16:00 Uhr eine Sprechstunde für Entstörungsfragen ab.
HATTEN
Die Clubstation DLØBZ mit dem Sonder-DOK „FZH“ des DARC-Campingplatzes in Hatten wird ab April auch auf 70 cm QRV sein. In diesem Jahr soll ebenfalls noch eine RTTY-Anlage in Betrieb genommen werden. Der Lagerleiter Uwe Heitmüller, DK1EU, und seine Stammbesatzung des DARC-Camps freuen sich schon jetzt auf das Wiedersehen mit den alten Freunden aus Nah und Fern und auf das Kennenlernen der neuen Gäste im Sommer 1984. Ein dreiseitiger Prospekt kann gegen einen frankierten DIN-A4-Umschlag angefordert werden. Adresse und Telefon-Nr. sind auf den gelben Seiten der cq-DL vermerkt.
KASSEL
Am 17./18.03. fand in Kassel die 1. UKW-Arbeitstagung in diesem Jahr statt. Neben den Berichten der UKW-Referenten und Mitarbeiter wurden Gespräche über 23-cm-Relaisfunkstellen, Baken und einem UKW-Handbuch geführt. Es wurden eingehend die vorliegenden Dokumente der bevorstehenden IARU-Region-1-Konferenz besprochen.
BAUNATAL
Wenn jetzt vom 25.03.–29.09. die Sommerzeit Ihre „normalen“ Uhren um eine Stunde vorrücken läßt, so gilt das nicht für Ihre Stationsuhr. Diese zeigt mit einer Differenz von jetzt –2 Stunden zur Sommerzeit unverändert die UTC, Universal Time Coordinated, an, damit Sie der Forderung der Durchführungsverordnung zum Amateurfunkgesetz § 10 auf Eintragung dieser UTC in Ihr Stationstagebuch laufend nachkommen können.
Ende des DL-RS Nr. 12/84 vom 23.03.1984
Abschrift und Archiv-Bearbeitung: DC7XJ
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