DEUTSCHLAND-RUNDSPRUCH DES DARC NR. 9/84 VOM 03.03.1984


BOULDER

Die neuen Lebens-Chancen für den Sonnenfleckenzyklus 21 bestehen unvermindert. Bis 174 am 25.02. hatte der solare Flux nicht ganz die Höhe von 180 des Maximums am Ende Januar erreicht. Aber seit vor sieben Wochen der generelle Abstieg der Sonnenaktivität durch einen unerwarteten Aufstieg unterbrochen wurde, lagen die Werte des solaren Flux außer an drei Tagen stets höher als bei der vorhergehenden Sonnenrotation. Der hohe Flux hatte die maximal usable Frequencies so weit in die Höhe getrieben, daß am vorigen Wochenende das 20-MHz-Band selbst auf der Pol-Nahroute in die USA offen war. Vom 24.–27.02. stieß die Sonne jeden Tag kräftige Flares aus, die mit üblicher Verzögerung zu starken magnetischen Störungen führten. Diese wirkten sich zunächst mehr in hohen nördlichen Breiten aus, während zum Wochenanfang auf 28 MHz noch z. B. Indonesien und Südafrika hörbar waren. Durch den derzeitigen Rückgang des solaren Flux und damit der MUF wären die Ausbreitungsbedingungen bis zum 29.02. und vom 02.–03.03. betroffen, danach soll bis etwa 08.03. eine Besserung einsetzen. Durch den zunehmenden günstigeren Sonnenstand werden aber bis Frühjahrsbeginn die MUF und die täglichen Nutzbarkeitszeiten der Hochfrequenzbänder steigen.


ROM

Laut telefonischer Durchsage aus Italien wurde dort ein Bereich des 1,8-MHz-Amateurfunkbandes ab 28.02.1984 für den Amateurfunkverkehr freigegeben. Es ist dies der Bereich 1830–1850 kHz für Italien, für Sizilien allerdings nur 1830–1845 kHz. Italienische Funkamateure waren auch bereits auf diesem Band anzutreffen, obwohl eine schriftliche Bekanntgabe bisher offenbar nicht vorliegt.


BERN / ROM

Nach achtjährigen Verhandlungen wurde zwischen der schweizer und der italienischen PTT ein Gegenseitigkeitsabkommen über die Anerkennung von Amateurfunk-Prüfungen und -Genehmigungen abgeschlossen. Es gilt allerdings nur für den UKW-Bereich mit Sendeleistungen von 100 W, normalerweise für eine 3-Monatsgenehmigung. Wenn der Aufenthalt im Nachbarland länger als ein Jahr dauert, kann aber auch eine Dauergenehmigung erteilt werden. Einer Ausdehnung des Abkommens auf die Frequenzen unterhalb von 30 MHz hat offenbar die schweizer Verwaltung wegen der nach ihrer Meinung unzureichenden Anforderungen an die CW-Kenntnisse für italienische Funkamateure nicht zugestimmt. Wer aber – ohne Lizenz – im Nachbarland einen Wohnsitz länger als ein Jahr hat, kann dort eine Amateurfunk-Konzession zu den gleichen Bedingungen wie die eigenen Staatsangehörigen erhalten. Erste Kontakte zwischen schweizer und italienischer Verwaltung in dieser Frage wurden übrigens vor acht Jahren anläßlich des Bodenseetreffens in Friedrichshafen angeknüpft.


CARDIFF

Als 50. Präsident der RSGB wurde am 14.01. R. G. Barrett, GW8HEZ, in sein Amt eingeführt. Auf der anschließenden Sitzung des RSGB-Amateurrates wurde Frau Joan Heathershaw, G4CHH, zum „Executive Vice President“ für dieses Jahr gewählt. Damit hat sie als erste Frau in einem so hohen RSGB-Amt Aussicht, als nächstjähriger Präsident der RSGB gewählt zu werden.


PORT MORESBY

Aus Papua-Neuguinea berichtet P29BR, daß dort Ende 1993 unter anderem fünf Einheimische die Amateurfunkprüfung abgelegt haben. Ausrüstungsprobleme sollen mit Hilfe der Entwicklungshilfe-Bausätze der ARRL gelöst werden. Das Callbook 1984 nennt zwar 150 P29-Rufzeichen, doch ist nie sicher, ob nicht frühere lizenzierte Entwicklungshelfer das Land nicht längst wieder verlassen haben. Nach Meinung von P29BR wäre für das Land eine Amateur-Notfunk-Organisation von Nutzen zum Einsatz bei Naturkatastrophen, wie kürzlich, als in 36 Stunden 75 cm Regen gefallen war.


NEWINGTON

Wie die ARRL am 26.01. über W1AW meldet, hat die US-FCC ihre Frequenzzuweisungen an die Notfunkorganisation Radio Amateur Civil Emergency Service, RACES, erweitert. Die Bandsegmente, in denen sich der „Emergency Traffic“ konzentrieren soll, sind: 3930–3980 kHz, 7079–7097 kHz, 14.331–14.350 kHz, 21.228–21.267 kHz und 29.227–29.273 kHz. Im UKW-Bereich sind jetzt 144,500–144,700 MHz und 146,000–148,000 MHz zugewiesen und völlig neu sind 420–450 MHz, 1240–1300 MHz und 2390–2450 MHz, wie es heißt „mit den üblichen Einschränkungen für diese Bänder“, wovon z. B. der Bereich 420–430 MHz entlang der kanadischen Grenze betroffen wird.


SURREY

Der zweite Satellit der Universität von Surrey, UOSAT-B, soll planungsgemäß am 01.03. in eine 700 km hohe, sonnensynchrone Erdumlaufbahn geschossen werden. Er konnte in nur fünfmonatiger Bauzeit fertiggestellt werden.


NEWINGTON

Ohne Gegenstimme wurde der Belize Amateur Radio Club – BARC – als 119. Mitglied in die IARU aufgenommen, teilt der IARU Calendar 121 vom 31.01. mit.

Wie die IARU weiter berichtet, feierte die LAMBRE, Liga de Amadores Brasileiros des Radio Emissao am 02.02. und der Radio Club Venezola (RVC) vom 01.–05.02. ihr 50jähriges Bestehen. Aus diesem Anlaß will der RVC Ende Februar eine DXpedition unter dem Rufzeichen YVØAA nach der Aves-Insel entsenden, die separaten DXCC-Status genießt. QSL-Vermittler soll YV5DFI, ..... sein.

In den 13 Monaten vom November 1982 bis Dezember 1983 gab die IARU knapp 2500 WAC-Zertifikate aus, 44 % für Fonie, 42 % „Mixed“ und 5 % für einzelne Bänder, darunter 20 auf 144 MHz und 15 auf 432 MHz sowie 123 Fünfband- und elf Sechsband WACs und 37 in der Sendeart RTTY.


BERLIN

Das Rufzeichen DL7TZ wird seit 1980 von einem Piraten auf dem 70-cm-Band und allen Kurzwellenbändern in SSB und FM mißbraucht. Der Vorname wird mit Jürgen angegeben, der DOK wechselt laufend.


TRIER

In der Nacht vom 04. zum 05.02. wurde in Gusterath bei Trier aus einem PKW ein 2-m-Funkgerät IC-245 entwendet. Hinten am Gerät befindet sich eine Diodenbuchse und vorn links unter dem Sensor ist eine Klinkenbuchse für einen Kopfhöreranschluß. Sachdienliche Hinweise, die zur Wiederbeschaffung des Gerätes führen, werden erbeten an Günter Bösen, DK5WA, ......


Ende des DL-RS Nr. 9/84 vom 03.03.1984

Abschrift und Archiv-Bearbeitung: DC7XJ

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