DEUTSCHLAND-RUNDSPRUCH DES DARC NR. 8/84 VOM 24.02.1984


MEUDON

Zum Redaktionsschluß des DL-RS lag nur eine Aufnahme des Ursigramm-Dienstes des Western Europe Regional Warning Center in Meudon, nordwestlich von Paris, vor. Dessen Meldungen werden im Auftrag der URSI, Union Radio-Scientifique Internationale in Zusammenarbeit mit anderen wissenschaftlichen Institutionen und mit Unterstützung der UNESCO herausgegeben. Wichtiger Bestandteil der Meldungen ist die Angabe des solaren Flux, der zur Orts-Mittagszeit im kanadischen Ottawa auf einer Frequenz von 2800 MHz gemessen wird, und in seinem Gang Rückschlüsse auf die kurzfristig zu erwartenden MUFs zuläßt. Die Aufnahme solcher unter „CQ“ laufenden Wettermeldungen war den bundesdeutschen Funkamateuren durch BPM-Verfügung vom 24.01.84 ausdrücklich zugestanden worden. Nach den täglichen Meudon-Aussendungen ist der solare Flux von einem Zwischenhoch von 147 am 10./11.02. auf 116 am 15. zurückgegangen, weil große Sonnenfleckengebiete am westlichen Sonnenrand abgewandert sind. Inzwischen wurden aber die Sonnengebiete wieder wirksam, die das unerwartet hohe Maximum von 180 Ende Januar bewirkt hatten. Die Folge war ein rasch einsetzender neuerlicher Anstieg bis auf 140 am 20.02. Damit verbundene starke Protonenausstöße am 19./20.02. verursachten aber starke Dämpfungen im Kurzwellenspektrum ab 21.02. und steigerten die Aussicht auf Aurora-Erscheinungen. Erneute Störungen werden vom 25.–28.02. erwartet. Weitere Vorhersagen lassen sich z. Zt. nicht treffen.


’S-HERTOGENBOSCH

Zum 9. Male findet am Samstag, dem 10.03. der National-Radio-Flohmarkt in der Brabanthalle in ’s-Hertogenbosch in Holland statt. Die Ausstellung ist von 09:00–15:30 Uhr geöffnet. Die Anfahrtswege sind ausreichend gekennzeichnet.


WIEN

Im Post- und Telegraphenverordnungsblatt der Bundesrepublik Österreich wird ab 01.01.84 der Frequenzabschnitt 433,125–434,725 MHz für „Funkfernsteueranlagen und -Einrichtungen“ in 32 Kanälen von 50 kHz Breite freigegeben. Auch in der Bundesrepublik Deutschland ist bekanntlich laut Anlage 1 zur DV-AFuG das ISM-Band von 433,050–434,790 MHz zusätzlich zum Amateurfunkdienst auch für den Betrieb von HF-Geräten für industrielle, wissenschaftliche, medizinische, häusliche oder ähnliche Zwecke, sowie für Fernwirkanlagen bereitgestellt. Handhabe für eine solche Regelung bietet die Fußnote 662 zum Frequenzzuweisungsplan der VO Funk Genf 1982, in die sowohl die Bundesrepublik Deutschland wie auch Österreich eingetreten sind. Darüber hinaus ist aber in Österreich der Frequenzbereich 438,050–438,550 MHz ausschließlich für Amateur-Notfunkverkehr reserviert, und angeblich besteht auch die Gefahr, daß der Bereich 430–432 MHz anderweitig belegt wird.


BERN

Ende 1983 waren in der Schweiz 3600 Amateurfunk-Konzessionen ausgegeben worden, davon 2930, das sind 81 %, an Mitglieder der USKA. Insgesamt hatte die USKA zu diesem Zeitpunkt 4214 Mitglieder, von denen also 70 % lizenziert sind.


PARIS

Auf die zweimal wöchentlich ausgestrahlten Rundsprüche der Leitstation F8REF unseres westlichen Nachbarverbandes macht uns REF-Präsident Jaques Hodin, F3JS, besonders aufmerksam. Damit soll einmal den deutschen Funkamateuren Gelegenheit gegeben werden, aktuelle Amateurfunk-Nachrichten aus Frankreich aus 1. Hand aufzunehmen, zum Anderen wird aber auch freundschaftlich gebeten, zu den Rundspruchzeiten diese Frequenzen nicht mit anderweitigem Verkehr zu belegen. Das gilt besonders für den von den meisten nicht entzifferbaren RTTY-Betrieb. Die Rundspruchzeiten und Frequenzen von F8REF sind: samstags um 08:00 UTC auf 7038 kHz RTTY, um 09:00 UTC auf 3775 kHz SSB, um 09:30 UTC auf 7075 kHz SSB und montags um 19:30 UTC auf 3775 kHz.


BONN

Eine Fehlinterpretation in unserer Rundspruchmeldung der vergangenen Woche über die auch teilweise Anerkennung von Zusatzprüfungen wird vom BPM folgendermaßen berichtigt: Für eine längere Aufbewahrung der Prüfungsunterlagen über ein Jahr hinaus entsprechende Verwaltungs-Anweisung zur DV-AFuG Abschnitt 2.2.3 besteht kein Anlaß, da künftig ohnehin eine Eintragung in die Genehmigungsurkunde erfolgen soll. Eine längere Aufbewahrung würde nur den Verwaltungsaufwand in unangemessener Weise erhöhen.


KIEL

Am 20.02. feierte Alfred Müller, DL1FL, seinen 70. Geburtstag. Seit 1933 Mitglied im DASD engagierte er sich nach dem Kriegsende neben seiner beruflichen Tätigkeit in besonderem Maße für den Amateurfunkdienst und den DARC. Seine Aktivität ist es mit zu verdanken, daß in den ersten Nachkriegsjahren die Funkamateure wieder zusammengefunden haben. Während seiner mehr als 50jährigen Mitgliedschaft im DASD und DARC hat er vielfältige Aufgaben in verantwortlichen Positionen innerhalb des Clubs erfüllt. Heute noch arbeitet er aktiv als Referent für Funkverwaltungsfragen am Clubgeschehen mit. Viele Beiträge im Deutschland-Rundspruch stammen aus seiner Feder.


Ende des DL-RS Nr. 8/84 vom 24.02.1984

Abschrift und Archiv-Bearbeitung: DC7XJ

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Inhalt 1984 Rundspruch-Archiv