DEUTSCHLAND-RUNDSPRUCH DES DARC NR. 5/83 VOM 04.02.1983


BOULDER

Die Aktivität unserer Sonne ist seit Jahresende 1982 scharf abgesunken und blieb während des Januars niedrig, gekennzeichnet durch ein Monatsmittel des solaren Flux von 138, dem niedrigsten seit Jahren. Der Januar-Höchstwert von 170 am 06.01. hatte schon volle 109 Einheiten unter dem der vorhergehenden Sonnenrotation gelegen. Der Tiefstwert von 117 wurde am 22. erreicht. Aufgrund der niedrigen Sonnenaktivität wurden aber auch überwiegend niedrige geomagnetische Störungen registriert so daß die Ausbreitungsbedingungen zumeist gut waren, wenn man die stark verkürzten Bandöffnungszeiten auf 21 MHz und 28 MHz außer Betracht läßt. Dafür zeigte sich dann auf den Frequenzen unter 10 MHz eine deutliche Besserung.

Gute DX-Bedingungen wurden für den 04.02. erwartet. Mit einer erwarteten Spitze des solaren Flux um den 03.02. dürften aber auch neue geomagnetische Störungen in der Zeit zwischen 05. und 08. verbunden sein und wieder zur Monatsmitte, diese möglicherweise sogar mit Aurora-Effekten. Von den solaren Aktivitäten um den 03.02. und am Monatsende steht etwas Auftrieb für das 28-MHz-Band in Aussicht.


LONDON

Eine wichtige Neuerung im Zuge der Änderungen der britischen Amateurfunkbestimmungen zum 01.10. letzten Jahres ist eine eingeschränkte versuchsweise Wiederfreigabe von Grußbotschaften. Ihre Aussendung ist zunächst auf „special event“, Sonderstationen mit dem Präfix GB beschränkt. Nichtamateure dürfen von diesen Stationen unter Aufsicht und Einleitung des Lizenzinhabers Grußbotschaften von höchstens zwei Minuten Länge und an jede Station nur einmal aussenden. Damit waren jahrelange Bemühungen der RSGB gerade rechtzeitig zum diesjährigen „Jamboree on the air“ der Pfadfinderschaft von Erfolg gekrönt. Wenn diese versuchsweise Freigabe erfolgreich verläuft, ist an weitere Lockerungen gedacht, u. a. auf eine Ausdehnung auf das Ausland, wozu aber erst Übereinkommen mit den verschiedenen Ländern abgeschlossen werden müssen.


MONDSEE/Österreich

Dipl.-Ing. Erzherzog Anton von Habsburg, OE5AH wurde am 04.12.1982 zum Ehrenmitglied des ÖVSV ernannt, dem er sich seit seiner Gründung verbunden fühlt. Der jetzt 82jährige hatte 1914 als 14jähriger Gymnasiast seine Amateurlaufbahn mit einem Knallfunksender und einem Detektorapparat begonnen. Als Antenne diente das Kupferdach einer Wiener Kirche. Gegenstation war eine Funkstelle des K. u. K.-Kriegsministeriums. Als Gegenleistung nahm er für diese Funkstelle ausländische Telegramme auf, als deren Antenne unter einer Schneelast gerissen war. Als begeisterter Flieger führte er zusammen mit dem ÖVSV-Pionier Willi Blaschek, OE1WB, Ausbreitungsversuche vom Flugzeug aus durch, und besuchte mit eigenem Flugzeug u. a. auch DASD-Ortsgruppen, so z. B. 1938 in Dresden. OE5AH ist noch immer in CW hauptsächlich auf 14 MHz QRV.


WASHINGTON

Die FCC gibt den US-Funkamateuren das digitale RTTY-Verfahren AMTOR frei, bei dem die empfangende Anlage automatisch solange zurückfragt, bis alles einwandfrei aufgenommen ist. Auf diese Weise ist das Verfahren weitgehend immun gegen Fading und Störungen. Die von W1AW am 28.01. gemeldete Freigabe muß zur Inkraftsetzung noch im Regierungsamtsblatt veröffentlicht werden.


POTTERS BAR / RSGB HQ

Als Langzeitentwicklung aus der VO Funk Genf 1982 steht auch in Großbritannien eine spätere Neubelegung des derzeitigen Fernsehbandes 1 zur Debatte. Anträge auf Berücksichtigung des Amateurfunkdienstes in diesem Bereich hat die RSGB schon frühzeitig gestellt, und ihre Prüfung wurde auch in der Antwort auf eine Unterhaus-Anfrage am 11.11.1982 bestätigt. Schon vorher hatte das Home Office einer Prüfung der Verträglichkeit von Mehrfachbelegungen zusammen mit der BBC durch einen begrenzten Versuchsbetrieb einer Anzahl von Amateurfunkstationen im Amateurfunkband der Regionen 2 und 3 bei 50 MHz zugestimmt. Hierzu hatte RSGB-VHF-Manager Keith Fisher, G3WSN, 256 Anfragen erhalten. 124 der Einsender hatten zum Stichtag am 01.12.1982 ausgefüllte Fragebogen eingereicht. Die Auswahl der vorgesehenen 40 Versuchsstationen wird das Home Office vermutlich unter dem Gesichtspunkt einer gleichmäßigen geographischen Verteilung treffen.


OTTAWA

Ein Amateurfunk-Reziprokitätsabkommen zwischen Kanada und Italien trat am 06.12.1982 in Kraft. Es wurde aber erst am 15.12., dem Gedenktag von Marconis erster Transatlantik-Sendung im Jahr 1901 bekanntgegeben.


NEW YORK

Eine Briefmarkenserie von vier Werten haben die Vereinten Nationen aus Anlaß des World Communications Years an ihren drei Zentren in New York, Genf und Wien am 28.01. herausgegeben.


ARNHEIM/Niederlande

Die VERON, der Verband der holländischen Funkamateure, führt am 12./13.02. den diesjährigen PACC-Contest durch. Einzelheiten dazu können unter DX-Meldungen in der Februar-Ausgabe der cq-DL nachgelesen werden.


KASSEL

Zum 26./27.02. hat der UKW-Referent des DARC Jochen Schilling, DJ1XK, die UKW-Referenten der Distrikte und Mitarbeiter zu einer Arbeitstagung in Kassel eingeladen. Auf der Tagesordnung stehen u. a. Kurzberichte des UKW-Referenten und der Mitarbeiter. Weiterhin sind folgende Themen vorgesehen: Bandpläne im 430-MHz- und 1,2-GHz-Bereich, Vorbereitung für die nächste VHF-Working-Group-Tagung, Relaisfunkstellen in DL, Zusammenarbeit mit anderen Referaten usw.


GÖTTINGEN

Vom 20.03.–06.04. findet in Göttingen ein überregionaler Lehrgang zur Vorbereitung auf die Lizenzprüfung statt. Anfragen sind zu richten an Uwe-Bergmann, DF5AM, ......


BAUNATAL

Am 19./20.03. findet zum 25. Mal der Bermuda-Contest auf 80, 40, 20, 15 und 10 m statt. Die Ausschreibungsbedingungen werden im Märzheft der cq-DL veröffentlicht.


BAUNATAL

In diesen Wochen planen wieder viele Mitglieder eine Urlaubsreise nach Italien. Damit mehren sich die Reklamationen, daß die Anträge für eine Urlaubslizenz die für die Bearbeitung zuständige Stelle bei der PTT in Rom nicht erreichen. Wir weisen alle Antragsteller darauf hin, die Unterlagen per Einschreiben und Luftpost zum Versand zu bringen. Die Kosten für die Gastlizenz sollten mittels einer internationalen Postanweisung bezahlt werden. Eine Kopie des Einzahlungsabschnittes ist dem Antrag unbedingt beizufügen.


Ende des DL-RS Nr. 5/83 vom 04.02.1983

Abschrift und Archiv-Bearbeitung: DC7XJ

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