Deutscher Amateur-Radio-Club e. V
Mitglied der „International Amateur Radio Union“

Bericht über die Herbstversammlung des Amateurrats am 05./06.11.1983 in Kassel


Inhalt


Protokoll über die Herbstversammlung des Amateurrats am 05./06.11.1983

Versammlungsort: Kassel, Hotel Gude

Versammlungszeiten:
Samstag, 05.11., 09:30–12:30 Uhr: Interne Vorbesprechung
Samstag, 05.11., 14:00–18:00 Uhr: Öffentliche Hauptversammlung des Amateurrats
Sonntag, 06.11., 09:30–13:00 Uhr: Öffentliche Hauptversammlung des Amateurrats

Teilnehmer: siehe beigefügte Teilnehmerliste (Anlage 1 zum Protokoll)

Tagesordnung

  1. Begrüßung durch den 1. Vorsitzenden Philipp Lessig, DK3LP
  2. Ehrungen
  3. Wahl des Versammlungsleiters und Protokollführers
  4. Eröffnung der Herbstversammlung des Amateurrats
  5. Genehmigung des Protokolls der Hauptversammlung des Amateurrats vom 28./29.05.1983 in Dortmund
  6. Berichte
  7. Haushaltsvoranschlag 1983 – Entwicklung der Einnahmen und Ausgaben
  8. Beratung und Beschlußfassung über den Haushaltsvoranschlag 1984
  9. Bericht über die Vorbereitungen des DARC zur Teilnahme an der IARU-Region-1-Conference April 1984
  10. Beratung und Beschlußfassung über eine Änderung der Richtlinien für die Verleihung der Ehrennadeln für langjährige Mitgliedschaft im DARC
  11. Zukünftige Gestaltung der cq-DL
  12. Beratung und Beschlußfassung über die vorliegenden Anträge zur Herbstversammlung des Amateurrats 1983
  13. Hauptversammlung und Herbstversammlung des Amateurrats 1984
  14. Allgemeine Aussprache

Tagesordnung Punkt 1: Begrüßung durch den 1. Vorsitzenden Philipp Lessig, DK3LP

Der 1. Vorsitzende Philipp Lessig, DK3LP, begrüßt die Teilnehmer und Gäste der Herbstversammlung 1983 in Kassel.


Tagesordnung Punkt 2: Ehrungen

Der 1. Vorsitzende bittet die Versammlungsteilnehmer um eine Schweigeminute im Gedenken an die verstorbenen Mitglieder des DARC, insbesondere für die Träger der Goldenen Ehrennadel Paul Strelczyk, DJ7AV; Gerhard Siegel, DL6DX; Alfred Ebert, DL7IK; Hans Schleifenbaum, DL1YA.


Tagesordnung Punkt 3: Wahl des Versammlungsleiters und Protokollführers

Die Versammlung wählt einstimmig Hans-Peter Günther, DL9XW, Referent für Funkbetrieb, zum Versammlungsleiter und Wilfried Spreen, DF6ZE, Bereichsleiter Geschäftsstelle, zum Protokollführer.


Tagesordnung Punkt 4: Eröffnung der Herbstversammlung des Amateurrats

Der Versammlungsleiter eröffnet die Versammlung. Er stellt fest, daß die Versammlung satzungsgemäß einberufen wurde und beschlußfähig ist. Die Anwesenheit der AR-Mitglieder wird überprüft. Die Summe der gültigen Stimmen ergibt 79.


Tagesordnung Punkt 5: Genehmigung des Protokolls der Hauptversammlung des Amateurrats vom 28./29.05.1983 in Dortmund

Günther Matz, DJ8BN, stellt fest, daß Dr. Uwe Döbereiner, DJ8PI, aus dem Satzungsausschuß ausgeschieden ist und Karlfriedrich Morrison-Cleator, DF8IC, seit der Hauptversammlung des Amateurrats am 28.05.1983 zum Satzungsausschuß gehört.

Der Versammlungsleiter stellt den Antrag, der Amateurrat möge das Protokoll der Hauptversammlung 1983 mit der genannten Änderung genehmigen.

Beschluß: 75 Ja-Stimmen, 0 Nein-Stimmen, 4 Enthaltungen

Damit ist das Protokoll der Hauptversammlung 1983 angenommen.


Tagesordnung Punkt 6: Berichte

Der 1. Vorsitzende Philipp Lessig, DK3LP, berichtet über die Vorstandsarbeit seit der letzten Hauptversammlung. (Anlage 2)

Bernhard Sturma, DJ9MF, stellt den Antrag zur Geschäftsordnung, die Tagesordnung zu erweitern um den Punkt 6 A: Aussprache über den Bericht des Vorstandes und 6 B: Aussprache über die Anträge der Hauptversammlung am 28./29.05.1983 in Dortmund.

Beschluß: 79 Ja-Stimmen, 0 Nein-Stimmen, 0 Enthaltungen

Damit ist der Antrag zugelassen und die Tagesordnungspunkte 6 A und 6 B genehmigt.

+++

Tagesordnung Punkt 6 A: Aussprache über den Bericht des Vorstandes

Hans-Christian Schütt, DL9XN, fragt den 1. Vorsitzenden Philipp Lessig, DK3LP, welche Hilfsmaßnahmen im Amateurfunkdienst zum Beispiel in Tansania und Sudan geplant sind. Einige Zeitungen berichten von politischen Unruhen in diesen Gebieten mit unberechenbaren Inhaftierungen, und es scheint ihm unverantwortlich, z. Z. deutsche Funkamateure zur Ausbildung dort hinzuschicken. Weiter sind ihm auch keine nennenswerte Erfolgsquoten unserer Ausbildungsunterstützung z. B. in Sri Lanka bekannt.

Philipp Lessig, DK3LP, antwortet darauf, daß die geplanten Unterstützungen in diesen Ländern vorerst aus politischen Gründen zurückgestellt werden. In Sri Lanka seien zwischenzeitlich viele OM QRV, die zum Teil regelmäßige Verbindungen mit deutschen OM haben. Die Ausbildungsarbeit des DARC in Sri Lanka wird weltweit durch die Verbände der IARU als eine großartige, herausragende Aktivität des DARC gewertet. Er ist der Meinung, daß der DARC seine Aktivitäten in den Entwicklungsländern weiter verstärken sollte.

Auf die Frage von Bernhard Sturma, DJ9MF, über das Ergebnis der WARIC, World Amateur Radio International Conference, vom 19.–22.09.1983 in Tokio berichtet Philipp Lessig, DK3LP, daß dem Amateurrat das Protokoll, sobald es eingetroffen ist, zur Verfügung gestellt wird. Dort sei unter anderem über neue Funkbetriebsarten, Jugendarbeit und auch über Zielsetzungen für den Amateurfunkdienst in den kommenden Jahren gesprochen worden.

Auf die Frage von Fritz Edinger, DL5FAU, bezüglich der Bemühungen Afrikas, aus der Region 1 auszutreten und eine Region 4 ins Leben zu rufen, entgegnet Philipp Lessig, DK3LP, daß eine Kommission der ITU diesen Antrag geprüft und eine Wiedervorlage in zehn Jahren empfohlen hat.

Weiter werden u. a. Fragen über Aktivitäten und Arbeit im Rahmen des Katastrophenschutzes gestellt:

Wer beteiligt sich außer den Vorstandsmitgliedern an der Ausarbeitung der Empfehlung an die Deutsche Bundespost? Wann wird das derzeitig zur Verfügung stehende Kompendium verteilt, damit weitere Meinungen und Erfahrungen der Distrikte mit eingearbeitet werden können? Wann erhalten die Ortsverbände vorab Instruktionen, wie im Katastrophenfalle zu verfahren ist? Wann wird eine sogenannte Dienstvorschrift für den Katastrophenfunkdienst zur Verfügung stehen und wer kennt z. B. die BOS-Informationen, damit im Katastrophenfall eine Zusammenarbeit mit anderen Hilfsorganisationen gewährleistet ist? Wann wird der Katastrophenschutz-Beauftragte mit einem Vorstandsmitglied nach außen tätig? Ist der derzeitige Katastrophenschutz-Beauftragte Klaus Moellmann, DK1PD, geographisch in Berlin richtig positioniert?

Der 1. Vorsitzende Philipp Lessig, DK3LP, antwortet auf die gestellten Fragen, daß im Vorstandsbericht nur die wesentlichsten Punkte der Vorstandsarbeit hervorgehoben werden können. Er schlägt vor, daß sich alle Katastrophenschutzbeauftragten der Distrikte kurzfristig treffen sollten, damit sie ihre Erfahrungen einbringen können. Klaus Moellmann, DK1PD, sei dabei, ein Kompendium zu erarbeiten. Die Verteilung einer Kurzinformation habe er schon in Erwägung gezogen, es ist aber bekannt, daß die Zuständigkeit in den Ländern unterschiedlich ist. Er ist sich darüber im klaren, daß die derzeitigen Informationen noch unzureichend sind. Innerhalb des Vorstandes übernimmt der 2. Vorsitzende Karl Taddey, DL1PE, die Aufgabe, die Aktivitäten hinsichtlich der Katastrophenhilfe zu koordinieren.

Der 2. Vorsitzende Karl Taddey, DL1PE, kommt nochmals auf die im Vorstandsbericht erwähnte rückläufige Mitgliederzahl Jugendlicher im DARC zu sprechen, wobei ihn insbesondere die Gründe für diese Entwicklung interessieren.

Der Referent für Jugend und Ausbildung Wolfgang Oepen, DL3OE, führt dazu aus, daß seines Erachtens der Amateurfunk auf Jugendliche nicht mehr die Faszination ausübt wie früher, und der Computer mehr in den Amateurfunkdienst einbezogen werden müsse. Er schlägt Werbemaßnahmen in einschlägigen Zeitschriften vor, die viel von Jugendlichen gelesen werden. Er weist auch darauf hin, daß die Hauptarbeit in den Ortsverbänden geschehen müsse und die von vielen Ortsverbänden praktizierte Aufnahmesperre abgebaut werden muß.

Im Zusammenhang mit diesem Punkt werden Maßnahmen diskutiert, diese Entwicklung zu stoppen. Es wird auf die vom Vorstand vorgeschlagene Beitragsanpassung hingewiesen, wobei über eine besondere Beitragsklasse gesprochen wird, so z. B. für Auszubildende, Studenten und auch für Wehrpflichtige. Der Vorstand wird hierzu Vorschläge zur Hauptversammlung des AR 1984 machen.

Helmut Liebich, DL1OY, erinnert an seinen Antrag 13 B vom 26./27.04.1980, der ggf. zur Formulierung herangezogen werden könne.


Pause von 15:30–15:52 Uhr.


Tagesordnung Punkt 6 B: Aussprache über die Anträge der Tagesordnung der Hauptversammlung des Amateurrats in Dortmund am 28./29.05.1983

Als Ergänzung zu seinem Antrag auf der Hauptversammlung 1983 in Dortmund verteilt Bernhard Sturma, DJ9MF, ein Merkblatt über den Anbau und die Gestaltung von Antennen an Fahrzeugen.

Weiterhin diskutiert die Versammlung über Probleme bei der Störstrahlfestigkeit von Videorecordern.


Tagesordnung Punkt 7: Haushaltsvoranschlag 1983 – Entwicklung der Einnahmen und Ausgaben (Anlage 3)

Ein ausführlicher Bericht ist dem Amateurrat vorab zugesandt worden. Dr. Dietrich Seyboth, DJ2MG, wertet es als eine positive Entwicklung der Beitragszahlung, daß die rückständigen Beiträge zum Stichtag 30.06. unter 2 % abgesunken sind. Er spricht Vorstand und Geschäftsstelle seine Anerkennung aus, was von der Versammlung mit Beifall aufgenommen wird.

Bernhard Sturma, DJ9MF, nennt noch zwei Korrekturen, die nicht in dem Bericht übernommen worden sind.

Die Korrekturen auf den jeweiligen Vorlagen wurden während der Versammlung geändert und verteilt.


Tagesordnung Punkt 8: Beratung und Beschlußfassung über den Haushaltsvoranschlag 1984 (Anlage 4)

Der Vorstand hat mit dem Haushaltsausschuß am 30.09. den Haushaltsvoranschlag für 1984 eingehend erörtert. Das Ergebnis dieser Besprechung ist dem Amateurrat am 06.10. zugeleitet worden und liegt zur Abstimmung vor.

Der Haushaltsausschuß weist darauf hin, daß inzwischen durch die Vergabe der Herstellung der cq-DL an eine neue Druckerei Änderungen im dem vorliegenden Haushaltsvoranschlag 1984 eintreten werden. Der eingesparte Betrag soll bis zur Hauptversammlung gesperrt werden. Der Vorstand soll bis dahin einen Vorschlag unterbreiten, wie die Gelder verwendet werden sollen.

Von mehreren AR-Mitgliedern wird darum gebeten, die Höhe des voraussichtlichen frei werdenden Betrages in 1984 zu nennen. Der 1. Vorsitzende führt nochmals die Gesamtsumme durch den neu abgeschlossenen Druckvertrag an und hält davon eine Kostenersparnis in Höhe von DM 200.000 bis DM 250.000 für realistisch.

In der Diskussion wird vorgeschlagen, den Haushaltsvoranschlag 1984 mit einem Sperrvermerk über einen Betrag von DM 200.000 zu versehen.

Vorgeschlagen wird in diesem Zusammenhang eine bessere Unterstützung der ehrenamtlichen Mitarbeiter im DARC. So muß fast regelmäßig der Mitarbeiter für Diplome im UKW-Referat Bruno Böhmler, DB3SS, bis zu 150 Stunden im Monat für die Bearbeitung der Diplomanträge aufwenden, welche mit Hilfe eines Personal-Computers wesentlich vereinfacht werden könnte. Dies trifft auch für Hans-Peter Günther, DL9XW, zu.

Philipp Lessig, DK3LP, sagt dazu, er wird einen Vorschlag erarbeiten lassen, welche Geräte sinnvoll eingesetzt werden könnten, um sicherzustellen, daß die Geräte mit den bereits vorhandenen Anlagen kompatibel sind.

Bernhard Sturma, DJ9MF, dankt in seiner Eigenschaft als federführendes Mitglied des Haushaltsausschusses dem 1. Vorsitzenden für das günstige Verhandlungsergebnis beim Abschluß des neuen Druckvertrages.

Der Versammlungsleiter Hans-Peter Günther, DL9XW, stellt den Antrag, den vorliegenden Haushaltsvoranschlag mit einem Sperrvermerk über einen Betrag von DM 200.000 zu versehen und über den Haushaltsvoranschlag abzustimmen.

Beschluß: 74 Ja-Stimmen, 0 Nein-Stimmen, 5 Enthaltungen

Damit ist der vorliegende Haushaltsvoranschlag 1984 angenommen.


Tagesordnung Punkt 9: Bericht über die Vorbereitungen des DARC zur Teilnahme an der IARU-Region-1-Conference April 1984

Der 1. Vorsitzende führt dazu aus, daß sich der Ausschuß zur Vorbereitung der Konferenz erstmalig am 27.08.1983 im Amateurfunkzentrum in Baunatal getroffen hat, nachdem bereits vorab in Einzelgesprächen besondere Punkte für die Behandlung auf der Konferenz erarbeitet wurden. In der Besprechung sind insgesamt 13 Themenkreise behandelt worden, die von Anträgen aus dem UKW-Bereich über Funkverwaltungsfragen bis zu der voraussichtlichen Teilnehmerzahl und Kosten reichten.

Die Papiere für die Konferenz sind termingemäß bis 30.09.83 dem Sekretariat der IARU-Region 1 zugeleitet worden.

Der 1. Vorsitzende weist darauf hin, daß seitens des AR keine Anträge für die Konferenz eingegangen sind, obwohl er dazu auf der Herbstversammlung des AR 1982 angeregt hat. Die Anträge und Vorschläge sind von den einzelnen Referaten mitgeteilt worden. Selbstverständlich werden die eingereichten Anträge veröffentlicht, sobald seitens des Sekretariats der IARU-Region 1 die vollständigen Texte vorliegen.

Die deutsche Delegation wird eine Gruppe von zehn bis zwölf Personen aus den jeweiligen Fachgebieten umfassen. Von den bereits angesprochenen Personen hat er noch nicht von allen die Zusage und bedauert, daß Fritz Edinger, DL5FAU, aus familiären Gründen sein Fachgebiet nicht vertreten kann.

Folgende Anträge bzw. Anfragen legt der DARC der Konferenz vor:

Höhere Effizienz der HF-Working-Group durch kürzere Zeitabstände der Zusammenkünfte,
bevorzugte Segmente im RTTY-Bandplan,
bevorzugte Contestbereiche im 20- und 80-m-Band,
SSTV im bereits bestehenden Region-1-Bandplan,
Standardisierung der QSL-Karten im Hinblick auf automatisches Leseverfahren,
Benutzung von Spezial-Callsign-Präfixe,
Aktivitäten im WCY-Jahr.

Diese Punkte sind im September zusammengestellt, aber zum Teil bereits auf vorangegangenen, öffentlichen Versammlungen diskutiert worden.

Heinz Joachim Schilling, DJ1XK, ergänzt die genannten Punkte: So sollen die Kanäle S10 bis S19 (oberhalb der Relaisansprechfrequenzen und unterhalb des Mobilanrufkanals) die bisher „all mode“ zugeteilt sind, als FM-Kanäle für lokale Funkverbindungen eingerichtet und ein neues QTH-Locator-System eingeführt werden.

Zur Frage des 70-cm-Bandplans in Verbindung mit ATV führt er aus, daß die AGAF mit dem derzeitigen Vorschlag einverstanden sei. Die 70-cm-Bandpläne sind mit entsprechenden Fußnoten versehen, die mit dem UKW-Referat abgestimmt wurden.

Joachim Immelnkemper, DK2BI, regt an, so wenig wie möglich Anträge und Vorschläge für bevorstehende Konferenzen zu veröffentlichen, weil der Durchschnittleser der cq-DL häufig den Hinweis „Vorschlag“ überliest und diesen bereits als rechtsgültig ansieht.


Tagesordnung Punkt 10: Beratung und Beschlußfassung über eine Änderung der Richtlinien für die Verleihung der Ehrennadeln für langjährige Mitgliedschaft im DARC

Antrag des Vorstandes (Anlage 5)

Der Amateurrat möge beschließen, den Absatz 3 der Richtlinien für die Verleihung der Ehrennadeln für langjährige Mitgliedschaft zu streichen und durch einen neuen Wortlaut zu ersetzen.

In der Diskussion zu o. g. Antrag bittet Dr. Uwe Döbereiner, DJ8PI, darum, die Abkürzungen auszuschreiben und VFDB zu ergänzen.

Auf die Frage von Hans-Christian Schütt, DL9XN, ob es sich bei den genannten Abkürzungen um Vorausorganisationen handele, stellt Klaus Neumann, DL8FR, klar, daß z. B. KWACS eine Parallelorganisation gewesen sein. Die Abkürzungen werden gestrichen.

Der neue Antrag lautet:

3. Für 40jährige und 50jährige Mitgliedschaft kann abweichend zu 1) die Ehrennadel verliehen werden bei nachgewiesener Mitgliedschaft in einer der Vorausorganisationen des DARC. Voraussetzung ist jedoch immer eine ununterbrochene Mitgliedschaft im DARC/VFDB.

Erwin Tiedemann, DJ9FY, stellt den Antrag zur Geschäftsordnung, dem modifizierten Antrag zuzustimmen.

Beschluß: 68 Ja-Stimmen, 7 Nein-Stimmen, 4 Enthaltungen.

Damit ist der Antrag angenommen.


Ende der Versammlung 17:45 Uhr

Versammlungsbeginn am 06.11. um 09:34 Uhr


Tagesordnung Punkt 11: Zukünftige Gestaltung der cq-DL

Der 1. Vorsitzende Philipp Lessig, DK3LP, führt dazu aus, daß ab März 1984 die cq-DL von D + V in Kassel gedruckt wird. Die Umstellung ist auf der internen Sitzung am 15./16.10.1983 mit dem Amateurrat besprochen worden. Die Redaktion wird weiterhin von Josef Kaiser, DK1QZ, wahrgenommen. Inwieweit eine Erweiterung der cq-DL realisierbar ist, dazu sollte der Redakteur jedoch selbst Stellung nehmen.

Josef Kaiser, DK1QZ, berichtet, daß er die Druckerei eingehend besichtigt und Gespräche mit den Verantwortlichen geführt hat. Der Druckereiwechsel wird nur durch Änderung der Anschrift im Impressum mitgeteilt, und der Übergang auf das März-Heft wird nach den geführten Gesprächen völlig nahtlos vor sich gehen. Die Vorproduktion technischer Beiträge und Manuskripte wird bereits in der nächsten Woche beginnen.

Zur Frage der Erweiterung sagt er, daß diese nicht unbedingt zu einer Verbesserung der cq-DL führen muß. Hierzu müßten weitere Überlegungen angestellt werden.

Prof. Dr.-Ing. Johann-Dietrich Elbers, DJ3XV, ergänzt, daß die Qualität nicht unter der Quantität als Folge der Erweiterung der Seitenzahl leiden sollte. Technisch sieht er keine Probleme. Zum Inhalt führt er aus, daß es sich um eine Mitgliederzeitung handelt mit einem Honorar von ca. DM 30,– pro Seite, und er stellt die Frage, ob wir von diesem Prinzip abgehen sollten. Branchenüblich sind bis zu ca. DM 250,– pro Seite, wobei allerdings auch eine Planung der Redaktion im voraus möglich ist, indem man sich bestimmte Berichte schreiben läßt, was allerdings auch Mehrarbeit bedeuten würde, und er ist nicht sicher, ob sich so etwas noch nebenamtlich realisieren ließe.

Bernhard Sturma, DJ9MF, zitiert den Beschluß des Antrages 13 F der Hauptversammlung des AR vom 26./27.04.1980: „Dem Vorstand des DARC wird empfohlen, in der cq-DL erweiterten Raum für Beiträge, wie Bauanleitungen, technische und betriebliche Neuerungen in den Sonderbetriebsarten ATV, RTTY, SSTV sowie den Arbeitsgebieten SHF und Mikrocomputer, vorzusehen.“

Dr. Dietrich Seyboth, DJ2MG, erwähnt, daß der AR einen Ausschuß gebildet hat, dem Hans-Christian Schütt, DL9XN, Bernhard Sturma DJ9MF, und er selbst, angehören, der Vorschläge bezüglich der Gestaltung der cq-DL erarbeiten soll. Es soll kein Heft für den AR, sondern für die Mitglieder sein. Alle drei Ausschußmitglieder haben zwischenzeitlich in den Distrikten eine Befragung bei den OVV durchgeführt und werden das Ergebnis der cq-DL-Redaktion zur Verfügung stellen. Dies liegt im Augenblick noch nicht vor.

Eberhard Warnecke, DJ8OT, trägt vor, daß sich viele Einsender von Artikeln beschweren, daß weder eine Veröffentlichung erfolgte noch ein Zwischenbescheid gegeben worden ist. Er schlägt vor, sich diesbezüglich etwas einfallen zu lassen.

Karlheinz Vennekohl, DK5OD, würde gern den Bereich Mikrocomputer besser abgedeckt sehen. Bruno Böhmler, DB3SS, wäre bereit, derartige Artikel zu überarbeiten. Er möchte damit eine eventuell bestehende Bremse bei der Veröffentlichung derartiger Artikel ausschalten.

Prof. Dr. Johann-Dietrich Elbers, DJ3XV, erinnert daran, daß die cq-DL ein technisches Organ ist und keine CB-Zeitung und ein Kompromiß gefunden werden müsse zwischen hoher Mathematik und einfachsten Artikeln. Viele eingesandte Artikel sind mangelhaft und mit zeitaufwendigen Rückfragen verbunden. Er wird Überlegungen anstellen, Einsendern von Artikeln einen Zwischenbescheid zukommen zu lassen.

Den Bereich Mikrocomputer möchte auch DJ3XV besser abdecken, zumal er in diesem Metier tätig ist. Er spricht weiter die Selektierung der eingesandten Beiträge an und weist dabei auf die Schwierigkeit hin, solche mit einem mehr kommerziellen Charakter auszufiltern. Es ist ein legitimes Anliegen eines jeden, damit Geld verdienen zu wollen, und er stellt immer wieder fest, daß hinter eingesandten Artikeln kommerzielle Interessen stehen. Leider erfährt er teilweise erst im nachhinein, daß diese Artikel verkauft werden, und er sieht nur die Möglichkeit, derartige Artikel zur Kontrolle über die Referate laufen zu lassen. Artikel über Sonderbetriebsarten sollten so verfaßt sein, daß sie jeder durchschnittliche OM versteht und schlägt vor, ggf. die „gelben Seiten“ für spezifische Artikel zu verwenden.

Joachim Immelnkemper, DK2BI, bittet zu untersuchen, ob der Termin für den Redaktionsschluß nicht näher an den Erscheinungstermin herangebracht werden kann, insbesondere bei aktuellen Meldungen.

Zu den vorausgegangenen Fragen antwortet Josef Kaiser, DK1QZ, daß er sich von dem neu gebildeten Ausschuß „Gestaltung der cq-DL“ positive Anregungen verspricht. Die eingesandten Beiträge seien von sehr unterschiedlicher Qualität, und es sei nicht seine Aufgabe, sämtliche Beiträge zu überarbeiten. Er ist aber bereit, eine Schulung der Autoren vorzunehmen. Den derzeitigen Honorarpreis von DM 30,– pro Seite hält er für angemessen.

Der 1. Vorsitzende Philipp Lessig, DK3LP, ergänzt, daß die Beiträge gesetzt und den Autoren wieder zugeschickt werden, was eine gewisse Vorlaufzeit bedeutet. Vielleicht könnte eine Seite für aktuelle Meldungen von vornherein freigehalten werden. Der Ausschuß „Gestaltung cq-DL“ wird gebeten, nach der nächsten Besprechung ein Protokoll anzufertigen und zu verteilen.

Bernhard Sturma, DJ9MF, stellt den Antrag zur Geschäftsordnung, diesen Tagesordnungspunkt abzuschließen.

Beschluß: 45 Ja-Stimmen, 15 Nein-Stimmen, 19 Enthaltungen

Damit ist dieser Tagesordnungspunkt abgeschlossen.


Bericht des Diplom-Ausschusses

Eberhard Warnecke, DJ8OT, stellt den Antrag zur Geschäftsordnung, den Bericht des Diplom-Ausschusses jetzt vortragen zu dürfen.

Der Antrag wird einstimmig angenommen.

Die weiteren in der Anlage 6 aufgeführten Diplome werden von der Versammlung einstimmig angenommen.

Eberhard Warnecke, DJ8OT, schlägt vor, die Aktion WCY um ein Jahr zu verlängern. Dieser Vorschlag wird jedoch von der Versammlung abgelehnt.


Tagesordnung Punkt 12: Beratung und Beschlußfassung über die vorliegenden Anträge zur Herbstversammlung des Amateurrats 1983

Tagesordnung Punkt 12 A: Antrag des Distriktes Schwaben (T)

Der DARC-Vorstand wird gebeten, Auto-Aufkleber mit der Inschrift „Die Amateurfunkantenne Deines Nachbarn – vielleicht erste Hilfe bei Katastrophen“ und DARC-Emblem anfertigen zu lassen und den Mitgliedern zur Verfügung zu stellen.

Begründung siehe Anlage 7.

Nachdem Ludwig Weigele, DJ7DW, den Antrag nochmals begründet hat, führt der 1. Vorsitzende Philipp Lessig, DK3LP, dazu aus, daß bei einer Auflage von ca. 10.000 Stück ein Aufkleber ca. 30 Pfg. kosten würde.

Auf Vorschlag aus der Versammlung wird der Antrag zur weiteren Behandlung an den Vorstand verwiesen, der seinerseits den Verlag damit beauftragen wird, Vorschläge zur nächsten Hauptversammlung zu erarbeiten.

Beschluß: 66 Ja-Stimmen, 9 Nein-Stimmen, 4 Enthaltungen

Der Vorstand wird den Antrag an den DARC Verlag weiterleiten.

Tagesordnung Punkt 12 B: Antrag des Distriktes Bayern-Süd (C)

Der DARC möge sich mit Nachdruck dafür einsetzen, daß die IARU-Empfehlung gestrichen wird, wonach die Betriebsart ATV aus dem 430-MHz-Band verwiesen wird und auf höhere Frequenzbänder ausweichen soll.

Begründung siehe Anlage 8.

Nach vorangegangener Diskussion schlägt Fritz Edinger, DF5FAU, eine Umformulierung des Antrages vor: „Die Betriebsart ATV auf dem 70-cm-Band so lange wie möglich zu belassen.“

Der Versammlungsleiter stellt den Antrag über den vorliegenden geänderten Antrag abzustimmen.

Beschluß: 79 Ja-Stimmen , 0 Nein-Stimmen, 0 Enthaltungen

Damit ist der geänderte Antrag angenommen.


Tagesordnung Punkt 13: Hauptversammlung und Herbstversammlung des Amateurrats 1984

Der 1. Vorsitzende Philipp Lessig, DK3LP, führt aus, daß der Jahresabschluß in der Geschäftsstelle durch die Umstellung des Buchhaltungsprogramms früher zur Verfügung stehen wird und die Hauptversammlung des AR 1984 deshalb vorverlegt werden könnte. Zur Abstimmung steht der 05./06.05.1984.

Abstimmungsergebnis: 5 Ja-Stimmen, 56 Nein-Stimmen, 18 Enthaltungen

Damit ist dieser Termin abgelehnt.

Nachdem aufgrund der früheren Beschlußfassung bereits andere Termine festgelegt worden sind, soll die Hauptversammlung auf dem Termin 26./27.05.1984 belassen werden. Sie wird im Ortenbergkreis durchgeführt.

Als Termin für die Herbstversammlung 1984 wird der 03./04.11. im Raum Kassel bestätigt.


Tagesordnung Punkt 14: Allgemeine Aussprache

Hans-Jürgen Pohl, DK3RI, bittet darum, bei der nächsten Hauptversammlung für den Punkt Satzung mehr Zeit einzuplanen.

Der 1. Vorsitzende Philipp Lessig, DK3LP, erwähnt ein in Kürze mit der Bundespost stattfindendes Gespräch, wo u. a. auch über neue Amateurfunk-Lizenzklassen gesprochen wird. Er bittet die Versammlung, ihm mitzuteilen, welche Meinung er dazu vertreten soll und umreißt kurz die holländische Amateurfunk-Lizenzklasse D und auch die amerikanische Novice-Klasse, die als Diskussionsgrundlage im Raume stehen könnten. Mit einer leichteren Amateurfunk-Lizenz wären vielleicht weitere Mitglieder zu erwarten.

In der Versammlung wird über die Erfahrung der holländischen D-Lizenz und der Novice-Klasse in Amerika gesprochen.

Zusammenfassend schlägt Dr. Dietrich Seyboth, DJ2MG, vor, eine sogenannte D-Lizenz wie in Holland abzulehnen und über die Entwicklung einer Novice-Klasse abzustimmen.

Abstimmungsergebnis: einstimmig nein zur D-Lizenz und ja zur Novice-Lizenz.

Die Versammlung befaßt sich mit dem Fortgang der Verhandlungen betreffend die Europa-Lizenz. Hierzu muß jedoch zunächst das Ergebnis der nächsten CEPT-Konferenz abgewartet werden.

Auf die Frage von Hans-Jürgen Pohl, DK3RI, wie der Stand der Dinge in Frankreich ist bezüglich einer Vereinbarung, wie sie zwischen LX und DL bereits besteht, antwortet der 1. Vorsitzende, daß die Verzögerung auf eine Umbesetzung im französischen Postministerium zurückzuführen ist. Der Präsident der REF sei jedoch recht zuversichtlich, daß trotzdem noch mit einer Verabschiedung in diesem Jahr zu rechnen sei.

Karl Heinz Mols, DL9ME, berichtet über die ARDF-Peilmeisterschaft vom 06.–10.09.1984 in Norwegen, wo er auch mit einer Nachwuchsmannschaft antreten möchte. Zwei moderne Peilbakensender habe er dem norwegischen Ausrichter bereits zur Verfügung gestellt. Der 1. Vorsitzende führt dazu aus, daß die Kosten für die Teilnahme an der ARDF-Peilmeisterschaft von ca. DM 20.000 bis DM 25.000 im nächstjährigen Haushalt als Nachtrag eingebracht werden können.

Heinz Joachim Schilling, DJ1XK, berichtet über die in DL-verbindlichen Bandpläne, die in Kürze vom Verlag zur Verfügung gestellt werden sollen. Hans-Jürgen Pohl, DK3RI, hält es nicht für richtig, Bandpläne über den Verlag zu vertreiben und möchte diese Informationen in der cq-DL veröffentlicht sehen.

Karlfriedrich Morrison-Cleator, DF8IC, kommt auf die Freigabe des DL-Rundspruchs jeweils freitags zu sprechen, der jedoch bereits am Donnerstag von Baunatal abgestrahlt wird. Der 1. Vorsitzende weist auf einen AR-Beschluß hin, wonach der Deutschland-Rundspruch ab Baunatal bereits am Donnerstag abgestrahlt werden kann.

Fritz Edinger, DL5FAU, berichtet kurz von der Hauptversammlung der AMSAT-DL in Marburg und bestätigt die Wiederwahl des alten Vorstandes.


Der Versammlungsleiter Hans-Peter Günther, DL9XW, schließt um 13:20 Uhr die Versammlung.

Der 1. Vorsitzende Philipp Lessig, DK3LP, dankt der Versammlung für den guten Verlauf. Er richtet einen besonderen Dank an den Versammlungsleiter Hans-Peter Günther, DL9XW, der bereits zum zehnten Male eine AR-Versammlung geleitet hat. Er wünscht allen Teilnehmern eine gute Heimfahrt.

Baunatal, 16.12.1983

Hans-Peter Günther, DL9XW, Versammlungsleiter; Wilfried Spreen, DF6ZE, Protokollführer


Anlage 1

Teilnehmerliste

Vorstand:
Philipp Lessig, DK3LP, 1. Vorsitzender
Karl Taddey, DL1PE, 2. Vorsitzender
Dieter Henke, DJ6BQ, 3. Vorsitzender

Amateurrat:
K. Morrison-Cleator, DF8IC, DV Baden
Hans Reyzl, DL2ZA, DV Bayern-Ost
Bernhard Sturma, DJ9MF, DV Bayern-Süd
Johannes Eckert, DL7CE, DV Berlin
Dr. Dietrich Seyboth, DJ2MG, DV Franken
Werner Völsing, DJ7HM, DV Hamburg
Friedrich Edinger, DL5FAU, DV Hessen
Dr. Uwe Döbereiner, DJ8PI, DV Köln-Aachen
Karlheinz Vennekohl, DK5OD, DV Niedersachsen
Eberhard Warnecke, DJ8OT, DV Nordrhein
Wolfgang Breyer, DF3BB, DV Nordsee
Günther Matz, DJ8BN, DV Rheinland-Pfalz
Hellmut Liebich, DL1OY, DV Ruhrgebiet
Klaus Neumann, DL8FR, DV Saar
Ernst Steinkamp, DL6CT, DV Schleswig- Holstein
Ludwig Weigele, DJ7DW, DV Schwaben
Hans-Jürgen Pohl, DK3RI, DV Westfalen-Nord
Erwin Tiedemann, DJ9FY, DV Westfalen-Süd
Hans-Christian Schütt, DL9XN, DV Württemberg
Karl-Heinz Vogt, DL6YH, 1. Vorsitzender VFDB

Referenten:
Karl-Heinz Mols, DL9ME, ARDF-Referent
Hans Berg, DJ6TJ, Auslandsreferent
Klaus Zielski, DF7FB, BuS-Referent
Joachim Immelnkemper, DK2BI, DX-Referent
Hans-Peter Günther, DL9XW, Funkbetriebsreferent
Wolfgang Oepen, DL3OE, Jugend- u. Ausbildungsreferent
Heinz J. Schilling, DJ1XK, UKW-Referent

Mitarbeiter:
Boyke Dettmers, DJ4KD, Justitiar
Josef Kaiser, DK1QZ, Redaktion cq-DL
Prof. Dr. Jodi Elbers, DJ3XV, Redaktion cq-DL
Karl Diebold, DJ1BM, Geschäftsführer
Helmut Vorländer, DJ8EG, Haushaltsausschuß
Wilfried Spreen, DF6ZE, Bereichsleiter GS


Anlage 2

Vorstandsbericht

Die an sich kurze Zeitspanne zwischen Haupt- und Herbstversammlung des AR läßt wenig Raum für einen Vorstandsbericht, allein schon von der Materie her. Zu einigen Ereignissen aber besteht die Notwendigkeit, sie in einem Vorstandsbericht zu interpretieren.

Wie ich bereits im letzten Bericht angesprochen habe, fand anläßlich meines Besuches beim Deutschen Städtetag in Köln ein Gespräch über die Breitbandverkabelung statt. Unsere Beanstandung war, daß in der vom Deutschen Städtetag herausgegebenen Mustersatzung ausdrücklich das Verbot von Amateurfunkantennen verankert war.

Nach langen Gesprächen gelang es, den zuständigen Referenten von der Notwendigkeit und der Nützlichkeit von Amateurfunkantennen für die Öffentlichkeit zu überzeugen. Er war bereit, die Mustersatzung bei Neudruck zu ändern, vorher aber schon im „Eildienst des Deutschen Städtetages“ auf die Kommunen einzuwirken. Amateurfunkantennen zuzulassen bzw. auf deren Notwendigkeit hinzuweisen.

Entgegenkommenderweise wollte er dem DARC sogar Gelegenheit geben, diese Verlautbarung selbst auszuarbeiten. So wurde dann auch unter dem Datum vom 10.10.83 im Städtetag-Eildienst ein Artikel „Kein generelles Antennen-Verbot“ veröffentlicht, der fast wortwörtlich von der von uns eingesandten Stellungnahme übernommen wurde. Mit der am Ende des Artikels ausgesprochenen Empfehlung können wir zufrieden sein. Ich zitiere den entscheidenden Passus:

„Es wird empfohlen, die Belange der Funkamateure auf Errichten einer Antennenanlage in den Bebauungsplänen und Gestaltungssatzungen zu beachten und etwaige Antennenverbote auf Rundfunkempfangs-Antennen zu beschränken.“

Ein anderer Vorgang in der Geschäftsführung des Vorstandes muß noch angesprochen werden. Es geht um den Druck unserer cq-DL, der, wie Sie wissen, viele Jahre von der Druckerei Beltz wahrgenommen wurde. Wiederholt wurden bei Verhandlungen zwischen dem 1. Vorsitzenden und Herr Dr. Beltz-Rübelmann Preiskorrekturen zu Gunsten des DARC erreicht.

Eine weitere Kostensenkung war durch das bei der Fa. Beltz angewandte Druckverfahren aber nicht zu realisieren, so daß nur ein Wechsel zu einer Großdruckerei, bei der von der Rolle gedruckt werden konnte, spürbare Einsparungen möglich gemacht hätten. Dem stand die Tatsache entgegen, daß derartige große Druckereien nicht geneigt waren, Auflagen unter 100.000 Stück zu akzeptieren. So konnte bis vor einem Jahr ein Wechsel der Druckerei zwecks Kosteneinsparung nicht erfolgen.

Bei einer Nachfrage in diesem Jahr zeigten sich Möglichkeiten auf, Großdruckereien mit dem Druck unserer cq-DL zu beauftragen und den angesprochenen Kostenvorteil in Anspruch zu nehmen. Entscheidend bei der Wahl der Druckerei war natürlich, bei gleichem Angebot, der Standort dieser Firma, um die Zentralisierung des DARC weiter voranzutreiben.

So wurde der neue Druckvertrag mit der Kasseler Firma D + V Paul Dierichs GmbH u. Co. KG nach Befragung und Zustimmung des AR von mir am 03.11.1983 unterschrieben. Damit wurde eine Kosteneinsparung des DARC für den Druck der cq-DL (einschließlich der gelben Seiten des Verlags) in Höhe von 345.000 DM erreicht.

Eine vorsorglich schon vor längerer Zeit ausgesprochene Kündigung unseres alten Druckvertrages durch den Vorstand ermöglicht eine Übernahme der Herstellung der cq-DL zum 01.02.84. Mit anderen Worten, die erste von D + V Paul Dierichs GmbH u. Co KG Kassel gedruckte Ausgabe unserer cq-DL wird am 28.02.1984 ausgeliefert.

Lassen Sie mich noch einige Worte zu der vom 19.–21.09. in Tokio durchgeführten Welt Amateur Radio International Konferenz sagen. Diese Konferenz wurde vom größten Verband der IARU-Region 3, dem japanischen Radio Amateur Club JARL, veranstaltet. Es war, das muß festgehalten werden, keine offizielle lARU-Konferenz, bei der bindende Beschlüsse gefaßt werden konnten, sondern eine Veranstaltung, die im Rahmen des World Communications Year die Größe und Bedeutung des internationalen Amateurfunks demonstrieren sollte.

Unterstrichen wurde diese Bedeutung durch die Teilnahme des Generalsekretärs der ITU, Mr. R. E. Butler, der an allen Sitzungen der Konferenz aktiv teilgenommen hat. Die Besprechungsthemen reichten von der Selbstregulierung des Amateurfunks über die Resolution 640 der WARC 79 bis zu Promoting Amateur Radio in Developing Countries.

Ich habe an allen Sitzungen teilgenommen und dort die Belange des DARC vertreten. Inwieweit dann meine Vorschläge übernommen bzw. eingearbeitet wurden, hing, wie bei allen internationalen Konferenzen, von der Meinungsbildung gewisser Interessenblöcke ab. Die zwischenzeitlich eingegangene Declaration of the World Amateur Radio International Conference Tokio 1983 geht den Mitgliedern des Amateurrats umgehend zu.

Allgemein wurde die Ansicht vertreten, daß der DARC als bedeutender Verband noch mehr als bisher in Technical Co-Operation und Technical-Assistance in Developing Countries tun sollte. Ich habe auf die auftretenden Schwierigkeiten mit den zuständigen Behörden in Ländern der 3. Welt hingewiesen, aber auch auf unsere Leistung in der letzten Zeit gerade auf diesem Gebiet. Insbesondere wies ich auf die Schenkung eines Transceivers an die MARL, die Malta Amateur Radio League, und die Lieferung eines kompletten Umsetzers an die LRAA, den Amateurfunkverband Liberiens, hin. Dies wurde mit Beifall honoriert.

Abschließend möchte ich auf die Wichtigkeit ausgedehnter persönlicher Gespräche mit dem Generalsekretär der ITU und dem Stellvertretenden Generalsekretär der chinesischen Radio Sport Association, Mr. Qingya Wang, sowie Mr. Jiangyuan Yang von BY8AA, für die weitere internationale Arbeit des DARC hinweisen.

Ergänzend zu meinem Bericht möchte ich noch einige Zahlen zur Entwicklung des Clubs darlegen:

Mit dem Halbjahresbericht 1983, der am 06.07. verteilt worden ist, habe ich Sie über die Entwicklung der Mitgliederzahl in diesem Zeitraum informiert. Die Zunahme mit 851 Mitgliedern lag bei 1,9 %. Bis zum 15.10. haben sich die Neueintritte auf 1427 erhöht, was immerhin einer Zunahme von 3,1 % entspricht.

Demgegenüber stehen aber die Kündigungen zum 31.12.1983 mit 1034 Weiterhin muß damit gerechnet werden, daß die Streichungen wegen Beitragsrückstand nach Abschluß der jetzt noch laufenden dritten Mahnaktion eine Größenordnung von etwa 450 erreichen werden.

Nach der Erfahrung der letzten beiden Jahre werden die Neueintritte im laufenden Jahr – rückwirkend zum 01.10. und die Anmeldungen zum 01.01.1984 – bei rund 350 liegen, so daß sich der Mitgliederbestand zum 01.01.84 gegenüber dem vom 01.01.83 effektiv um etwa 300 erhöhen wird. Das würde einer Zunahme von 0,6 % entsprechen. Sie werden zugeben, daß diese Wachstumsrate faktisch einer Stagnation gleichkommt.

Eine andere Entwicklung ist aber meiner Meinung nach viel gravierender für den Fortbestand des Amateurfunkdienstes:

Während 1976 noch 1820 Jugendliche, das heißt Mitglieder unter 18 Jahre, im DARC gezählt wurden, so hat sich diese Zahl in den zurückliegenden Jahren immer weiter verringert. Am 31.12.1980 gehörten noch 1519 Jugendliche dem DARC an, am 30.06. dieses Jahres waren es noch 584.

Ich meine, hier deutet sich in der Tat eine Entwicklung an, die uns allen zu denken geben sollte.

Diese Tatsache beschränkt sich aber nicht allein auf die Bundesrepublik. Auch andere Länder haben ähnliche Entwicklungen zu verzeichnen. Sie und ich, wir sollten uns wirklich Gedanken darüber machen, mit welchen Maßnahmen der Trend gestoppt und wieder umgekehrt werden kann.


Anlage 3

Haushaltsvoranschlag 1983

Voraussichtliche Entwicklung der Einnahmen und Ausgaben

Die folgenden Zusammenstellungen zeigen die Einnahmen und die Ausgaben zum 31.08.1983. Ergänzt werden diese Unterlagen durch Vergleiche mit den Vorjahren 1981 und 1982.

Diese Gegenüberstellungen lassen erkennen, daß sowohl die Einnahmen als auch die Ausgaben berichtigt werden müssen.

Die hohen Mitgliederabgänge zum Jahresende 1982 und das geringe Wachstum für 1983 haben bewirkt, daß das Beitragsaufkommen für das laufende Jahr voraussichtlich um 4,1 % unter dem Voranschlag bleiben wird. Die Gesamteinnahmen werden voraussichtlich um 3,9 % geringer ausfallen.

Andererseits wirkt sich der Mitgliederabgang zum 31.12.1982 und das sehr geringe Wachstum im laufenden Jahr auf der Ausgabenseite so aus, daß die angesetzten Sollwerte bei der Clubzeitschrift (–4,1 %) und den OV- und Distriktsanteilen (–6,4 %) unterschritten werden. Auch die Kosten für die Clubverwaltung werden voraussichtlich mit knapp 10 % unter dem Ansatz bleiben. In gleicher Weise verhält es sich mit den Aufwendungen für das QSL-Büro (voraussichtlich über 10 % weniger). Insgesamt werden Ausgabenminderungen in Höhe um etwa 7 % per 31.12.1983 erwartet.

Eine Hochrechnung der Einnahmen und Ausgaben auf den 31.12.1983 kommt zu folgendem Ergebnis:

.....

Da ein Überschreiten des Haushaltsvoranschlages in den einzelnen Titeln nicht erwartet wird, entfällt ein Nachtragshaushalt.

Erläuterungen zu den folgenden Aufstellungen:

a) Haushaltsvoranschlag 1983 - 01.01.–31.08.1983

Sowohl bei den Erträgen als auch bei den Ausgaben ist das Gesamtjahressoll sowie das Soll und das tatsächliche Ergebnis per 31.08.83 aufgeführt. Das zeitanteilige Soll wird dort auf das Jahressoll umgestellt, wo Jahreszahlungen geleistet werden (z. B. Titel 2 bis 4 sowie Titel 11).

b) Gegenüberstellungen Einnahmen/Ausgaben 1983 mit den Jahren 1981 und 1982

Den Zahlen von 1981 und 1982 werden auf der Basis des Halbjahresabschlusses zum 30.06.1983 die hochgerechneten Einnahmen und Ausgaben für das gesamte Jahr 1983 gegenübergestellt. Beim Vergleich mit dem Haushaltsvoranschlag 1983 ergeben sich die bereits erwähnten voraussichtlichen Einnahmenrückgänge und Ausgabenminderungen.

Eine weitere Aufstellung soll zu der vorerwähnten Liste ergänzende Informationen geben. Den effektiven Ausgaben im 1. Halbjahr 1983 sind die Sollzahlen per 30.06. in den einzelnen Titeln gegenübergestellt. In einer weiteren Spalte werden die geschätzten Aufwendungen für das 2. Halbjahr 1983 dargestellt, so daß sich daraus eine Hochrechnung der Ausgaben per 31.12.1983 ergibt. In der letzten Spalte dieser Aufstellung werden die voraussichtlichen Minderausgaben gegenüber dem Jahressoll 1983 errechnet.

.....


Anlage 4

Tagesordnung Punkt-Nr. 8 – Antrag

Antrag des Vorstandes – Text des Antrages:
Der Vorstand stellt den Antrag, der Amateurrat möge den vorliegen den Haushaltsvoranschlag für das Geschäftsjahr 1984 in Höhe von DM 3.592.000 genehmigen.

Die Einnahmen- und Ausgaben-Rechnung ist in den einzelnen Positionen und Titeln auf den folgenden 12 Seiten dargestellt und erläutert.

.....


Anlage 5

Tagesordnung Punkt- Nr. 10 – Antrag

Antrag des Vorstandes – Text des Antrages:
Der Amateurrat möge beschließen, den Absatz 3 der Richtlinien für die Verleihung der Ehrennadeln für langjährige Mitgliedschaft zu streichen und durch folgenden Wortlaut zu ersetzen:

3. Für 40jährige und 50jährige Mitgliedschaft kann abweichend zu 1) die Ehrennadel verliehen werden bei nachgewiesener Mitgliedschaft in einer der Vorausorganisationen des DARC (z. B. DASD, DARC/BZ, HRC, KWACS). Voraussetzung ist jedoch immer eine ununterbrochene Mitgliedschaft im DARC.

Begründung:
Der DARC ist nicht Rechtsnachfolger des DASD, sondern als eine Nachfolgeorganisation anzusehen. Insofern hat der DASD denselben Status wie andere Vorausorganisationen, wie z. B. der HRC, DARC/BZ, KWACS.

Geänderter Antrag:

3. Für 40jährige und 50jährige Mitgliedschaft kann abweichend zu 1) die Ehrennadel verliehen werden bei nachgewiesener Mitgliedschaft in einer der Vorausorganisationen des DARC. Voraussetzung ist jedoch immer eine ununterbrochene Mitgliedschaft im DARC/VFDB.

Begründung:
Der DARC ist nicht Rechtsnachfolger des DASD, sondern als eine Nachfolgeorganisation anzusehen. Insofern hat der DASD denselben Status wie andere Vorausorganisationen.


Anlage 6

Bericht des Diplomausschusses

1. Vorbehaltlich der Zustimmung seitens der Deutschen Bundespost schlägt der Diplomausschuß nach Rücksprache mit dem Funkbetriebsreferenten DL9XW und der OPD Münster (durch DJ1BM) vor, die Aktivitäten unter den WCY-Rufzeichen um ein Jahr zu verlängern.

2. HANSE-DIPLOM, Herausgeber DARC-OV Soest, DOK O17.
Nach geringen Korrekturen im Text des Diploms kann das Diplom in Ausschreibung und Ausführung anerkannt werden.

3. KAISER-AUGUSTUS-DIPLOM, Herausgeber DARC-OV Augsburg, DOK T01.
Das Diplom kann in der vorgelegten Form anerkannt werden.

4. BILD- UND SCHRIFT-DIPLOM, Herausgeber DARC-OV Westensee, DOK M33.
Ausschreibung und Entwurf müssen auf Bitte des DARC-BuS-Referenten neu überarbeitet und vorgelegt werden (HV ’84).

5. DREI TÜRME DIPLOM, Herausgeber dieses bereits anerkannten Diploms ist der DARC-OV Hagen, DOK O08.
In der Ausschreibung wird der 3. Absatz korrigiert und angepaßt.

6. DAS DEUTSCHE WATTENMEER-DIPLOM
Das Ziel dieses Diploms „Der Überschuß des Diploms geht an die Gesellschaft zur Rettung der Nordsee und dient der Erhaltung des Wattenmeeres“ ist durchaus positiv zu bewerten. Vor einer Anerkennung, frühestens auf der HV ’84, ist zu klären: Welches DARC-Organ ist der Herausgeber des Diploms? Ist der vorgelegte Druck ein korrigierbarer Andruck?

Der DARC-Diplomausschuß bittet den AR, diesen Vorschlägen zuzustimmen und die Diplome 2, 3 und Änderung 5 anzuerkennen.


Anlage 7

Tagesordnung Punkt- Nr. 12 – Antrag A

Antrag des Distrikts Schwaben (T) Ortsverband Friedberg, T19

Text des Antrages:
Der Ortsverband Friedberg, T19, stellt nach Befürwortung durch die Distriktsversammlung an den Amateurrat folgenden Antrag:

Der DARC-Vorstand wird gebeten, Auto-Aufkleber mit der Inschrift „Die Amateurfunkantenne Deines Nachbarn – vielleicht erste Hilfe bei Katastrophen“ und DARC-Emblem anfertigen zu lassen und den Mitgliedern zur Verfügung zu stellen.

Begründung:
Die Öffentlichkeitsarbeit muß gefördert werden. Speziell die Bereitschaft zur Genehmigung von Amateurantennen ist durch Maßnahmen, wie z. B. beantragt, zu unterstützen.


Anlage 8

Tagesordnung Punkt- Nr. 12 – Antrag B

Antrag des Distrikts Bayern-Süd (C), Ortsverband Ingolstadt, C05

Text des Antrages:
Der DARC möge sich mit Nachdruck dafür einsetzen, daß die IARU-Empfehlung gestrichen wird, wonach die Betriebsart ATV aus dem 430-MHz-Band verwiesen wird und auf höhere Frequenzbänder ausweichen soll.

Begründung:
1. Das 430-MHz-Band ist für ATV unverzichtbar, da in diesem Frequenzband die Ausbreitung in Bodennähe nicht so stark von Hindernissen beeinflußt wird wie auf höherfrequenten Bändern und deshalb auch bei ungünstiger Antennenlage brauchbare Verbindungen möglich sind.

2. Es widerspricht dem HAM-Spirit, daß die von der ITU und den Regierungen der Länder im 430-MHz-Band ausdrücklich genehmigte Betriebsart ATV durch eine lARU-Empfehlung verboten wird.


Eingescannt: DK3QW
Abschrift und Archiv-Bearbeitung: DC7XJ


Inhalt 1983 Rundspruch-Archiv