DEUTSCHLAND-RUNDSPRUCH DES DARC NR. 44/82 VOM 26.11.1982


BOULDER

Nach einigem Pendeln um 165 stieg der solare Flux vom 17.11. bis zum 22. von 162 auf 222 an, den höchsten Wert seit Mitte Juli. Das reichte aus, um die MUF, die maximum usable frequency der F2-Schicht auf über 50 MHz zu treiben. Damit wurde der Sonnenfleckenzyklus 21 der erste, in dem für vier aufeinanderfolgende Jahre 50-MHz-DX über die F2-Schicht möglich war. Die durchweg niedrige geomagnetische Aktivität seit der Monatsmitte brachte eine hohe Übertragungsqualität in den Kurzwellenbändern zustande. Seit dem 05.11. lagen die Werte des solaren Flux über denen der vorigen Sonnenrotation und das dürfte sich noch einige Tage fortsetzen. Aus dem Norden der USA und Kanada wurden für den Abend des 21.11. großartige UKW-Aurora-Bedingungen gemeldet bei gleichzeitiger Verschlechterung der Kurzwellenbedingungen. Bis zum 29.11. wird mit mehr geomagnetischen Störungen gerechnet, aber zwischendurch doch guten Kurzwellenbedingungen und wahrscheinlich mehr 50-MHz-DX-Öffnungen. Obwohl der solare Flux und die MUF Ende November wieder absinken, sollen die guten Kurzwellenbedingungen bis in den Anfang Dezember hinein anhalten.


MOSKAU

Der Amateurfunk-Satellit „Iskra 3“ ist am 18.11. von den Kosmonauten der sowjetischen Raumstation „Saljut 7“ in eine Erdumlaufbahn befördert worden. Wie die sowjetische Nachrichtenagentur TASS dazu meldet, wurde „Iskra 3“ von Studenten des Moskauer Luftfahrtinstituts erbaut. Frequenzangaben wurden nicht gemacht. Empfangsversuche in der Nähe der Bakenfrequenz seines Vorgängers „Iskra 2“ vom Mai 1982 auf 29.578 kHz waren bisher erfolglos. „Iskra 2“ sollte seinerzeit von 21 MHz auf 29 MHz umsetzen, konnte aber im Westen nicht empfangen werden.


BREDE/Holland

Den traditionellen „Dag voor de Amateur“ veranstaltete die VERON, der Verband der holländischen Funkamateure, dieses Jahr am 13.11. in Breda. Mehr als 7000 Besucher zählten die Verantwortlichen bei dieser Veranstaltung, die von einer umfangreichen Amateurfunk-Ausstellung, von Vorträgen und Wettbewerben begleitet war. In Vertretung des 1. Vorsitzenden des DARC Philipp Lessig, DK3LP, der wegen Erkrankung der Einladung nicht folgen konnte, überbrachte der Geschäftsführer Karl Diebold, DJ1BM, die besten Grüße und alle guten Wünsche des DARC für eine weitere gute nachbarliche Zusammenarbeit zum Wohle des Amateurfunks.


BIRMINGHAM

Nach schriftlicher Abstimmung ist die Wahl des Tagungsortes für das nächste Treffen der „HF Working Group“ der IARU-Region 1 am 19./20.03.1983 auf Salzburg gefallen. Diese Arbeitstagungen dienen der Aufbereitung bereits bekannter Themen zur beschleunigten Behandlung bei der nächsten Konferenz der IARU-Region 1 im Frühjahr 1984 in Italien. Der DARC wird bei der Arbeitstagung Salzburg durch den Auslandsreferenten Hans Berg, DJ6TJ, vertreten.


WIEN

Ein australischer Lehrer und Funkamateur mit einer bundesdeutschen Gastlizenz wurde vom österreichischen „Ausforschungsdienst“ beim unlizenzierten Funkbetrieb in Österreich auf 145 MHz abgehört und bei einem verabredeten Treff mit seinem QSO-Partner gestellt. Das dazu in Österreich unzulässige Gerät mit einem Frequenzumfang bis 148 MHz wurde konfisziert. Nach einer reuevollen Entschuldigung reute ihn aber auch seine Unterwerfung und er rief den „Volksanwalt“ an, eine österreichische Vermittlungs-Institution für Härtefälle. Mit Argumenten wie Unkenntnis, mangelndem Sprachvermögen und den Interessen des Fremdenverkehrs ließ sich die Fernmeldeverwaltung erweichen, dem VK zwar nicht sein Gerät, aber doch ein gleiches aus dem Werbefonds der Post nach Australien zu schicken. Das Thema wurde sogar in einem Fernsehinterview mit dem Chef der obersten Fernmeldebehörde behandelt. Nicht so glimpflich war es zuvor einem deutschen Studenten ergangen, der sich in Friedrichshafen eine Mitbenutzungsgenehmigung für das Sonderrufzeichen OE1XFB/DL... beschafft und von Bekannten mit nach Wien genommen worden war. Dort wurde vom Ausforschungsdienst sein Gerät konfisziert, nachdem er unklugerweise ein QSO aufgrund seiner bereits abgelaufenen Gastlizenz geführt hatte. Österreichfahrer sollten sich demnach von der Wirksamkeit der dortigen Funküberwachung keine falschen Vorstellungen machen.


MÜNCHEN

Von den jährlichen Investitionen der Deutschen Bundespost, die 1983 von bisher 13 auf 15 Milliarden DM gesteigert werden sollen, entfallen 90 % auf den Fernmeldebereich, gab BPM-Staatssekretär Dipl.-Ing. Elias Mitte November in München bekannt. Mit diesen Ausgaben ließen sich etwa 200.000 Arbeitsplätze in Industrie und Handwerk sichern. Im defizitären Postwesen soll durch moderne Technologien, wie Datenverarbeitung und Automation eine Kostensenkung herbeigeführt werden.


NORDHORN

Nach Auswertung der Wettbewerbe 1–4, 5 SWL-Teil, 7 SWL-Teil und 8 für die Clubmeisterschaft 1982 belegen die folgenden Ortsverbände die ersten zehn Plätze:

1. OV Bielefeld, N01, mit 2379 Punkten; 2. OV Gemünd, G22, mit 2183 Punkten; 3. OV Leichlingen, R25, mit 1956 Punkten; 4. OV Melsungen, F36, mit 1757 Punkten; auf dem 5. Platz gemeinsam OV Dachau, C06, und OV Aachen, G01, mit je 1709 Punkten; 6. OV Hamburg-Eilbek, E31, mit 1663 Punkten; 7. OV Worpswede, I45, mit 1656 Punkten; 8. OV Schwabach, B13, mit 1651 Punkten; 9. OV Süderbrarub, M15, mit 1579 Punkten und 10. OV Ettlingen, A24, mit 1571 Punkten. An der Clubmeisterschaft 1982 haben sich bisher 376 Ortsverbände des DARC/VFDB beteiligt.


BAUNATAL

Bei einem Empfang am Freitag, dem 19.11., anläßlich der 10jährigen Wiederkehr der Einweihung des Amateurfunkzentrums in Baunatal konnte der 1. Vorsitzende des DARC Philipp Lessig, DK3LP, Gäste aus Politik und Wirtschaft begrüßen. In seiner kurzen Ansprache wies DK3LP insbesondere auf die wachsende Bedeutung des Amateurfunkdienstes im Rahmen des Katastrophenschutzes und anderer Hilfeleistungen hin. Bereits mit drei Bundesländern konnten entsprechende Vereinbarungen getroffen werden. Mit vier weiteren Bundesländern stehen diese Vereinbarungen kurz vor dem Abschluß. Die Gäste konnten sich bei einem Rundgang durch das Amateurfunkzentrum über die Entwicklung des Amateurfunkdienstes in den zurückliegenden sechs Jahrzehnten und die Aktivitäten des Amateurfunkdienstes informieren. Am Nachmittag des gleichen Tages fanden sich die geladenen Mitglieder ein, die vor etwa zwölf Jahren an den Entscheidungen für den Bau des Amateurfunkzentrums mitgewirkt haben. Für manchen der Gäste war dies der erste Besuch im AFZ seit der Einweihung am 28.10.1972. Philipp Lessig, DK3LP, erinnerte in seiner Begrüßungsansprache an diesen Tag vor zehn Jahren. Er erinnerte die Gäste auch an die vorausgegangenen Anstrengungen, die notwendig waren und die durchgestanden werden mußten, um dieses Gebäude mit seinen Einrichtungen in die Tat umzusetzen. Sein Dank galt den damaligen Mitgliedern des Vorstands und des Amateurrats für ihr mutiges Engagement. Mit dem Satz: „Und nun möchte ich Ihnen nach zehn Jahren das Amateurfunkzentrum sozusagen noch mal präsentieren,“ lud DK3LP die Gäste ein, noch einige anregende Stunden im Kreis von Freunden DARC im Amateurfunkzentrum des DARC Baunatal zu verbringen.


Ende des DL-RS Nr. 44/82 vom 26.11.1982

Abschrift und Archiv-Bearbeitung: DC7XJ

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