BOULDER
In den vergangenen 2 Wochen fiel der solare Flux stetig ab von 202 am 22.10. auf 139 am 05.11. Beim folgenden Anstieg ab 06.11. werden vor dem 15. keine größeren Änderungen erwartet. Kleinere geomagnetische Störungen vom vergangenen Wochenende sollten die Ausbreitungsbedingungen nicht besonders beeinträchtigen bis zu einer, um den 20.11. herum erwarteten kräftigeren Störung. Aus dem Ablauf der vorigen Sonnenrotation wird gefolgert, daß der Hauptanstieg des solaren Flux im November zwischen dem 15. und 22. erfolgt. Die besten Ausbreitungsbedingungen des Monats werden etwa vom 18.21. erwartet. Die zwischen dem 23. und 25.11. in Aussicht stehende höchst MUF könnte vielleicht die letzte Gelegenheit im ausklingenden Sonnenfleckenzyklus 21 für Ost-West-DX auf 50 MHz bieten.
Transäquatoriales 50-MHz-DX hat es in der 1. Novemberwoche fast täglich gegeben und ist während stärkerer geomagnetischer Unruhe auch weiterhin im November zu erwarten. Hierfür ist nicht einmal ein hoher Pegel des solaren Flux die Voraussetzung, sondern dies nur für Ost-West-DX. Im eigentlichen Kurzwellenbereich sind vom zyklisch bedingten Rückgang der Sonnenfleckenzahlen zunächst im wesentlichen die Funklinien in höheren geographischen Breiten betroffen.
WASHINGTON
Am 28.10. gab die US-FCC in eigener Verantwortung den größten Teil des neuen 10,1-MHz-Bandes an die US-Funkamateure der Klassen General, Advanced und Extra frei. Mit Ausnahme des Segments 10,10910,115 MHz, in dem primäre US-Regierungsdienste tätig sind, darf das Band auf NIB, non-interference base, mit 250 W Input in den Sendearten A1 und F1, dies ist die alte Bezeichnung, benutzt werden. Seiner Aussendung dieser Meldung am 28.10. ließ W1AW am 29. gleich noch eine Warnung folgen, den nicht freigegebenen Frequenzraum zur Vermeidung unliebsamer Folgerungen auf keinen Fall zu benutzen.
COCOA
Die Cablesat General Corporation in Cocoa/Florida hat im August dieses Jahres bei der US-FCC die Zulassung zweier geostationärer Satelliten für den Inland-Betrieb Domsat beantragt. Geplant ist dabei für jeden dieser Domsats der Einbau eines ARNET, Amateur Radio Network Experimental Transponder. Deren Uplink-Frequenzen stellt man sich im Bereich 5,655,67 GHz vor, mit Downlink zwischen 3,403,41 GHz bei einer Bandbreite von 10 MHz. Der Start ist für Ende 1985 mit einer Spaceshuttle in Aussicht genommen, vorausgesetzt, daß die FCC die Genehmigung erteilt. Entsprechend der Aufgabe der kommerziellen Domsats, den nordamerikanischen Kontinent auszuleuchten, wurden Standorte über dem Äquator bei 65° West und 145° West beantragt. Eine Benutzung dieser ARNETS in Europa dürfte somit auszuschließen sein.
BRAUNSCHWEIG
Mit Urteil vom 14.10.1982, Geschäftszeichen 7 S 163/82, hob das Landgericht Braunschweig ein Urteil des Amtsgerichts Salzgitter vom April dieses Jahres auf, nach dem ein Funkamateur aus Salzgitter seinen zuvor genehmigten Sendemast wegen TVI und BCI entfernen sollte. Der Sachverständige der Deutschen Bundespost hatte in einem postalischen Vergleichsgerät keine erheblichen Störungen feststellen können. Der Funkamateur, der mit 200 W Sendeleistung seine zulässigen Leistungsgrenzen nicht ausschöpfte, hatte sich dazu bereit erklärt, die betroffenen Empfänger unzureichender Einstrahlungsfestigkeit auf seine Kosten störfest machen zu lassen. Das Landgericht befand, daß die Mieter sich zu Unrecht geweigert hätten, die Entstörmaßnahmen sachgemäß durchführen zu lassen und daß unter Abwägung aller Interessen keine berechtigten Gründe zur Forderung nach Entfernung des Sendemastes vorliegen.
BAUNATAL
Auf Einladung des 1. Vorsitzenden des DARC Philipp Lessig, DK3LP, besuchte am 04.11. der Vorsitzende des Ausschusses für das Post- und Fernmeldewesen des Deutschen Bundestages Dr. Heinz Kreutzmann das Amateurfunkzentrum in Baunatal. DK3LP sowie der Referent für Funkverwaltungsfragen Alfred Müller, DL1FL, informierten den Gast über die Aufgaben und Ziele des DARC und behandelten aktuelle Fragen des Amateurfunks. Bei der abschließenden Besichtigung zeigte sich der Gast von der modernen Clubverwaltung und den Einrichtungen des Clubs sehr beeindruckt.
BAUNATAL
Nach längeren Vorarbeiten nahm Mitte 1972 die Clubverwaltung des DARC im neu errichteten Amateurfunkzentrum in Baunatal seine Tätigkeit auf. Ende Oktober 1972 erfolgte dann die offizielle Einweihung. Aus Anlaß der 10jährigen Wiederkehr dieses Ereignisses geben Vorstand und Amateurrat am kommenden Freitag, dem 19.11., einen Empfang für geladene Gäste aus Politik und Wirtschaft wie auch für frühere Amtsträger des DARC, die insbesondere seinerzeit bei den Vorarbeiten und der Entscheidung für das Amateurfunkzentrum mitgewirkt haben.
BAUNATAL
Gastlizenzen für südamerikanische Staaten werden zweckmäßig über den zuständigen IARU-Amateurfunkverband beantragt und nicht direkt bei den betreffenden Fernmeldebehörden. Durch den turnusmäßigen Wechsel der Sachbearbeiter sind die neuen dann meist über den Bearbeitungsgang im Unklaren und vielfach nicht in der Lage, fremdsprachige Texte zu verstehen. In praktisch allen Fällen verlangen die zuständigen Behörden die Angabe einer Anschrift des Antragstellers in ihrem Land, unter der dieser gegebenenfalls zu erreichen sein kann und bei derer zuständigen lokalen Postbehörde die Lizenzurkunde abzuholen ist. Vergessen Sie nicht, sich beim zuständigen Amateurfunkverband nach den Einfuhrbedingungen für Funkgeräte zu erkundigen. Merkblätter für eine Reihe von Ländern sind bei der Geschäftsstelle des DARC, Abteilung International Affairs erhältlich.
ESPENAU/Kassel
Am vergangenen Wochenende fand in Espenau bei Kassel die Herbstversammlung des Amateurrats des DARC statt. An der Versammlung nahmen Vorstand und Amateurrat sowie Referenten und Mitarbeiter teil. Nach der Begrüßung der Anwesenden durch den 1. Vorsitzenden des DARC Philipp Lessig, DK3LP, wurde die umfangreiche Tagesordnung in Angriff genommen. Zur Beratung und Beschlußfassung standen insbesondere der Nachtrag zum Haushalt des laufenden Jahres sowie der Haushaltsvoranschlag für das Geschäftsjahr 1983 an. Weitere Punkte der Tagesordnung befaßten sich mit der Notfunkplanung für den Katastrophenschutz, mit Maßnahmen zur Förderung des Amateurfunks in der Dritten Welt sowie mit Aktivitäten zum World Communications Year, abgekürzt WCY, das 1983 von der ITU, der International Telegrafie Union durchgeführt wird. Der Diplomausschuß des Amateurrats legte vier Diplome vor, die von der Versammlung genehmigt wurden. Die Versammlung legte die ersten Termine im Zuge der Vorbereitung der IARU-Region-1-Konferenz fest, die im April 1984 in Italien durchgeführt wird.
Ende des DL-RS Nr. 42/82 vom 12.11.1982
Abschrift und Archiv-Bearbeitung: DC7XJ
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