DEUTSCHLAND-RUNDSPRUCH DES DARC NR. 31/82 VOM 27.08.1982


BOULDER

Ausgenommen von einem kleinen Stillstand am 17./18.08. ist der solare Flux seit dem 08.08. stetig gefallen bis auf 136 am 21. Eine Umkehr von diesem Niedergang wird wahrscheinlich um den 24. herum auftreten, dann aber vermutlich nicht mehr so hoch führen wie in den vergangenen drei Monaten. Die großen aktiven Sonnengebiete, die im Juni und Juli einen hohen solaren Flux verursachten, haben sich weitgehend abgebaut und neue aktive Gebiete sind weit weniger groß und kräftig. Das bedeutet zwar einen Eintritt in die Herbstperiode mit geringerem solarem Flux, aber auch weniger schädlichen Einflüssen durch Absorption und Fading für den DX-Betrieb. Wenn der Sommer auch nur dürftige DX-Bedingungen bot, so läßt doch der Statistik nach die 2. Septemberwoche bereits Besserung erhoffen, die sich besonders auf 21 MHz und 28 MHz bemerkbar machen dürfte. Zunächst werden aber gute Tage am 24. und 29.08. erwartet. Nach Einbruch der Dunkelheit öffnet sich das 28-MHz-Band bereits öfter nach Großbritannien. In den nächsten Wochen sollte besonders zur Sonnenaufgangszeit auf long-path-conditions geachtet werden.


NEWINGTON

Richard L. Baldwin, W1RU, teilt mit Rundschreiben an alle Amateurfunkverbände der IARU mit, daß nach Stimmenauszählung durch das IARU-Sekretariat die erforderliche Mehrheit vorliegt, um ihn im Amt des neuen Präsidenten der IARU zu nominieren. Er dankt allen an der Wahl beteiligten Verbände für das Vertrauen und hofft, daß mit der bevorstehenden Umstrukturierung der IARU-Satzung, im wesentlichen der Schaffung eines IARU-Verwaltungsrates, die International Amateur Radio Union in eine neue dynamische Phase ihrer Geschichte, eintritt.


NEWINGTON

Mit Genugtuung konnte W1AW am 19.08. berichten, daß auf Eingabe der ARRL, die FCC ihre Planung, im dortigen Amateurfunkband 420-450 MHz „non-governmental radiolocation“ zuzulassen, stark reduziert hat. Laut „Docket 80 135“ ist dieser Ortungsfunkdienst nun auf den Bereich 420-435 MHz und eine Leistung von 50 W in der störarmen „Spread-Spectrum“-Technik beschränkt worden. Um ggf. Störquellen aufspüren zu können, müssen die Anlagen vom Hersteller mit einem Identifizierungs-Kennzeichen in ihrer Aussendung eingerichtet sein. Herkömmliche Ortungsanlagen mit Impulstechnik dürfen nur im Küstenbereich eingesetzt werden. Regierungs-Ortungsanlagen dürfen den Amateurfunkverkehr nicht stören.


SARAJEWO

4N4- und 4N9-Stationen machen schon jetzt auf die Winterolympiade 1984 im Gebiet Sarajewo aufmerksam. Zehn solcher Stationen sind für das Diplom „Winter Olympic Games 1984“ zu arbeiten.


UNGARN

Ausbreitungsbedingungen in Richtung Südosteuropa lassen sich anhand einer neuen 28-MHz-Bake HG2BHA feststellen, die nicht ganz normgemäß auf 28,225 MHz sendet.


DRESDEN

Unter dem Titel „Am Anfang war der Amateur“ interviewten Funkamateur Dr. Thomas von Randow, DK5XY, und Adalbert Wiemers am 15.08. im 3. Fernsehprogramm Hessens sowie des Nord- und Westdeutschen Rundfunks den gerade 75jährigen Manfred von Ardenne. Vor dem Hintergrund seiner Institute in Berlin und Dresden vollzogen sie in einer einstündigen Sendung den Lebensweg des früheren Oberschülers ohne Abitur, aber Inhaber dreier Doktortitel nach. Der experimentierfreudige Jugendliche wurde als früher Schwarzsender erwischt, führte mit 16 dem Reichspräsidenten Ebert eine erste Art von Volksempfänger vor und baute 18jährig mit geliehenen 50.000 Reichsmark in Berlin ein eigenes Forschungsinstitut auf. Als wesentlichen Schritt des Aufstiegs vom Bastler zum erfolgreichen Amateur erlernte er hier selbst die Meßtechnik. Nach dem Krieg richtete Ardenne im kaukasischen Suchumi ein Institut mit deutschen Mitarbeitern zur Isotopen-Trennung ein. 1955 konnte er in die DDR zurückkehren und gründete in Dresden das einzige private Forschungsinstitut und Fertigungswerk elektronischer Erzeugnisse in der DDR, in dem 55 Mitarbeiter arbeiten. Hier hat er sich unter weiterer Vervollkommnung seiner Hochleistungs-Elektronenkanonen besonders der Krebs-Therapie zugewandt, die allerdings noch in der klinischen Erprobung steht. Seine Erfolge sieht der aus eigener Kraft vom Amateur aufgestiegene Forscher so: „Ich bin eben ein Sonntagskind.“


SCHWAZ/Tirol

Der Landes-Fieldday des ÖVSV-Tirol findet am 05.09. in Stummerberg/Zillertal statt. Neben einer Reihe von Attraktionen ist auch eine Übertragung durch den ORF vorgesehen.


NORDERSTEDT

Die Volkshochschule Norderstedt veranstaltet wieder einen Vorbereitungslehrgang zur Erlangung der Amateurfunklizenz in der Realschule Aurikelstieg in Norderstedt. Der 1. Informationsabend ist am 06.09. um 20:00 Uhr. Weitere Informationen sind von Harry Timm, DL6HBT, ....., zu erhalten.


BERLIN

Vor 50 Jahren, am 19.08.1932, begann die Deutsche Bundespost als erste Fernmeldeverwaltung der Welt mit Fernsehaussendungen im UKW-Bereich. Besucher der 9. Großen Deutschen Funkausstellung konnten Sendung und Empfang verfolgen, der bei Aussendung vom damals gerade neun Jahre alten Berliner Funkturm noch in 50 km Entfernung möglich war. Die Bildqualität war bei einer Zeilenzahl von ganzen 90 natürlich nicht vergleichbar mit der stufenweise erhöhten und 1952, nach Wiederaufnahme des Fernsehbetriebes, auf 625 umgestellten internationalen Zeilennorm. Inzwischen wurde 1967 das Farbfernsehen eingeführt und im September 1981, wieder auf der Funkausstellung in Berlin, mit der Aussendung des Zweikanal-Fernsehtons zunächst im 2. Programm begonnen.


TÜBINGEN

Funkamateure, die die Mühe schriftlicher Meldungen über Bandeindringlinge scheuen, können solche Angaben über die Leitstation der Bandwacht absetzen. DLØIW, wie Intruder Watch, ist jeden Sonntag um 11:00 Uhr, derzeit 09:00 UTC, auf 7065 kHz für die Entgegennahme solcher Meldungen und Erfahrungsaustausch QRV. Operator ist Ulli Bihlmayer, DJ9KR.


BAUNATAL

Das Referat für Bild- und Schriftübertragung weist darauf hin, daß am Sonnabend, dem 04.09., in der Zeit von 11:00–17:00 UTC, der 3. Teil des DARC-CORONA-10-m-RTTY-Contestes stattfindet.


BAUNATAL

Der Deutschland-Rundspruch wird weiterhin versuchsweise donnerstags um 17:00 UTC auf 80 m im RTTY-Bereich bei 3580 kHz von DFØAFZ mit dem Sonder-DOK „AFZ 10“ abgestrahlt. Alle Stationen, die diesen Rundspruch aufgenommen haben, worden gebeten, ab 17:45 UTC auf 3760 kHz in SSB zu bestätigen.


Ende des DL-RS Nr. 31/82 vom 27.08.1982

Abschrift und Archiv-Bearbeitung: DC7XJ

..._._


Inhalt 1982 Rundspruch-Archiv