DEUTSCHLAND-RUNDSPRUCH DES DARC NR. 29/82 VOM 13.08.1982


BOULDER

Die Werte des solaren Flux für August scheinen denen der Sonnenrotation des Monats Juli dicht zu folgen. Von 94 am 28.07. stieg der Flux auf 214 am 07. und 08.08.. Ein erwarteter weiterer Anstieg dürfte aber das Juli-Maximum von 271 nicht wieder erreichen. Wahrscheinlich setzt der Niedergang vor der Monatsmitte ein. Rasche Änderungen des solaren Flux wie im Juli und bisher im August verursachen starke Schwankungen des geomagnetischen Feldes, die meist zwei Tage später auftreten, und diese wieder führen zu hoher Absorption der Energie der Funkwellen und zu schweren Fadings.

Der Juli war in dieser Hinsicht besonders betroffen, und die Aussichten für August sind ähnlich. Mit fortschreitendem Monat wird eine leichte Verbesserung erwartet. Vom 18.–20.08. werden sich die Verkehrsmöglichkeiten auf den Kurzwellenbändern den herbstlichen Bedingungen annähern. Wirkliche Besserung soll dann der September bringen.

Aurora von genügender Intensität, um die Kurzwellenausbreitung zu behindern, wird auch weiterhin auftreten, dafür wird dann die UKW-Ausbreitung besonders im Norden belebt. Nicht übersehen werden dürfen in dieser Woche die jährlichen Meteoritenschauer der „Perseiden“. Meteore, die in die äußere dünne Atmosphäre eindringen, verbrennen und erzeugen entlang ihrer Bahn zylinderförmige Ionisationsflächen, die Ultrakurzwellen reflektieren können. Achten Sie auf solche Erscheinungen besonders vom 11.–24.08. auf den Bändern 28 und 144 MHz.


NEW YORK

Science Fiction und Amateurfunk sind in Steven Spielbergs Film E.T. – The Extra Terrestrial, der Außerirdische, verknüpft, der nach nur vier Wochen Spielzeit in den USA mit 100 Millionen US$ Umsatz alle bisherigen Kassenrekorde übertrifft. Berater für den Film war der New-Yorker Funkamateur Henry Feinberg, K2SSQ, der für den Film ein Funkgerät zu entwickeln hatte, das vom sympathischen außerirdischen Monster und befreundeten Erdenkinder aus frei erhältlichen Teilen funktionsfähig aufgebaut worden kann, um damit Hilfe von seinem heimatlichen Planeten anzufordern. Der Film soll im Winter nach Deutschland kommen.


ZÜRICH

Amateurfunk wurde schon früher vielfach für Übermittlungen bei wissenschaftlichen Vorhaben eingesetzt. Vor 50 Jahren, am 18.08.1932, führten schweizer Funkamateure die Übermittlungen anläßlich des 2. Stratosphärenflugs von Professor August Piccard durch, der in fast 17.000 m Höhe führte. Als Bodenstationen waren im Züricher Raum HB9A und HB9AA eingesetzt. Der Bugatti von HB9AA war als Verfolgungswagen mit einer transportablen 10-W-Station von HB9A ausgerüstet worden, wofür die schweizer PTT das Rufzeichen HB9 zugeteilt hatte. Im Ballon arbeitete der belgische Physiker und Funkpionier Max Cosyns mit seinem alten belgischen Rufzeichen B9 „auf der Welle 38,5 m“ gleich 7,8 MHz. – Das waren für damalige Zeiten durchaus Amateur-Pioniertaten!


FALKLAND-INSELN

Erste Funkamateure von den Falkland-Inseln, wie VP8TU, sind wieder zu hören, doch bereitet den meisten offenbar der Verlust ihrer Stationen Schwierigkeiten, die während der Besetzung konfisziert worden waren. Auf Anregung britischer Funkamateure hat RSGB-Präsident Dr. John Allaway, G3FKM, bereits im Juni dieses Jahres an alle falkländischen RSGB-Mitglieder geschrieben, um festzustellen, welche Art von Unterstützung sie gebrauchen können.


DARMSTADT

In der Neuausgabe 1982 des postalischen Heftes Bestimmungen über den Amateurfunkdienst, welches Ihnen kürzlich zugestellt worden ist, hat sich ein Druckfehler eingeschlichen. Auf Seite 10, § 5, letzter Absatz wird der letzte Satz „Diese Regelung gilt für alle Sende- und Betriebsarten.“ ersetzt durch „Bei Fernschreib- und Bildsendungen kann das Rufzeichen in der jeweiligen Sendeart übermittelt werden, wenn dies in der international gebräuchlichen Weise geschieht.“ Ein entsprechender Korrekturaufkleber wird in der cq-DL, Ausgabe 9/82 auf den gelben Seiten abgedruckt sein.


BONN

Das BPM-Amtsblatt 103 vom 05.08.1982 bringt auf 20 Seiten eine amtliche Übersetzung der neuen Bezeichnungen der Aussendungen nach VO Funk Genf 1982. Die Veröffentlichung erfolgt, weil die allgemeine Anwendung einheitlicher Begriffe und Kennzeichnungen in vielen internationalen und nationalen Fernmeldeangelegenheiten unerläßlich ist. Im Verkehr der Deutschen Bundespost sind die neuen Bezeichnungen zur Pflicht geworden. Technische Vorschriften und Pflichtenhefte sind bei Neudruck, spätestens bis Jahresende, Formblätter, Dienstwerke und Bestimmungen sowie, Genehmigungen und Zulassungen sind anläßlich sonstiger Änderungen oder bei Nachdruck auf die neuen Bezeichnungen umzustellen. – Die neue DV-AFuG enthält diese neuen Bezeichnungen in ihrer einfachen Form bereits. Ein Anlaß, sich einmal damit zu beschäftigen.


BONN

Laut Verordnung vom 14.07.1982 wird die Sommerzeit in der Bundesrepublik Deutschland in den nächsten drei Jahren wieder am letzten Sonntag im September enden. Die Sommerzeit dauert daher 1983 vom 27.03.–25.09., 1984 vom 25.03.–30.09. und 1985 vom 31.03.–29.09. Die Uhr wird zu Beginn der Sommerzeit jeweils um 02:00 Uhr um eine Stunde vor- und am Ende um 03:00 Uhr Deutscher Sommerzeit um eine Stunde zurückgestellt.


TITTLING

Der OV Freyung, U16, lädt am Samstag, dem 21.08., ab 09:45 Uhr zum 1. Bayerwald-UHF/SHF-Meeting in Tittling bei Passau ein. Folgende Referate sind geplant: VHF/UHF-Oszillatoren, Grundlagen der Gigahertztechnik, 70 cm Endstufen, 2 m und 70 cm Vorstufen, 23 cm Treiberstufen und andere. Nach jedem Referat findet eine Aussprache statt. Der Abend endet mit einem gemütlichen Beisammensein. Für Familienangehörige werden Möglichkeiten der Freizeitgestaltung angeboten. Einweisung erfolgt auf 145,500 MHz.


FREIBURG

Mit Sonnenenergie funken. Bei der diesjährigen Sonnenenergie-Ausstellung des Bundes für Natur- und Umweltschutz Deutschland, BUND, die vom 26.–29.08. in Freiburg im Breisgau stattfindet, werden die Funkamateure der Universität Bielefeld ihre Clubstation DFØUB auf dem Ausstellungsgelände aktivieren. Es soll ausschließlich mit Sonnenenergie gearbeitet werden. Eine Kurzwellenstation wird auf 80 und 40 m in SSB QRV sein. Für die Besucher wird auf 145,500 MHz ein Lotsendienst eingerichtet. Alle interessierten YLs, XYLs und OM sind herzlich eingeladen.


FRANKFURT

Ende Juli wurde aus dem PKW von DF9OW ein IC-245E, Serien-Nr. 05408 gestohlen. Sachdienliche Hinweise bitte an DF9OW oder an jede Polizeidienststelle.


SAARBRÜCKEN

Das mit BPM-Amtsblatt-Verfügung 5/1982 angekündigte „Zentralamt für Zulassungen im Fernmeldewesen“, ZZF, hat am 01.07. in Saarbrücken seine Tätigkeit aufgenommen. Zur Überleitung besteht jedoch im FTZ in Darmstadt vorübergehend noch die „Außenstelle Darmstadt des ZZF“.


Ende des DL-RS Nr. 29/82 vom 13.08.1982

Abschrift und Archiv-Bearbeitung: DC7XJ

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