Inhalt 1981 Rundspruch-ArchivBOULDER
Von einem Tiefstwert von 174 am 26./27.10. stieg der solare Flux bis zum 02.11. auf 247 rasch wieder an. Im gesamten Oktober hatte sich ein Mittelwert von 212 ergeben, wodurch er zum 19. Monat über der Grenze von 200 in diesem Sonnenfleckenzyklus 21 wurde. Wie erwartet, war die geomagnetische Unruhe in der letzten Oktoberwoche niedriger als zuvor, wodurch die ionosphärischen Ausbreitungsbedingungen bis über 50 MHz wirksam wurden. Aus mehreren Gebieten der USA und Kanadas wurde mit allen Kontinenten im 50-MHz-Amateurfunkband gearbeitet. Für den November werden ebenfalls gute DX-Bedingungen – besonders auf 28 und 50 MHz – erwartet mit voraussichtlich besten Tagen vom 04.–10., vom 16.–18. und in der letzten Novemberwoche. Wer auf 50 MHz empfangsseitig oder im Crossband-Betrieb mit 28 MHz tätig ist, sollte die nächsten Wochen nutzen, denn es ist unwahrscheinlich, daß Bedingungen wie in diesem Herbst vor Ablauf von neun bis zehn Jahren wieder eintreten.
OTTAWA
Wie die Canadian Radio Relay League, CRRL, am 26.10. über W1AW bekanntgab, ist das Amateurfunk-Projekt „ANIK B“ inzwischen angelaufen. ANIK B, in der Eskimosprache „kleiner Bruder“, ist der kanadische kommerzielle und experimentelle Nachrichtensatellit, der in geostationärer Umlaufbahn auf 70° West über dem Äquator steht und zur Hauptsache Fernsehprogramme im 14-GHz-Bereich überträgt. Durch die Fürsprache der kanadischen Amateurfunkvereinigungen CRRL und CARF ist einer Gruppe von Funkamateuren in Ottawa und Vancouver ein Sprachkanal in ANIK B für vier Stunden an je fünf Wochentagen eingeräumt worden, um „packet radio experiments“ durchzuführen; Versuche in der Übertragung digitaler Sendearten. Inzwischen hat die Experimentalgruppe ein Interface-System aufgebaut und damit bereits erfolgreich Digital-Sendungen über ANIK B abgewickelt. In einer zweiten Ausbaustufe sollen 144-MHz-Relaisstrecken zu den Bodenstationen von ANIK B eingerichtet werden, die der Experimentalgruppe direkten Verkehr über den Nachrichten-Satelliten aus ihren Funkbuden heraus ermöglichen sollen. Für „packet radio experiments“ hat das kanadische DOC, Department of Communications, eine besondere UKW-Sendegenehmigungsklasse eingerichtet.
SURREY
UOSAT, der am 06.10. um 11:27 UTC gestartete Amateurfunksatellit der University of Surrey, umkreist die Erde täglich 15 mal in 95,46 Minuten in 548 km Höhe. Nach jedem Umlauf hat sich die Erde um 23,87° unter ihm weggedreht, das ist der „Bahnversatz pro Umlauf“. Seine Neigung gegen die Äquatorebene beträgt 97,49°. Seine Bakenfrequenzen sind 145,825 MHz und 435,025 MHz, auf denen derzeit Telemetriesendungen in Schmalband-FM in ASCII mit 300 Baud durchgeführt werden, um die betrieblichen Daten und ihre Veränderung zu erfassen. Erst nach deren Auswertung sollen die anderen Baken im Kurzwellenbereich eingeschaltet und besondere Experimente durchgeführt werden.
WEES
Der schleswig-holsteinische Satelliten-Experte Jürgen Raddatz, DL3ZK, weist darauf hin, daß die Umlaufzeiten von UOSAT beträchtlich schwanken, weil die Dichte der Rest-Atmosphäre in 548 km Höhe stark von Sonnenaktivitäten – bis zu Änderungen um einen Faktor 30 – beeinflußt wird, was zu unterschiedlichen Abbremsungen führt.
BAUNATAL
Zur Aktivierung des Betriebes auf dem 10-m-Band findet am 15.11. von 12:00–14:00 UTC ein CW-Wettbewerb statt. Wettbewerbsbedingungen sind in der cq-DL 11/81 nachzulesen.
MÜNSTER
Mit einer Ausstellung vom 07.–22.11. unter dem Thema „Von Stephan bis heute“ würdigt die Deutsche Bundespost das Leben und Wirken des Generalpostmeisters Heinrich von Stephan. Die Ideen dieses Mannes, seine Tatkraft und seine Voraussicht schufen im damaligen Deutschland eine funktionsfähige Post und legten die Grundlagen für das heutige moderne Telekommunikationssystem. Die Ausstellung ist werktags von 09:00–17:00 Uhr, sonn- und feiertags von 10:00–13:00 Uhr geöffnet.
BERLIN
Listen mit den Äquator-Crossing-Vorhersagen von UOSAT-OSCAR 9 für den jeweils folgenden Monat können vom 25. des Vormonats ab bei Jürgen Raddatz, DL3ZK, ....., gegen Einsendung eines selbstadressierten Freiumschlags angefordert werden. Diese Regelung gilt erstmals für den Monat Dezember, also für Anforderung der Listen ab 25.11. Alle anderen Unterlagen über Amateurfunksatelliten, z. B. OSCARLATOR usw., sind nicht bei DL3ZK, sondern nur beim AMSAT-DL-Infodienst zu beziehen.
BONN
Das Bundesministerium für das Post- und Fernmeldewesen hat uns gebeten darauf hinzuweisen, daß Rufzeichen von Amateurfunkstellen nur mit den in § 5 der Verordnung zur Durchführung des Gesetzes über den Amateurfunk festgelegten Zeichen ergänzt werden dürfen. Damit werden offenbar insbesondere Hinweise auf Vereinszugehörigkeiten, Betriebsweisen, z. B. „QRP“ usw. ausgeschlossen. Zulässige Anfügungen sind danach nur: /A, /P, /M und allenfalls bei entsprechender Sondergenehmigung /MM.
BAUNATAL / ESPENAU
Zu seiner Herbstversammlung trifft sich der Amateurrat am 14./15.11. im Hotel Schäferberg in Espenau bei Kassel. Auf dieser Versammlung beraten Vorstand und Amateurrat gemeinsam über anstehende Fragen und Probleme zur Entwicklung des Clubs. Im Vordergrund stehen dabei Änderungen der Satzung sowie die Beratung und Verabschiedung des Haushalts für das Geschäftsjahr 1982. Aus diesem Anlaß sind die Clubstationen DFØAFZ, DLØJK, DKØFK und DLØVK mit dem Sonder-DOK „HV81“ QRV.
BAUNATAL
Am Montag dieser Woche besuchte der Präsident der Radio Society of Great Britain, Basil O'Brien, G2AMV, die Geschäftsstelle des DARC in Baunatal. In seiner Begleitung befanden sich der frühere Präsident der RSGB und jetzige Vorsitzende der HF-Workinggroup der IARU-Region 1, Dr. John Allaway, G3FKM, sowie der General Manager der RSGB, David Evans, G3OUF. Die Gäste wurden vom 1. Vorsitzenden des DARC Philipp Lessig, DK3LP, begrüßt. In Informationsgesprächen mit Mitarbeitern der Geschäftsstelle wurden Fragen und Probleme der Organisation und Verwaltung der beiden Verbände erörtert und Erfahrungen ausgetauscht. Die RSGB hat annähernd 25.000 Mitglieder. Die Mitgliederentwicklung hat sich in den letzten Jahren in ähnlichem Rahmen wie im DARC vollzogen. Auch in der weiteren Zukunft wird mit einem stärkeren Ansteigen der Amateurfunklizenzen und damit der Mitgliederzahlen gerechnet.
Ende des DL-RS Nr. 41/81 vom 06.11.1981
Abschrift und Archiv-Bearbeitung: DC7XJ
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