DEUTSCHLAND-RUNDSPRUCH DES DARC NR. 9/80 VOM 29.02.1980


BOULDER

Aus der ersten Hälfte des Monats Februar, als der solare Flux durchweg um 220 lag, wurde noch vielfach über ionosphärische 50-MHz-Kontakte berichtet, vorzugsweise allerdings in Nord-Süd-Richtung und zum Teil wohl auch über sporadische E-Schichten. Am 13.02. hatte sich erstmalig seit Monaten ein geomagnetischer Sturm entwickelt, der am 16. seinen Höhepunkt erreicht hatte und den ersten Teil des ARRL-DX-Contests durch schwankende Bedingungen beeinträchtigte. Aus den USA wird dazu über UKW-Aurora an diesen Tagen berichtet. Der Abfall des solaren Flux setzte sich nach dem 13.02. stetig fort und erreichte am 24. den bisherigen Tiefststand des Monats mit 162. Währenddessen waren am 17. und am 19. des Monats am Ostrand der Sonne neue aktive Zonen erschienen, die zwischen dem 24. und 27. zu geomagnetischen Störungen und danach zum Monatsende wieder zu einem Anstieg des solaren Flux führen dürften. Geomagnetische Störungen sind dann wieder am 05./06.03. zu erwarten, alles in allem eine Zeit stark wechselnder Ausbreitungsbedingungen.


WASHINGTON

Die Verwendung des RTTY-Verfahrens ASCII – American Standard Code for Information Interchange – wird den US-Funkamateuren ab 17.03. von der FCC genehmigt. Auf den für RTTY freigegebenen Frequenzen unterhalb von 21,250 MHz darf es in F1 mit maximal 300 Baud angewendet werden, darüber in F1, F2 und A2 und zwar bis 225 MHz bis 1200 Baud und über 420 MHz mit maximal 19,6 Kilo-Baud. Außer Fernschreibbetrieb darf auch Computer-Verkehr zur Fernsteuerung oder mit anderen Computern und Datenübermittlung als „Packet Communications“ durchgeführt werden. Die dortigen Amateurfunkbestimmungen wurden dahingehend im Abschnitt 97.69 (b) entsprechend geändert.


MOSKAU

Zum Monatsende des Februars sollten die russischen Amateurfunksatelliten RS3 und RS4 startklar sein, wie JAMSAT-Sekretär JR1SWB aus Führungskreisen der Radiosport Federation der UdSSR erfahren haben will. Schon Mitte Januar war entsprechender Versuchsbetrieb im 10-m-Band aus der UdSSR beobachtet worden. Bei Auftreten neuer Satelliten-Telemetriesignale verständigen Sie bitte umgehend den Informationsdienst der AMSAT-DL.


AUCKLAND

Das Rufzeichen ZL6IW, wie Intruder Watch, ist ZL1BOD für die Amateurfunk-Bandwacht in Neuseeland zugewiesen worden. ZL6IW hat seit Oktober 1979 bereits eine Reihe von Bandeindringlingen, insbesondere Stationen russischer Fischerei-Trawler aus den Amateurfunkbändern hinauskomplimentiert.


WASHINGTON

Im November 1979 stieg die Gesamtzahl der Amateurfunkstellen in den USA auf 362.250. Erneute Abgänge in den Klassen der Technicians und der Novices wurden durch Zugänge bei den Extras, Advanceds und Generals mehr als ausgeglichen.


REYKJAVIK

Vom 23.–24.08. soll von Pfadfinderführern der nordischen Staaten ein „Radio-Scout-Lager“ NORAMO-80 im isländischen Pfadfinder-Kursusheim Ulfljotsvatn, 10 km nordöstlich von Reykjavik durchgeführt werden. Zum Generalsekretär der Konferenz wurde SM7IRF gewählt. Die Reykjaviker Scout-Funkamateure führen das Rufzeichen TF2SS.


KARL-MARX-STADT

Als erste Amateurfunkstelle in der DDR erhielt die Clubstation DM4CN in Karl-Marx-Stadt im April 1979 nach der DDR Amateurfunkordnung vom 01.08.1977 das sog. Ausbildungsrufzeichen DM4ACN in ihre Genehmigungsurkunde eingetragen. Unter diesem Rufzeichen dürfen dort in der Amateurfunk-Ausbildung stehende Hörer und Hörerinnen unter Aufsicht eines Ausbilders aktiv am Amateurfunkdienst teilnehmen. Die Dezember-Ausgabe 1979 des Funkamateur widmet dieser bemerkenswerten Neuheit einen ganzseitigen Bericht.


FLENSBURG

Nach zahlreichen Vorversuchen gelang am 19.01. ein 10-GHz-QSO zwischen DC8CE und der Apenrader 10-GHz-Gruppe mit der Station von OZ5WK. Die selbstgebauten Anlagen waren im Grenzgebiet am Nordufer der Flensburger Förde in 5 km Entfernung aufgebaut. Es wurden Rapporte von R5 und S4–5 erzielt.


DORTMUND

Als Ergänzung zum Rundspruchplan meldet uns der Ortsverband Dortmund-Süd, daß der Deutschland-Rundspruch sonntags um 14:00 Uhr auf 28,700 MHz in SSB von DFØDS/p abgestrahlt wird. Der Verantwortliche dieser Sendung ist OM Klaus-Peter Weinbörner, DK8DB.

Der Ortsverband Langenhagen, H31, teilt uns mit, daß der Deutschland- und Niedersachsen-Rundspruch freitags um 18:30 Uhr von DKØLH/p auf 145,375 MHz in FM abgestrahlt wird.


KÖLN

Ende April 1980 beabsichtigen fünf deutsche Funkamateure, eine DXpedition zur Insel Glarioso und Geyser-Reef zu unternehmen. Am 20./21.04. soll der Funkbetrieb auf 3795, 7048, 14.195, 21.245 und 28.495 kHz in SSB aufgenommen werden. CW-Betrieb findet auf 25 kHz vom Bandbeginn der Kurzwellenbänder statt. Geplant ist, FRØACB/G für CW-Verbindungen und FRØACC/G für SSB-Verbindungen zu verwenden. 1G, Geyser-Reef soll anschließend aktiviert werden. QSLs werden von Dieter Löffler, DK9KD, ....., vermittelt.


WOLFSBURG / COLOMBO, SRI LANKA

Nach monatelangen Vorbereitungen wird das Ausbilderteam des DARC im März nach Sri Lanka fliegen, um dort auf Wunsch der Radio Society of Sri Lanka und der Postbehörden einen Anschlußlehrgang für Elektronik und Amateurfunk durchzuführen. Der Postminister von Sri Lanka hat die Schirmherrschaft über das Projekt übernommen, Ausbildung und Unterbringung erfolgt wieder im Sri Lanka Foundation Institute in Colombo. Um die Morseanlage, die in Einzelteilen mitgenommen wird, zusammenbauen zu lassen und alle anderen Vorbereitungen zu überprüfen, fliegen Erich Prager, DJ3JW, und XYL Ingrid, DF5AW, bereits am 11.03. nach Sri Lanka. Als Kontaktfrequenzen mit DL sollen die DIG-Frequenzen 14,277 MHz und 21,277 MHz Verwendung finden. Die Ausbilder wollen so oft wie möglich in der Luft sein und würden es bei den QSOs der ersten Woche begrüßen, wenn QSL-Karten direkt nach 4S7 zwecks Ausstellung im Institut zugesandt werden könnten. Die Luftpost nach Colombo dauert 5–7 Tage.


Ende des DL-RS Nr. 9/80 vom 29.02.1980

Abschrift und Archiv-Bearbeitung: DC7XJ

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