BOULDER
Von einem Wert von 383 am 10.11., dem höchsten seit 22 Jahren, fiel der solare Flux 17 Tage lang ununterbrochen bis auf 154 am 28.11., was einen noch nie registrierten anhaltenden und tiefen Abfall bedeutet. Der Einfluß auf die ionosphärische Ausbreitung war aber wegen des günstigen Sonnenstandes relativ gering und machte sich hauptsächlich in verkürzten Öffnungszeiten für die Bänder 21, 28 und 50 MHz bemerkbar. Aber selbst an dem derzeit schlechtesten Tag, dem 28.11., war noch zeitweise auf dem 50-MHz-Band Betrieb möglich, ununterbrochen seit damals 52 Tagen, und bei einem zu vermutenden raschen Wiederanstieg dürfte diese Tendenz auch noch eine Weile erhalten bleiben, wenn auch von geomagnetischen Störungen begleitet. Nach einer kurzen Besserung am 09.12. wurden um den 11. herum schlechtere Ausbreitungsverhältnisse erwartet, aber erneut gute vom 13.20.12.
TORONTO
Während der Evakuierung von fast 250.000 Personen nach der Explosion eines Güterzuges mit chlorhaltigen Produkten am 10.11. aus einem 160 km² großen Gebiet von Mississauga, südwestlich von Toronto waren die behördlichen Fernmeldenetze dem logistischen und polizeilichen Nachrichtenverkehr vorbehalten und voll ausgelastet. Für den sogenannten health and welfare trafic improvisierten 150 örtliche Funkamateure mit Hilfe von vier Relaisfunkstellen die einzig verfügbaren privaten Nachrichtenverbindungen. Sie übermittelten u. a. 24stündig im Drei-Schichtenbetrieb zwischen den elf rasch eingerichteten Notauffanglagern, dem Rot-Kreuz-Krankenhaus und der Zentrale des Roten Kreuzes der Provinz Ontario. Sie sorgten auf lokaler Ebene für die Zusammenführung auseinandergerissener Familien, während zwei Notfunknetze auf 3770 kHz und 7195 kHz die Übermittlung zu weiter entfernten Aufenthaltsorten übernahmen. Wieder hat sich die improvisierte Bereitstellung von Notfunknetzen durch den Amateurfunkdienst in Krisenfällen bewährt.
MADRID
König Juan Carlos von Spanien führt als Funkamateur das Rufzeichen EA1JC, was dem spanischen Amateurfunkverband URE offensichtlich Zuwachs an Ansehen und Auftrieb gegeben hat.
WOLFSBURG
Der Steinbergbrief Nr. 19 ist soeben erschienen. Das Heft enthält wieder viele, den UKW- und KW-Amateur interessierende Artikel wie z. B. die Generalausschreibung für den BBT, Gedanken über ein weltweites QTH-Kennersystem, Bericht über troposphärische Überreichweiten, Einbau einer Zweitbatterie im Auto, 650-MHz-Vorteiler 1:10 mit Schalt- und Bestückungsplan sowie Platinenvorlage und den Bau eines Morseübungsgerätes. Außerdem enthält diese Ausgabe etliche Berichte von Funkamateur-Aktivitäten des vergangenen Jahres. Die Redaktion des Steinbergbriefes gibt bekannt, daß ihr Weihnachtsurlaub vom 24.12. bis zum 10.01. geht.
HILCHENBACH
In der Meldung über den Mobilwettbewerb des Distrikts Westfalen-Süd in der cq-DL 12/79 auf der Seite 568 ist leider ein Fehler aufgetreten. Der erste Wettbewerb am 16.12. findet in der Zeit von 10:3011:30 Uhr statt. Der Hauptwettbewerb findet auf 10 m statt.
GENF
Was den meisten Rundspruchstationen wegen des späten Termins nicht mehr rechtzeitig zugeleitet werden konnte: Die WARC 1979 schloß am 06.12. in Genf mit der Unterzeichnung der Schlußprotokolle. Mit dem Inkrafttreten der damit beschlossenen VO Funk Genf 1979 am 01.01.1982 erhalten die Funkamateure der ITU-Region 1 außer ihren bisherigen Zuweisungen, mit Ausnahme eines Teilbereiches von 12001240 MHz, zunächst eine neue Sekundärzuweisung von 10.10010.150 kHz und vier neue GHz-Bänder. Nach einer am 01.07.1984 beginnenden Umsiedlungsaktion von Stationen des Festen Funkdienstes, die fünf bzw. zehn Jahre dauern kann, sollen dann zwei Primärzuweisungen von 18.06818.168 kHz und von 24.89024.990 kHz folgen, sowie eine Exklusivzuweisung von zumindestens 18301850 kHz.
Nur wer selbst das teilweise erbitterte Ringen um jedes kHz Frequenzraum besonders aufgrund der Ansprüche der Entwicklungsländer miterlebt hat, kann ermessen, daß schon der Fortbestand der bisherigen Frequenzen des Amateurfunkdienstes als Erfolg zu werten gewesen wäre, daß aber die Zuerkennung weiterer Amateurfunkbänder schlichtweg als Triumph und Anerkennung für den Amateurfunkdienst und die an diesen Entscheidungen mitbeteiligten Funkamateure zu werten ist.
GENF
Am 29.11. hatte IARU-Präsident Noel Eaton, VE3CJ, die an der WARC aktiv beteiligten Funkamateure zu einem Empfang im ITU-Turm eingeladen, um ihnen den Dank für ihren Einsatz für den Amateurfunkdienst im Namen aller Funkamateure der Welt auszusprechen. Aus diesem Anlaß wurden zwei Funkamateure, die sich um die Belange des Amateurfunkdienstes auf der WARC 1979 besonders verdient gemacht haben, mit der McIntosh Memorial Trophy ausgezeichnet. Albert McIntosh, zuletzt K7AL, der 1976 im Alter von 62 Jahren verstorben ist, hat sich in leitenden Positionen im Frequenzverwaltungswesen der USA über 30 Jahre aktiv für den Amateurfunkdienst eingesetzt, national und besonders auf zahlreichen ITU-Konferenzen. Nicht nur wurde er von der ITU als einer der 10 Delegierten zitiert, die von 1945 bis 1965 am meisten für das internationale Fernmeldewesen geleistet haben, die US-Funkamateure schrieben ihm auch die Erhaltung des Amateurfunkbereiches 70007300 kHz für die Region 2 und den ITU-Beschluß Nr. 10 über die Säuberung des Bereiches 70007100 kHz von Rundfunksendern zu.
Die McIntosh-Gedächtnis-Plakette erhielten am 29.11. der Sekretär der IARU-Region 1, Roy Stevens, G2BVN, für seine langjährigen Vorarbeiten und für die Vorbereitung des IARU-Einsatzes auf der WARC Genf 1979 und, stellvertretend auch für Einsätze anderer Teilnehmer, der norwegische Funkamateur Tom Boe, LA7OF, für den stetigen hervorragenden Einsatz der norwegischen WARC-Delegation für den Amateurfunkdienst.
BAUNATAL
Der Vorstand des DARC und die Mitarbeiter der Geschäftsstelle wünschen allen Mitgliedern ein besinnliches Weihnachtsfest und ein gesundes und erfolgreiches neues Jahr. Diesen Wünschen schließt sich die Redaktion des Deutschland-Rundspruches und ihr Sprecher an. Geschäftsführung und Mitarbeiter danken allen für die guten Wünsche zu den bevorstehenden Feiertagen und zum Jahreswechsel. Wir freuen uns auf eine weitere gute Zusammenarbeit im neuen Jahr.
BAUNATAL
Die Redaktion des Deutschland-Rundspruchs weist darauf hin, daß in der Woche nach Weihnachten kein Rundspruch ausgegeben wird. Die Sendungen werden mit Beginn des neuen Jahres in gewohnter Weise fortgesetzt.
Ende des DL-RS Nr. 46/79 vom 14.12.1979
Abschrift und Archiv-Bearbeitung: DC7XJ
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