DEUTSCHLAND-RUNDSPRUCH DES DARC NR. 32/79 VOM 07.09.1979


BOULDER

Die zweite August-Hälfte war eine Periode hoher und sprunghafter Sonnenaktivität. Der solare Flux erreichte Werte von 232, aber durch häufige und intensive Flares wurden die Ausbreitungsbedingungen in höheren Breiten der nördlichen Erdhalbkugel durchweg nachteilig beeinflußt. Eine Ausnahme zeigte der 31.08., an dem noch um 21:00 UTC Verkehr mit den USA auf 14, 21 und 28 MHz möglich war. Da inzwischen die im vorigen Rundspruch gemeldete Sonnenfleckengruppe den westlichen Sonnenrand passiert hat und ostwärts nur kleinere, schwächere Fleckengruppen heranziehen, sich andererseits der günstige herbstliche Sonnenstand bemerkbar macht, wird für die erste Hälfte des Septembers mit den höchsten MUFs, maximum usable frequencies, der letzten 10 Jahre gerechnet. Als Ausnahme sind Störungen um den 10.09. herum zu erwarten. Der solare Flux war am 01.09. auf 193 gesunken und dürfte sich mit ±20 weiter in diesem Bereich halten, um nach Monatsmitte leicht zu steigen.


GENF

Mit fast 5,5 Millionen SFr hat das ITU-General-Sekretariat die Kosten der WARC Genf 1979 veranschlagt. Eine runde Million kostet allein die Miete des Konferenzgebäudes von der Stadt Genf, weit über 2 Millionen fallen an zusätzlichen Personalkosten an, insbesondere für Dolmetscher für Französisch, Englisch, Spanisch, Russisch, Chinesisch und Arabisch. Der Druck von 31 Millionen DIN-A4-Seiten an Dokumenten vor und während der Konferenz schlägt mit einer weiteren knappen Million zu Buch. Allein der Versand der Dokumente vor der Konferenz, größtenteils per Luftpost, hat 300.000 SFr gekostet. Für den Druck der Schlußakten müssen nochmals fast 400.000 SFr bereitgestellt werden. Angesichts des enormen Anstiegs der Druckkosten, insbesondere bei relativ kleinen Auflagen, prüft der ITU-Verwaltungsrat die Möglichkeit, die Publikationen der ITU künftig auf andere Medien, wie Mikrofilm und Magnetbänder umzustellen, was besonders auch der Vereinfachung und Verbilligung des Versands zugute käme.


GENF

Wie von der IARU-Region 1 verlautet, wird ITU-Generalsekretär Mohamed Mili auf dem Amateurfunk-Seminar der IARU in Palais des Expositions in Genf am 22.09., 14:00 Uhr die Einführungsrede halten.


LONDON

Amateur radio operating manual ist der Titel des neuesten RSGB-Handbuches von R. J. Eckersley, G4FTJ. Dies moderne Werk, einschl. der Verwendung des metrischen Maßsystems, behandelt alle Bereiche des Amateurfunkbetriebs von den traditionellen bis zum Satellitenfunk. Neuartige graphische Darstellung u. a. der Änderungen im tageszeitlichen Verlauf der Ausbreitungsbedingungen sind ebenso aufgenommen wie die neuesten geographischen Zuordnungen der Rufzeichen-Zuweisungen oder die Ansprechstellen für eine reziproke Lizenzierung in aller Welt. Das 190seitige Buch ist für 5,– £, oder einen 20-DM-Schein, einschl. Porto zu beziehen bei der RSGB, ......


ROSEAU

Nachdem der Hurrikan David am 30.08. auf der Antilleninsel Dominica schwere Schäden angerichtet und rund 60.000 Menschen obdachlos gemacht hatte, richtete ihr Ministerpräsident Seraphin Hilfe-Aufrufe an die Außenwelt. Die amerikanische Lizenzbehörde reagierte prompt und gestattete den US-Funkamateuren vom 31.08. bis zunächst 14.09. den Drittenverkehr mit Dominica, Präfix J7, soweit er sich auf die Auswirkungen des Hurrikans bezieht einschl. von Verbleibs- und Wohlergehens-Berichten.


WOLFSBURG

Seit August letzten Jahres werden von der Deutschen Welle einmal im Monat Beiträge über den Amateurfunkdienst ausgestrahlt. Die Reportagen liefert OM Gerd Schnabel, DJ7GS, und berichten über alle Bereiche des Amateurfunks. Diese in englisch abgefaßten Informationen kommen in den Überseeländern sehr gut an, was beispielsweise nach der Ankündigung des Sri Lanka Lehrgangs des DARC dazu führte, daß sich Bewerber aus Indonesien und Indien anmelden wollten. Der Erfolg der regelmäßigen Amateurfunksendungen für Übersee veranlaßte die Deutsche Welle jetzt dazu, DJ7GS zu bitten, einen Life-Beitrag über das Thema „50 Jahre Kurzwellenfunk in Deutschland“ beizusteuern und dabei auch zu erwähnen, daß die Funkamateure einen erheblichen Beitrag zur Erschließung der Kurzwellenbänder geleistet haben. Diese Sendung lief am Montag, dem 27.08., life über die Sender der Deutschen Welle. Die Amateurfunksendungen der Deutschen Welle werden monatlich fortgesetzt.


MÜNCHEN

Zahlreiche Programme in „BASIC“ und Maschinensprache enthält ein Sonderheft der Funkschau, das Ende September erscheinen wird und 14,– DM kosten soll. Die Programme ermöglichen u. a. das elektronische Führen eines Contest-Logbuches mit einer Kontrollmöglichkeit, ob eine Station bereits gearbeitet wurde, die automatische Steuerung eines Antennenrotors durch Rufzeicheneingabe, den Empfang von Funkfernschreibsendungen, das Errechnen der Entfernung zwischen zwei QTH-Kennern und, wohl mehr zur Demonstration der Leistungsfähigkeit von Mikrocomputern als für den praktischen Einsatz, die vollautomatische Steuerung einer Station, wodurch der Computer selbständig Funkfernschreib-QSOs fahren kann. Das Sonderheft trägt den Namen Hobbycomputer 2 und ist ab Ende September im Fachhandel oder direkt beim Verlag in München erhältlich.


WEINHEIM

Die 24. Weinheimer UKW-Tagung findet in diesem Jahr am 15./16.09. statt. Neben dem reichhaltigen technischen Programm, das der September-Ausgabe der cq-DL auf der Seite 423 entnommen werden kann, werden im Rahmenprogramm Mobilwettbewerbe, Fuchsjagden, HAM-Fest und vieles andere geboten,. Fahrverbindungen mit Reisebussen zwischen den einzelnen Tagungszielen sorgen für ein problemloses Besuchen der Veranstaltungen.


ALTKREIS LÜBBECKE / RAHDEN

Der Ortsverband Wiehengebirge, N22, führt am 22.09. in der Zeit von 15:00–17:00 GMT in diesem Jahr den zweiten Mobilwettbewerb des Distriktes Westfalen-Nord durch. Der als Anfahrtswettbewerb auf 80 m und 2 m geführte Contest findet im Raum Altkreis Lübbecke anläßlich der Nachtfuchsjagd des OV-Wiehengebirge statt. Unterlagen können gegen Freiumschlag bei OM Wilfried Segelhorst, DK3RS, ....., angefordert werden.


BAUNATAL

Bis Ende August dieses Jahres wurden 840 Anträge auf Gastlizenzen von der Geschäftsstelle des DARC bearbeitet und von der OPD Düsseldorf an ausländische Besucher der Bundesrepublik ausgegeben. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres wurden 748 Anträge bearbeitet, was eine Zunahme von 12 % bedeutet. Gegenüber 1977 hat die Ausgabe von Gastlizenzen um mehr als 35 % zugenommen. Gastlizenzen wurden überwiegend an Funkamateure aus den Niederlanden, der Schweiz, aus Österreich, Belgien, den USA und Großbritannien ausgegeben.


Ende des DL-RS Nr. 32/79 vom 07.09.1979

Abschrift und Archiv-Bearbeitung: DC7XJ

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Inhalt 1979 Rundspruch-Archiv