DEUTSCHLAND-RUNDSPRUCH DES DARC NR. 12/79 VOM 23.03.1979


NAIROBI

Am 12.02. eröffnete ITU-Generalsekretär Mili in Nairobi/Kenia ein Vorbereitungs-Seminar der ITU für die WARC, an dem die Fernmeldeverwaltungen von 58 afrikanischen Staaten teilnahmen. Zweck des zweiwöchigen Seminars, das Bruce Alan Johnsen, WA6IDN, von Seiten der IARU besuchte, war eine Erläuterung der Aufgaben und der Verfahren der Weltweiten Funkverwaltungskonferenz zur Überarbeitung der Vollzugsordnung Funk (VO Funk) zum Internationalen Fernmeldevertrag und der dafür vom Special Preparatory Meeting (SPM) des CCIR erarbeiteten Technischen Grundlagen. Bei der Diskussion über die Nutzung des Frequenzspektrums galt es besonders, die Vorurteile der Entwicklungsländer abzubauen, entscheidende Teile für terrestrischen wie auch für Satelliten-Funk seien bereits so verteilt, daß für sie nichts übrig bliebe. Die Forderung nach einer stärkeren Ausdehnung der Rundfunk-Frequenzbereiche der „Tropischen Zone“ und die unerwünschten Überstrahlungen in Nachbarländer waren offenbar mit den bisherigen Frequenzplänen nicht in Einklang zu bringen, was eine Tendenz zur Abspaltung des afrikanischen Raumes von der ITU-Region 1 andeutete, die dann aber nicht nur auf den Rundfunk-Sektor beschränkt bleiben dürfte, wie es von amerikanischen Teilnehmern vorgeschlagen wurde. Mit definitiven Frequenzzuweisungen oder dem Status des Amateurfunkdienstes befaßte sich das Seminar nicht. Am 14.02. konnte bei einem Cocktail-Empfang die XYL von 5Z4NT, J. Deans als Sprecherin der Radio Society of Kenia auf die Arbeitsbedingungen des Amateurfunks in Kenia und auf das ITU-Seminar eingehen. Weitere solcher ITU-Seminare sollen vom 12.–23.03. in Panama und vom 29.03.–10.04. in Sidney/Australien durchgeführt werden.


BOULDER

Wenn im Zeitraum vom 13.–15.03. nahezu die bisher besten DX-Bedingungen des derzeitigen Sonnenfleckenzyklus 21 herrschten, obwohl der solare Flux „nur“ Werte zwischen 180 und 190 aufwies, so aufgrund der geringen geomagnetischen Aktivität in diesen Tagen. Der solare Flux sollte bis zum 20.03. auf einen Monats-Höchstwert steigen Mit entsprechender Aussicht auf 50-MHz-DX; die Absorption auf niedrigeren Frequenzen dürfte aber auch ansteigen. Tage bester Ausbreitung sollten der 16., 20., und 24.03. sein, doch werden die Bedingungen weniger konstant als in der ersten Monatshälfte sein, besonders in Breiten über 40° Nord. Für den 21. oder 22.03. wurde eine größere geomagnetische Störung erwartet.


ST. LUCIA

Die unlängst selbständig gewordene Antillen-Insel St. Lucia, früher VP2L…, hat von der ITU die Präfix-Reihe J6A–J6Z zugeteilt bekommen.


GREENVILLE

6 m erweist sich zusehends als erstklassiges DX-Band: am 28.02. arbeitete PY2XB mit einer HL- und 6 JA-Station; W1QXX/KP4 hörte ZL1ACL. Am 03.03. wurden JA-Stationen im Verkehr mit LU gehört und der 48-MHz-Fernsehton aus Südafrika in Texas und Kalifornien. Am 04.03. konnte 5B4AZ (mit Sondergenehmigung) mit nur 0,5 Watt ZS6LN arbeiten. Von den USA wurden Verbindungen mit FO8, HC1, H18, KH6, KZ5, VP2S, VK4, XE3, ZL1 und 3D2 erzielt. Empfangsberichte für die Bake ZS6VHF auf 50,040 MHz nimmt ihr Betreiber ZS6ASO im 6-m-Koordinations-Netz auf 28,885 MHz entgegen.


CEMBRAN / GWENT

Das erste 2-m-WAC konnte GW4CQT erzielen, als er am 31.01. um 11:32 UTC mit VK5MC im EME-Betrieb seinen letzten fehlenden Kontinent erreichte.


BONN

Im Amtsblatt des Bundesministers für das Post- und Fernmeldewesen vom 14.03.1979 wurde die diesjährige BMP-Verfügung 202 über die „Funkentstörung von elektrischen Betriebsmitteln und Anlagen“ veröffentlicht. Sie nimmt Bezug auf die „Richtlinien des Rates der Europäischen Gemeinschaft“ vom 04.11.1976 „zur Angleichung der Rechtsvorschriften der Mitgliedsstaaten für Funkstörungen durch Elektro-Haushaltsgeräte, handgeführte Elektrowerkzeuge und ähnliche Geräte“, sowie über „Funk-Entstörung bei Leuchten mit Starter für Leuchtstofflampen“. Dieser Inhalt wurde im Grunde schon durch entsprechende deutsche Verfügungen abgedeckt, wie sie in der cq-DL 10/77, Seite 414 bereits beschrieben wurden. Auf dieser Grundlage wurde vom Deutschen Bundestag am 04.08.1978 das „Durchführungsgesetz EG-Richtlinien Funkstörungen“, abgekürzt „FunkStör G“ verabschiedet, das im obengenannten Amtsblatt als Anlage abgedruckt ist.


BAUNATAL

Jeder 1760. der 61 Millionen Bundesbürger ist Inhaber einer Amateursendegenehmigung und auf je 7 km² Fläche des Bundesgebietes mit einer Ausdehnung von 248.630 km² „entfällt“ ein Funkamateur. Die engste räumliche Ballung ist in Berlin gegeben mit einem Funkamateur auf 0,4 km² Fläche, die bevölkerungsmäßig größte Dichte im OPD-Bezirk Freiburg mit einem Funkamateur auf 1300 Einwohner.


BAUNATAL

Am 10.03. wurde der zur QSL-Anlage gehörende Computer, der von OM Walter Ernst, DJ1MC, gebaut wurde, außer Betrieb gesetzt. in den vergangenen sieben Jahren wurden damit fast 19 Millionen QSL-Karten vermittelt, eine Menge, die übereinander geschichtet einen Stapel von 5000 m Höhe ergeben würde. Die QSL-Vermittlung ist jetzt voll an die zentrale EDV-Anlage des Amateurfunkzentrums angeschlossen. Im April werden den Ortsverbänden weitere Informationen über diese Umstellung gesondert zugehen.


DORTMUND

Am 10./11.03. fand im Rombergpark-Hotel in Dortmund eine turnusmäßige Sitzung des Vorstandes des DARC statt. Auf der Tagesordnung standen die Anträge zur Hauptversammlung des Amateurrats am 29.04. in Kochel. Der 1. Vorsitzende des DARC, Philipp Lessig, DK3LP, benutzte diese Gelegenheit, die Hobby-tronic 79 zu besuchen, wobei er von dem repräsentativen Informationsstand des DARC-Ortsverbandes Dortmund aus über den gerade laufenden Rundspruch über die Ruhrgebiet-Relais einige Grußworte an die Zuhörer richten konnte.


Ende des DL-RS Nr. 12/79 vom 23.03.1979

Abschrift und Archiv-Bearbeitung: DC7XJ

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Inhalt 1979 Rundspruch-Archiv