DEUTSCHLAND-RUNDSPRUCH DES DARC NR. 10/79 VOM 09.03.1979


BOULDER

Mit einem Wert von 243 erreichte der solare Flux am 19.02. einen neuen Höchstwert im Sonnenfleckenzyklus 21. Nach einem steilen Sturz auf einen Jahres-Tiefstwert von nur 166 während des 27.02. stieg er bereits am nächsten Tag ebenso steil wieder an. Am 01.03. zeigten am östlichen Sonnenrand neu auftauchende aktive Zonen an, daß die Flaute nicht anhalten wird. Die neu aufgetauchten „Flares“ dürften am 03./04.03. ihre Auswirkungen auf die DX-Bedingungen in höheren Breiten gezeigt haben. Die transäquatorialen Ausbreitungsverhältnisse, besonders auf 28 und 50 MHz, können dabei durchaus Verbesserungen aufweisen. Am Ausgang des Winters ist immer mit sprunghaften Ausbreitungsbedingungen zu rechnen. Die besten Bedingungen der ersten Märzhälfte werden um den 07. herum erwartet.


ATHEN

Einen neuen 2-m-DX-Rekord erzielten SV1DM und ZS6DN in Pretoria am 13.02. um 18:10 UTC über eine Entfernung von 7117 km. Drei Tage später, am 16.02. zu etwa gleicher Tageszeit konnte SV1AB am nördlichen Stadtrand von Athen den Rekord mit ZS6DN noch um 10 km verbessern.


PARIS

Aussicht auf eine Herabsetzung der Gebühren für Kurzzeitlizenzen in Frankreich besteht nach einer Eingabe des Vorsitzenden des Radio Clubs Sarthois, Andre Thierry, F3GU, aus Le Mans an den französischen Postminister. Seit 1968 findet ein regelmäßiger Besucherverkehr lizenzierter Funkamateure aus Le Mans und dem DARC-OV Paderborn statt, wobei bis 1977 in Frankreich keine Genehmigungsgebühren erhoben wurden. Bestürzt zeigten sich Alfred Wiemers, DL8NI, und die von ihm betreute Jugendgruppe des OV Paderborn, als 1978 für nur sechs Tage Funkbetrieb in Frankreich die volle französische Jahresgebühr von 117,50 FFr gezahlt werden sollte. Der Hinweis von F3GU auf die völkerverbindenden Kontakte und daß er selbst in der Bundesrepublik für eine Vierteljahresgenehmigung nur 15,– DM zu zahlen braucht, haben den dortigen Postminister Norbert Segard anscheinend überzeugt. Er antwortete, daß die „Aufsichtsgebühr“ in dieser Höhe festgesetzt worden sei, weil die kostenlosen Lizenzen in großem Umfang nur auf Verdacht ohne reelle Nutzung beantragt worden seien und die dortigen Fernmeldebetriebsdienste ungebührlich und nutzlos belasteten. Er habe aber seine Dienststellen angewiesen, eine Angleichung an die Gebühren der „Nachbarländer“ zu suchen. Das Inkrafttreten und die Höhe der neuen Gebühren sind schwer abzuschätzen, da z. B. die Schweiz und Belgien durchweg höhere Gebühren für Kurzzeitgenehmigungen als die Bundesrepublik fordern. Schieben Sie daher einen beabsichtigten Antrag auf eine französische Besucher-Lizenz nicht übermäßig auf; rechnen Sie für Erst-Anträge mit einer Bearbeitungszeit von drei Monaten, für Erneuerungen von einem Monat.


PUERTO RICO

Am Abend des 19.02. gelangen den Stationen KP4ES, KP4Q und KP4AAN 2-m-FM-Verbindungen mit Argentinien. Alle bisherigen derartigen QSOs hatten in SSB oder CW stattgefunden.


BAUNATAL

Nach einem mehrwöchigen Aufenthalt in einer Reihe von afrikanischen Ländern weilt der Assistent Secretary der IARU, Bruce A. Johnson, WA6IDN, derzeit in München, um mit dem 1. Vorsitzenden des DARC, Philipp Lessig, DK3LP, Gespräche zu führen, in deren Folge weitere gezielte Maßnahmen zur Förderung des Amateurfunkgedankens in afrikanischen Ländern im Hinblick auf die WARC eingeleitet werden sollen. An diesen Gesprächen nimmt auch der Auslandsreferent des DARC und Mitglied des Executiv-Komitees der IARU-Region 1, Dr. Jürgen Röttger, DJ3KR, teil.


GREFRATH-ÖDT

Wie bereits angekündigt, wird am 17./18.03. in der Albert Moorenhalle in 4155 Gerefrath-Oedt – in der Nähe von Kempen/Venlo – ein Wochenendseminar für Newcomer und SWL abgehalten. Es haben sich bereits etwa 100 OM, die sich für Hellschreiben, Faxsimile-Bildfunk, Funkfernschreiben, Amateurfunk-Fernsehen oder Mikroprozessor-Anwendungen im Amateurfunk interessieren, fest angemeldet. Die Kapazität des Vortragssaales ist damit aber noch nicht voll ausgeschöpft. Falls Sie sich für den einen oder anderen Vortrag entschieden haben, können Sie auch ohne Voranmeldung anreisen. Der Lehrplan ist im cq-DL nachzulesen.


ZÜRICH

Faszination der kurzen Wellen nennt sich das 200 Seiten starke Buch, in dem Dr. Rudolf Stuber, HB9T, die Geschichte der USKA zu deren 50. Jubiläum aufgezeichnet hat. Es schildert die Entwicklung von den frühen 20er Jahren bis nach dem Ende des 2. Weltkrieges. Das Buch ist vom Sekretariat der USKA unter Einzahlung von 26 SFr auf das Postscheckkonto der USKA, ....., zu beziehen.


BAUNATAL

Zur Zeit sind wieder Kettenbriefe im Umlauf, die sich gezielt auf Adreßmaterial von Funkamateuren stützen. Ihr Initiator stellt gegen einmalige Einsendung von 5,– US$ und Weiterverbreitung an 20 weitere Empfänger einen theoretischen Geldsegen von 40.000 US$ in Aussicht. Daß dafür 8000 Einsender erforderlich sind und bereits in der 4. Verbreitungsphase die Zahl westeuropäischer Funkamateure überschritten wird, macht deutlich, daß nur der Erstplazierte der Liste effektiven Profit aus solchen, sowohl im Ursprungsland USA wie in der Bundesrepublik Deutschland verbotenen „Glücksbrief-Ketten“ ziehen kann. Da dem System nach zur Gewinnausschüttung die Namen der jeweils letzten vier Teilnehmer auf jedem Kettenbrief mit Anschrift aufgeführt sind, setzen sich diese einem hohen Strafrisiko aus. Abgesehen davon verstößt eine solche Verwendung von Amateur-Adreßmaterial gegen den vom Gesetzgeber gebotenen Ausschluß wirtschaftlicher Zwecke laut Amateurfunkgesetz § 1.


BAUNATAL

Durch unvorhersehbare Verzögerungen bei unseren Lieferanten konnten noch nicht alle Bestellungen erledigt werden. Haben Sie bitte Verständnis dafür, wenn Ihnen erst in den nächsten Tagen unsere Lieferung zugeht.


BAUNATAL

7 % vom Anteil der privaten Haushalte am Sozialprodukt der Bundesrepublik Deutschland im Jahr 1977 in Höhe von 48 Milliarden DM wurden für „Bildung und Unterhaltung“ ausgegeben, 6 % gleich 38 Milliarden für „persönliche Ausstattung“. Vorweg rangierten der Reihe nach Nahrungsmittel, Verkehr, Miete, Hausrat und Kleidung mit zusammen 78 %.

Während ein Facharbeiter 1968 für den Kauf eines Rundfunkgerätes 60 Stunden arbeiten mußte, so 1978 für ein gleichwertiges nur 22 Stunden, ein gutes Drittel.


Ende des DL-RS Nr. 10/79 vom 09.03.1979

Abschrift und Archiv-Bearbeitung: DC7XJ

..._._


Inhalt 1979 Rundspruch-Archiv