DEUTSCHLAND-RUNDSPRUCH DES DARC NR. 5/79 VOM 02.02.1979


BOULDER

Die Kurve des solaren Flux im Januar unterscheidet sich mit ihren gleichmäßig verteilten Spitzen und Tälern, deren Durchschnittswert über dem aller Monate seit Januar 1960 liegt, wesentlich von der jeder vergleichbaren Perioden der letzten Jahre. Dies ist die Auswirkung der wachsenden Sonnenflecken-Aktivität in den Spitzenjahren des Sonnenfleckenzyklus. Die Ausbreitungsbedingungen werden derzeit mehr vom jahreszeitlichen Sonnengang als vom Wert des solaren Flux bestimmt. Das 14-MHz-Band ist meist nahezu rund um die Uhr offen, 21 MHz rund 15 Stunden und 28 MHz nur eine oder zwei Stunden weniger. Diese beiden Bänder werden sich mit zunehmender Tageslänge noch früher öffnen und später schließen. Ausbreitungswege über höhere Breitengrade werden vom Pegel der geomagnetischen Aktivität beeinflußt, wie sie von den Normalfrequenzstationen WWV zu jeder 18. Minute nach der vollen Stunde mit den k-Indizes gekennzeichnet werden. Indexwerte unter 2, die eine geringe geomagnetische Aktivität anzeigen, lassen auf Ost-West-Wegen und einem solaren Flux über 220 die MUF, die maximum usable frequency an 50 MHz heranreichen. Hohe geomagnetische Aktivität mit k-Indizes über 3 sind nicht nur Aurora-verdächtig, sondern machen hohe maximum usable frequencies in Nord-Süd-Richtungen wahrscheinlich, wobei der solare Flux durchaus keine Extremwerte zu erreichen braucht. Nach einem Einbruch am 24.01. stiegen die Ausbreitungsbedingungen rasch wieder an, doch wird für den 28.–30.01. wieder eine Störung erwartet mit nachfolgenden guten Bedingungen in den ersten Februartagen.


GENF

Der Generalsekretär der ITU hat folgende neue Rufzeichenreihen vorläufig festgelegt: T2A–T2Z für Tuvalu und Y2A–Y2Z für die DDR. Weiter wurden von der ITU folgende offizielle Umbenennungen bekanntgegeben: „Federal and Islamic Republic of the Comoros“ anstatt „State of the Comoros“, „Democratic Socialist Republic of Sri Lanka“ statt „Republic of Sri Lanka (Ceylon)“ und die „Republic of Suriname“ hat jetzt ein „e“ an den Landesnamen angefügt.


RARATONGA

ZK1AN, Dr. Tom Davis auf Raratonga wurde kürzlich zum Premier, d. h. zum Regierungschef der autonomen Cook-Inseln gewählt, wie aus einem interessanten Reisebericht „Unterwegs in der Südsee“ von HB9VP/KH6 im OLD MAN Januar 1979 hervorgeht. In diesem Gebiet und auf Tahiti stellen einheimische Polynesier einen beträchtlichen Anteil an den dortigen Funkamateuren als Ausnahme vom übrigen pazifischen Raum. Raratonga kann auch mit einer nachrichtentechnischen Seltsamkeit aufwarten: Der dortige Rundfunksender Radio Cook Islands, Rufzeichen „1ZC“, sendet um 19:30 Uhr Ortszeit die Abendnachrichten vom folgenden Tag als Übernahme vom Rundfunk im Mutterland Neuseeland, das jenseits der Datumslinie liegt und Raratonga um 22½ Stunden in der Zeit voraus ist.


HAMILTON/Bermuda

Zum zwanzigsten Mal führt der Radio Club von Bermuda seinen BARC-Contest durch. Die Radio Society of Bermuda lädt die Funkamateure der Bundesrepublik Deutschland zum ersten Mal zur Teilnahme an diesem Wettbewerb ein, an dem Stationen aus Großbritannien, USA, Kanada und Bermuda beteiligt sind. Der Wettbewerb beginnt um 00:01 GMT am 21.04. und endet um 24:00 GMT am 22.04. Der Gewinner der deutschen Stationen erhält als Preis eine Flugkarte zu den Bermudas und einen einwöchigen Aufenthalt in der dritten Oktoberwoche, um an dem alljährlich stattfindenden Bankett sein Diplom persönlich in Empfang nehmen zu können. Ab sofort können interessierte Funkamateure nach getätigtem QSO mit einer VP9-Station Unterlagen über Ausschreibung und Logbücher anfordern. In einer der nächsten Ausgaben der cq-DL werden rechtzeitig die Ausschreibungsbedingungen bekanntgegeben.


WARSCHAU

Für die diesjährigen – erstmalig – WELT-Amateur-Funkpeilwettbewerbe, die auf Beschluß der IARU-Region-1-Konferenz Miskolc nach Polen vergeben wurden, sind der 03.–09.09. in Aussicht genommen. Ein Austragungsort wurde noch nicht genannt. Die Anmeldungen beim PZK sollen bis zum 31.03. erfolgen.


NUKU’ALOFA

Der ARCOT – Amateur Radio Club of Tonga – hat um Mitgliedschaft in der IARU nachgesucht. In Tonga sind 18 Funkamateure, sämtlich Mitglieder des ARCOT, lizenziert; A35I ist die ARCOT Headquarters Station. Präsident des Verbandes und Verbindungsmann zur IARU ist Tavake Vi; Ausbilder und zuständig für die Verbindung zur Fernmeldeverwaltung ist Don Greer, A35DE. Die Anschrift des Verbandes und seiner QSL-Vermittlung lautet: ARCOT, ......


FRIEDRICHSHAFEN

Das diesjährige Bodenseetreffen des DARC in Verbindung mit der Internationalen Amateurfunkausstellung HAM RADIO ’79 findet vom 29.06.–01.07. wiederum auf dem Gelände der IBO Messe GmbH in Friedrichshafen statt. Bereits jetzt liegen schon eine Reihe von Anfragen aus dem Ausland nach dem Termin und dem Programm dieser Veranstaltung vor. Die Tagungsstation DKØFN mit dem Sonder-DOK „IBO 79“ kann bereits jetzt auf den Bändern gearbeitet werden.


DARMSTADT

Nach der letzten statistischen Übersicht des FTZ betrug am Jahresende 1978 die Zahl aller Amateursende- und -empfangsgenehmigungen in der Bundesrepublik Deutschland 36.229. Dies bedeutet einen Jahres-Zuwachs von 15,5 %. 1478 Abmeldungen standen 6392 Neuerteilungen gegenüber. Überdurchschnittlich hoch mit 27,6 % war der Zugang zur Klasse C mit 14.900 Lizenzen. Damit erreichte die Klasse C einen Anteil von 43 % der 34.850 Individualgenehmigungen. Die Zahl der Club- und Relaisfunkstellen stieg um 10,6 %. Die Zahl der lizenzierten XYLs und YLs hat um 28 % zugenommen und liegt nunmehr bei 1722. 30.160 – das sind 86,5 % – der Inhaber von Individualgenehmigungen gehörten am 01.01.1979 dem DARC an. Davon entfallen auf die Lizenzklassen A und B 17.185 – das sind 89,1 % der Gesamtzahl der Inhaber in diesen beiden Klassen – sowie 12.375 auf die Lizenzklasse C mit einem Anteil von 83,1 %. Während sich die Gesamtmitgliederzahl des DARC einschl. des VFDB im Jahr 1971 um über 4000 auf knapp 39.000 erhöhte, also um etwas mehr als 12 %, stieg die Zahl der lizenzierten Mitglieder um 16,7 % an. Dies kann als Indiz für die wirksame Ausbildungsarbeit in den Ortsverbänden gewertet werden.


BERLIN

Die Elektrotechnik wird in diesen Tagen 100 Jahre alt: am 05.02.1879 prägte Werner von Siemens diesen Begriff in einem Brief an den damaligen Generalpostmeister Heinrich von Stephan. Beide gründeten im gleichen Jahr den „Elektrotechnischen Verein Berlin e. V.“ der später in den VDE -Verband Deutscher Elektrotechniker- mit Sitz in Frankfurt einmündete.


Ende des DL-RS Nr. 5/79 vom 02.02.1979

Abschrift und Archiv-Bearbeitung: DC7XJ

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