Baunatal, den 27.01.1978

ORTSVERBANDS-RUNDSCHREIBEN

NR. 1/78


Liebe XYLs, YLs und OM.

In der ersten Rundspruchsendung dieses Jahres hat der 1. Vorsitzende des DARC, Philipp Lessig, DK3LP, zu Fragen und Problemen im Hinblick auf die WARC ’79 Stellung bezogen. Wir übersenden Ihnen anbei den Text dieser Rundspruchmeldung mit der Bitte, die Mitglieder Ihres Ortsverbandes beim nächsten OV-Abend darüber zu informieren.

Weiterhin unterrichten wir Sie über organisatorische Änderungen und geben Ihnen Hinweise und Informationen auf administrative Maßnahmen.

Das nächste OV-Rundschreiben wird Ihnen voraussichtlich Anfang März zugehen zusammen mit der Auflistung der rückständigen Beiträge 1978.


Mit VY 73 es 55

Ihr Karl Diebold, DJ1BM, Geschäftsführer


Anlage zum OV-Rundschreiben 1/78

Meldung aus dem Deutschland-Rundspruch des DARC Nr. 1/78 vom 06.01.1978

Gauting:

Im ersten Rundspruch dieses Jahres möchte ich als 1. Vorsitzender des DARC allen Mitgliedern ein erfolgreiches Neues Jahr wünschen und Sie um engagierte Mitarbeit an unserem Clubleben 1978 bitten. Wir werden in diesem Neuen Jahr eng zusammenstehen müssen, um den Fortbestand des Amateurfunkdienstes in seinem bisherigen Rahmen zu sichern.

Wenn uns auch das vergangene Jahr große Erfolge gebracht hat – genannt sei hier nur die höhere Einstufung des Amateurfunkdienstes in der Prioritätenliste des Bundespostministeriums, die Verbesserung bzw. Erneuerung der internationalen Zusammenarbeit mit anderen Amateurfunkverbänden, außerdem der Aufbau einer modernen Clubverwaltung und nicht zuletzt die Wahrnehmung der Aufgaben in der IARU-Region 1, als deren mit Abstand größter Verband – so dürfen wir uns damit doch nicht zufrieden geben.

Das waren alles nur Vorarbeiten für die wirkliche große Herausforderung die an uns gerichtet ist, die WARC 1979 in Genf, bei der das verfügbare Funkfrequenzspektrum neu verteilt werden wird. Es ist meine Pflicht, Sie darauf hinzuweisen, daß der Amateurfunkdienst bei allen vorangegangenen gleichen Konferenzen, Frequenzverluste hinnehmen mußte, und auch für die WARC 1979 diese Gefahr akut besteht. Sehr groß ist diese Gefahr in der Region 1 und hier ganz besonders durch das dem Amateurfunk verständnislos gegenüberstehende Afrika. Von 47 der ITU angehörenden afrikanischen Ländern haben zehn Länder einen der IARU-Region 1 angehörenden Funkverband, mit Verbindung zu der jeweiligen staatlichen Funkverwaltung bzw. zum Postministerium. Weitere sieben Länder stehen dem Amateurfunk mehr oder weniger geneigt gegenüber, werden aber 1979 in Genf aller Voraussicht nach, nicht gegen den Amateurfunk stimmen. Wenn Sie die restlichen 30 afrikanischen Staaten und die Unsicherheit der schlußendlichen Stimmabgabe sowie die Stimmen der dem Amateurfunk nicht geneigten europäischen Staaten zusammenzählen, werden Sie meine Sorge verstehen. Der DARC hat in enger Zusammenarbeit mit der IARU-Region-1-Division, die erste afrikanische Konferenz von Amateurfunkverbänden und nicht organisiertem Amateurfunk aus neun afrikanischen Staaten, durch finanzielle Zuwendung ermöglicht. Diese westafrikanische IARU-Region-1-Konferenz fand anfangs Dezember 1977 in Monrovia/Liberia statt und war der erste erfolgreiche Versuch, die Basis des Amateurfunks in Afrika zu verbreitern.

Weitere Aktionen wird der DARC gemeinsam mit der IARU-Region-1-Division vorbereiten und durchführen. Unterstützen Sie diese Bemühungen des DARC, indem Sie tadellosen Funkverkehr auf unseren Amateurfunkbändern praktizieren. Suchen Sie das Gespräch mit den Funkamateuren, die – aus welchen Gründen auch immer – keine DARC – Mitglieder sind, und erklären Sie ihnen wie wichtig es ist, dem DARC, dem einzigen IARU-Verband in der Bundesrepublik anzugehören und sein Ringen um die Erhaltung der Amateurfunkbänder zu unterstützen.

Lassen Sie uns alle zusammenhelfen, damit wir uns nach der WARC 1979 in Genf keine Vorwürfe machen müssen. Ich rechne mit Ihnen!

Mit VY 73
Ihr Philipp Lessig, DK3LP, 1. Vorsitzender


Eingescannt: DK3QW
Abschrift und Archiv-Bearbeitung: DC7XJ


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