DEUTSCHLAND-RUNDSPRUCH DES DARC NR. 46/78 VOM 15.12.1978


BOULDER

Ein Burst solarer Aktivität, der am 06.12. begann, ließ den solaren Flux am 09. auf 206 und am 10. sogar auf 211 ansteigen, erstmalig Höchstwerte über 200 seit dem Frühjahr 1970. Dadurch wurden nicht nur phantastische Ausbreitungsbedingungen auf 28 MHz hervorgerufen, sondern es gingen auch Berichte über Ost-West-DX auf 50 MHz ein. Der Verfasser der Ausbreitungsvorhersagen der ARRL, W1HDQ sucht dringend weitere solche Berichte. Da die geomagnetische Aktivität bis zum 10.12. gering war, waren die DX-Bedingungen auf allen Bändern bisher gut, doch muß aufgrund des Anstiegs der Sonnentätigkeit auch mit einer verstärkten geomagnetischen Aktivität und vorübergehender Verschlechterung der Ausbreitung besonders für höhere Breitengrade gerechnet werden. Ausbreitungswege über den Äquator hinweg dürften relativ unbeeinflußt bleiben. Das Ausbreitungsgeschehen wird aber durch mehrere Faktoren kompliziert: Die Meteor-Schauer der Geminiden erzeugen vom 11.–14.12. „Bursts“ auf 28,50 und 144 MHz am späten Abend und in den frühen Morgenstunden nach Ortszeit. Zudem erfolgt jetzt der Eintritt in die kurze Saison des Auftretens sporadischer E-Schichten welche Short-Skip-Bedingungen auf 28 und auf 50 MHz hervorrufen.


PARIS

Aus Anlaß der Weltweiten Funkverwaltungskonferenz, der WARC 79, hat der Französische Amateurfunkverband REF ein Diplom gestiftet. Dafür sind im Zeitraum des ganzen Jahres 1979 mindestens 300 CW-QSOs durchzuführen, darunter eines mit einer Station aus Genf, dem Durchführungsort der WARC ’79, 50 mit französischen Stationen, die mit dem RST-Bericht eine Codenummer durchgeben, weiter mit Stationen aus zehn schweizer Kantonen, fünf belgischen Provinzen, 25 italienischen Provinzen, acht spanischen Distrikten, fünf niederländischen Provinzen, 15 Distrikten des DARC (kenntlich an den DOK-Buchstaben) und mit je einer Station aus G, Gl, CM, GW und 15 anderen europäischen Ländern. Außer dem Diplom soll jeder Landessieger noch eine besondere Auszeichnung erhalten. Eine beglaubigte Liste der bestätigten QSOs soll dem REF bis zum 01.04.1980 eingesandt werden.


BAUNATAL

Wie die AMSAT-Deutschland mitteilt, hat der Phase-III-Satellit inzwischen den mechanischen Abnahmetest bestanden. Dieser Test wurde bei der CNES in Toulouse/Frankreich Anfang November durchgeführt.


OTTAWA

Dr. John Demercado, der Generaldirektor der kanadischen Telecommunications Regulatory Commission hat kürzlich das Rufzeichen VE3LBA zugeteilt erhalten.


MOSKAU

Radio Moskau strahlt Mitteilungen über die RS-Satelliten in englischer Sprache jeweils am frühen Sonntag um 01:30 UT auf 7165 kHz aus. Aufgrund eigener Meßreihen wird von DL3ZK folgender Referenz-Äquator-Überlauf für RS 1 mitgeteilt: Umlauf Nr. 596 am 15.12. um 00:30 UT auf 313° West, Umlauf Nr. 620 am 17.12. um 00:40 UT auf 318° West. Folgende bzw. vorangehende Umläufe durch Addition bzw. Subtraktion von jeweils rund 2 Stunden und 30°. Die EQX von RS 2 erfolgen annähernd 14 Minuten später und etwa 3,6° weiter westlich. Anfang Dezember waren beide russischen Satelliten zeitweilig überlappend hörbar. Zählung der Umlauf-Nummern nach RS3A und W1AW.


BAUNATAL

Wie bereits gemeldet, hat der Amateurrat auf Vorschlag des Vorstandes auf der letzten Herbstversammlung einen Betrag von 20.000 DM aus Mitteln des laufenden Geschäftsjahres für AMSAT-Deutschland bereitgestellt. Damit sollen die Arbeiten an dem Phase-III-Projekt schneller vorangebracht werden, um so den rechtzeitigen Start des Satelliten zur WARC ’79 zu ermöglichen. Der Vorstand von AMSAT-Deutschland hat sich inzwischen für die Überweisung des Betrages von 20.000 DM beim Vorstand und Amateurrat bedankt. Er spricht gleichzeitig die Hoffnung aus, daß trotz mannigfacher Schwierigkeiten der Satellit rechtzeitig fertiggestellt werden kann. Ein weiterer Betrag von DM 20.000 aus Haushaltsmitteln des DARC wird Anfang des kommenden Jahres der AMSAT zur Verfügung stehen.


DARMSTADT

Nach der Durchführungsverordnung zum Amateurfunkgesetz, § 5 sind an das Rufzeichen bestimmte Zusätze anzuhängen, wenn die Amateurfunkstelle nicht an dem in der Genehmigungsurkunde eingetragenen Standort betrieben wird. Aufgrund von Rückfragen zur Unterscheidung von mobilem Betrieb (Kennzeichnung „/m“) und portabler Benutzung („/p“) wird vom FTZ mitgeteilt: „Nach den Begriffsbestimmungen der Vollzugsordnung für den Funkdienst, das ist die VO Funk, ist eine Funkstelle dann als beweglich oder mobil anzusehen, wenn sie dazu bestimmt ist, während der Bewegung oder während des Haltens an beliebigen Orten betrieben zu werden.“ Das schließt also z. B. auch den Aufbau einer Außenantenne ein, was aber nicht zu verwechseln ist mit den Wettbewerbsregeln für Mobilwettbewerbe des DARC, wobei eine Wertung nur erfolgt, wenn die mobile Funkstelle, obwohl gegebenenfalls stehend, auch im selben Zustand in der Fahrt betrieben werden kann. Weiter heißt es in dem FTZ-Kommentar: Der Begriff „portabel“ ist international nicht definiert. Im nationalen Regelungsbereich versteht man darunter Handfunksprechgeräte, die zwar auch beweglich bzw. mobil sind und während des Spazierengehens betrieben werden können; in erster Linie sind diese Anlagen aber dazu bestimmt, an festen Orten, jedoch ortsveränderlich eingesetzt zu werden.


BAUNATAL

Vor etwa elf Jahren konnte die QSL-Vermittlung des DARC nach 16monatiger Betriebszeit der von Walter Ernst, DJ1MC konstruierten QSL-Sortiermaschine den Durchlauf der 2millionsten QSL-Karte melden. Das bedeutete eine Jahresbenutzungsquote pro lizenziertem DARC-Mitglied von etwa 170 Karten. Inzwischen hat sich das allgemeine Interesse am QSL-Kartenaustausch eher gesteigert. Nachdem sich die Lizenzzahlen mittlerweile mehr als verdoppelt haben und der DARC die 3. Generation der halbautomatischen QSL-Sortieranlagen in Betrieb nimmt, durchlaufen allein im Jahr 1978 mehr als 6 Millionen Karten die QSL-Vermittlung. Das entspricht einer Stapelhöhe von 2 km, und damit entfallen auf jedes lizenzierte DARC-Mitglied über 215 Karten pro Jahr. Damit ist auch der durchschnittliche persönliche Benutzungsgrad um mehr als 25 % gestiegen.


CUXHAVEN

Durch den Einsatz der OM Helmut Volkmer, DJ3AG, Gunter Karge, DJ6VH, und Dr. Rudolf Pfeiffer, DJ3DY, konnte am 27.11. der schwer kranken XYL eines polnischen Funkamateurs das dort nicht erhältliche Medikament „Iscador“ auf dem Luftwege aus der Bundesrepublik besorgt werden. Der Hilferuf wurde morgens um 10:30 Uhr auf 40 m in SSB aufgefangen. Aufgrund der Verständigungsschwierigkeiten, die erst durch das Hinzuziehen des behandelnden Arztes in Polen beseitigt werden konnten, dauerte die Aktion bis 15:00 Uhr.


HIRSCHHAGEN/KASSEL

Der Distrikt Hessen führt vom 11.–29.07.1979 einen Lehrgang zum Erwerb der Amateurfunkgenehmigung Jugendheim Hirschhagen durch. Hirschhagen liegt knapp 20 km südöstlich von Kassel. Um nach nur 2½ Wochen die Lizenzprüfung bestehen zu können, sind gute Vorkenntnisse erforderlich. Interessenten, die auch aus anderen Distrikten kommen können, wenden sich bitte an den Referenten für Jugendlehrgänge in Hessen, Harald Dölle, DJ3AS, ......


HELGOLAND

In der Zeit vom 24.07.–14.08.79 veranstaltet der OV Insel Helgoland zusammen mit der Volkshochschule einen Vorbereitungslehrgang zur Erlangung der Sende- und Empfangsgenehmigung im Amateurfunk Klasse C. Die Lizenzprüfung dazu findet auch auf Helgoland statt. Auf Anfrage versendet DK5HP, ....., ausführliche Unterlagen.


BERLIN

In der cq-DL 11/78 erschien eine aus dem Berlin-MB 9/78 übernommene Meldung, daß anläßlich der Internationalen Funkausstellung 1979 gratis QSL-Karten bestellt werden können. Zum Zeitpunkt des Erscheinens der cq-DL war das Bestellkontingent jedoch bereits ausgeschöpft, so daß diese Bestellungen nicht mehr berücksichtigt werden können.


BERGISCH GLADBACH

Das Rufzeichen DF5KI von OM Dieter Neumann wird seit Juni 1977 mißbraucht. Der Pirat nennt sich Egon, Norbert, Heinrich, Karl und Ewald und gibt als DOK G38, G25 und G08 an. Die getätigten Verbindungen fanden in FM auf 2 m statt. OM Neumann ist nur auf Kurzwelle in CW QRV.


Ende des DL-RS Nr. 46/78 vom 15.12.1978

Abschrift und Archiv-Bearbeitung: DC7XJ

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