NEWINGTON
Am 16.05. gab W1AW in der Ausbreitungsvorhersage Nr. 88 bekannt: In der ersten Mai-Hälfte war die Sonnenaktivität geringer als im April, wenn die gleichen Sonnenregionen der Erde zugewandt waren. Wenn auch der solare Flux auf den tiefsten Stand seit Monat März sank, war er doch hoch genug, um in Abwesenheit erdmagnetischer Störungen gute Ausbreitungsbedingungen in den Kurzwellenbändern zu sichern. Bis zum 15.05. stieg die Sonnenaktivität stetig an, und es wurde erwartet, daß sich dieser Trend bis zum 25. des Monats fortsetzt. Der gegenüber April weniger sprunghafte Anstieg dürfte bessere Ausbreitungsbedingungen besonders in höheren Breiten und von 21 MHz abwärts zur Folge haben. Auf 28 MHz ist die saisonbedingte Spitze der Ausbreitungsbedingungen überschritten, obwohl noch durchaus gute Bedingungen in niedrigen Breiten und auf transäquatorialen Übertragungswegen auftreten können.
Die DX-Bedingungen werden in dieser Zeit von zwei Faktoren begrenzt: Die Sonne steht schon zu weit nördlich, um optimale Wirkung auf die Ausbreitungsbedingungen zu bewirken. Weiterhin nähern wir uns der Zeit größter atmosphärischer Störungen. Als beste Periode der 2. Mai-Hälfte werden die Tage vom 19.21 und vom 26.28.05. erwartet. Gestörte Kurzwellenausbreitung, dafür auroraverdächtige UKW-Bedingungen dürften u. a. um den 22. und 30.05. zu erwarten sein. Zum Monatsende ist auch mit dem Auftreten sporadischer E-Schichten zu rechnen.
Hören Sie selbst auf die interessanten Ausbreitungsvorhersagen von W1AW, die etwa alle 10 Tage neu herausgegeben und täglich in der Rundspruch-Serie um 21:00 UT und wochentags um 14:00 UT in CW jeweils 80 kHz über Bandanfang gesendet werden. Teilen Sie der ARRL auch mit, ob Sie solche Sendungen für nützlich halten, damit die gerichtete Abstrahlung nach Europa aufrechterhalten und ggf. noch verbessert wird.
DARMSTADT
27 Beamte werden vom Fernmeldetechnischen Zentralamt bis Ende 1978 zum Einsatz in den Funkkontrollmeßstellen Berlin, Darmstadt, Itzehoe, Konstanz, Krefeld und München gesucht. In Betracht kommen jüngere, für die Mitarbeit im internationalen Funküberwachungssystem aufgeschlossene CFt-Beamte, die sich für die in den Frequenzbereichen zwischen 10 kHz und 40 GHz angewandte vielfältige Funkmeßtechnik interessieren und bereit sind, im Einsatz rund um die Uhr auch auswärts beschäftigt zu werden. Grundkenntnisse in der englischen oder französischen Sprache sind Mindestvoraussetzung. Vor einer mehrmonatigen Einführung am Beschäftigungsort sollen sie sich einem 19wöchigen Fortbildungslehrgang bei der Fernmeldeschule der OPD Hamburg unterziehen. Bewerber, welche aufgrund beruflicher oder Amateurfunktätigkeit ein Telegrafietempo von 100 BpM beherrschen, werden von diesem Kursus befreit.
CAPE COD
In der 2. Januarhälfte führte die Sonderstation KM1CC von Cape Cod an der Küste von Massachussets 7750 QSOs auf den Amateurbändern von 1,8 bis 144 MHz in allen Betriebsarten einschließlich über OSCAR 7 durch. Dabei wurde der typische Löschfunkensender-Klang der früheren Küstenfunkstelle CC nachgeahmt, mit der Marconi vor 75 Jahren, also 1903, das erste Telegramm über den Atlantik senden konnte. Im Verein tätig waren die Sonderstationen EIØMPT, GB3MSA, IY4FGM (die ständige italienische Marconi-Gedächtnis-Station), VE1CR und VO3CC. Außer Präsident Carter hatte auch die Tochter des ersten Funkamteurs der Welt, Gionia Marconi Graga, eine Grußbotschaft geschickt. In dieser erinnert sie daran, daß Marconi sich selbst zeitlebens als Amateur gefühlt hat und die Funkamateure als Mitglieder seiner geistigen Familie betrachtete deren Ideen, Probleme und Bestrebungen er teilte.
BAGHDAD
Der jugoslawische Amateurfunkverband SRJ hat im Radio-Club Nikola Tesla in Belgrad zwei Techniker des irakischen Ministeriums für Jugend und Sport 30 Tage lang in Amateurfunk geschult. Im April 1978 fuhr YU1NZV mit Ausbildungsmaterial und einem Atlas-Transceiver 210 X nach Baghdad und nahm dort ab 11.04. YI1BGD von 8010 m in Betrieb. Diese Clubstation des Jugend-Schulungszentrums bietet seither geduldigen Schlangenstehern noch etwas anfängermäßig in SSB ein neues DXCC-Land.
WASHINGTON
Einen bisher ungewohnten Ansturm erlebte im Monat März 1978 die US-FCC mit 24.000 Anträgen auf Amateurfunk-Lizenzen. Im Februar und März hatte der FCC-Computer etwa 3000 Amateurfunklizenzen versehentlich doppelt ausgestellt.
BAUNATAL
Die neue Ausbildungshilfe des DARC ist soeben erschienen. Damit gibt der DARC seinen Mitgliedern und den Ortsverbänden zwei Arbeitshilfen an die Hand, welche die Vorbereitung auf die gesetzlich vorgeschriebene Prüfung zu Erlangung der Amateursende- und Empfangsgenehmigung erleichtern sollen. Der Teil A ist bestimmt für den Lernenden, während der Teil B dem Lehrer eine Hilfestellung bei der Durchführung von Kursen geben soll. Der DARC hat mit der Herausgabe dieser Arbeitshilfen keineswegs die Absicht, den bereits vorhandenen Fachbüchern ein weiteres hinzuzufügen, sondern er wollte gerade das, was ein Fachbuch nicht vermittelt, nämlich organisatorische und lernpsychologische Informationen und Hilfen geben, die auf die Situation der Lernenden und Lehrenden zugeschnitten sind und zusätzliche Lern- und Übungsmöglichkeiten anbieten.
Inzwischen sind allen Ortsverbänden Probeexemplare der Arbeitshilfen zugegangen. Weitere Exemplare können bei der Geschäftsstelle gegen eine Kostenerstattung in Höhe von DM 5, für den Teil A von jedem Mitglied bestellt werden.
Der Teil B steht in begrenzter Stückzahl gegen eine Kostenerstattung von DM 3, zur Verfügung. Anforderung für den Teil B nur durch die Ortsverbände.
BAUNATAL
Halten Sie sich das Wochenende 08./09.07. für die diesjährige IARU Radiosport Championship frei. Diplome gibt es in diesem Jahr für 250, bzw. 1000 QSOs und/oder 50 Multiplikatoren, die von den ITU-Zonen auf allen Bändern gebildet werden. Kontakte in der eigenen ITU-Zone zählen einen Punkt, außerhalb, aber im gleichen Kontinent drei Punkte und mit anderen Kontinenten fünf Punkte.
BAUNATAL
Am Freitag, dem 19.05., trafen sich im Amateurfunkzentrum Vertreter der Lizenzbehörde und des DARC zu einem Informationsaustausch. Im Rahmen dieser regelmäßig stattfindenden Gespräche wurden aktuelle Themen behandelt, die in engem Zusammenhang mit dem Amateurfunkdienst stehen. So wurden u. a. auch allgemeine Fragen zur Aktualisierung der Amateurfunkbestimmungen angeschnitten.
Ende des DL-RS Nr. 21/78 vom 26.05.1978
Abschrift und Archiv-Bearbeitung: DC7XJ
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