WASHINGTON
Die von Funkamateuren neu entwickelte Narrow Band Voice Modulation (siehe cq-DL Februar 1978, Seite 91) wurde am 02.02. in den Besprechungsräumen der FCC in Washington vorgeführt und diskutiert. Dazu hatte die Elektroingenieur-Abteilung der Stanford Universität eine Analyse ausgearbeitet. Als Beispiel wurde hierin u. a. dargestellt, wie die 1586 FM-Kanäle des Mobilen Landfunks in den USA im Frequenzbereich zwischen 30 und 470 MHz bei Anwendung der neuen frequenzökonomischen Technologie auf 12.390 Kanäle also beinahe das achtfache erweitert werden können. Die Räume konnten den Andrang kaum fassen, als vor dem Stab der FCC und nachmittags vor einem interessierten Publikum eine Reihe von Versuchsaufnahmen abgespielt wurden. Es wurde Funkverkehr mit verschiedenen Betriebsarten und unter unterschiedlichen Übertragungsbedingungen demonstriert. Berichterstatter Dick Baldwin, W1RU, hebt auch aus dem Aspekt des mobilen Landfunks als besonders beeindruckend hervor, wie FM-Signale, die fast im Rauschen untergingen, mit Hilfe des neuen Verfahrens zu fast 100 % verständlich wurden. Bevor das Verfahren jedoch als Grundlage neuer FCC-Frequenzplanungen akzeptiert werden kann, wird es in der täglichen Praxis seinen Wert erweisen müssen, wofür die Funkamateure wiederum die Bewährungsprobe liefern sollen.
WASHINGTON
Wie Ham Radio Report vom 10.03. meldet, hat US-Präsident Carter ein neues Gesetz unterzeichnet, das die Jurisdiktion der FCC nunmehr auch auf unlizenzierte Funksünder erweitert und sie ermächtigt, Geldbußen bis zu 2000 US$ selbst zu verhängen. Bisher konnte sie nur Verstöße lizenzierter Funker ahnden, während für die Erfassung und Bestrafung von Schwarzsendern das FBI oder die lokale Polizei- und Gerichte, zuständig waren.
NEWINGTON
Seit dem 19.03. ist OSCAR 8 wissenschaftliche Bezeichnung 1978-26B für QSOs freigegeben. Der Betriebsartenplan sieht bisher vor: Mode A (10-m-Output) montags, dienstags, donnerstags und freitags, Mode J (70-cm-Output) sonnabends und sonntags. Der Mittwoch ist nicht für QSO-Betrieb freigegeben, sondern für Experimente vorgesehen, ebenso wie bei OSCAR 7. Bitte verbreiten Sie das unter allen Benutzern! W1AW gibt weiterhin als Umlaufzeit für OSCAR 8 103,229 Minuten und als äquatorialen Versatz 25,807° West pro Umlauf an. Weiterrechnungen mit den Angaben für Umlauf 172 ergeben folgende EQX: Für Umlauf 252 am 23.03. um 18:47 UT auf 319° West, Hörbarkeit acht Minuten später, und für Umlauf 288 am 26.03. um 08:14 UT auf 168° West, Hörbarkeit ab 09:13 bis 09:29 UT.
GREENVILLE
Nach Ham Radio Report soll die geglättete Sonnenflecken-Relativzahl für Februar bei Werten von 90 liegen.
GENF
400 Delegierte aus 92 Staaten nahmen an der Flugfunk-WARC vom 06.02.05.03. in Genf teil. Unter Berücksichtigung der Entwicklung der letzten zwölf Jahre wurden neue Grenzen für die Verkehrsgebiete der Haupt-Welt-Flugfunkrouten, der regionalen und nationalen Flugfunkrouten und der Übertragung meteorologischer Meldungen gezogen.
Neu wurde weiter ein Frequenzbereich für den weltweiten Funksicherungsverkehr von Aeronautischen Stationen mit Flugzeugen irgendwo auf der Welt aufgestellt, wofür 54 Kanäle reserviert sind. Durch den Übergang von Zweiseitenband- auf Einseitenband-Technik ist es gelungen, die Zahl der Verkehrskanäle von 171 auf 411 zu steigern, also um 24 %. Trotzdem wurde an die Allgemeine WARC Genf 1979 eine Empfehlung gerichtet, ein neues Kurzwellen-Flugfunkband mit 25 neuen Kanälen und Möglichkeiten für den Passagier-Funksprechverkehr zu schaffen.
Die neuen Festlegungen der Konferenz für den Text der VO Funk treten am 01.09.1979 in Kraft, die Änderung des Frequenzverteilungsplanes (Anhang 27 der VO Funk) jedoch erst am 01.02.1983.
In die Anwesenheitsliste des IARC trugen sich auf der Flugfunk-WARC 36 Funkamateure aus 18 Ländern ein, vorweg sieben US-Amerikaner. Je drei Funkamateure stellten danach Argentinien, Australien, die Bundesrepublik Deutschland und Polen, je zwei Großbritannien, Kanada und Norwegen. Je einer der registrierten Funkamateure stammte aus Bolivien, der DDR, Frankreich, Liberien, Mauritius, Neuseeland, Papua-Neuguinea, Schweden und Uruguay.
TRIVANDRUM/Südindien
Gerd, DJ5GM, hält sich zur Zeit in Trivandrum auf und ist dort von VU2TF aus QRV. Er möchte eine 10-m-Station als CW-Bake auf 28.580 kHz in Betrieb nehmen, und zwar noch bis einschließlich 01.04. Die Frequenz wird in den Tastpausen abgehört, so daß die Station für QSOs angerufen werden kann.
SALESBURY
Wegen ihrer Ablage vom 10-m-Bakenband ist bisher vermutlich die neue 10-m-Bake in Salesbury kaum beobachtet worden, die vom rhodesischen Bakenprojekt-Leiter Ray Cracknell, ZE2JV, auf 28.330 kHz unter seinem Rufzeichen betrieben wird. Die Bake ist in Deutschland in den späten Vormittagsstunden oft gut aufzunehmen. Interessant ist besonders der Wechsel der Ausbreitungsbedingungen und Hörbarkeitszeiten von 5B4CY (Zypern) auf 28.220 kHz, von (selten) A9XA / Bahrein auf 28.245 kHz, 3B8MS (Mauritius) auf immer noch 28.190 kHz und ZE2JV. Bei Nah-Bedingungen ist EA2OIZ auf 28.247,5 kHz zu empfangen, bei z. Z. nicht sehr häufigen DX-Bedingungen VP9BA (Bermuda) auf 28.235 kHz und N4RD Florida Beacon auf 28.207,5 kHz mit dem Zusatz use ten meters.
PUERTO RICO
Nach vorherigen 2-m-Rekordverbindungen zwischen Venezuela und Argentinien gelang KP4EOR am 12.02. ein neuer Rekord: Auf 145,1 MHz erreichte er in SSB LU5DJZ über eine Entfernung von 6160 km. Er arbeitete außerdem mit LU8DIN und wurde von CX8BE gehört. Auf 432,1 MHz hat YVSZZ, Edgar Müller, aus Caracas inzwischen LU3AAT gehört und beide versuchen gemeinsam mit KP4EOR auch auf diesem Band in Kontakt zu kommen.
Ende des DL-RS Nr. 12/78 vom 24.03.1978
Abschrift und Archiv-Bearbeitung: DC7XJ
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