DEUTSCHLAND-RUNDSPRUCH DES DARC NR. 6/78 VOM 10.02.1978


BAUNATAL

Der DARC wird auf Einladung des Verbandes der rumänischen Funkamateure vom 23.–27.02. in Bukarest am diesjährigen Wettbewerb um den „Donau Cup“ teilnehmen. Unter der Leitung von Günter Schwarzbeck, DL1BU, der gleichzeitig als Schiedsrichter tätig ist, wird ein Team von drei Funkamateuren aus der Bundesrepublik versuchen, diese interessante Trophäe zu gewinnen. Bei diesem Wettbewerb geht es darum, Morsezeichen mit hoher Geschwindigkeit zu Hören und zu geben. Jeder Teilnehmer kann seine eigene Morsetaste verwenden, auch elektronische Tasten sind erlaubt. Der Wettbewerb ist offen für Mannschaften aus OE, LZ, DM, DL, SP, HA, U, YU und OK.

Der DARC will mit der Teilnahme an diesem Wettbewerb seine Bemühungen um verstärkte internationale Kontakte fortsetzen.

Während von Seiten des Verbandes der rumänischen Funkamateure alle Aufenthaltskosten einschließlich eines Taschengeldes übernommen werden, trägt der DARC die Kosten für die Hin- und Rückreise. Unseren Teilnehmern wünschen wir viel Erfolg in Bukarest.


BAUNATAL

Die Februar-Ausgabe der cq-DL wurde an mehr als 2000 Auslandsbezieher versandt. Damit hat sich die Zahl der Auslandsbezieher innerhalb von drei Jahren mehr als verdoppelt. Das breite internationale Informationsangebot der cq-DL wird von den ausländischen Lesern besonders hervorgehoben.


BAUNATAL

Auch in diesem Jahr rechnet der DARC wieder mit einer vermehrten Ausgabe von Gastlizenzen an ausländische Besucher der Bundesrepublik Deutschland. Bereits im Monat Januar lag die Zahl der beantragten Gastlizenzen höher als im Vergleichsmonat des Vorjahres.


DARMSTADT

Die deutsche 10-m-Bake DLØIGI befand sich nach erfolgter Umstellung auf die Frequenz des neuen Bandplanes für das IBP – International Beacon Projekt – 28.205 kHz seit Anfang Januar d. J. wieder an ihrem Einsatzort. Von der Deutschen Bundespost wurde jedoch beanstandet, daß (wie früher und wie auch bei den übrigen 10-m-Baken) bei der Frequenzumtastung am Anfang und Ende des Rufzeichens keine deutliche Pause eintritt. (Bei einer automatischen Registrierung ist natürlich ein erkennbarer Abstand vom Grundrauschpegel von Bedeutung) Die Anlage wurde daher zum Umbau wieder nach Darmstadt geschafft. Die Schwierigkeit liegt darin, daß die der bisherigen Aufgabenstellung entsprechend konzipierte Platine der Diodenmatrix voll besetzt ist. Projektleiter Dr. Thomas Damboldt, DJ5DT, hofft aber DLØIGI zu Ostern wieder in Betrieb nehmen zu können.


BERLIN

Das Mitführen von Amateurfunkgeräten – nicht jedoch deren Betrieb – bei Fahrten durch die DDR ist sowohl bei PKW- wie auch bei Bahnreisen erlaubt. Der Transit-Antrag muß aber sofort bei der Paßkontrolle gestellt werden. Notieren Sie dazu die Geräte-Nummer sowie die Serien- und Registernummer des Reisepasses, da dieser während der Kontrolle und der Antragsbearbeitung kurzfristig einbehalten wird.


WASHINGTON

Das ordnungsgemäße Ausfahren der Antennen für AMSAT-OSCAR-D wurde Mitte Januar erfolgreich getestet und Ende Januar sollte der Satellit seinen Hitzeschutz-Überzug erhalten und anschließend den Temperatur-Erprobungen unterzogen werden. Bis zum 18.02. muß der Satellit auf dem Luftfahrt-Stützpunkt Vandenberg/Kalifornien zum Einbau in die Thor-Delta-Rakete angeliefert werden.

Nach dem Start am 05.03. soll der Satellit erst zwei Wochen sorgfältig erprobt werden, ehe er zur allgemeinen Benutzung freigegeben wird.

Der Spendeneingang für den Bau des OSCAR-Phase-III-Satelliten reicht inzwischen zur Bestückung eines der geplanten drei Baumuster mit Sonnenzellen und Akkumulatoren. Für die Bestückung der folgenden Flugkörper sowie für die Aufwendungen für Start- und Fernsteuerkosten ist die AMSAT auf weitere Spenden angewiesen. Hier sind noch beträchtliche finanzielle Mittel erforderlich. Angesichts der weltweiten Anerkennung, die der Amateurfunkdienst durch diese technische Großtat in Fachkreisen erntet, sollte jeder interessierte Funkamateur die AMSAT mit seinem Beitrag unterstützen. Anfragen an DC7AS.


MÜNCHEN

Der Distrikt Bayern-Süd des DARC veranstaltet am 11./12.03. in der Fachhochschule München, Dachauer Str. 98b in München 2, die zweite Vortragstagung „VHF-UHF 1978“. Die Vorträge mit anschließender Diskussion befassen sich mit Sende- und Empfangstechnik im VHF-, UHF- und SHF-Gebiet. Die Tagung beginnt am Samstag, dem 11.03., um 13:00 Uhr, und endet am Sonntag, dem 12.03., um 12:45 Uhr. Zur Tagungsstätte führen die Straßenbahnlinien 1 und 11, Haltestelle Lothstraße. Ausreichend Parkplätze gibt es in der Loth- und Loristraße. Leitstation ist DLØPY auf 145,500 MHz in F3.

Während der Tagung stehen mehrere gut ausgerüstete Meßplätze bis 10 GHz für die Besucher zur Verfügung. Eine Gerätemesse gleich neben dem Vortragssaal E 010 in der Fachhochschule ergänzt die Veranstaltung.

Die Tagungsunterlagen in einer Tragetasche werden gegen eine Schutzgebühr von DM 5,– im Foyer der Fachhochschule abgegeben. Dazu gehören ein Tagungsheft mit Kurzfassungen der Vorträge, einem Inserententeil und einem umfangreichen technischen Anhang. Ferner liegen technische Informationsprospekte, Broschüren des Fremdenverkehrsamtes München, des Münchner Verkehrsverbundes und ein Stadtplan bei. Die Unterlagen werden nicht versandt. Bei ausreichender Beteiligung ist für die Damen eine Besichtigungsfahrt nach Wahl vorgesehen.

Am Samstag, dem 11.03., trifft man sich abends im Löwenbräukeller am Stiglmaierplatz zu einem geselligen Beisammensein. Tagungsprogramm gegen Voreinsendung von SASE bei Karl H. Wolf, DJ9MJ, ......


MISKOLC-TAPOLKA

Die IARU-Region-1-Konferenz im Hotel Juno in Miskolc-Tapolka soll am 24.04. vom stellvertretenden ITU-Generalsekretär, Herrn R. E. Butler, eröffnet werden. Bisher haben 29 der nunmehr 46 Mitgliedsverbände der IARU-Region 1 ihre Teilnahme zugesagt, das sind 63 %. Einige Verbände größerer Länder haben sich noch nicht angemeldet, darunter die UdSSR, Dänemark, Spanien, Portugal und Griechenland. Kleinere, weiter entfernte Mitgliedsländer können oft aus Mangel an Delegierten und Mitteln nicht teilnehmen und lassen sich gelegentlich durch teilnehmende Verbände als „Proxy“ vertreten. (1975 auf der Konferenz in Warschau ließ sich die URE durch den DARC vertreten.)

Nach bisherigen Informationen sind für die Konferenz bereits über 80 Dokumente zur Bearbeitung eingereicht, darunter elf vom DARC. Die ungarische Fernmeldeverwaltung hat zugestimmt, den Delegierten zur Konferenz Gastlizenzen zu erteilen, die sie unter ihrem Heimatrufzeichen mit angehängtem /HA und der Ziffer des jeweiligen Rufzeichendistriktes benutzen können. Dabei soll auch UKW-Mobilbetrieb zugelassen werden. Die Tagungsstation soll für die Delegierten unter dem Rufzeichen HG9IARU QRV sein.


BUDAPEST

Eine offizielle Delegation des ÖVSV, der Präsident OE3HOW, und der Verbindungsmann zur Fernmeldebehörde, OE1WN, besuchte erstmalig am 13.01.1978 den ungarischen Amateurfunkverband MRASZ. Der Kontakt sollte der Eigenvorbereitung auf die IARU-Konferenz und der Einleitung einer Zusammenarbeit der Nachbarverbände dienen. Im Clubheim des ungarischen Zentralverbandes konnte sich OE3HOW an der Clubstation HA5BKV mit seinem österreichischen Rufzeichen und angehängtem /HA5 betätigen. Wie zu erfahren war, gibt es in Ungarn rund 200 lokale Radioclubs, davon 50 allein in Budapest. In solch kleineren Gruppen ist die Zusammenarbeit und Meinungsbildung offenbar einfacher, als in größeren Verbänden. Der ungarische Amateurfunkverband MRASZ hat übrigens ein Referat zur Bandüberwachung. Dieses dient allerdings weniger der Registrierung der Bandeindringlinge, als der Kontrolle des Betriebs der HA-Stationen auf „Guten Ton“.


NEWINGTON

Wie W1AW am 26.01. bekannt gab, hat sich die Batterietemperatur von OSCAR 7 wieder zu stark erhöht, so daß der Mode-A-Betrieb 2 m/10 m zunächst auf einzelne Umläufe im Educational Programm beschränkt bleibt. Sonst wird bis zur nächsten Ankündigung ununterbrochen Mode-B-Betrieb 70 cm/2 m durchgeführt.


BAUNATAL

Eine Meldung der Associated Press (AP) zufolge liegt eine Information der Nachrichten-Agentur der DDR ADN vor, wonach seit Beginn dieses Jahres Amateurfunk-Fernschreiben und -Fernsehen in der DDR aufgrund einer neuen Amateurfunkordnung zugelassen sind. Wir haben darüber bereits im Februar-Heft der cq-DL berichtet. Laut ADN stehen in der DDR 2000 Stationen zur Verfügung. Die Gesellschaft für Sport und Technik hat 500 Stationen. 1500 Stationen betreiben die Funkamateure dieser Organisation selbst als Clubstation. Rund 10.000 Mitglieder erwarben in den vergangenen 25 Jahren die Ermächtigung zu Funkzwecken.

Die Deutsche Bundespost teilt laut AP mit, Amateurfunk-Fernschreiben und -Fernsehen stehen in der Bundesrepublik Deutschland seit Anfang der 70iger Jahre zur Verfügung. Rund 28.000 Funkamateure gibt es in der Bundesrepublik Deutschland einschl. Berlin (West).


NEWINGTON

Mit Sonder-Bulletin Nr. 126 vom 27.01. gab W1AW bekannt, daß aufgrund neuer Schneestürme mehrere Oststaaten der USA und Ohio von der Regierung zum Notstandsgebiet erklärt wurden. Funkamateure führen Notfunkverkehr auf dem 2-m- und dem 75-m-Band durch zur Unterstützung der Staats- und lokalen Behörden. Für das Rote Kreuz, Nationalgarde und andere Hilfsorganisationen, sowie für die Nachrichtenmedien. Außer der nationalen Notruffrequenz 3972,5 kHz wurde 3910 kHz zur Emergency Frequency ausgerufen und alle am Notfunkverkehr nicht beteiligten Funkamateure aufgefordert, diese und benachbarte Frequenzen zu meiden.


Ende des DL-RS Nr. 6/78 vom 10.02.1978

Abschrift und Archiv-Bearbeitung: DC7XJ

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