DEUTSCHLAND-RUNDSPRUCH DES DARC NR. 44/77 VOM 02.12.1977


KASSEL

Vorstand und Mitarbeiter des DARC trafen sich am vergangenen Wochenende in Kassel zu einer Arbeitstagung, die vor allem dazu diente, die Standpunkte des Clubs zu den Themen der bevorstehenden Gespräche auf internationaler Ebene mit offiziellen Vertretern europäischer und afrikanischer Amateurfunkverbände festzulegen. Diese Gespräche wiederum dienen der Vorbereitung auf die IARU-Region-1-Konferenz im kommenden Frühjahr, die sich im wesentlichen mit Fragen und Problemen im Hinblick auf die WARC 79 befassen wird.


KASSEL

im Rahmen einer kleinen Feier verlieh am vergangenen Wochenende der 1. Vorsitzende des DARC, Philipp Lessig, DK3LP, die ersten Ehrennadeln für 50jährige Mitgliedschaft im DASD und DARC an vier Mitglieder aus dem Bundesgebiet und an ein Mitglied aus West-Berlin. Die Verleihung erfolgte in der Reihenfolge der DE-Nummern.


BONN

Vor 15 Jahren, am 28.12.1962, trat der Internationale Fernmeldevertrag – International Telecommunication Convention – Genf 1959 für die Bundesrepublik Deutschland in Kraft. Die zugehörige Vollzugsordnung für den Funkdienst – VO Funk – ist mit mancherlei Ergänzungen durch verschiedene weltweite Funkverwaltungskonferenzen heute noch in Kraft. Für die WARC Genf 1979 liegt inzwischen eine auf den letzten Stand ergänzte und im Aufbau umgestellte Zusammenfassung der VO Funk als Grundlage für die beabsichtigte Neuordnung vor. Der sachliche Inhalt wurde bei diesem von der ITU im September 1977 veröffentlichten Neufassungsentwurf – zumindestens was den Amateurfunkdienst anbelangt – nicht verändert.


KREMSMÜNSTER

Nach OE5ABL hat die Sonderstation OE5XKM in der Sternwarte des Stiftes Kremsmünster QTH-Wechsel vorgenommen. Das Rufzeichen wird jetzt von der Clubstation des ÖVSV, Landesverband Steiermark, Ortsstelle Kremsmünster, verteilt. In der Zeit vom 01.05.–31.10. hat die Sonderstation 1060 Verbindungen getätigt. 97 Diplome wurden bisher versandt. Weiter eingehende Anträge werden bearbeitet von Helmut Hoscheck, OE5HBL, ......


LONDON

Die RSGB hat eine große Zahl technischer Publikationen herausgebracht und erweitert diese ständig. Dies ist als ein Teil des (definitionsgemäßen) Bildungsauftrages zu werten, für das in der RSGB ein spezielles „Education Committee“ zuständig ist. Dieses bereitet u. a. die Umstellung auf ein für Mai 1979 zur Einführung vorgesehenes neues Prüfungsverfahren vor. Außer der gerade erfolgten Herausgabe eines verbandseigenen Prüfungsfragen-Kompendiums von beachtlichem Niveau (und unter weitgehender Berücksichtigung der Transistortechnik) wurden Dia-Serien mit Tonband-Begleittext und realistischen Geräuscheffekten für Einführungskurse in Schulen entwickelt. Im Londoner Science Museum wurden Vorlesungen über den Amateurfunk besonders für Jugendliche durchgeführt und für die BBC monatlich Sendungen von 10–20 Minuten Dauer gestaltet. Auch die Regionalprogramme wurden mit entsprechendem Material versorgt und eine Ausweitung wird angestrebt. Selbst für das modernste Bildschirm-Informationssystem Viewdata wurden mehrere Textseiten über den Amateurfunkdienst entworfen, die dort bereits im Versuchsbetrieb mitlaufen.


STOCKHOLM

„Hier ist König Karl der XVI. Gustaf, an der Station SKØJAM (wie ‚Jamboree‘). Wir senden aus dem Pfadfinderheim auf der Mälarhöhe in Stockholm. Rings um mich herum stehen Pfadfinder und Zuhörer dieser Sendung.“ Mit dieser Einführung würdigte der König am 15.10. das 20. Jubiläum der JOTAs – Jamborees On The Air – der internationalen Pfadfinderschaft und brachte seine Hoffnung zum Ausdruck, daß die Funkverbindungen zu weiteren persönlichen Kontakten führen würden. Er bedankte sich bei der schwedischen Fernmeldeverwaltung, durch deren Entgegenkommen auch unlizenzierte Pfadfinder bei diesem internationalen Ereignis sich über Amateurfunkstationen verständigen konnten, und dankte insbesondere den Funkamateuren in Schweden und der ganzen Welt für ihre Unterstützung bei diesem weltweiten Einsatz. Mit seinen Glückwünschen erklärte der König das JOTA in Schweden für offiziell eröffnet. Nach besten Pfadfindergrüßen übergab er das Mikrofon zunächst dem Chef-Operator SM5UH, Ake Palmblad. Danach tauschte er noch Grüße mit den Pfadfinderleitern in Norwegen über LA1JAM und in Dänemark über OZ2ARD aus. Auch als SKØJAM, Kontakt mit der englischen Pfadfinderstation G3BKE/A in Winchester bekam, übernahm der König erneut das Mikrofon und sendete – zur großen Freude der dortigen Scouts – seine besten Grüße nach England. QSL-Manager von SKØJAM ist SM7CZV, der hofft, alle JOTA-QSLs im Januar 1978 hinaussenden zu können.


CAPE CANAVERAL

Mit dem erfolgreichen Abschuß des ersten europäischen Wettersatelliten am 23.11. von Cape Canaveral scheint endlich die Pechsträhne bei den Starts europäischer Satelliten beendet zu sein. Daher war die Verzögerung des Starts wegen aufgefangener Störsignale auf der Sicherungsfrequenz zur Selbstzerstörung des Satelliten bei gefährlichem Fehlstart wohlbegründet. Als erfreulich können wir dabei ansehen, daß die Störsignale nicht etwa einem falsch betriebenen Amateursender entstammten wie zunächst vermutet wurde – sondern von einem defekten Sender an Bord eines Beobachtungsschiffes der US Navy herrührten.


BAUNATAL

Zu Beginn seiner Weltreise, die sich über einige Jahre erstrecken wird, besuchte GM3WBZ auch das Amateurfunkzentrum. GM3WBZ wird zunächst in EU QRV werden von HBØ, 3A2 und ZB2. Es empfiehlt sich, die Frequenzen 21,220 MHz, 14,160 und 7,045 MHz zu beobachten.


Ende des Deutschland-RS 44/77 vom 02.12.1977

Abschrift und Archiv-Bearbeitung: DC7XJ

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