DARMSTADT
Im FTZ Darmstadt tagten vom 12.14.09. wieder die Arbeitskreise der verschiedenen Funkdienste zur Erarbeitung eines deutschen Standpunktes zur Revision des Frequenzverteilungsplanes auf der WARC 1979. Das Referat für Funkverwaltungsfragen des DARC war dabei durch DL1FL und DJ1XK vertreten. Zur Debatte stand die von der CEPT-Untergruppe R21 durchgeführte Zusammenstellung der diesbezüglichen Vorstellungen der einzelnen Fernmeldeverwaltungen. Nachdem der DARC bereits schriftlich bemängelt hatte, daß die Ergebnisse der vorigen Tagung des Arbeitskreises 2 (Amateurfunkdienst) keinen Niederschlag in dieser CEPT-Zwischen-Dokumentation gefunden hatten, wurde von den Vertretern des BPM und des FTZ erklärt, daß auch sie mit dieser Form in vielen Punkten nicht übereinstimmten. Einige Korrekturen waren dazu schon festgehalten worden und gelangten zur Verteilung.
Während in den Arbeitskreisen in der CEPT entwickelte neue Zuweisungen an den Kurzwellen-Rundfunk teilweise Billigung fanden (eher Erweiterung bestehender, als Schaffung neuer Rundfunkbereiche), wurden Ansprüche der Industrie auf stark erweiterte und neue ISM-Frequenzen (auch im 70-cm-Band) zunächst zurückgewiesen, da die vorgetragenen Begründungen als unzureichend betrachtet wurden. Unter dem Druck der Frequenzplanungen ausländischer Verwaltungen sah sich das BPM veranlaßt, auf zwei Monate begrenzte Versuche mit dem SYLEDIS-Ortungsverfahren auf 432,0 ±1,3 MHz zuzulassen, um eine eventuelle Kompatibilität mit dem Betrieb des Amateurfunkdienstes zu erproben. Das FTZ und die Wasser-und Schiffahrtsdirektion Nord als Lizenzträger ersuchten den DARC um Mitwirkung bei den Untersuchungen. Nachdem zugesagte Unterlagen über die Durchführung der Versuche eingegangen waren, hat das UKW-Referat entsprechende Informationen herausgegeben.
WASHINGTON
Die FCC will künftig nur noch Rufzeichen mit dem Präfix KH6 für den pazifischen US-Besitz und KP4 für den karibischen Raum ausgeben, anstelle der bisherigen vielfachen Unterteilungen, um die Verwaltungsarbeit zu erleichtern und für die wachsende Zahl von Funkamateuren weitere Rufzeichenblocks freizustellen. Bisher erteilte Rufzeichen sollen erhalten bleiben. Proteste der DXer führen als Begründung eine Erschwernis der Lokalisierung im Notfunkverkehr an.
WASHINGTON
Nach den bei der AMSAT vorliegenden Meldungen haben über 5100 Funkamateure bis September 1977 Betrieb über OSCAR 6 und 7 durchgeführt, davon 60 % außerhalb der USA, was das weltweite Interesse am Amateurfunkdienst über Satelliten beweist. Die ARRL hat WB8LJV (den DXern als VP1MPW bekannt) als Satelliten-Programm-Koordinator eingestellt, um das OSCAR-Programm weiter zu fördern.
OSCAR 7 hat in der letzten Septemberwoche verschiedentlich unmotivierten Betriebsartenwechsel durchgeführt, vermutlich aufgrund überhöhter Leistungs-Beaufschlagung. Obwohl die Kommandostationen schnellstmöglich Rückschaltungen veranlaßten, überwogen anscheinend falsche Betriebsarten.
BAUNATAL
Am 16.09. machte die Bandwacht des DARC dem Funkkontrollmeßdienst Radio Beirut als Störer auf 21.010 kHz namhaft. Nach entsprechenden Schritten der Bundespost machte Radio Beirut auf dieser Frequenz wieder QRT. Dieses Beispiel zeigt, daß nur ständiges Bemühen zum Erhalt der Amateurbänder beiträgt. Es ergeht daher nochmals die Bitte, die Arbeit der Bandwacht des DARC zu unterstützen. Die Bandwacht-Runde des DARC trifft sich jeden Sonntagmorgen um 11:30 Uhr auf 3740 kHz. Störmeldungen können an DLØIW abgegeben werden. Die Meldungen werden von hieraus an die drei Auswerter der Bandwacht DK8NT, DK5MY und DJ8CR weitergeleitet.
BAUNATAL
Die Bandwacht des DARC übermittelte für den Monat September insgesamt 68 Beobachtungsmeldungen von 37 A1/F1-Eindringlingen im 40-m-Amateur-Band an den IARU-Region-1-Koordinator, G3PSM. Zu diesem Ergebnis trugen neun Stationen bei. Vier Meldungen wurden aus Malta, 9H1, übermittelt. Die registrierten Eindringlinge betreffen 27 Frequenzen des 40-m-Bandes. Es ergaben sich folgende Schwerpunkte: Auf 7008 kHz ist nach wie vor ein A1/F1-Netz militärischen Ursprungs aus der Sowjetunion tätig. Auf 7036 wurde wieder die P-Bake, UMS, aus der Sowjetunion beobachtet. Dieser Störer tritt alljährlich in den Herbstmonaten auf. Militärstationen aus der Sowjetunion wurden in A1 auf 7040 und 7084 kHz beobachtet. Ein Signal, ähnlich dem auf 14.145 kHz, war auf 7045 und 7098 kHz zu hören. Fernschreiber aus der Sowjetunion wurden auf 16 verschiedenen Frequenzen beobachtet. Es wird gebeten, die genannten Frequenzen besonders zu beobachten und zu aktivieren. Beobachtungsmeldungen für das 40-m-Band nimmt OM Willi Nietmann, DJ8CR, ....., entgegen.
BAUNATAL
Wie die Pressestelle der OPD Saarbrücken mitteilt, ist es der Deutschen Bundespost zur Zeit nicht möglich, Brief- und Paketpost nach den USA auf dem Seeweg abzuleiten. Der Grund liegt darin, daß wegen des Streiks der Hafenarbeiter in den Häfen an der Ostküste der USA derartige Postsendungen nicht weitergeleitet werden.
Der Versand der QSL-Sendungen von und nach den USA wird sich daher verzögern.
Und nun wiederholen wir eine Meldung aus der Rundspruchsendung vom letzten Wochenende, nachdem dazu eine Reihe von Anfragen bei uns eingegangen sind. Hier die Meldung:
HAMBURG
Die Wasser- und Schiffahrtsdirektion Nord in Hamburg, eine Abteilung des Deutschen Hydrographischen Instituts, hat von der Deutschen Bundespost eine auf die Monate Oktober und November 1977 befristete Genehmigung erhalten, Versuchssendungen mit dem Funkvermessungsverfahren SYLEDIS im 70-cm-Amateurband durchzuführen. Auf der Frequenz 432,0 ±1,3 MHz soll festgestellt werden, wie weit der Ortungsbetrieb mit phasenmodulierten 2,6 Millisekunden langen Impulsen verträglich mit dem Amateurfunkbetrieb sein kann. Hiermit werden u. a. die Eingangsfrequenzen sämtlicher 70-cm-Relaisfunkstellen wie auch von AMSAT OSCAR 7 in Mode B abgedeckt.
Die Zuweisung kann deshalb erfolgen, weil das Band 430 bis 440 Milz nach der VO Funk Artikel 5 zwar dem Amateurfunkdienst, gleichberechtigt aber dem Nichtnavigatorischen Ortungsfunkdienst zugewiesen ist. Die Deutsche Bundespost hatte hier Zuteilungen für vermutlich intensiv störende Funkverfahren bisher vermieden, wird aber durch die Einführungswünsche anderer CEPT-Länder, welche dieses metergenaue Verfahren zur Fahrwasservermessung favorisieren, zu eigener praktischer Beurteilung veranlaßt.
Die Versuchssendungen sollen in der Zeit vom 17.28.10. von folgenden Standorten durchgeführt werden: Postturm Stade, Elmshorn Hochhaus Teppich-Kibek und Radarturm Steindeich (bei Kollmar, Ausweichst. Radarturm Hettlingen), sowie vom 31.10.13.11. vom Leuchtturm Büsum, Oberfeuer Altenbruch und Radarturm Freiburg. Die Hauptsendezeiten werden in den Tagesstunden liegen.
Die Deutsche Bundespost wird die Auswirkungen der Versuche durch Einsätze des Funkkontrollmeßdienstes überprüfen. Parallel dazu hat das FTZ den DARC um zweckentsprechende Beteiligung gebeten. Das UKW-Referat des DARC fordert daher alle UKW-Funkamateure, die im weiteren Umkreis des Versuchsgebietes auf 70 cm sowie über OSCAR 7 in Mode B QRV sind, im Interesse des Amateurfunkdienstes zu intensiven Beobachtungen auf. Je mehr wir zu einer aktiven und dokumentierbaren Mitarbeit bereit sind, um so eher dürften auch unsere Argumente Beachtung finden. Die Organisation dürfte im wesentlichen bei den UKW-Referaten der Distrikte Hamburg, Nordsee und Schleswig-Holstein liegen. Bundesweit sollen aber insbesondere die Benutzer von OSCAR 7 angesprochen werden.
Die Versuchsgenehmigung an die Wasser- und Schiffahrtsdirektion Nord trägt folgenden Zusatz: Die Tatsache der Genehmigungserteilung für eine Versuchsfunkstelle berechtigt den Genehmigungsinhaber nicht zu irgendwelchen Ansprüchen gegenüber der Deutschen Bundespost hinsichtlich der Erteilung von Betriebsfunkgenehmigungen für die von ihm erprobten Funkanlagen. Die Erteilung einer Betriebsfunkgenehmigung hängt u. a. davon ab, ob durch die weltweite Funkverwaltungskonferenz Genf 1979 oder zumindestens im Bereich der CEPT der infragekommende Frequenzbereich entsprechend zugewiesen wird und die im Frequenzbereich um 2 MHz betriebenen HI-FIX-Ortungsfunk-Systeme durch das Syledis Ortungssystem vollständig ersetzt werden können. Soweit die Mitteilung des FTZ, Darmstadt.
Dazu noch eine wichtige Information des UKW-Referats: Wie die Wasser- und Schiffahrtsdirektion Nord dazu ergänzend mitteilt, wird an den Wochenenden vom 22./23.10. und 05./06.11. der Versuchsbetrieb durchgehend durchgeführt, um eine bessere Beobachtung von Seiten der Funkamateure zu ermöglichen, während er in der anderen Zeit jeweils von etwa 08:0017:00 Uhr läuft. Soweit irgendwelche Sonderwünsche in Bezug auf Betriebszeiten bestehen, sollten diese an das UKW-Referat des DARC gemeldet werden, von wo sie umgehend weitergeleitet werden.
Ende des Deutschland-RS 37/77 vom 14.10.1977
Abschrift und Archiv-Bearbeitung: DC7XJ
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