DEUTSCHLAND-RUNDSPRUCH DES DARC NR. 14/77 VOM 08.04.1977


BENTHEIM

Die Vorbereitungen für die 9. Deutsch-Niederländischen Amateurfunkertage sind in vollem Gange. In Abänderung zu den vorangegangenen DNAT wird in diesem Jahr kein An- und Abfahrtswettbewerb auf dem 80-m-Band stattfinden, da die Beteiligung in den letzten Jahren immer mehr nachließ. Um aber die Freunde des Mobilfunks nicht zu kurz kommen zu lassen, werden diese Wettbewerbe auf dem 10-m-Band ausgetragen, und zwar in sämtlichen Betriebsarten. Die vorgeschlagenen Frequenzen für Amplitudenmodulation wären ab 28,5 MHz alle 100 kHz aufwärts, SSB ist im gesamten Bereich zwischen 28,2 und 29,7 MHz möglich. Mehrere AM- und SSB-Mobilisten aus dem Raume Hamburg, Münster und Ruhrgebiet haben bereits ihr kommen zugesichert, so daß das Ergebnis gegenüber dem Vorjahr auf 80 m besser ausfallen dürfte.

Weiterhin wird auch auf dem 70-cm-Band ein Mobilwettbewerb abgehalten. Hierbei hoffen alle auf recht große Beteiligung. Alle anderen Wettbewerbe bleiben nahezu unverändert.

Zwecks rechtzeitiger Ausarbeitung der Wettbewerbsbedingungen auf 10 m bittet Peter Kordsmeyer, DF6QC, ....., um schriftliche Vorschläge.


BERLIN

Seit Anfang des Jahres ist in einer der Zellen der Bordbatterie von AMSAT-OSCAR 6 ein Defekt aufgetreten. Dies wirkt sich nicht nur in einer Verringerung der gesamten Batteriespannung, sondern auch in einer Begrenzung des Ladestroms aus.

AMSAT-USA hat deswegen den Sonntagvormittag von der Liste der Tage für den QSO-Betrieb via AMSAT-OSCAR 6 gestrichen. Bitte, benutzen Sie AMSAT-OSCAR 6 deshalb nur noch montags, donnerstags und sonnabends während der „ascending-node“-Umläufe (Überflug von Süd nach Nord) für den Satelliten-Verkehr.

Im Falle eines weiteren Absinkens der Batteriekapazität wird AMSAT-USA möglicherweise weitere Betriebseinschränkungen veranlassen. Bitte, achten Sie deshalb auf die diesbezügliche Codestore-Information und auf entsprechende Meldungen in den Deutschland-Rundsprüchen des DARC! Bitte, berichtigen Sie auch selbst die jetzt noch vom AMSAT-DL-Informationsdienst versandten Betriebszeitentabellen. Es ist uns unmöglich, mehrere Tausend Exemplare zu berichtigen oder ganze Auflagen nur wegen Änderungen dieser Art einzustampfen.


AUGSBURG

In der Zeit vom 07.–12.04. wird eine Gruppe von Funkamateuren aus den Ortsverbänden T01 und T17 von Liechtenstein aus QRV sein. Auf den Kurzwellenbändern von 160 m bis 10 m werden sieben Stationen mit den dazugehörigen Antennen zum Einsatz kommen. Dadurch können mehrere Stationen gleichzeitig arbeiten. Vorgesehen sind die Betriebsarten CW, SSB und RTTY.

Insgesamt werden 13 Rufzeichen mit angehängtem Präfix HBØ zu hören sein. Die Osterfeiertage bieten also eine gute Möglichkeit, auf verschiedenen Bändern und Betriebsarten den Präfix HBØ zu arbeiten.

Ferner ist geplant, am Ostersamstag eine Bergtour zu unternehmen, um auch auf 2 m, 70 cm und 23 cm Gelegenheit zu einem QSO mit HBØ zu bieten.


TRIER

Wie das Jugendreferat mitteilt, sollen die Jugendleiter der Distrikte zum Zeitpunkt der Clubversammlung im Herbst dieses Jahres zu einer Tagung eingeladen werden. Aus einzelnen Distrikten fehlt noch die Nennung eines Jugendleiters. Außerdem kann im Herbst erst der Rohentwurf der Ausbildungsunterlagen vorgelegt werden, so daß eine Tagung der Jugendleiter der Distrikte erst zu diesem Zeitpunkt sinnvoll erscheint.


SAARBRÜCKEN

Unter der Überschrift „Mithören ist strafbar“ hat die Pressestelle Oberpostdirektion Saarbrücken folgende Pressemitteilung der OPD veröffentlicht:

„Im Zusammenhang mit Meldungen über das Abhören von Gesprächen, die über Autotelefon geführt wurden, weist das Bundespostministerium darauf hin, daß das ähnlich wie beim Polizeifunk technisch möglich, jedoch verboten ist. Deshalb macht die Deutsche Bundespost schon bei der Einrichtung eines Autotelefones und später durch Merkblätter die Besitzer darauf aufmerksam, daß es keinen technischen Schutz gegen unrechtmäßiges Abhören des Sprechfunkverkehrs mittels anderer Funkempfänger gibt.

Nach § 11 des Fernmeldeanlagengesetzes aber macht sich derjenige strafbar, der unbefugt Inhalt eines Gespräches sowie die Tatsache des Empfanges mitteilt.

Außerdem hat der Abgehörte nach § 201 Strafgesetzbuch die Möglichkeit, Strafanzeige gegen denjenigen zu stellen, der unbefugt das nicht zu seiner Kenntnis bestimmte nichtöffentlich gesprochene Wort mit einem Abhörgerät abhört.“


NEUENRADE

Die AGAF (Arbeitsgemeinschaft Amateurfunkfernsehen) lädt alle Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft zu einer Mitgliederversammlung am Pfingstmontag, dem 30.05., um 10:00 Uhr, im Kulturzentrum der Stadt Wolfsburg ein.


EINIGE KURZMELDUNGEN

DJ6IJ teilt mit, daß sein Rufzeichen hauptsächlich auf 14 MHz mißbraucht wird. Der Operator nennt sich Franz, Klaus bzw. Peter. Vermutlicher Standort des Piraten ist das südliche Ruhrgebiet.

Einen weiteren Rufzeichenmißbrauch meldet DK1OX. Wie DK1OX mitteilt, arbeitet er ausschließlich auf den Frequenzen von 144,000 bis 14,400 MHz. Die eingehenden QSL-Karten weisen jedoch andere Frequenzen und Betriebszeiten aus.


FRIEDRICHSHAFEN

Wenn die HAM RADIO ’77 am 08.07. im IBO-Messegelände für drei Tage ihre Tore öffnet, wird sich den Besuchern ein breites gefächertes Angebot von mehr Firmen als bisher präsentieren. Mehrere Wochen vor Anmeldeschluß waren bereits Dreiviertel der Stände in der 5000 m² großen Bodenseehalle fest vermietet. Neben Ausstellern aus 1976 haben sich auch zahlreiche Firmen angemeldet, die erst der große Erfolg der ersten HAM RADIO bewegen konnte, nach Friedrichshafen zu gehen. Außer der Bundesrepublik stehen bisher England, Belgien, Japan, Italien, Liechtenstein, Schweden und die Schweiz in der Liste der HAM-RADIO-Aussteller.


BUKAREST

Bei der schweren Erdbebenkatastrophe in Rumänien traten auch Rumäniens Funkamateure in Aktion. Die hauptsächlich benutzte Notverkehrsfrequenz im 80-m-Band war 3650 kHz, aber auch in anderen Bereichen des Bandes wurde laufend Notverkehr beobachtet, berichtet 4Z4MY in Ham Radio Report. Besonders bei nicht verständlichen Sprachen wird oftmals mangels besonderer Kennzeichnung und separat zugewiesener Schutzbereiche unterlassen, dem Amateur-Notverkehr die gebührende Priorität einzuräumen. Dieser Notverkehr ist deshalb im Bundesgebiet allen Anschein nach nicht als solcher erkannt worden.


MONTREAL

Die erste Absichtserklärung, bei der WARC 1979 für zusätzliche Amateur-Kurzwellenbänder einzutreten, liegt jetzt von Canadas Department of Communications vor. Danach will Kanada Amateurfunk-Exklusivbänder von 10.100–10.400 kHz, 18.300–18.650 kHz und 24.000–24.500 kHz beantragen. Das 40-m-Band soll nach kanadischen Vorschlägen von 6900–7100 kHz reichen, also dort um 100 kHz nach unten verschoben und um 100 kHz gekürzt werden. Auch die Obergrenze des 80-m-Bandes soll dort von 4000 auf 3800 kHz verlegt werden, der Bereich 1800–2000 kHz zwischen Amateurfunkdienst und Funkpeilung geteilt werden. Keine wesentlichen Änderungen scheinen dort im UKW-Bereich beabsichtigt zu sein. Inzwischen hat auch die ARRL neue Argumente für die zusätzlichen Kurzwellenbänder eingereicht und erhofft sich dazu eine günstige Auswirkung der kanadischen Vorschläge auf die Planungen der US-FCC.


NEWINGTON

Als neuen Sachbearbeiter für DXCC-Fragen hat die ARRL mit Don Search, W3AZD, einen bekannten DXer aus dem Washingtoner Raum angeheuert. Er hofft, seinen Dienst bald antreten zu können. Inzwischen sollen sich DXCC-Anträge in Newington seit drei Monaten stapeln.


BAUNATAL

Die Bandwacht des DARC teilt mit: Der seit langer Zeit auf 7011 kHz beobachtete Eindringling UHF3, fester Funkdienst der Sowjetunion, hat das Amateurband Anfang März geräumt. OM Rudi Klein, DL2DZ, hatte den Störer Ende Februar dem Funkkontrollmeßdienst gemeldet. Ob die Einstellung des Betriebes auf den nachfolgenden Protest der Deutschen Bundespost zurückzuführen ist, muß allerdings dahingestellt bleiben, denn aus der Sowjetunion erfolgt in derartigen Fällen keine Bestätigung. Dieses Beispiel sollte zu gesteigerter Aktivität und erhöhter Beobachtungstätigkeit Anlaß geben. Auf diese Weise kann wirkungsvoll zur Rettung der bedrohten Amateurfunkfrequenzen beigetragen werden.

Die DARC-Bandwacht-Runde trifft sich jeden Sonntagmorgen auf 3740 kHz. Leitstation ist DLØIW. Beobachtungsmeldungen für das 40-m-Band nimmt OM Willi Nietmann, DJ8CR, ....., entgegen.


Ende des Deutschland-RS 14/77 vom 08.04.1977

Abschrift und Archiv-Bearbeitung: DC7XJ

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Inhalt 1977 Rundspruch-Archiv