DEUTSCHLAND-RUNDSPRUCH DES DARC NR. 4/76 VOM 01.02.1976


FRIEDRICHSHAFEN

Unter der Überschrift „Welcome to HAM RADIO ’76“ berichtet die Informationsschrift der IARU-Region 1 in der Januar-Ausgabe über die Internationale Amateurfunkausstellung und das Bodenseetreffen der Funkamateure 1976 in Friedrichshafen. Diese Informationsschrift wird von Roy F. Stevens, G2BVN, Secretary of the IARU-Region 1, herausgegeben. Sie wird an alle 42 Mitgliedsverbände verteilt. Eine weitere ausführliche Information ging an die Redaktionen der europäischen Amateurfunk-Zeitschriften mit Angaben über die Art der Ausstellung, das umfangreiche Rahmenprogramm und die Unterbringungsmöglichkeiten rund um den Bodensee.


BENSHEIM

In einer eintägigen Besprechung am 24.01. in Bensheim erörterten der Geschäftsführende Vorstand, der Sprecher des Amateurrats und Mitarbeiter anstehende Probleme der internen Verwaltung, Finanzfragen und Themen der weiteren Entwicklung des DARC. In Kurzvorträgen wurde darüber berichtet, daß die gesteckten Ziele im zurückliegenden Jahr im wesentlichen erreicht worden sind. Im Hinblick auf die Finanzlage hat eine erste Auswertung ergeben, daß durch eine ausgewogene Haushaltspolitik wieder mit einem guten Jahresergebnis gerechnet werden kann.


GOCH

DC4JB teilt mit, daß sein Rufzeichen von einem Schwarzsender mißbraucht wird. Er nennt sich Horst und arbeitet hauptsächlich mit B-DOKs. OM Hans-Joachim Schulze, DC4JB, in ....., ist für sachdienliche Hinweise dankbar.


KONSTANZ

Der Bodensee-Rundspruch wird von DL7KHA am Freitag um 19:00 Uhr auf 28,550 MHz abgestrahlt. Wegen des 10-m-DLDs dürfte diese Abstrahlung sicherlich von Interesse sein, da sich durch Anknüpfung des Bestätigungsverkehrs ein 10-m-QSO ergibt.


MAINZ

Die Sendung „50 Jahre Amateurfunk“ – im ZDF mehrfach angekündigt und verschoben – wird nach Auskunft der Programm-Redaktion nunmehr am 01.02. um 13:00 Uhr gesendet.


BORKEN

Aus Anlaß der 750-Jahr-Feier der Stadt Borken veranstaltet der DARC-Ortsverband Borken, N33, in der Zeit vom 30.01.–06.02. eine Aktivitätswoche auf UKW-KW. Nähere Auskünfte erteilt der Ortsverbandsvorsitzende OM Willy Zweil, DJ6VN, ......


MÜNCHEN

In der Funkschau Heft 25/75, Seite 52 beschreibt OM Egon Koch, DL1HM, Maßnahmen zur Verhütung der HF-Einstrahlung beim Lautersprecherausgang und Netzausgang in NF-Verstärkern. In Meßreihen wurde ermittelt, welche HF-Drossel für die Entstörung am besten geeignet ist, wobei beim Lautsprecherausgang die Wiedergabequalität des NF-Verstärkers, also Klirrfaktor und Frequenzgang, in besonderem Maße zu berücksichtigen ist.


BODENWERDA

DJ6IJ, OM Burkhard Brednow, teilt mit, daß sein Rufzeichen mißbraucht wird. Er selbst ist seit 1974 nicht mehr QRV.


BONN

Der DARC-Ortsverband Bonn, G03, beabsichtigt vom 05.–11.05. von Malta aus auf allen Bändern, insbesondere auf 80 m und 160 m QRV zu sein. Nähere Einzelheiten teilt auf Anfrage OM R. Stenzel, DJ1VM, ....., mit.


BONN

Die KtK – Kommission für den Ausbau technischer Kommunikationsmittel – hat Anfang Dezember 1975 ihre Schlußsitzung abgehalten. Am 27.01. soll der 400 Seiten starke Bericht der Regierung übergeben werden.

Für ein bundesweites Breitbandverteilernetz bis in jedes Haus mit Rückmelde- und Abfrage-Möglichkeiten – wie es in der Planung der Fernmeldeindustrie ausgearbeitet worden war – fehlt nach Feststellung der Kommission vorläufig ein ausgeprägter und dringender Bedarf, und neue Inhalte müssen erst entwickelt werden. Dafür werden „Pilotprjekte“, d. h. Modellversuche verschiedenster Art und Bedarfsträger vorgeschlagen.

Zunächst wird im Bereich von Behörden und Unternehmen mit einer Ablösung der Brief-Kommunikation durch Fernschreiber und Fernkopierer gerechnet. Das Fernsprechnetz soll zur Vollversorgung ausgebaut werden, Fernschreib- und Datenübertragungs-Netze bedarfgemäß.

Der öbL – öffentlich bewegliche Landfunkdienst – soll europaweit standardisiert und ausgebaut werden. Dieser Ausbau gefährdet nach bisherigen CEPT-Planung leider auch Randteile des 430-MHz-Amateurbandes, aber auch das Fernsehband III (174–216 MHz).

Die Versuchsnetze für die Breitband-Verkabelung sollen, um mit Anlagen für spätere Vollverkabelung kompatibel zu sein, 30 Kanäle mit Fernsehbandbreite umfassen. Hier sollte darauf geachtet werden, daß zur Benutzung freigegebene Kanäle, nicht auf Amateurfunkbänder fallen. Im jetzigen Frequenzraster der in Gemeinschaftsantennenanlagen verwendeten Übertragungskanäle ist z. B. der Bereich 300–470 MHz nicht belegt, und eine Belegung des Sonderbereiches mit den Kanälen S1 bis S6 = 104–146 MHz „vorläufig aus Sicherheitsgründen nicht genehmigt.“


BERLIN

Die beiden Amateurfunksatelliten AMSAT-OSCAR 6 und 7 werden sich in der ersten Februar-Woche wieder soweit aneinander annähern, daß sog. „Tandem-Betrieb“ möglich ist.

Dabei wird AMSAT-OSCAR 7 auf 70 cm angesprochen und die 2-m-Sendung dieses Satelliten wird von AMSAT-OSCAR 6 aufgenommen und schließlich auf 10 m zur Erde zurückgesendet.

Nach übereinstimmenden Berechnungen von DJ2RE und DL3SK wird die geringste Annäherung beider Satelliten am 06.02. zu erwarten sein.

Für den Tandem-Betrieb werden vermutlich nur der 05., 06. und 07.02. brauchbar sein, wobei wahrscheinlich der 06.02. nicht in Frage kommt, da an diesem Tage AMSAT-OSCAR 7 in Mode A arbeitet, also nicht als 70-cm/2-m-Relais benutzt werden kann.

Für entsprechende Versuche kommen also nur der 05. und 07.02. in Frage. Dies sind ein Donnerstag und ein Samstag.

Entsprechend der Betriebzeitenregelung für AMSAT-OSCAR 6 bittet AMSAT-DL darum, die Versuche nur an den Nachmittagen des 05. und 07.02. vorzunehmen, also nur während der sog. „Ascending-node-Passe“ von AMSAT-OSCAR 6.

Leider muß die AMSAT-DL auch diese Gelegenheit wahrnehmen, um die europäischen OSCAR-Benutzer wieder zu bitten, beide Satelliten mit maximal 100 W Strahlungsleistung anzusprechen, damit nicht Stationen kleinerer Leistung durch Einsetzen der automatischen Verstärkungsregelung im Transponder vom OSCAR-Betrieb ausgeschlossen werden und damit die Bordbatterie nicht übernötig beansprucht wird.


BONN

Vom Bundesministerium für das Post- und Fernmeldewesen wurde der Frequenzbereichs-Zuweisungsplan für die Bundesrepublik Deutschland und Berlin (West) und internationale Verteilung und Zuweisung der Frequenzbereiche 10 kHz bis 275 GHz herausgegeben. Diese Broschüre kostet DM 20,– und kann bei jedem Postamt bestellt werden.


GREENVILLE

Der Beliebtheits-Trend der bekanntesten US-Magazine wurde von Ham Radio Report aus Fragebogen zur Anmeldung zur SAROC Hamvention ermittelt. Von 1000 aufgegebenen Fragebogen wurden 68 % zurückgegeben. Interesse und Veränderung gegenüber dem Vorjahr waren folgendermaßen verteilt: QST 84 % (+4 %), Ham Radio 57 % (+8 %), 73 37 % (unverändert), CQ 34 % (–6 %) und Worldradio 34 % (+5 %).


KINGSTON/Ontario

VEØMEA dient an Bord des Fischkutters Norma and Gladys während einer Europafahrt zwecks Vorführung von Fang-Konservierungsmethoden zur Verbindung der Besatzung mit ihren Familien, hauptsächlich auf 14 MHz. QSL-Karten an CARF, ......


GREENVILLE

Nach Berichten von Ham Radio Report wird die CB-Szenerie in den USA immer bewegter – nicht nur, daß bei der FCC allein im letzten Monat rund 300.000 Zulassungsanträge eingingen, wird von mehr als 20.000 illegal verteilten Rufzeichen der Reihen HF.., HFA.. und HFB.. mit vierstelligen Serien-Zahlen berichtet. Aber nicht nur die Äther-Piraterie auch die Kriminalität nimmt auf diesem Gebiet immer mehr zu. Besonders der Diebstahl von CB- und Amateur-Mobilgeräten scheint so zum Alltag zu werden, so daß den Eigentümern empfohlen wird, ein persönliches Kennzeichen, z. B. die behördlich leicht zu ermittelnde Führerscheinnummer, auf die Rückseite der Geräte gravieren zu lassen, um Untersuchungen bei Tatverdacht zu erleichtern.

Wie schon früher berichtet, hat das Bundeskriminalamt in Wiesbaden den deutschen Funkamateuren empfohlen, ihre Mobilgeräte individuell zu kennzeichnen und die Seriennummer besonders festzuhalten. Damit kann die Aufklärung eines Diebstahls wesentlich erleichtert werden.


GLÜCKSBURG

Beim RTTY-Codiergerät von OSCAR 7 treten seit dem 20.12.1975 häufig, aber nicht bei allen Mode-B-Umläufen eines Tages fehlerhafte Meldungen auf, wie DJ3SK mitteilt. So erschien z. B. 0111 anstelle von (typisch) 01567 und 0211 anstatt von 02345 usw. Da nachfolgende CW-Telemetrie sinnvolle Meldungen ergibt, dürfte der Fehler im RTTY-Encoder liegen. Betroffen sind dann alle Sonnenzellenleistungs-Kanäle, aber auch die Kanäle 00, 11 und 51, 17, 20, 54 und 59.

Wie bereits vorher berichtet, haben sich OSCAR 6 und OSCAR 7 wieder einander genähert, wodurch erneut interessante Inter-Satelliten-QSOs möglich sind. Etwa am 05.02. werden die beiden Hörbarkeitsbereiche voll überlappen, und am 29.02. folgt die Hörbarkeit von OSCAR 6 der von OSCAR 7.

Verschiedene US-Stationen haben über ein- und aussetzende Signale beim Mode-B-Betrieb von OSCAR 7 am Sonnabend, dem 10.01., zu Zeiten des ersten diesjährigen geomagnetischen Sturms berichtet, während der Umsetzer anscheinend voll funktionsfähig war. Die AMSAT sucht daher besonders Telemetrieaufnahmen von OSCAR 7 am 10.01.

Von OSCAR 6 sucht die AMSAT besonders morgendliche Telemetriedaten, um der Überhitzung der Batterie auf über 55 °C auf die Spur zu kommen. Während dieser Zeit intensiver Sonnenbestrahlung des Satelliten wird möglicherweise der Transponder auch jeweils am Sonnabend-Morgen in Betrieb genommen werden.


NORWICH

Einen Entfernungsrekord für eine Satellitenfunkverbindung haben G3IOR und W6CG aufgestellt. Mit 9000 km Entfernung ist die äußerste größtmögliche Distanz gleichzeitiger direkter Sicht des Satelliten um 1000 km überschritten. Es wurde daher Meteor-Scatter-Betriebstechnik an aufeinanderfolgenden Abendumläufen angewendet. Eine zweiwöchige Versuchsreihe war erforderlich, ehe die Verbindung geschafft war.


LONDON

In seiner Neujahrs-Botschaft hat der diesjährige RSGB-Präsident John Alleways, G3FKM, die Hoffnung ausgesprochen, daß es 1976 gelingt, die durch die wirtschaftliche Entwicklung entstandenen finanziellen Schwierigkeiten zu überwinden. Er forderte jedes Mitglied der RSGB auf, 1976 ein neues Mitglied zu werben, um die Stellung des nationalen Amateurfunkverbandes zu stärken. Bezüglich der WARC 1979 erinnerte er an eines der ungeschriebenen Gesetze des Amateurfunks: „Der Funkamateur ist ein Gentleman“. Besonders in diesen Jahren vor der WARC wird wie nie zuvor darauf geachtet werden, wie sich die Funkamateure in ihren Bändern aufführen und wozu sie ihre Frequenzzuweisungen benutzen.


LONDON

Auf der Jahreshauptversammlung der RSGB am 05.12.1975 wurde die vorgeschlagene 50-%ige Beitragserhöhung von 5 auf 7½ £ (zuzüglich ½ £ Wertzuwachssteuer) mit 124 gegen 13 Stimmen gutgeheißen.

Die letzte offizielle Zählung der RSGB vom 31.10.1975 erfaßte fast 19.000 Mitglieder, davon gut 10 % im Ausland. Am 31.10. waren in Großbritannien 21.336 Amateurlizenzen ausgegeben, davon 15.681 der Klasse A und 5655 der UKW-Klasse B.


WASHINGTON

Die Meldung über die Mitgliederzahl von 2366 zum Oktober letzten Jahres bezog sich nicht auf die AMSAT-DL, wie irrtümlich berichtet wurde, sondern auf die AMSAT-USA.


Ende des Deutschland-RS 4/76 vom 01.02.1976

Abschrift und Archiv-Bearbeitung: DC7XJ

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Inhalt 1976 Rundspruch-Archiv