DEUTSCHLAND-RUNDSPRUCH DES DARC NR. 21/75 VOM 08.06.1975


BERLIN

Am Montag, dem 09.06., beginnt der Berliner Aktivitäts-Contest IFA 75, der aus Anlaß der Internationalen Funkausstellung 1975 vom DARC-Distrikt Berlin veranstaltet wird. Wir möchten noch einmal auf diesen interessanten Contest hinweisen. Die Contestbedingungen finden Sie im cq-DL Nr. 4/1975 auf den Seiten 241 und 242. Unsere Berliner Funkfreunde erwarten Ihren Anruf in CW unter „CQ IFA“ und in Telefonie unter „CQ Berlin“.


BAUNATAL

Der Central Radio Club of Czechoslovakia veranstaltet parallel zum VHF/UHF-Contest des DARC vom 05.07., 16:00 GMT, bis zum 06.07., 16:00 GMT, den diesjährigen „Polniden“. Eine Ausschreibung der Contestbedingungen liegt beim UKW-Referat des DARC vor.


BAUNATAL

Der Bericht über die diesjährige Hauptversammlung der Clubversammlung am 10./11.05. in Fürth/Weschnitz wird in Form einer Broschüre herausgegeben. Die Broschüre kommt zusammen mit dem OV-Rundschreiben Nr. 2/1975 in diesen Tagen an die Ortsverbände des DARC zum Versand.


NEWINGTON

Die ARRL hat an seine Mitglieder einen Fragebogen übersandt, in dem zur Restrukturisierung des Lizenzwesens Stellung bezogen werden sollte. Diese Fragebogen wurden nunmehr über Computer ausgewertet. Auf der Dayton Hamvention wurde durch ARRL-Präsident W2TUK in einer Fragestunde über die Auswertung dieser Fragebogenaktion berichtet. Als interessantes Nebenergebnis kam heraus, daß ein hoher Anteil der Lizenzinhaber höherer Klassen nicht gleich die Prüfung ihrer jetzigen Klasse abgelegt, sondern eine Amateur-Laufbahn von der Novizeklasse her durchlaufen hatten. Von den „Extras“ waren das immerhin 40 %, von der allgemeinen Klasse „General“ waren 61 % als Novice gestartet. Das läßt interessante Rückschlüsse darauf zu, daß die geplante neue Klasse, der „Communicator“ beträchtliches Interesse finden wird.

Soweit Stellungnahmen bei der FCC direkt eingingen, drückten 2/3 ihre Zustimmung, 1/3 ihre Ablehnung zur Lizenz-Restrukturierung aus. 80 % diskutierten die Leistungspläne; die Reduzierung bei Generals und Techniciens wurde abgelehnt, die für Novices und Communicator vorgeschlagene Leistung (250 W) wurde als zu hoch angesehen. Die Leistungsdefinition nach Output wurde allgemein abgelehnt. Fast alle Einsender befaßten sich mit der neu vorgeschlagenen „Communicator“-Lizenz; 40 % lehnten sie als „Citizen-Band-Funk“ ab, 60 % stimmten zu, aber alle sehen die vorgeschlagenen Frequenzzuweisungen als zu umfangreich an. Keine Vorschläge kamen zum Umfang vereinfachter Prüfungsbedingungen für den „Communicator“.


LONDON

Im Artikel „QRT machen“ in der Mai-Ausgabe der RSGB-Zeitschrift Radio Communication befaßt sich G3PAO mit Funkamateuren, welche durch unbewältigte Störprobleme frustriert, von den Kurzwellenbändern auf 2-m-FM ausweichen oder den Funkbetrieb in ihrer Wohnung gänzlich aufgeben, Nachdem sie durch die Eigenausbildung im Amateurfunkdienst und nach Ablegen einer Prüfung das Recht zum Amateurfunkbetrieb erworben hatten, resignieren sie – z. T. um des nachbarlichen Friedens willen und verzichten auf die ihnen vom Staat übertragenen Rechte. Das könnte ihre Privatangelegenheit sein und ist es sicher auch im Einzelfall. Leider wirft eine solche Haltung bei einer Häufung von Fällen aber ein schlechtes Licht auf die Fähigkeit des Amateurfunkdienstes, seine Probleme zu bewältigen.

Wenn heute besonders die technisch weitentwickelten Staaten den Amateurfunkdienst fördern und ihm durch ihre Fernmeldeverwaltungen Frequenzraum im überlasteten Frequenzspektrum zuweisen lassen, so doch nicht aus pietätvoller Dankbarkeit gegen die Großväter der heutigen Funkamateure, sondern weil sie vom Nutzen und der Leistungsfähigkeit dieses Funkdienstes überzeugt sind. Dazu gehört aber auch der Wille zum Überwinden von Schwierigkeiten. Gerade das ist es doch, was von Funkamateuren erwartet wird, wenn ihr „Dienst“ als nutzvoll angesehen werden soll: die Fähigkeit, unerwartete Probleme einfallsreich zu lösen. Dabei wird natürlich vorausgesetzt, daß an einer gestörten Empfangsanlage sämtliche Möglichkeiten zur Verbesserung der Störfestigkeit ausgeschöpft sind oder werden, wie es der § 16 der Amateurfunk-Verordnung vorsieht.

Bei einer Mithilfe zur Lösung dieser Probleme ist allerdings der einzelne Funkamateur oft überfordert, schon weil er nicht gleichzeitig seine Aussendung steuern und an einem zweiten Ort die Auswirkung irgendwelcher Maßnahmen kontrollieren kann. Hier muß also eine Gemeinschaftsarbeit einsetzen und solche zu organisieren muß Aufgabe jedes Ortsverbandes des DARC sein. So lange nicht sämtliche Empfangsanlagen dem erfüllbaren Stand der Technik entsprechen, ist eine gemeinsame Mitwirkung bei der Ermittlung der Fehlerursachen unvermeidlichen. Am Willen, einen angemessenen Beitrag zur Lösung des Störproblemes zu leisten und nicht zu resignieren, wird der Amateurfunkdienst gemessen werden, und davon werden wir alle betroffen!


BOCHUM

Entgegen unser Nachricht im DL-Rundspruch vom 25.05. d. J. teilen wir mit, daß beim Wettbewerb „Jugend forscht“ doch ein Sieger in der Sparte „Technologie/Elektronik“ hervorgegangen ist. Der 16jährige Schüler Frank Anton aus Bochum wurde mit seinem Gerät, das empfangene Morsezeichen automatisch entschlüsselt und in Klarschrift übersetzt, Bundessieger. Herzlichen Glückwunsch!


BAUNATAL

Im Monat Mai 1975 gingen insgesamt 303.400 QSL-Karten beim QSL-Büro des DARC ein; davon entfielen 186.360 QSL-Karten auf die Inlandsvermittlung und 117.040 QSL-Karten auf die Vermittlung ins Ausland.


Ende des Deutschland-RS 21/75 vom 08.06.1975

Abschrift und Archiv-Bearbeitung: DC7XJ

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Inhalt 1975 Rundspruch-Archiv