Redaktion: DL1FL
GENF
Der Generalsekretär der ITU, Herr Mohamed Mili, hat die Einladung angenommen, die Konferenz der 42 Amateurfunkverbände der IARU-Region 1 am 14.04. in Warschau zu eröffnen. An der fünftägigen Konferenz werden auch offizielle Vertreter der lARU-Regionen 2 und 3 teilnehmen. Die International Telecomnunication Union, welche Herr Mili in Warschau repräsentiert, ist die Fachbehörde der Vereinten Nationen für das Fernmeldewesen mit Sitz in Genf und umfaßt zur Zeit 144 Mitgliedsländer.
GENF
Das IFRB International Frequency Registration Board der ITU in Genf will noch in diesem Jahr eine Übersieht über die derzeitige effektive Belegung der Kurzwellenbänder herausbringen, welche eventuell als offizielle Unterlage den Weg zu neuen Amateurfunkbändern zeigen könnte.
BAUNATAL
Im Distrikt Hessen wurden die DARC-Ortsverbände Babenhausen, DOK F45 und Weilburg, DOK F46 gegründet, im Distrikt Nordsee der OV Hansa DOK I27, während dort der OV Grönegau im Aufbau begriffen ist und voraussichtlich den DOK I28 erhalten wird.
HAMBURG / BIELEFELD
In Heidenau an der Autobahn Hamburg-Bremen wurde das geplante RTTY-Relais DBØYR mit 144,64 MHz Eingabe- und 145,84 MHz Ausgabefrequenz in Betrieb genommen, des gleichen in Jöllenbeck bei Bielefeld das erste deutsche F2-RTTY-Relais DBØSA. Dieses empfängt auf 431,025 MHz und setzt auf 438,625 MHz um.
NÜRNBERG
Heft 104 der Werkheftreihe Elemente der Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg trägt den Titel Jamboree-on-the-Air, Amateurfunk im Pfadfindertrupp, verfaßt von Klaus D. Sperling, DC4NA. Im Vorwort heißt es u. a.: Pfadfinder sollen Partnerschaft und Solidarität durch internationale Begegnungen fördern. Leider ist es aber nicht jedem Trupp und jedem Pfadfinder möglich, an einer internationalen Begegnung teilzunehmen oder gar zu einem der nur alle vier Jahre stattfindenden Weltpfadfindertreffen, den Jamborees, zu fahren. Dennoch besteht für jeden Trupp eine Möglichkeit, mit Pfadfindern der ganzen Welt Kontakt aufzunehmen, Erfahrungen auszutauschen und Freundschaften zu schließen: durch Radiowellen im Äther.... Die 24seitige Einweisung in den Amateurfunk ist zwar für die Ausbildung im Pfadfindertrupp gedacht, läßt sich aber genauso als Anleitung in anderen Jugendgruppen verwenden. Dieses Heft 104 der Werkheftreihe Elemente ist zum Preis von DM 2,40 zu beziehen beim Georgs-Verlag, ...... In diesem Bändchen sind auch die Frequenzen von Pfadfindernetzen aus verschiedenen Ländern angeführt. Daß in Deutschland ein solches Netz nicht besteht, weist auf bisherige Entwicklungslücken hin.
DORSTEN
Im VHF/UHF/SHF-Winterwettbewerb des DARC vom 07.13.01. führten unter 43 Logeinsendern auf 2 m in der Sektion I: DK6EI/p mit fast 97.000 Punkten, DC6FF/p mit über 94.000 P. und DLØBQ mit über 87.000 P. In der Sektion III (70 cm), wie auch in der Sektion V (23 cm) lag DK6AS/A an der Spitze mit über 4300, bzw. 115 Punkten.
BAUNATAL
Am 22./23.02. trafen sich die UKW-Referenten aller DARC-Distrikte und die Mitarbeiter des UKW-Referats im Amateurfunk-Zentrum zu einer Arbeitstagung. Die vom DARC für die lARU-Region 1-Konferenz Warschau vorgeschlagenen Themen (besonders des UKW-Gebiets) wurden eingehend diskutiert. Der UKW-Referent legte dar, daß eine Änderung des in der Region 1 verbindlichen 600-kHz-Systems keinesfalls vorgesehen ist. Nachdem 55 % der Relais bereits umgestellt und weitere ihre Umstelltermine veröffentlicht haben, scheinen nur noch wenige Verantwortliche uneinsichtig zu sein. Ein von DJ4ZC vorgelegter Plan zur sinnvollen Nutzung des 50 MHz breiten 23-cm-Bandes wurde nur leicht modifiziert; der bisherige 23-cm-Bandplan der IARU umfaßt nur 2 MHz an der oberen Bandgrenze von 12961298 MHz. Die Nutzbarkeit des 23-cm-Bandes für künftige OSCARs wurde diskutiert; wegen der Richtschärfe der erforderlichen stark bündelnden Antennen dürfte sie im Amateurbetrieb nur für stationäre Satelliten gegeben sein. Als mögliche Teilnehmer an dem mit dem Nachrichtensatelliten SYMPHONIE geplanten Versuchen (siehe cq-DL März S. 167) haben sich Gruppen um DK2DPX/DJ4AU/DL9GU, DCØIX, DL8AQA und eventuell Backnanger OM gemeldet.
Auf Vorschlag des Distrikts Franken soll ein Pflichtenheft für Relaisfunkstellen als Erweiterung der vor Jahren aufgestellten Einheitlichen technischen Daten für Relaisfunkstellen erarbeitet und mit dem FTZ diskutiert werden. Relaisfunkstellen, die nach übereinstimmender Feststellung von Experten nicht den heutigen Anforderungen entsprechen, bzw. bis Sommer 1975 nicht auf den vom UKW-Referat koordinierten IARU-Kanälen arbeiten, laufen Gefahr, die Befürwortung des DARC zu verlieren. Das gleiche gilt auch für Relaisfunkstellen, die ½ Jahr nach Lizenzerteilung nicht in Betrieb genommen wurden und dadurch evtl. andere Lösungen blockieren. Durch unvermeidlichen Gleichkanal-Betrieb entstehende Störungen sollen durch technische Maßnahmen (z. B. Ausblendung in der Abstrahlung vermindert werden, wie z. B. bei der Einstrahlung des Relais Koblenz (I5) in den Bayerischen Raum.
Neben einer noch erforderlichen Klärung der Ausgabefrequenz des Lineartransponders DBØVU (Vorschlag 144,550 MHz), sollen weitere Lineartransponder nicht mehr im 2-m-Band, sondern nur noch auf 70 cm oder 23 cm errichtet werden. Für die Aufstellung einer Bakenliste sollen umgehend die Daten aller Bakenstationen an das UKW-Referat gemeldet werden.
Über weitere Einzelheiten, insbesondere über ausführlich diskutierte Contestfragen wird in der cq-DL April, bzw. in einem der nächsten Rundsprüche berichtet.
WIEN
Wie vom ÖVSV verlautet, haben sechs der zehn in Betrieb befindlichen österreichischen 2-m-Relaisfunkstellen auf den IARU-Region-1-Bandplan umgestellt.
DARMSTADT
Der Funkkontrollmeßdienst der Deutschen Bundespost überwacht im Turnus schwerpunktmäßig alle Funkdienste. Verstoßmeldungen gegen Stationen des Amateurfunkdienstes gab es 1971 bei fast 5500 Kontrollen in 36 Fällen = 0,7 %, 1972 bei fast 6800 Kontrollen in 26 Fällen = 0,4 %, 1973 aber bei nur rund 3700 Kontrollen in 53 Fällen = 1,3 %; das sind für 1973 doppelt bis dreifach soviel wie in den Vorjahren. Wenig glaubhaft ist es, daß der Ausbildungsstand oder die Disziplin der frischlizenzierten Funkamateure so viel schlechter sein soll. Anzunehmen ist vielmehr, daß ein wesentlicher Teil Kontrollen absichtlicher Störungen im Relaisfunkstellenverkehr zuzuschreiben ist. Hierbei wird also nicht nur der Funkbetrieb gestört, sondern auch zusätzlich das Erscheinungsbild des Amateurfunkdienstes bei der Aufsichtsbehörde verschlechtert; solche Störer sind also in doppelter Weise Schädlinge des Amateurfunkdienstes. Aber auch Sendefunkstellen anderer Funkdienste wurde 1973 durch Amateurfunkstellen viel öfter gestört als in den beiden Vorjahren, nämlich 2,6 % aller solcher Störfälle, insgesamt in 55 Fällen; 1971 und 1972 waren es 19 bzw. Fälle gewesen.
HANNOVER
Einstrahlungsfestigkeit war das für uns wichtigste Thema, das Telefunken-Entwicklungsleiter Direktor Dr.-Ing. Klaus Welland unter Aufgaben und Probleme der Unterhaltungselektronik auf einer Fachpressekonferenz in Hannover behandelte. Heft 3/1975 der Zeitschrift Funk-Technik seit Jahresbeginn an den Heidelberger Verlag Hüthing und Pflaum übergegangen berichtet daraus die Telefunken-Auffassung: Ein nicht so gravierendes Problem ist die oft bemängelte Einstrahlungsfestigkeit der Geräte. Ihr wird aber im Zeitalter der Kabelverteilernetze mehr und mehr Bedeutung zugemessen, und es steht außer Zweifel, daß sich die Industrie im Zeichen steigender HF-Umweltverschmutzung (!) wenn das lizenzierte Sendeanlagen einbeziehen soll, eine höchst bedauerliche und vom Thema ablenkende Wort-Fehlprägung !!) intensiver damit beschäftigen muß. Zu den auch öffentlich gegen die Industrie erhobenen Vorwürfe, sie rationalisiere zu Lasten der Einstrahlungsfestigkeit, sei an dieser Stelle gesagt, daß auf der einen Seite verglichen mit früher die Geräte der Unterhaltungselektronik leistungsfähiger, empfindlicher und komfortabler geworden sind (! zählt Einstrahlungsfestigkeit nicht etwa zum primitivsten Komfort? Sicher hatte er den Bericht der Zeitschrift Test noch nicht gelesen !), auf der anderen Seite aber die einstrahlenden Sender ihre Leistungen vervielfacht haben (bis zu 3 kW). Zur Zeit kann man, bis reproduzierbare Meßverfahren erarbeitet sind, nur empirisch mit starken Sendern die Einstrahlungsfestigkeit prüfen. Bei Telefunken wird hierfür der 1-kW-Amateursender DKØTH (Telefunken Hannover) benutzt.
Im Absatz Kabelfernsehen werden zusätzlich auftretende Anforderungen an den Empfängerbau genannt, wie um Sonderkanäle erweiterter VHF-Empfangsbereich, verbesserte HF- und NF-Selektion, Reduzierung der Oszillator-Störspannung und verbessertes Großsignalverhalten. Weiter heißt es: Ganz harte Bedingungen sind an die Einstrahlungsfestigkeit zu stellen, weil man in den Kabelnetzen auch von frei strahlenden Sendern belegte Kanäle beliebig belegen will. Hinzu kommt, daß in den Bereichen der Sonderkanäle auch weiterhin Kurzwellenamateure und kommerzielle Funkdienste arbeiten. Allerdings bringt gerade der letzte Punkt den Gesetzgeber etwas in Gewissenskonflikte, denn mit diesen speziellen Tunern ausgerüstete Geräte ermöglichen es unter gewissen Bedingungen, nicht für die Öffentlichkeit bestimmte Sendungen abzuhören, so etwa Polizei- und Taxenfunk, Funktelefon (ÖBL) usw. Als Notlösung könnte man daran denken, den Tonkanal zu sperren, wenn kein Fernsehsignal empfangen wird; dafür wäre es beispielsweise möglich, aus der Impulsabtrennstufe eine Steuerspannung abzuleiten.
WOLFSBURG
Zum (ausgebuchten) Oster-Lehrgang des Distrikts Niedersachsen in Wolfsburg haben sich Teilnehmer aus Südafrika und Nigeria fest angemeldet.
WIEN
Zum internationalen 160-m-CW-Wettbewerb des ÖVSV sandten 53 Teilnehmer termingemäß ihr Log ein. Sieger war mit über 5400 Punkten OE3SGA. Bester Deutscher war auf Platz 4 T-Ref. DL1BU mit über 3200 Punkten. Danach lagen auf den Plätzen 10, 12, 13 und 21 DLØJS, DL1YA, DL1TL und DL7LV. Ein Hörer-Log lag u. a. vor von DE M12/44 198 aus Rendsburg. Die Siegerehrung wird auf der Jahreshauptversammlung des ÖVSV in Wien am 31.05. vorgenommen.
Ende des Deutschland-RS 9/75 vom 09.03.1975
Abschrift und Archiv-Bearbeitung: DC7XJ
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