DEUTSCHLAND-RUNDSPRUCH DES DARC NR. 7/75 VOM 23.02.1975

Redaktion: DL1FL


BAUNATAL

An diesem Wochenende tagten in Baunatal der Erweiterte Vorstand und die Distrikts-UKW-Referenten, Berichte darüber folgen in einem der nächsten Rundsprüche. – Neuer Geschäftsführer des DARC wird ab 15.03. d. J. (mit zunächst halbjähriger Probezeit) OM Karl Diebold, DJ1BM, sein. OM Diebold, geboren am 03.11.1925 in Aalen/ Württemberg, wurde unter 18 Bewerbern ausgewählt. Er ist im Raum Kassel ansässig und kommt aus der freien Wirtschaft. Zuletzt war er 13 Jahre lang Vertriebsleiter in einem Gewerbebetrieb. Im Vorstand des Ortsverbandes Frankfurt hatte er Gelegenheit, Erfahrungen in der Verbandsarbeit zu sammeln. Wir wünschen OM Diebold bei seiner Tätigkeit für uns alle viel Erfolg!


BAUNTAL

Es wird um Verständnis dafür gebeten, daß Besuche und Führungen im Amateurfunk-Zentrum Baunatal z. Zt. nur nach vorheriger Vereinbarung mit OM Manfred Staar, DL3ZI, dem Leiter der QSL-Vermittlung, durchgeführt werden können.


BERLIN

Für die Ausrichtung des DARC-Standes auf der Internationalen Funkausstellung 1975 vom 29.08.–07.09. im Messegelände am Funkturm ist OM Helmut Grune, DL7RA, ....., federführend. Im (noch nicht verabschiedeten) Haushaltsplan des DARC für 1975 ist für dieses Vorhaben ein Zuschuß von DM 4000 vorgesehen.


WOLFSBURG

Vier Mobilplakettenpunkte sind jedem Teilnehmer an den Mobilwettbewerben sicher, welche in Zusammenarbeit der Distrikte Niedersachsen und Berlin an einem der letzten Wochenenden im Mai (nach Pfingsten) im Raum Steinhuder Meer geplant sind. Merken Sie sich diesen Zeitraum daher schon jetzt vor.


ITZEHOE / HOLSTEIN

DBØIZ wird das Rufzeichen der neuen 23-cm-Bake in Itzehoe, M05, sein, die unter der Regie von DK1ZD nur noch auf die Abnahme durch das Fernmeldeamt Heide wartet. Die Bake soll mit 3 W auf 1296,003 MHz in einen Rundstrahler senden. – Aktivität auf den höheren UKW-Bändern ist in erhöhtem Maße erforderlich, um diese dem Amateurfunkdienst zu erhalten.


NEWINGTON

Bereits 1973 wurde in den USA eine offizielle Regierungskommission eingesetzt, um den künftigen Frequenzbedarf des Amateurfunkdienstes zu ermitteln und einen Bericht an das Fernmelde-Planungsamt der USA zu geben. Dieser Kommission gehörten von der ARRL W1RU an und von der FCC W4BW, W4GTS und W3OKN (welch letzter demnächst zur ARRL überwechselt). In verschiedenen Vorträgen hat Prose Walker, W4BW bereits die Vorstellungen in der FCC über die Vorwärtsverteidigung der Amateurbänder dargelegt. Die in der cq-DL Mai 1973 aufgeführten Vorschläge zusätzlicher, 500 kHz breiter Amateurbänder sind allerdings inzwischen (aufgrund weiterer Expertengespräche) auf Bandanfänge jeweils bei 10,1, 18,1 und 24,0 MHz verschoben worden. Die endgültige Ausarbeitung der ARRL wird derzeit in Washington zur Vorlage gebracht. Im US-Fernmelde-Planungsamt wird sie allerdings mit den Vorschlägen anderer Funkdienste abgestimmt werden müssen.


HONGKONG

Zur Konferenz der IARU-Region 3 vom 04.–10.03. in Hongkong entsendet die ARRL den vom Stellvertretenden zum amtierenden General-Manager aufgerückten OM Dick Baldwin, W1RU. Haupt-Thema wird die Welt-Funkverwaltungskonferenz der ITU 1979 in Genf sein. – Auch aus der Region 1 können Amateure, die von ihrem nationalen Mitgliedsverband der IARU beim Sekretär der IARU-Region 3, David Rankin, VK3QV, angemeldet werden, als Beobachter teilnehmen.


BRÜSSEL

Besucher-Lizenzen für Belgien sind teurer geworden. Wurden sie bisher für einen Monat kostenlos ausgegeben, so sind jetzt für Genehmigungen bis zu zwölf Tagen 500 Belgische Franks = rund 34 DM zu zahlen. Bei längerer Dauer kommt dazu die Gebühr für eine Steuermarke zu 90 BFr und für jeden angefangenen Kalendermonat als Gebühr für den Überwachungsdienst 45 BFr für einen Input bis 125 Watt, bzw. 90 BFr für Leistungen zwischen 125 und 250 Watt (obwohl die ja eigentlich leichter zu hören sein müßten, hi). Die Gebühren sind zugunsten der RTT (Régie des Télégraphes et des Téléphones), ....., auf das Postscheckkonto ....., einzuzahlen.

Anträgen sind eine Kopie der Heimat-Lizenzurkunde und ein Schaltbild der Station beizufügen mit Angabe des Röhrentyps der Senderendstufe mit Strom und Spannung, weiter Personenstandsangaben (Namen, Geburtstag und -Ort, vollständige Anschrift und Ausweis-Nummer), sowie die genaue Anschrift des beabsichtigten Aufstellungsortes in Belgien oder bei Mobilstationen die Nummer des polizeilichen Kennzeichens. Dazu ist der gewünschte Betriebszeitraum anzugeben.


WASHINGTON

Einen „AMSAT-OSCAR orbital data calendar“ hat Skip Reymann, W6PAJ, in Zusammenarbeit mit der AMSAT-USA herausgebracht, Dieser Wandkalender, zum Aufhängen neben der Station gedacht, enthält alle Umläufe der Satelliten OSCAR 6 und 7 für das ganze Jahr 1975, dazu Angaben über die Betriebszeiten, Frequenzen und Formeln für die Telemetrie-Auswertung. Gegen Einsendung von 20 Internationalen Antwortscheinen erhalten Sie diesen AMSAT-OSCAR orbital data calendar per Luftpost von Skip Reymann, W6PAJ, ......


BERLIN

Wir machen noch einmal darauf aufmerksam, daß der „ORBIT-O-MAT“ zur Ermittlung aller Umläufe von AMSAT-OSCAR 7 (übrigens mit erstaunlicher Genauigkeit) gegen Einsendung von DM 2,50 in Briefmarken (bitte, keine Freiumschläge, da DIN-A4-Format) vom AMSAT-DL-Informationsdienst zu beziehen ist, Auf dieser Rund-Rechenscheibe ist außerdem abzulesen, ob es sich beim eingestellten Datum um einen geraden, oder einen ungeraden Tag des Jahres handelt, ob also der Umsetzer von 70 cm auf 2 m oder von 2 auf 10 m in Betrieb sein wird.


BERLIN

Es wird noch einmal darauf hingewiesen, daß DC7AS neben dem AMSAT-DL-Informationsdienst nun auch alle Mitgliederangelegenheiten der AMSAT-DL bearbeitet. Wer sich für eine Mitgliedschaft in der AMSAT-DL (und die damit verbundenen Sonderinformationen) interessiert und dadurch zur Förderung weiterer Amateurfunk-Satelliten-Projekte beitragen will, wende sich bitte direkt an OM Alexander Schöning, DC7AS, ......


BOCHUM

Das „Institut für Satelliten- und Weltraumforschung“ (mit der Station DLØVB) steht vor finanziellen Sorgen, da die Stadt Bochum meint, ihren Start-Anteil von einem Drittel des 1,2-Millionen-Jahresetats nicht mehr tragen zu können. Professor Kaminski, DJ5YM, der mit seinen elf Mitarbeitern allein 40.000 Satellitenaufnahmen aus dem All archiviert hat, hat sich seit den 60er Jahren große Verdienste um die populäre Verdeutlichung der verschiedenen Satellitenprogramme erworben. Ein dadurch in den Augen anderer Experten fälschlich entstandener Eindruck der „Unwissenschaftlichkeit“ und eine Ideal-Konkurrenz zur Forschungsanstalt für Luft- und Raumfahrt in Porz-Wahn führten zur Einholung eines Gutachtens für den Haushaltsausschuß des Bundestages. Nach dieser Expertise sind aber Professor Kaminski und seine Mitarbeiter allen vergleichbaren Einrichtungen in der Bundesrepublik im Wissen und Können um 2–3 Jahre voraus, so daß an eine Schließung des Instituts ernsthaft wohl nicht mehr gedacht wird. Anstelle der Stadt Bochum, welche ihre Patenschaft wegen eigener finanzieller Schwierigkeiten und mangels kommunaler Bedeutung des Instituts aufgeben will, muß nun ein anderer Basis-Finanzier gefunden werden. Wenig bekannt ist, daß DLØVB während der Anfangs-Laufzeit von OSCAR 6 eine Zeitlang als europäische Boden-Kornmandostation gedient hat, bis – nach weiteren Zwischenlösungen – CN8BO diese Aufgabe übernommen hat. Da dieser aber voraussichtlich in diesen Wochen in die USA zurückkehrt, soll diese Funktion von G3YJO an der Clubstation der Universität Surrey übernommen werden.


LONDON

Die RSGB sucht anstelle des aus Gesundheitsgründen ausgeschiedenen D. A, Findlay, G3BZG, einen neuen General Manager. Das Jahresgehalt wird als Verhandlungssache bezeichnet, doch schwebt der Society eine Summe in der Größenordnung von 4000 £ (gut 23.000 DM) vor.


LONDON

Das britische Home Office hat den Vorschlag der RSGB auf Vereinfachung der Logbuchführung im Mobilbetrieb wohlwollend geprüft und beabsichtigt, die Lizenzbestimmungen entsprechend zu ändern.


LONDON

Der (im Vorjahr) amtierende Präsident der RSGB, Mr. Jessup, G6JP, hat Lord Wallace of Coslany zu seinem Wechsel vom Unterhaus zum Oberhaus des britischen Parlaments gratuliert, Die Einführung der Reziproken Lizenzierung in England war wesentlich der Unterstützung durch Lord Wallace während seiner Unterhaus-Mitgliedschaft zu verdanken.


WINTHROP/MA

Die Herausgabe der bekannten vierteljährlichen 160-m-DX-Bulletins durch Stew Perry, W1BB, wird bis zum Herbst des Jahres ausgesetzt, da W1BB eine ausgedehnte Pazifik-Reise plant.


MARBACH

Berichtigt werden muß nach Hinweis von DJ4ZC die Fehlinformation, daß die Antennen des Versuchssatelliten „Symphonie“ einem Stabilisierungsdrall entgegengedreht werden müßten. Symphonie ist vielmehr in allen drei Achsen im Raum stabilisiert, so daß dieses energieaufwendige Verfahren vermieden werden konnte. – Wie zu erfahren, besitzt DL8AQA bereits eine Sonder-Empfangsgenehmigung und eine Ausrüstung für den Gigahertz-Bereich anläßlich von Beobachtungsversuchen der Skylab-Mission. Wie steht es mit weiteren Interessenten?


WIEN

Ab 02.03. wird das Kurzwellen-Panorama des ORF (das sich auch auf DARC-Veröffentlichungen stützt) in deutscher Sprache sonnabends von 13:30–14:00 UT auf 6155 kHz und auf 9770 kHz gesendet, sowie von 19:05–19:35 UT auf 6155 und neuerdings auch 9605 kHz. In englischer Sprache erfolgt die Aussendung immer sonntags von 09:15–09:30 UT auf 6155 und 7170 kHz, sowie von 20:00–20:15 UT auf 6155 und auf 9605 kHz. Die Features „Die Entwicklung der Funktelegrafie“ und „50 Jahre Kurzwelle“ gibt es jetzt als gedruckte Manuskripte.


BAD SEGEBERG

Den neuen EDV-Mitgliederlisten mußte Schleswig-Holsteins DV, DJ1ME, erstaunt entnehmen, daß im äußersten Norden ein neuer OV mit dem DOK M99 heimlich gegründet sein mußte. Verdächtigungen gegen den einzigen Lizenzinhabers dieses DOKs reichten vom snobistischen Separatismus bis zur Ausnutzung seiner Position als Rechnungsprüfer des DARC. Dabei war Oldtimer Bernhard Tietz, DL1GU, völlig ahnungslos über diesen Druckfehler der EDV-Anlage und denkt nicht daran, seinem OV Flensburg mit dem schlichten DOK M03 untreu zu werden, sicher zum Bedauern von DOK-Jägermeistern. – Hoffentlich bleibt die Fehlerquote beim Einsatz der DARC-EDV-Anlage unter der bei der ARRL: dort gab es etwa 2 % Fehlleitungen der Zeitschrift QST, was hier etwa 500 Fällen entsprechen würde.


Ende des Deutschland-RS 7/75 vom 23.02.1975

Abschrift und Archiv-Bearbeitung: DC7XJ

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