JAHRESBERICHT 1973


Im Laufe des Jahres 1973 sind dem DARC 2915 (1972: 2221) neue Mitglieder beigetreten. Die Zahl der Abgänge betrug in diesem Zeitraum 619 (336). Daraus ergibt sich ein Mitgliederzuwachs von 2296 gleich nahezu 11 % (9 %). Einschließlich der Mitglieder des korporativ angeschlossenen VFDBs gehörten dem DARC am Jahresende somit 25.250 (23.054) Mitglieder an.

Detaillierte, statistische Angaben über Aufschlüsselung nach Distrikten und Ortsverbänden sowie nach Lizenzen können für 1973 nicht gegeben werden, da die elektronische Datenverarbeitung noch nicht die geplanten Fortschritte gemacht hatte. Während des Jahres 1973 wurde der Distrikt Bayern-Ost (U) gegründet, so daß der DARC insgesamt 19 Distrikte zählt. Die Zahl der Ortsverbände erhöhte sich im. Jahre 1973 um 21, so daß zum Jahresende 487 Ortsverbände bestanden.

Die Clubversammlung trat zur Hauptversammlung 1973 am 19./20.05.1973 in Wolfsburg zusammen.

Zahlreiche Veranstaltungen, von vielen ungenannten Helfern in den Distrikten und Ortsverbänden ausgerichtet, dienten der Pflege freundschaftlicher Beziehungen unter den Funkamateuren Europas. Zahlreiche Ortsverbände beteiligten sich an regionalen Ausstellungen und Messen mit Werbeveranstaltungen für den Amateurfunk.

Unter Mitarbeit des DARC hat das FTZ in Darmstadt die Broschüre Fragen und Antworten zur fachlichen Prüfung von Funkamateuren herausgegeben.

Zum Jahresende 1973 waren im AFZ fest angestellt: Geschäftsführer, Schatzmeister (30.06.), Leiter des QSL-Büros, Leiter der Buchhaltung sowie fünf Ganztags- und neun Halbtagskräfte, und zwei Putzhilfen.

Die Clubzeitschrift cq-DL erhöhte ihre Auflage von 23.000 Exemplaren im Januar 1973 auf 26.000 Exemplare im Dezember 1973. Die Umstellung auf die Zustellung als Postvertriebsstück zum 01.04.1973 brachte beträchtliche Kostenersparnisse (s. Bericht der Jahresrechnung Seite II, 10), so daß trotz Auflagensteigerung und Erhöhung der Herstellungskosten sich der Heftpreis gegenüber dem Vorjahr um 0,04 DM erniedrigte.

Im Rahmen der International Affairs wurden 1973 insgesamt 284 Gastlizenzen ausgegeben; hierbei bewährte sich die sehr gute Zusammenarbeit zwischen der OPD Düsseldorf und der Geschäftsstelle des DARC. Die Gastlizenzen verteilen sich wie folgt: PA = 51, USA = 48, HB = 21, OE = 34, ON = 8, OZ = 15, F = 22, G = 20, I = 5, SM = 12, YO = 3, = 4, PY = 4, XE1 = 2, CT = 2, JA = 8, LA = 4, LX = 2, FL = 8, OH2 = 5, 5U7AX = 1, 7XØ = 1, 4X4 = 1, VU = 1, PJ = 1, LU = 1, OK = 1, EA 1, SV = 1 und 9G1 = 1.

Am 01.09.1973 wurde die Redaktion des Deutschland-Rundspruchs von der Geschäftsstelle übernommen. Wöchentlich gingen 52 Exemplare durchschnittlich drei Seiten an die abstrahlenden Stationen.

Eine zusätzliche Belastung der Geschäftsstelle geschah durch den ansteigenden Warenverkauf.

1973 besuchten 21 Ortsverbände und Distrikte mit einer Gesamtbesucherzahl von ca. 1000 das AFZ. In dieser Zahl sind die vielen Einzelbesucher nicht enthalten.


QSL-Vermittlung

Im Jahre 1973 wurden durch das QSL-Büro ca. 3.340.000 QSL-Karten vermittelt. Davon entfielen auf die Vermittlung Ausland: 1.203.000 Stück; auf die Vermittlung Inland: 2.132.000 Stück.

Die ca. 480 OVe sowie die des VFDB wurden, abgesehen von den Urlaubsmonaten Juli/August, monatlich beliefert, das waren ca. 5000 Sendungen (Briefe - Päckchen - Pakete) die im Inland zum Versand gebracht wurden. Den Auslandsvermittlungen, sowie einer Reihe HAMs in DX, in deren Land kein QSL-Büro besteht, wurden ebenfalls monatlich die Karten zugestellt. Durch die Anschaffung einer neuen Waage konnten die Gewichtsgrenzen genauer ausgenutzt werden, die Portoersparnis von ca. 10.000,– DM (siehe Bericht des Schatzmeisters) ist z. T. die Folge dieser Neuanschaffung.

An der von OM Walter Ernst, DJ1MC, erstellten QSL-Sortieranlage traten, außer einem Defekt an der elektronischen Steuerung, der vom Konstrukteur der Anlage selbst behoben wurde.

Es wurden monatlich ca. 300 Neu- bzw. Umprogrammierungen durchgeführt. Diese Rufzeichenneuerteilungen, sowie QTH-Wechsel lizenzierter DARC-Mitglieder wurden auch der Redaktion des Radio Amateur call-book Magazin in den USA mitgeteilt. Um diese anfallenden Arbeiten zu bewältigen, standen den in der QSL-Vermittlung tätigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern (eine Ganztagskraft - sieben Halbtagskräfte - eine Aushilfskraft) 185 Std. wöchentlich zur Verfügung. Im Vergleich zur Vermittlung München ergibt sich hier ein Plus von ca. 18 Std. wöchentlich.


Jugend- und SWL-Referat

Im Vordergrund der Bemühungen des DARC-Jugend- und SWL-Referats stand im Jahr 1973 wiederum die Förderung der Ausbildung sowie die Forcierung der Anerkennung als jugendfördernder Verband auf Landes- bzw. Bundesebene.

In Zusammenarbeit mit dem Referat führten die DARC-Distrikte Bayern-Süd, Baden, Hessen, Niedersachsen, Köln-Aachen und Schleswig-Holstein Jugend- und SWL-Lehrgänge mit dem Ziel der DE- bzw. Amateurfunk-Sende-Prüfung durch. Alle Lehrgänge führten am Ausbildungsort in sehr guter Zusammenarbeit mit den zuständigen Oberpostdirektionen die Prüfungen durch.

Zahlen über Teilnehmer, bestandene A/C- bzw. DE-Prüfungen können leider nicht insgesamt wiedergegeben werden, da bis zum Berichtstag von den Distrikten Bayern-Süd und Hessen keine Angaben eingegangen sind. In diesem Zusammenhang gebührt allen Lehrgangsleitern und Mitarbeitern dieser Lehrgänge Dank vom DARC für ihre Unterstützung zum Wohle des deutschen Amateurfunkwesens und damit zur Weiterbildung für unseren Nachwuchs.

Im Berichtszeitraum wurde der 1970 geschaffene DARC-Jugendpokal dreimal erneut verliehen. Dabei wurde an einen lizenzierten OM dieser Pokal verliehen, da er sich an der Weiterbildung unserer Newcomer besonders verdient gemacht hatte.

Im Jahr 1973 konnten vier weitere DEM-Diplome verliehen werden. Damit sind seit der Wiederstiftung im Jahre 1961 bisher 16 DEM-Diplome verliehen worden. Es handelt sich hierbei, wie die Zahl der Erwerber zugleich bestätigt, um ein echtes, aber schwer zu erarbeitendes Leistungsdiplom des Deutschen Amateur-Radio-Club.

Die DLD-H-Diplome erfreuen sich nach wie vor großer Beliebtheit. Die vor einigen Jahren neu geschaffenen DLD-H-Leistungsnadeln sind ebenfalls sehr begehrt, obwohl die Bedingungen eine äußerst intensive Sorgfältigkeit voraussetzen.

Die drei ausgeschriebenen jährlich wiederkehrenden SWL-Conteste (Pik-As, WAE-DX- und Weihnachts-Wettbewerb) wiesen wiederum eine zufriedenstellende Teilnehmerzahl von insgesamt 282 auf. Dabei bleibt der Pik-As-Contest, als leichtester Wettbewerb für den SWL, mit Abstand der beliebteste.

Die Arbeit des Referats hat weiterhin erheblich zugenommen, und es gebührt an dieser Stelle den ehrenamtlichen Mitarbeitern und Helfern in unserer DARC-Jugendarbeit besonderer Dank für die von ihnen geleistete Arbeit.

(DL1JH)


EMC

Die EMC-Leitung traf sich am 03.11.1973 in einem Gasthaus in 3441 Berkatal-Frankershausen zu der üblichen Jahresbesprechung, die im Vorjahr unterblieben war. Wichtigster Punkt war die Übergabe des Mobilreferates der EMC von unserem langjährigen Freund Arno Kirchner, DL31V, ex-DV Niedersachsen, an OM Gerhard Schülkens, DK2QT. OM Kirchner, DL31V, war aus beruflichen Gründen nicht mehr in der Lage, das Mobilreferat weiterhin zu betreuen.

Wie bekannt sein dürfte, hat die EMC ihre Personalfragen stets intern gelöst, ohne den GV oder den AR damit zu belasten. Dieses Verfahren hat sich seit 1956 bewährt. Wir sind seit damals eine Gemeinschaft von Freunden, die sich aufeinander verlassen können. In all den Jahren haben wir mit dem GV auf der Basis gegenseitigen Vertrauens zusammen gearbeitet. Soweit sich wirklich einmal Differenzen ergaben, wurden sie im Sinne des HAM-Spirit ausgeglichen.

Es folgen die Berichte der einzelnen Referate innerhalb der EMC:

DLD (DL9XW)

Das DLD in allen seinen Klassen ist nach wie vor eines der gefragtesten Diplome im In- und Ausland. Auch im Jahre 1973 konnten im Schnitt drei Auszeichnungen (Diplome, Sticker und Leistungsnadeln) je Arbeitstag verliehen und mit verkürzter Laufzeit den Antragstellern übersandt werden. Bis zum 31.12.1973 sind insgesamt 12.785 DLDs aller Klassen bearbeitet und zugestellt worden.

Es kann ohne Übertreibung behauptet werden, daß der vom DLD ausgehende Anreiz zu einer erheblichen Belebung im 80- und 40-m-Band geführt hat. Im Jahre 1973 sind im einzelnen verliehen worden: DLD 1000 = 17, Sticker 900 = 26, Sticker 800 = 26, Sticker 700 = 34, Sticker 600 = 42, Leistungsnadel Gold = 72, Leistungsnadel Silber = 40, Leistungsnadel Bronze = 70, DLD 200 = 137, DLD 100 = 131, DLD 40 m/200 = 72, DLD 40 m / 100 = 110.

An dieser Stelle sei allen ungenannten Mitarbeitern ein ganz besonderer Dank ausgesprochen. Ohne ihre uneigennützige Hilfe wäre es nicht möglich gewesen, Auswertung und Versand so reibungslos abzuwickeln, wie es bislang geschehen ist.

Mobilbetrieb (DK2QT/DL3CO)

Statistik der Mobilwettbewerbe 1973

1) durchgeführte Veranstaltungen,= 42, 2) Gesamtteilnehmer = 1868, davon auf 2 m = 1427, 80 m = 278, 70 cm = 11, Helfer = 152. 3) Ausl. Teilnehmer (in Gesamtzahl enthalten): DJØ = 10; F = 2; HB = 9; OE = 3; OZ = 16; JE1 = 1; PAØ = 15. 5) Bedingungen erfüllt für Goldkranz = 13, für Silberkranz = 38, für Fahrzeugplakette = 54. 6) Die Meisterschaft der Mobilmeister (MM) ergaben: 1. DJ4VB, C25 = 28 Punkte, 2. DJ7AU, T15 = 27 Punkte, 3. DK2JX, N05 = 19 Punkte. Die drei Siegerwimpel für die Mobilmeister sind z. Zt. in Arbeit. Sie werden den zuständigen DVs zur Verleihung übersandt, falls von diesen nicht anders verfügt wird.

Fuchsjagd (DL1PE)

Im Berichtszeitraum haben die meisten Distrikte mitgezogen, und es bleibt zu hoffen, daß die restlichen sich 1974 ebenfalls an eine Fuchsjagd heranwagen. Alle Veranstaltungen blieben ohne Protest und das bei zum Teil „Erst-Wettbewerben“. Keine Veranstaltung platzte aufgrund zu geringer Teilnehmerzahl. Zwar haben einige OM wehmütig von ihren geliebten Kaffee- oder Bierfuchsjagd-Wettbewerben Abschied nehmen müssen, aber es ist zu hoffen, daß diese im „Trimm Dich gesund, geh mal zur Fuchsjagd“ doch noch Nutzen von der sportlichen Note des Wettbewerbs hatten. Bei Fuchsjagd-Diplomen wurden einmal Gold und dreimal Silber verliehen. Auch ausländische OM bekundeten nachdrücklich ihren Willen, diese Diplome erwerben zu wollen. Die herausragenden Wettbewerbe waren: a) Die Fuchsjagdmeisterschaft des DARC in Lahr (Schwarzwald) und b) die Europäischen Fuchsjagdmeisterschaften in Ungarn. Fünf Mitglieder des DARC nahmen an letzterer aktiv teil. Außer einem Trainingslager für diese Meisterschaft gab es in Duisburg noch ein Fuchsjagdseminar. Im Wechsel zwischen theoretischem Unterricht und Praxis mit Wettbewerben, wurde Anfängern und Fortgeschrittenen Gelegenheit gegeben, ihre Kenntnisse zu erweitern. Es wird erwogen, die Bezeichnung „Fuchsjagd“ durch einen Begriff zu ersetzen, der auch den Außenstehenden erkennbar macht, daß mit einer Fuchsjagd gleichzeitig eine Körperertüchtigung verbunden ist. Es bieten sich Bezeichnungen an wie „Radio-Navigations-Lauf“ oder „Radio-Orientierungs-Lauf“. Bei Verhandlungen mit Behörden, Sportverbänden und Jugendringen könnte das recht nützlich sein.

(DL6JG)


DARC-DX-Referat

Die regelmäßigen Arbeiten des DX-Referates konnten im Berichtsjahr 1973 wie gewohnt geleistet werden. Die Tätigkeiten setzen sich im wesentlichen aus der Bearbeitung von Diplomanträgen, der Propagierung und Auswertung von Wettbewerben und der Verbreitung von DX-Informationen zusammen.

Die vom DX-Referat im Jahr 1973 verliehenen DARC-DX-Diplome schlüsseln sich wie folgt aus (Bearbeiter DL3RK): 201 WAE-Diplome, 73 Europa-Diplome, 193 Anträge zur Europa-Diplom-Ehrenliste, 123 Olympia-Diplome, 73 EU-DX-Diplome, 82 EU-DX-Endorsements, fünf EU-DX-D-1000-Plaketten.

Die Europa-Diplom-Ehrenliste umfaßte im Juni 1973 211 Mitglieder (davon zwölf SWLs) und im Dezember 1973 284 Mitglieder (davon 15 SWLs). Beim Vergleich mit dem Stand im Dezember 1972 (99 Mitglieder) wird der Aufwärtstrend bei dieser neuen Art der Diplombewertung bestätigt. Auch die Zahl der Ausländer in der Ehrenliste hat weiter zugenommen.

Von DL3RK konnten weiterhin 90 Diplomanträge für das WAZ, WPX und das CQ-DX-Award geprüft werden.

Der Diplombearbeiter DJ3VC prüfte Anträge für 116 WAC-Diplome, 43 RSGB-Diplome, 96 REF-Diplome, 35 DM-Diplome.

Das Europäische RTTY-Diplom (EURD) wurde im Jahr 1973 an zwei Bewerber verliehen (Bearbeiter DAFG).

Durch ein Gegenseitigkeitsabkommen mit dem Central Radio Club der UdSSR können seit 1973 Diplomanträge für UdSSR-Diplome in der BRD geprüft werden. Es erfolgt so eine schnelle und reibungslose Bearbeitung, da die QSL-Karten nicht mehr in die UdSSR gesandt werden müssen. Die Diplomgebühr ist durch eine wesentlich günstigere Bearbeitungsgebühr abgelöst. Der Bearbeiter DJ6HC prüfte im Jahr 1973 bereits 30 Diplomanträge.

Insgesamt wurden im Berichtszeitraum 1161 Diplome oder Zusatzanträge bearbeitet.

Die Regeln der drei DX-Diplome des DARC (WAE, EU-DX-D, Europa-Diplom) wurden im Jahr 1973 einander angepaßt. So gilt jetzt eine einheitliche Europa-Länderliste, die 66 Länder zählt. Diese Liste ist ebenfalls gültig für das EURD und den europäischen DX-Contest WAEDC. Die BRD und die DDR zählen bei dieser Länderwertung getrennt.

Auch im Jahr 1973 konnte die gute Zusammenarbeit mit der DIG wiederum dazu beitragen, umfassende Hinweise und Auskünfte für Diplomanträge zu geben (DJ8OT), wodurch auch die DARC-Diplome eine wesentliche Propagierung erfuhren.

Im Dezember 1973 bestand das WAE-Diplom 25 Jahre. Nachdem der DARC im April 1951 die WAE-Stiftung von der Zeitschrift QRV übernahm, wurden fast 4300 WAE-Diplome durch den DARC verliehen, davon über 600 WAE-I-Diplome. Schon allein durch die konsequente Propagierung des WAE-Gedankens und durch die Verleihung einer solchen Anzahl von WAE-Diplomen durch den DARC dürfte einer im Mai 1973 eingebrachten Klage Körners, der DARC solle die Verleihung eines Diploms, auf dem sich die Großbuchstaben „WAE“ in der von Körner entworfenen Form befinden, unterlassen, mit Entschiedenheit widersprochen werden können. Dem DARC gelang es weiterhin, in der QRV eine Gegendarstellung gegen unzutreffende Behauptungen, die dort über das WAE-Diplom verbreitet wurden, zu veröffentlichen. In der Behandlung der Fragen der Rechtsstreitigkeiten über das WAE-Diplom steht das DX-Referat in engem Kontakt mit dem Justitiar DL1UU.

Wie bisher wurde das DX-MB regelmäßig einmal wöchentlich verschickt. Das DX-Mitteilungsblatt des DARC wird redaktionell bearbeitet von DL3RK. Es enthält im Mittel 50 Einzelmeldungen über DX-Aktivitäten, Angaben über DX-QTHs und QSL-Manager (hier existiert ein zusätzlicher Auskunftsdienst durch DL6PI), Hinweise für Diplombearbeitungen und Ausschreibungen von neuen Diplomen, Contestergebnissen, Beantwortung von Anfragen und die einmal monatlich erscheinende IGI-Vorhersage (DJ5DT) über Ausbreitungsbedingungen auf acht Linien. Im Jahr 1973 wurden durch DL6DB 47 Ausgaben mit insgesamt 18.320 Exemplaren gedruckt und zum Versand gebracht. Der Bezugspreis von DM 11,– pro Halbjahr konnte beibehalten werden. Während das DX-MB eine Veröffentlichung von aktuellen DX-Meldungen gewährleistet, wurden in der durch DJ1QQ bearbeiteten cq-DL-Spalte „DX-Meldungen“ Erfahrungsberichte, offizielle Diplomerteilungen, Contestausschreibungen, Kommentare und DX-Informationen allgemeiner Art veröffentlicht.

Die Zusammenstellung und Ausstrahlung des DX-Rundspruchs (DKØDX), die bis Oktober 1973 DL2SB besorgte, wurde von DK6KA und DL3VTA übernommen. Der Funkwetterbericht konnte wie bisher im Rahmen der IGI von DL6LA und DL6YB bearbeitet und drei bis viermal wöchentlich (auch über den DX-Rundspruch) abgestrahlt werden.

An fünf Wochenenden liefen vom DX-Referat durchgeführte Wettbewerbe, – der europäische DX-Contest WAEDC in den drei Betriebsarten CW, Fone und. RTTY (Auswertung durch DAFG) sowie der Europa- und der Sommer-Fieldday. Die Logeinsendung für den WAEDC erfolgte über die Sammeladresse des DX-Referates DL3RK, ...... Von hier wurden mehr als 10.000 Logblätter an Contestteilnehmer versandt und etwa 50 kg Logs an die Auswerter weitergeleitet.

Nach dem WAEDC 1973 wurden 834 Logs (510 CW und 324 Fone) eingesandt und ausgewertet; das entspricht einem Zuwachs des Logeingangs von 11 %. Diese Steigerung ist um so bemerkenswerter, als im Vergleich zu den Vorjahren ungünstigere Ausbreitungsbedingungen herrschten. An 218 Teilnehmer (120 CW und 98 Fone) aus aller Welt konnten WAEDC-Diplome verliehen werden. Erstmalig wurde eine besonders ausgearbeitete WAEDC-Broschüre in einer Auflage von 1000 Exemplaren herausgegeben, die neben den Ergebnissen die Ausschreibungen und Hinweise über die DARC-DX-Diplome enthält. Seit 1971 hatte das DX-Referat keine besonderen Pokale für die Sieger des WAEDC mehr herausgebracht. Auf vielfachen Wunsch konnte 1973 jedoch wieder die besondere Siegerehrung durch eine WAEDC-Plakette, für die das ansprechende Motiv des Europa-Diploms übernommen wurde, ermöglicht werden. Dem Koordinator der WAEDC-Bearbeitung DK2BI standen als Auswerter DJ1QQ, DJ2YA, DJ4LK, DK1FW, DL7AV und DL8KO zur Seite. Besondere Erwähnung bedarf die Mitarbeit von DK5WC, der u. a. ca. 120 kg Drucksachen versandte.

Zur Wertung im Europa-Fieldday 1973 wurden 182 Logs eingesandt, davon 80 Logs von Ausländern. Für den Sommer-Fieldday lagen die entsprechenden Zahlen bei 129 bzw. 27. Im Vergleich zum Vorjahr ist in beiden Fieldday-Wettbewerben eine Steigerung von mehr als 10 % zu vermerken. 29 Fieldday-Diplome wurden verliehen. Aufgrund einer guten Kommunikation mit OH, SP, OK, HA und YU ist die Beteiligung von Stationen aus diesen Ländern am Fieldday stärker geworden. Es ist weiterhin eine Zunahme der Beteiligung in den Klassen mit kleinerer Leistung zu beobachten, jedoch führten Überschreitungen der maximal zulässigen Leistung in der Klasse D in einigen Fällen zur Disqualifikation. Es ist geplant, die eingespielten Fieldday-Regeln vorerst nicht wesentlich zu ändern. Dem Fieldday-Sachbearbeiter DL8FR standen DL8AN, CH, CM, DC und HA als Mitarbeiter zur Seite.

Für die Betriebsart RTTY zeichnete sich das zurückliegende Jahr durch eine Erweiterung der Informationsübermittlung durch den RTTY-Bearbeiter DJ8BT aus. Es wurden regelmäßig das DX-MB, die UKW-Rundschau und die DX-Meldungen in der cq-DL mit Berichten über RTTY versorgt, so daß ein zunehmendes Interesse an der Betriebsart RTTY zu verzeichnen ist. Im Kontakt mit dem UKW-Referat konnte DJ8BT die Probleme zufriedenstellend lösen, die sich durch die Frequenzumstellung der FM-Relais für die RTTY-Frequenzen ergaben.

Der RTTY-WAEDC erfreute sich wieder großer Beliebtheit. Erfreulicherweise nahmen etwa 40 DL-Stationen teil, die Gesamtteilnehmerzahl konnte jedoch nicht gesteigert werden. Da wegen des am selben Wochenende durchgeführten RTTY-Meetings in den USA wenig W/K-Stationen teilnehmen konnten, wurde der Termin für den RTTY-WAEDC 1974 auf das 3. Aprilwochenende verlegt (DJ8BT).

(DJ3KR)


UKW-Referat

Im Sachgebiet Diplome wurden im Jahr 1973 insgesamt 655 Anträge zum UKW-DLD und sechs Anträge zum UKW-EU-D positiv bearbeitet. Die Diplome schlüsseln sich wie folgt auf die Klassen auf (in Klammern die Gesamtzahl der bis Ende 1973 erteilten Diplome und die Veränderung gegenüber dem Vorjahr):

UKW-DLD 500: 25 (73, +5), UKW-DLD 400: 33 (120, +1), UKW-DLD 300: 38 (223, –8), UKW-DLD 200: 114 (556, +22), UKW-DLD 150: 87 (610, +5), UKW-DLD 100: 174 (1226, +25), UKW-DLD 50: 184 (1834, +38), UKW-EU-D-Klasse I: 1, UKW-EU-D-Klasse II: 5.

Durch die Hände der Auswerter gingen dabei etwa 38.000 QSL-Karten, was einem Berg von etwa 130 m Höhe entspricht. Den Auswertern sei an dieser Stelle für ihre uneigennützige Mitarbeit besonders gedankt!

Das UKW-EU-D, welches seit August 73 beantragt werden kann, hat bereits reges Interesse gefunden, da es sehr anspruchsvoll ist.

Nach Zustimmung durch den Diplom-Ausschuß (DJ1TC) und den Vorstand (DL3YH) hat das UKW-Referat beschlossen, das UKW-DLD 50 ab 01.07.1974 nur noch an ausländische Antragsteller zu erteilen. Im Zeichen des heutigen Reiseverkehrs und der Relaisfunkstellen hat ein Diplom, das nur 50 DOKs erfordert, keinerlei Berechtigung mehr. (DL9AR)

Das Sachgebiet Contestbetrieb führte im Jahr 1973 insgesamt sieben Wettbewerbe durch und wertete sie aus. Nach Bändern sortiert setzten sich die Beteiligungszahlen wie folgt zusammen:

1971: 2 m = 469, 70 cm = 189, 23 cm = 57, 12 cm = 3, 9 cm = -, insgesamt: 718; 1972: 2 m = 454, 70 cm = 116, 23 cm.= 31, 12 cm = 3, 9 cm = 3, insgesamt: 607; 1973: 2 m = 378, 70 cm = 111, 23 cm = 21, 12 cm = 5, 9 cm = -, insgesamt: 515.

Hierbei wurden folgende QSOs gefahren:

1971: 2 m = 62.640, 70 cm = 10.290, 23 cm = 130, 12 cm = 2, 9 cm = -, insgesamt: 73.062; 1972; 2 m = 59.950, 70 cm = 10.840, 23 cm = 270, 12 cm = 7, 9 cm = 3, insgesamt: 71.070; 1973: 2 m = 57.673, 70 cm 35.501, 23 cm = 118, 12 cm = 5, 9 cm = -, insgesamt: 61.346.

Etwa 10.000 QSOs wurden überprüft. (DJ6XV)

Die Betreuung des Sachgebietes UKW-Amateurfunk-Beobachtungen übernahm ab 01.04.1973 OM Alexander Schöning, DC7AS, als Nachfolger von OM Alfred Schlendermann, DL9GS.

Seit dieser Zeit sind bei DC7AS bis zum Jahresende 1973 insgesamt 268 verschiedene Berichte (davon 79 aus dem Ausland) eingetroffen, die Informationen über die Ereignisse auf den Bändern oberhalb 144 MHz enthielten. Diese Berichte stammten von insgesamt 95 verschiedenen Stationen, davon 27 aus dem Ausland.

Der Inhalt der Berichte war saisonal verschieden: Im Frühsommer lag der inhaltliche Schwerpunkt noch bei Informationen über den Amateurfunk-Satelliten OSCAR 6. Im Sommer wurde hauptsächlich über die Starts von Amateurfunk-Transpondern an Ballons und im Herbst über troposphärische Überreichweiten im 2-m- und im 70-cm-Band berichtet, aber auch über Funkverkehr via Aurora-Reflektionen.

Berichte über den 2-m-FM-Relaisfunkbetrieb gehören nicht zum Arbeitsgebiet von DC7AS, da sie sachgebietsfremd sind.

Um jeden der Informanten zu Wort kommen zu lassen, mußten wegen des beschränkten Druckraums im cq-DL die meisten Meldungen auf ein gerade vertretbares Maß gekürzt werden.

Anregung des UKW-Referenten entsprechend, wurde ein „Aurora-Warnnetz“ aufgebaut, dem sich bisher 21 deutsche und ein schweizer Funkamateur angeschlossen haben. Das Warnnetz funktioniert gut, nachdem einer der Beteiligten einen Festfrequenz-Empfänger für den Bakensender SK4MOPI installiert hat und seitdem auch sichergestellt ist, daß telefonische Aurora-Warnungen aus Schweden in das Warnnetz einfließen.

Seit dem 13.10.1973 hat DC7AS nach Zustimmung des DARC-Vorstandes zusätzlich den „Informationsdienst“ der AMSAT Deutschland e. V. übernommen. (DC7AS)

Die Arbeit des UKW-Referenten selber wurde hauptsächlich durch die Probleme der FM-Relaisfunkstellen bestimmt. Die Papierflut erreichte 1973 weitere Rekordhöhen, nur an wenigen Tagen lagen weniger als drei Briefe im Briefkasten! Für die Erledigung des Schriftverkehrs werden oft ein bis zwei Stunden am Tag benötigt. Dazu kommt noch eine Unmenge Telefonanrufe, bis in die späte Nacht.

Im einzelnen wurden folgende Problemkreise bearbeitet:
Im Januar 1973 konnte bei einer ATV-Arbeitstagung in Bochum in Gesprächen und Diskussionen eine Einigung mit der Arbeitsgemeinschaft Amateurfunk-Fernsehen (AGAF) über den Betrieb von 70-cm-Relais herbeigeführt werden. Durch das Entgegenkommen der Bundespost wurden Regelungen über diese 70-cm-Relais noch in letzter Minute in die im März 1973 herausgekommene neue Verwaltungsanweisung aufgenommen, so daß der koordinierte Aufbau eines 70-cm-Relaisnetzes begonnen werden konnte. Bis Ende 1973 wurden von der BP insgesamt 22 70-cm-Relais genehmigt, für weitere neun Relais liegen Anfragen beim UKW-Referat vor.

Anläßlich der ersten Arbeitstagung der Distrikts-UKW-Referenten des DARC im AFZ Baunatal im März 1973 wurde beschlossen, das 2-m-Relaisnetz auf den Kanalplan entsprechend den Scheveninger Beschlüssen umzustellen. Im Lauf des Sommers wurde mit der Planung begonnen, eine erste Vorschlagsliste ging den Distrikts-Referenten im September zu. In Verfolgung eines Beschlusses der CV in Wolfsburg (Mai 1973) wurde eine endgültige Entscheidung jedoch bis zur Tagung der VHF-Working-Group der Region 1 im AFZ Baunatal im Oktober 73 zurückgestellt.

Bei dieser Tagung hatte der DARC nochmals auf die Schwierigkeiten mit dem 600-kHz-System hingewiesen und ebenso auf die Gefährdung unseres Bandes durch die dauernd nach neuen Kanälen Ausschau haltenden Funkdienste in der Frequenz-Nachbarschaft. Über diesen Antrag des DARC wurde aber nicht diskutiert. Bei der Erstellung eines neuen Bandplanes für das 2-m-Band wurde die Zahl der für FM-Relais vorgesehenen Kanäle auf 10 erhöht. Dabei wurde leider die frühere internationale Anruf-QRG 145,000 MHz geopfert. Sofort anschließen wurde die Umstellplanung für unsere Relais auf die geänderte Situation abgestimmt. In mehreren Durchgängen wurde die Planung soweit abgeschlossen, daß die Liste den Relaisverantwortlichen am 22.11.1973 zugestellt werden konnte. Einige nachträglich vorgebrachte Änderungswünsche konnten bisher nur zum Teil berücksichtigt werden, einige offene Probleme sind noch zu lösen.

In persönlichen Gesprächen und in schriftlicher Form wurden UKW-Probleme mit den UKW-Managern der Region-l-Mitgliedsverbände diskutiert. In diesem Zusammenhang zu nennen sind der Besuch der HV des ÖVSV-Dachverbandes in Igls bei Innsbruck im Juni und der HV der UHF-Gruppe der USKA auf dem Ütliberg bei Zürich im Dezember. Der Koordinierung, speziell in Sachen Linearumsetzer, diente eine Besprechung mit dem LV Tirol des ÖVSV in Innsbruck im April.

Gute Kontakte bestehen mit der Deutschen Amateur-Fernschreib-Gruppe (DAFG) in Sachen RTTY-Relais. Anläßlich der HV der DAFG in Oberursel im Oktober wurde eine Einigung über die zukünftigen Frequenzen für RTTY-Relais im 2-m-Band erzielt.

Durch die dem UKW-Referat von der BP übertragene Aufgabe der Koordinierung und Befürwortung von Relaisfunkstellen und Baken bestehen gute Kontakte zu vielen BP-Dienststellen, insbesondere zu den Funkreferaten der Oberpostdirektionen. Als Mitglied des Legislativ-Ausschusses nahm der UKW-Referent an zwei Besprechungen mit den Herren des BPM bzw. FTZ teil, die erste fand im AFZ Baunatal, die zweite im FTZ Darmstadt statt. Einzelheiten sind dem Bericht des Legislativ-Ausschusses zu entnehmen.

In Erfüllung obiger Aufgaben wurden 1973 insgesamt 13 Reisen notwendig. Bei fünf Reisen reichte das Wochenende aus, bzw. es wurden die Möglichkeiten der Gleitzeit ausgenutzt. Für acht der Reisen mußten insgesamt 13 Tage Jahresurlaub verwendet werden. Anmerkung: dem Referenten stehen laut Vertrag mit seinem QRL 25 Arbeitstage Urlaub im Jahr zu! Vier der Reisen führten zum AFZ Baunatal. Ferner wurden anläßlich einer QRL-Dienstreise nach Hamburg 800 QTH-Kenner-Karten (Europa-Version, von HB9RG geliefert) von Konstanz nach Baunatal transportiert, diese Fahrt ist in obigen Zahlen nicht enthalten.

(DJ1XK)


Tätigkeitsbericht des Justitiar

Im letzen Jahresbericht wurde erwähnt, daß der Körner-Verlag drei Klagen gegen den DARC erhoben hatte. Eine vierte Klage kam im Mai 1973 dazu, mit der Körner dem DARC die Verleihung des WAE-Diploms verbieten will. Diese zuletzt genannte Klage ist noch nicht entschieden. Das Gericht hat als Letztes einen Beweisbeschluß auf Vernehmung verschiedener Zeugen erlassen.

Von den anderen Klagen wurde die Klage Körners mit dem Antrag, den DARC zu verurteilen, Anzeigen Körners in die Clubzeitschrift cq-DL zu den üblichen Bedingungen aufzunehmen, durch Urteil des Landgerichts Kiel vom 30.10.1973 kostenpflichtig abgewiesen.

Ebenso wurde die Klage Körners kostenpflichtig abgewiesen, der DARC habe „die Verwendung der Buchstaben ‚DL‘ in roter, weißumrandeter Schrift auf schwarzem Grund in dem Titel seiner Clubzeitschrift cq-DL zu unterlassen, bei Meidung einer Geldstrafe von DM 10.000,– für jeden Fall der Zuwiderhandlung“.

Und schließlich wurden von der Zahlungsklage Körners in Höhe von DM 26.673,33 eine Summe von DM 15.166,72 abgewiesen. Im Laufe dieses Prozesses in Kiel wurde auf Vorschlag des Gerichtes bezüglich der Gegenforderung des DARC auf Herausgabe von 2000 Stück Broschüren Starthilfe folgende Teileinigung zu Protokoll des Gerichtes getroffen: Die Klägerin (Körner) verpflichtet sich, sämtliche in Ihrem Besitz befindlichen Hefte Starthilfe an den Beklagten herauszugeben und zwar Zug um Zug gegen Zahlung des Betrages, auf den der Titel in diesem Rechtsstreit in einem Schlußurteil oder Teilurteil lautet. Die Klägerin verpflichtet sich ferner, dem Beklagten Rechnung zu legen über die von ihr verkauften Hefte Starthilfe. Sie erklärt, daß noch etwa 1300 Hefte in ihrem Besitz sind.

Aufgrund dieser Teileinigung fiel der Gegenwert für die etwa 2000 Starthilfen im Betrage von rund DM 10.000,– als Aufrechungsbetrag weg, so daß insoweit mit einer Verurteilung des DARC zu rechnen war. Jedoch muß nach der getroffenen Abmachung Körner dann die bei ihm befindlichen Starthilfen Zug um Zug gegen die Zahlung des DARC herausgeben.

Dementsprechend ist der DARC in diesem Prozeß zur Zahlung von DM 11.406,61 verurteilt worden. Dieser Betrag ermäßigt sich um den Gegenwert von etwa 750 Stück Starthilfen, die vom DARC bereits bezahlt waren, aber dann von Körner unzulässigerweise verkauft wurden. Das entspricht einem Betrag von rund DM 3750,–. Und außerdem muß Körner die dann noch bei ihm befindlichen 1300 Stück Starthilfen an den DARC herausgeben, was rechnerisch wiederum einem Gegenwert von rund DM 6500,– entspricht. Im rechnerischen Endergebnis wird also der DARC nur einen Betrag von zwischen 1000,– und 1500,– DM an Körner zu zahlen haben. im übrigen hat Körner bisher die von ihm zu erteilende Abrechnung über die verkauften Exemplare der Starthilfe noch nicht geliefert.

Neben diesen teilweise sehr umfangreichen Prozessen waren die üblichen Fälle von TVI/BCI und Auseinandersetzungen wegen der Errichtung von Antennenmasten zu bearbeiten. Auch gab es eine Reihe von Anfragen über die Auslegung unserer Satzung, Geschäftsordnung und Wahlordnung.

(DL1UU)


Bandwacht

Das Jahr 1973 kann als sehr erfolgreich für die Bandwacht bezeichnet werden. Von besonderer Bedeutung für die Bandwacht war das Abkommen zwischen dem Zentralbüro des Funkkontrollmeßdienstes und der Bandwacht über die Zusammenarbeit in Störungsfällen. Der vollständige Wortlaut der Vereinbarung ist im cq-DL vom Mai 1973 veröffentlicht. Danach ist das Zentralbüro der Bandwacht ermächtigt, Eindringlinge in die Amateurexklusivbänder direkt an den Funkkontrollmeßdienst zumelden. Von dort werden dann unverzüglich weitere Maßnahmen eingeleitet.

Auf Grund dieses Verfahrens wurden im Verlauf des Jahres 16 Bandeindringlinge gemeldet, darunter auch die besonders markante F1-Aussendung, die wochenlang das gesamte 20-m-Band in Abständen von 4 kHz belegte. Von zwei Bandeindringlingen (TCX und RCC4/CLA3Ø) kann mit Sicherheit gesagt werden, daß sie nach dem Protest unserer Fernmeldeverwaltung den Betrieb einstellten. Mehrere Eindringlinge sind zwar seitdem nicht mehr beobachtet worden, es ist jedoch nicht sicher, ob sie nicht auch ohne Protest die Frequenz gewechselt hätten. In einigen Fällen dauern die Ermittlungen noch an (z. B. A7-Aussendung auf 14.143 kHz).

An der Bandwacht beteiligten sich in Deutschland nur zehn OM bzw. SWLs mit regelmäßigen monatlichen Berichten. Einzelbeobachtungen gingen von mehreren OM ein u. a. sogar aus Kanada und Indien.

Zur schnellen Verbreitung aktueller Nachrichten über Bandeindringlinge ist die Station DLØIW (Intruder Watch) jeden Sonntag um 10:30 UT auf 3740 kHz QRV. Außerdem findet ein wöchentlicher Sked mit GB21W, dem Region 1 Co-ordinating Office statt. Der Versuch, mit anderen Amateurfunkverbänden in Europa auf dem Gebiet der Bandwacht Kontakt aufzunehmen. scheiterte. Auf ein entsprechendes Schreiben antwortete nur die Schweiz (HB9DX) mit der Mitteilung, daß es noch nicht gelungen sei, Mitarbeiter für eine Bandwacht zu finden.

Dagegen entwickelte sich ein informativer Schriftwechsel mit den Intruder Watch-Organisationen der Region 2 (K6KA) und 3 (VK3LC).

Innerhalb des DARC wurde mit der Deutschen Amateur-Fernschreibgruppe DAFG und dem International Maritime Mobile Amateur Radio Club IMMC Kontakt aufgenommen. Beide Gruppen unterstützen die Tätigkeit der Bandwacht durch Veröffentlichungen in Mitteilungsblättern sowie durch Beobachtungsmeldungen.

Seit Februar 1973 gibt das IARU Monitoring System Region 1 eine monatliche „Summary of Intruders“ heraus, die zwischen fünf und sieben DIN-A4-Seiten umfaßt.. Die Auswertung dieser Liste zeigt, daß das 40-m- und 20-m-Band nicht mehr als „Amateurexklusivbänder“ bezeichnet werden können.

Auf 40 m dominieren nach wie vor die Rundfunkaussendungen vor allem von Radio Peking (auf bis zu sechs Frequenzen), Radio Tirana (auf bis zu drei Frequenzen), Radio Kairo, Radio Hanoi, Radio Pakistan und Radio Moskau (jeweils auf einer Frequenz). Regelmäßig wurden auch militärische Funkdienste beobachtet. Eine Änderung zu Gunsten des Amateurfunkdienstes ist nicht zu erwarten, weil die Hauptstörer den Internationalen Fernmeldevertrag nur mit Vorbehalten hinsichtlich der Frequenzverteilung oder überhaupt nicht unterzeichnet haben.

Es muß damit gerechnet werden, daß das 40-m-Band bei einer nächsten Funkverwaltungskonferenz für den Amateurfunkdienst verloren geht. Das 20-m-Band, das von 14.250–14.350 kHz mit dem festen Funkdienst der Sowjetunion geteilt werden muß, ist auch im sog. Exklusivbereich sehr stark von fremden Funkdiensten belegt. Der größte Teil der Aussendungen kommt aus Ländern des Ostblocks wobei die Sowjetunion dominiert, sowie aus China. Während die Sowjetunion offenbar militärische und diplomatische Funklinien unterhält, betreibt China außerdem noch die Funkübertragung von Pressenachrichten (China New Press).

Auf dem 15-m- und 10-m-Band hielt sich die Zahl der Bandeindringlinge in Grenzen, wobei aber auch hier die Sowjetunion führend ist, vor allem mit breitbandigen lmpulsaussendungen im 15-m-Band. Im 10-m-Band sind häufig Oberwellen von Rundfunksendern im 9-MHz-Bereich zu hören.

Daß die beiden letzten Bänder nicht stärker unterwandert sind, liegt wohl nur daran, daß diese Bänder in den jetzigen Jahren des Sonnenfleckenminimums fast immer tot sind.

(DL2DZ)


Auslandsreferat

Vom Auslandsreferat wurde im Jahr 1973 Korrespondenz geführt insbesondere mit dem IARU-Hauptquartier, mit dem Sekretariat der IARU-Region 1, der AMSAT-DL, dem IARC und verschiedenen Funkamateur-Verbänden. Ausländische Amateurfunk-Zeitschriften wurden auf verwendbare Neuigkeiten ausgewertet und diese an zuständige Club-Mitarbeiter, bzw. an die Amateurfunk-Sachbearbeiter im BPM und im FTZ weitergeleitet. Zum Teil resultieren daraus Übernahmen in deutsche Regelungen für das Amateurfunkgebiet.

Während der Tagung der UKW-Manager der IARU-Region 1 in Baunatal wurde dem DARC-UKW-Referat assistiert.

Langjährige Korrespondenz mit der dänischen Fernmeldebehörde hat 1973 nach vielfachem Zusammenwirken mit der südjütländischen Abteilung des EDR (z. B. Organisation gemeinsamer grenzüberschreitender Mobilwettbewerbe) und mit Unterstützung durch das BPM endlich zu einer Regelung über Urlaubslizenzen für deutsche Funkamateure in Dänemark geführt. Die Einleitung Reziprokitätsabkommen wurde mit dem BPM besprochen.

Über die Aufgabengebiete des Auslands-Referat wurde auch in der cq-DL und in Rundspruchtexten berichtet.

Es sei nochmals darauf hingewiesen, daß das Auslandsreferat für Kontakte des Clubs zuständig ist; eine (gezielte) Beratung der Mitglieder in Fragen von Auslands-Lizenzen erfolgt durch die Geschäftsstelle des DARC.

(DL1FL)


Legislativ-Ausschuß

Der Legislativ-Ausschuß des DARC setzt sich z. Z. zusammen aus DL1FL und DJ1XK als ständigen, sowie DJ1BQ und DL1UU als fallweisen Mitarbeitern.

Der Ausschuß steht in ständigem Kontakt mit den Amateurfunk-Sachbearbeitern im BPM und im FTZ.

In Zusammenarbeit mit diesen konnten 1973 neben der Klärung von Einzelfragen zwei größere Komplexe zum Abschluß gebracht werden: die Beteiligung am Prüfungsfragen-Kompendium (von dem mittlerweile durch den DARC fast 11.000 Exemplare zur Auslieferung gelangt sind) und die Mitarbeit an der Verwaltungsanweisung (VwAnw) DV AFuG. Beide Komplexe wurden mit den Bearbeitern der Deutschen Bundespost auf mehreren Arbeitstagungen FTZ Darmstadt bzw. im Amateurfunkzentrum Baunatal diskutiert, natürlich nach entsprechenden clubinternen Vorbereitungen. Mit dem BPM wurden verschiedene verordnungsmäßige Neuregelungen besprochen, die z. T. erst 1974 wirksam werden dürften.

Der Legislativ-Ausschuß war weiter in den Fragen von Störungen durch Amateurfunkstellen, wie auch Fremdstörern in den Bereichen des Amateurfunkdienstes (DARC-Bandwacht) eingeschaltet. Aus den Aufgabengebieten wurde auch in der cq-DL wie in Rundspruchtexten berichtet. Außer für die gute Zusammenarbeit mit den Amateurfunksachbearbeitern des BPM und des FTZ sie vor allem für die beratende Mithilfe durch den VFDB (hier insbesondere DL1XJ) gedankt.

(DL1FL)


Abschrift und Archiv-Bearbeitung: DC7XJ


Inhalt 1974

Rundspruch-Archiv