Redaktion: DL1FL
DARMSTADT/ASCHAFFENBURG
Der Funkwetterdienst des DARC, seit einem halben Jahr wegen technischer, vor allem aber gesundheitlicher Schwierigkeiten von DL6LA ausgesetzt, wurde inzwischen wieder aufgenommen. Rege Nachfragen hatten ein weitverbreitetes Interesse erkennen lassen. Die Sendung wird jetzt vom IGI-Leiter DJ5DT zusammengestellt und von DL6YB über die Station DLØAB in Aschaffenburg dienstags und donnerstags um 18:00 und gleichlautend um 19:00 Uhr auf 3750 kHz ±QRM abgestrahlt. Unter Mitwirkung von DC7AS werden dabei auch wesentliche Bahndaten der Amateurfunksatelliten OSCAR 6 und 7 bekanntgegeben. Der Funkwetterdienst soll künftig auch wieder im Anschluß an die sonntägliche Ausstrahlung des Deutschland-Rundspruchs über DLØDL um 09:30 Uhr gesendet werden. Allen Mitwirkenden besten Dank, daß diese beliebte Information des DARC wieder zur Verfügung steht!
BERLIN
Markante Äquatorüberläufe der Amateurfunksatelliten, welche DC7AS aufgrund von Auswertungen bisheriger Umläufe durch DJ4ZC weiterrechnet, können bei DC7AS gegen adressierten Freiumschlag abgefordert werden. (Alexander Schöning, .....). Zugrundegelegt werden dabei z. Zt. eine Umlaufzeit von 114,943 Minuten und ein westlicher Versatz pro Umlauf um 28,736°. Demgegenüber gab W1AW in der vorigen Woche um 0,4 höhere Werte an, was immerhin in zwei Tagen 70 Sekunden spätere Überläufe bedeuten würde.
Erneut muß darauf hingewiesen wurden, daß weder OSCAR 6 noch OSCAR 7 mit mehr als 100 W ERP angestrahlt werden dürfen! OSCAR 7 besitzt einen Überlastungsschutz, der ihn bei übermäßiger Beaufschlagung während des restlichen Tages abschaltet. Wenn dann das laufende Umsetzerprogramm nicht durch ein besonderes Kommando wieder eingeschaltet wird, nimmt der Satellit erst am nächsten Tag mit der nachfolgenden Umsetzer-Betriebsart seine Sendung wieder auf. Anscheinend war eine Überlastungs-Umschaltung während des 73. Umlaufes (am 21.11., Beginn 10:20 UT) erfolgt.
Schwierigkeiten haben anscheinend bisher die RTTY-Freunde mit der Telemetrieaufnahme der 70-cm-Bake. Angeblich kommt dabei ein vom hiesigen abweichendes RTTY-Umsetzsystem zur Anwendung. Aber das dürfte sich bald einspielen. Dafür konnten 70-cm-Amateure über OSCAR 7 ihre ersten Nordamerika-Verbindungen abwickeln! Am besten gehts dabei aber immer noch in CW!
HONOLULU
Ein neues Darstellungsverfahren für die überschlägige Ermittlung von Bahndaten der Amateurfunksatelliten hat Katashi Nose, KH6IJ, in der QST März 1974 angegeben. Es verwendet eine winkelgetreue Erdkarte mit einem Zentralpunkt nahe dem Beobachtungsort (z. B. FTZ-Karte Die Welt um Frankfurt) und bietet eine bessere geografische Zuordnung als das reine Polarkoordinatennetz des OSCALATOR (wodurch es bei Demonstrationen vor Laien weniger abstrakt wirkt). Dazu wird ein Netz möglicher Bahnkurven von 10° zu 10° Abstand benutzt, zwischen denen sich leicht die wahre Bahnkurve interpolieren läßt. Weitere in die Darstellung eingearbeitete Zeit- und Winkelkränze ermöglichen eine grafische Bestimmung der Umläufe eines ganzen Tages, wenn die Daten des ersten Tagesumlaufes bekannt sind (z. B. aus AMSAT Newsletter).
KIEL
Nachdem inzwischen elektronische Taschenrechner mit Konstantenschaltung zunehmende Verbreitung gefunden haben, liegt deren Verwendung für die Bestimmung der Umlaufzeiten und Längengrade von Amateurfunksatelliten nahe. Am einfachsten läßt sich das beim Äquatorversatz durchführen.
Dieser Wert, z. B. 28,75° pro Umlauf bei OSCAR 6, wird als Konstante einprogrammiert. Wenn jetzt der Längengrad des ersten Äquatorüberlaufes des Tages eingetastet wird, so genügt jeweils ein Druck auf die Addiertaste (+), um die Längengrade der folgenden Umläufe ablesen zu können. Nur muß beim Überschreiten des Wertes 360° ein Rückschlag durch Löschen und Neu-Eintasten des um 360° reduzierten Wertes durchgeführt werden.
Bei der dezimalen Schreibweise der Uhrzeit mit Übergang von 0059 auf 0100 muß als Konstante die Umlaufzeit von 115 Minuten als (2 Stunden minus 5 Minuten), ausgeschrieben 0195 einprogrammiert werden. Wird dann die Zeit des ersten Äquatorumlauf des Tages eingetastet, so ergibt jeder Druck auf die Addiertaste die Zeit der folgenden Umläufe. Hier muß eine entsprechende Umwandlung der Stunden- und Minutenziffern erfolgen, sobald letztere den Wert 60 überschreiten (sowie die Stundenzählung den Wert 24). Wenn sich dies auch kompliziert anhören mag, so ist die Handhabung doch recht einfach. Also: Do it yourself, berechnen Sie sich Ihre OSCAR-Umläufe selbst.
KONSTANZ
41 Logeinsendungen wurden als Ergebnis des ersten 2-m-FM-Contestes am 19./20.10. bearbeitet. Unter den 24 Einmann-Feststationen lag DC2OP an der Spitze mit 8300 Punkten und 415 km weitester Verbindung, gefolgt von DJ5BV mit 6900 und DC2KV mit 5100 Punkten. Weit höhere Wertungen erzielten die 17 Einsender der freien (also ohne einschränkende Bedingungen arbeitenden) Sektion. DJØVZ/p erreichte hier 20.700 Punkte, gefolgt von DLØTN mit 15.200 Punkten und der weitesten Entfernung von 715 km, danach DJ7CLA mit 11.200 Punkten.
SYRACUSE/NY
Fred Trode, DL8VQ, unter dessen rühriger Leitung der OV Heiligenhafen, M20, bis 1966 einen unerwarteten (und nicht wieder erreichten) Aufschwung genommen hatte, war nach erfolgter Übersiedelung in die USA unter dem Call DL8VQ/W2 QRV. Im Zuge seiner Naturalisierung mußte er vor einigen Monaten sein Ausländer-Rufzeichen abgeben und wartet auf Erteilung eines WA2-National-Rufzeichens. Fred, in der Hotelbranche organisatorisch tätig, produziert nebenberuflich für seine deutschstämmigen Landsleute jeden Sonntag an der (wie landesüblich kommerziellen) Rundfunkstation WSEN in Baldwinsville/NY eine zweistündige Sendung in deutscher Sprache, eine bunte Mischung aus Nachrichten und Musik. Ex DL8VQ bedauert es sehr, daß die von ihm mit großem persönlichen (und familiärem) Einsatz gestartete Aktion des HAM exchange (im DL-QTC wurde bereits darüber berichtet) durch DARC und ARRL nicht genügend weiterführende Impulse erhielte. Bei den heutigen Billig-Reisen im Charter-Flugverkehr ist eine USA-Reise ja in Normalverbraucher-Nähe gerückt. Und beim Kursstand der D-Mark werden auch die inflationistischen Preise in den USA erträglich, zumal bei Unterbringung bei befreundeten HAM-Familien. Nur muß man natürlich bereit sein, die sprichwörtliche amerikanische Gastfreundschaft hier im Lande zu vergelten. Wer sich in dieses Programm der Amateur- und Völkerverständigung einschalten will, sollte sich die Anschrift von Fred Tode notieren: ......
WOLFSBURG
Der Frühjahrslehrgang des Distriktes Niedersachsen vom 14.28.03. im Jugendgästehaus Wolfsburg soll für interessierte Teilnehmer aus der IARU-Region 1 offen sein. Besonders ist an Studenten aus den Entwicklungsländern gedacht, weshalb auch eine Reihe von Botschaften dieser Staaten bereits informiert wurden. Unterrichtssprache ist Deutsch. Da für Teilnehmer aus DL nur begrenzt Plätze reserviert sind, empfiehlt sich eine baldige Anmeldung bei Udo Hess, DK1GA, ......
NÜRNBERG
Wie der deutsche JOTA-Organisator Klaus Sperling, DC4NA, mitteilt, haben sich am 80-m-DL-JOTA am 19.10. 16 Pfadfinder-Stationen beteiligt; aus Logauszügen geht allerdings eine größere deutsche Beteiligung auf allen Bändern hervor.
In den letzten beiden Jahren wurden im Pfadfinderhaus Lindersberg bei Ebermannstadt (Clubstation DKØBS, wie Boy Scout) in Zusammenarbeit mit dem DARC-Distrikt Franken zwei Lizenzvorbereitungslehrgänge durchgeführt, die mit 60 C-Lizenzen 100%ige Erfolge waren. Einige der daraus lizenzierten Pfadfinder haben inzwischen bereits die A-Lizenz, erworben. Ein neuer Lehrgang wird dort vom 28.12. bis zum 12.01. laufen.
Wer in seinem Bekanntenkreis interessierte Pfadfinder hat, sollte diese zur Kontaktaufnahme mit DC4NA veranlassen: Klaus D. Sperling, ......
FREDERICIA
Auf den letzten EDR-Vorstandssitzungen wurde beschlossen, daß der EDR an der IARU-Region-1-Konferenz in Warschau teilnimmt. Vom dänischen P&T-Generaldirektorat verlautet zu den Frequenzverteilungsplänen, daß dort keinerlei Einschränkungen im 80-m-Band (obwohl partagiert mit Seefunk) wie auch im 70-cm-Band vorgesehen sind; allerdings könnte z. Zt. auch keine Ausweitung des 70-cm-Bandes ins Auge gefaßt werden.
Man beanstandete, daß der Frequenzwechsel von OZ7IGY ohne Zustimmung, ja ohne Benachrichtigung des EDR durchgeführt wurde. Dänische DX-Jäger verständigen sich auf 145,400 MHz.
BAUNATAL
Mit dem OV-Rundschreiben vom 18.11. wurde das Protokoll der Club-Versammlung vom 09./10.11. in Baunatal verteilt, sowie ein neuer 34seitiger Organisationsplan des DARC und ein 6seitiger des VFDB. Berichtigungen an die Geschäftsstelle erbeten. Das OV-Rundschreiben enthält auch eine Warenangebotsliste der Geschäftsstelle mit zum Teil auslaufenden Artikeln.
FELLBACH
Über Maßnahmen, Farbfernsehempfänger einstrahlungsfest zu konzipieren, berichtet DL1HM am Beispiel moderner Industriegeräte in der Funkschau Heft 24/1974 S. 916918.
NEWINGTON
Aufgrund von Empfehlungen des rührigen ARRL-Contest-Komitees wurden die Bedingungen für den jährlichen ARRL-Contest geändert. Als Anreiz zur Teilnahme in Ländern mit starker Amateurbevölkerung sollen künftig alle Logeinsender mit mehr als 1000 QSOs ein Teilnehmer-Diplom erhalten. Um dem verschiedenen Einrichtungszustand der Stationsanlagen Rechnung zu tragen, können Einzel-Operateure in drei Kategorien teilnehmen: a) als Allband-Station, b) auf den drei hochfrequenten Bänder (10/15/20 m) oder c) auf den drei niederfrequenten (40/80/160 m). Obwohl die Aufteilung auf zwei Wochenenden beibehalten wurde, wurde eine Wertung für Einzel-Wochenend-Teilnehmer, besonders im Hinblick auf im Zeit-Einsatz beschränkte DXpeditions eingeführt.
Weiter hat das Komitee eine Umfrage über häufig vorgetragene Wünsche zur Änderung der DXCC-Bestimmungen eingeleitet.
BAUNATAL
Eine Gruppe außerhalb des DARC propagiert z. Zt. eine Satzung, die nach ihrer Formulierung auf plebezitärer Demokratie beruhen soll. Damit greift sie auf eine uralte Organisationsform kleiner Gemeinschaften zurück. Leider muß aber die bestechende Einfachheit ihrer Handhabung das wird jeder Einsichtige erfassen auf solch kleine Gemeinschaften beschränkt bleiben und versagen, wenn sie auf größere, weiträumig ausgedehnte Organisationen übertragen werden soll. Bei der ständig steigenden Zahl seiner schon fast 27.000 Mitglieder steht der DARC jedoch vor dem Problem, den Übergang zu einer weitgestreuten Massenorganisation zu finden, ohne den persönlichen Kontakt der Mitglieder untereinander zu verlieren.
Ob sich dazu nicht unser Kommunikationsmittel, der Amateurfunk, noch besser einsetzen läßt?
Ende des Deutschland-RS 39/74 vom 01.12.1974
Abschrift und Archiv-Bearbeitung: DC7XJ
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