DEUTSCHLAND-RUNDSPRUCH DES DARC NR. 37/74 VOM 17.11.1974

Redaktion: DL1FL


BAUNATAL

Am 09./10.11. tagte die Club-Versammlung im Hotel Felsengarten in Baunatal. Nach Genehmigung des Sitzungsprotokolls der CV Baunatal vom Mai begrüßte der Vorstand den neuen DV Westfalen-Nord, DK3RI, Hans J. Pohl und dankte seinem Vorgänger Heinz Wagner, DJ1WO, für langjährige, einsatzbereite Mitarbeit.

In seinem Bericht ging der Vorstand besonders auf die Situation in der Geschäftsstelle und die Besetzung der Arbeitsplätze ein. Für die Stelle eine Geschäftsführers liegen bereite Bewerbungen aus Amateurkreisen vor.

In mehrstündiger Diskussion aller Paragraphen des Satzungsentwurfes hatten die DVen Gelegenheit, die von ihren OVen vorgeschlagenen Wünsche zu fixieren, damit der Satzungsausschuß diese weitmöglichst in die neue Fassung einarbeiten kann, die danach auch den OVen zugeleitet werden soll. Die Satzung soll von einer Aufgabentrennung zwischen Vorstand und Amateurrat ausgehen, dem künftig eindeutig Weisung und Kontrolle übertragen wird (Schon auf dieser Sitzung hatte der Vorstand auf sein derzeitiges Stimmrecht auf der CV verzichtet).

Entgegen den bisherigen Aussichten, den diesjährigen Haushalt mit 50.000 DM Unterschuß abzuschließen, ist dieser nach erfolgten Sparmaßnahmen auf 20.000 DM einzuschätzen. Aufgrund der Unterschreitung der veranschlagten Kosten wurde auf einen Nachtragshaushalt verzichtet.

Für den Haushalt 1975 wurde ein Rahmenplan aufgestellt, der einen Ausgleich in Einnahmen und Ausgaben in Höhe von fast 1,4 Millionen DM vorsieht. Die Ansätze für die Distriktsanteile wurden zunächst halbiert. Das Budget für die einzelnen Referate wurde zusammengefaßt und der Disposition des Vorstands unterstellt. Auf diese Weise können Schwergewichte nach Wichtigkeit gebildet werden.

Der größte Teil der Anträge war beim Thema Satzung mit behandelt worden, andere wurden an die Referate verwiesen. Das Thema „Schulstationen“ war bereits in einer Besprechung beim BPM vorgetragen worden.

Über Aufgaben und Verfahren der Konferenz der Mitgliederverbände der IARU-Region 1 im April 1975 in Warschau und vorgesehene Anträge des DARC lag eine ausführliche Ausarbeitung des Auslandsreferats vor. In Anbetracht der Wichtigkeit der Vorbereitungen auf die Funkverwaltungskonferenz der ITU 1979 beschloß die CV die Entsendung einer 5köpfigen Delegation, wofür bisher in Aussicht genommen sind: DL1FL, DL1XJ (VFDB), DL2DZ/DLØIW (VFDB), sowie DJ1XK und DJ8IM (VFDB). Zur Deckung der Konferenzkosten soll auch auf zusätzliche Finanzierungsmöglichkeiten (z. B. Industrie-Hilfe) zurückgegriffen werden; zwei anwesende DVen spendeten spontan je 500 DM für diesen Zweck.

Als Beobachter wird der DARC den Vorstand der AMSAT-DL (DJ4ZC und DJ5KQ) nominieren.

Der Vorstand berichtete sodann über den Besuch im BPM am 14.10. und über den Stand der restlichen Prozesse, worüber ein OV-Rundschreiben Auskunft geben soll.

Da die Kontrolle der EDV-Daten wahrscheinlich nicht zum Jahresende abgeschlossen sein wird, muß die geplante Versendung der cq-DL über dieses Verfahren ab Anfang 1975 wohl noch zurückgestellt werden. Da der DARC auf die Mitarbeit der OVe zur Kontrolle der ausgedruckten EDV-Listen angewiesen ist, wird um umgehende Rücksendung der restlichen Listen gebeten.

Kassenprüfer 1974 sind die OM Tietz, DL1GU und Muhes, DL9QG. Die nächste CV ist für das 2. Mai- Wochenende an einem Ort an der Bergstraße geplant.


BONN

Auf der Besprechung des DARC-Vorstandes am 14.10. im BPM in Bonn wurden u. a. folgende Themen behandelt:

  1. Die vom DARC beantragte Zulassung der Betriebsart F2 auf Frequenzen über 144 MHz kann vorläufig nur probeweise für die Klassen A und B erfolgen.
  2. Anhand statistischer Unterlagen über die Ausnutzung der Rufzeichenkontingente der einzelnen OPDen wurden Möglichkeiten gesucht, die zur Vergabe stehenden Rufzeichenblocks dem Fassungsvermögen von 44.000 Rufzeichen der QSL-Adressier-Einrichtung im Amateurfunk-Zentrum anzupassen.
  3. Die Grundbedingungen für Notfunknetze des Amateurfunkdienstes wurden besprochen, wobei das Verbot der Vermaschung mit anderen Nachrichtennetzen und besonders die deutliche Abgrenzung gegen den 11-m-Funk (z. B. von propagierten Auto-Hilfsdiensten) hervorgehoben wurde. Anhand der jüngsten Tettnanger Schwarzsender-Urteile wurde deutlich gemacht, daß die Deutsche Bundespost auch künftig auf Einhaltung der Auflagen achtet.
  4. Es wurde beiderseits festgestellt, daß das Verfahren der Bearbeitung von Besucher-Lizenzanträgen im Amateurfunk-Zentrum zufriedenstellend funktioniert.
  5. Zur Entwicklung einer Europa-Lizenz, bzw. der gegenseitigen Anerkennung von Amateursendegenehmigungen laufen Anfragen des BPM bei einigen ausländischen Fernmeldeverwaltungen. Gedacht ist an eine Verfahrenserleichterung für Mobil- und Portabelbetrieb bei Besuchsaufenthalten bis zu drei Monaten. Der DARC wird hierzu versuchen, die Lizenzbestimmungen der Mitgliedsländer der IARU zu erhalten. Es wurde der Entwurf einer dreisprachigen Lizenzurkunde (Deutsch, Englisch, Französisch) besprochen, die bei Neudrucken etwa Ende 1975 vorgesehen ist. (Alte Lizenzurkunden sollen bei Bedarf gegen die übliche Bearbeitungsgebühr in neue umgetauscht werden können.)
  6. Von der Schrift „Fragen und Antworten zur fachlichen Prüfung von Funkamateuren“ lag ein auf Fehler, bzw. Mehrdeutigkeiten korrigiertes Manuskript vor. Beabsichtigt ist künftig eine etwa zweijährige Überarbeitung, wobei auch der technische Fortschritt berücksichtigt werden soll. Es ist nicht beabsichtigt, die Lizenzprüfung künftig schwieriger zu gestalten.
  7. Aufgrund von Pressemitteilungen war die Befürchtung vorgetragen worden, daß das Kabelnetz geplanter Breitband-Kommunikations-Systeme (BBK) nicht genügend ein- und ausstrahlungsfest sein könnte (wie jetzt teilweise Antennenverteileranlagen). Es sollten daher rechtzeitig Interferenzmöglichkeiten mit Amateurfunkfrequenzen ausgeschaltet werden. Das BPM stellte fest, daß bei der laufenden Erprobung des BBK-Systems in Hamburg und Nürnberg auch die Störmöglichkeiten erfaßt würden.
  8. Zum Thema „Funkkontrollen der Bundespost und Bandwacht des DARC“ war der Sachbearbeiter des Funkkontrollmeßdienstes im BPM, Herr Oberamtsrat Beegen anwesend. Der Funkkontrollmeßdienst überprüft nach einem Schema rund um die Uhr alle Frequenzbereiche und geht allen ihm sachgemäß gemeldeten Verstößen nach. Andererseits wird der DARC gebeten, die Mitglieder auf bestimmungsgemäßes Verhalten auf den Bändern hinzuweisen. Die Möglichkeiten der Tätigkeit der Bandwacht wurden besprochen.
  9. Interesse fand der Vorschlag des DARC, die Zuweisung freiwerdender Frequenzen im Kurzwellenspektrum an den Amateurfunkdienst zu beantragen. Der DARC wird das auf der Warschauer Konferenz der IARU-Region 1 zu erarbeitende Konzept dem BPM vorlegen, das seinerseits natürlich auch Informationen von anderen Funkdiensten einholen wird.

WIEN

Die österreichische Fernmeldeverwaltung hat sich über unlizenzierten Mobilbetrieb von fünf deutschen Stationen beklagt.


NEWINGTON

OSCAR-Meldungen und Bahndaten sendet W1AW montags bis freitags um 13:40 UT auf den bekannten CW-Frequenzen jeweils 80 kHz über Bandanfang. Wochen-Ankündigungen werden sonntags 21:00 UT gesendet.


HEMSBACH

Am morgigen Montag, dem 18.11., 16:20 Uhr übernimmt das Fernsehprogramm der ARD das Feature des Hessischen Rundfunks „Dr. Manfred Beltz Rübelmann“, in dessen Betrieb neben vorzugsweise Pädagogik- und Kinder-Literatur auch die cq-DL gedruckt wird.


JUAN FERNANDEZ

Anläßlich des 400. Jahrestages der Entdeckung der „Robinson-Crusoe-Insel“ wird der Radio Club von Valparaiso vom 21.–23.11. jeweils 17:00 UT auf Juan Fernandez zwölf Stationen unter dem Rufzeichen CEØZG in AM, SSB und CW betreiben. Hauptbetriebsfrequenzen sind 3700, 7050 und 21.300 kHz. Um eine der Spezial-QSLs zu erhalten, muß die eingeschickte Karte die Aufschrift „IV Centenario Descubrimiento Isla Juan Fernandez“ tragen. Einsendung an CEØZG, Radio Club Valparaiso, ......


FRIESLAND

Für Sonntag, den 01.12., lädt die VERON VRZA Groningen die west- und ostfriesischen Funkamateure zu einem VHF/UHF-Treffen ein. Amateure vieler holländischer Bezirksverbände und einige DLs haben ihr Kommen schon zugesagt. Einweisung zum Tagungslokal Café de Drentse in Schipborg bei Zuidlaren (20 km südöstlich von Groningen) erfolgt ab 10:00 Uhr über DBØWO und andere Frequenzen. Ab 10:00 Uhr sind nach Begrüßung der Gäste Ausstellungen von Firmen- und von Selbstbaugeräten zu besichtigen mit anschließender Prämierung und parallel laufendem Flohmarkt.

Nach dem Mittagessen werden ab 14:00 Uhr Betrieb und Frequenzeinteilung auf dem 2-m-, 70-cm- und 23-cm-Band besprochen sowie ATV-und RTTY-Betrieb. Weiter soll die Verkehrstechnik für das künftige Relais Groningen festgelegt werden, wo nur der Mobil-Betrieb mit anderen Mobil- oder auch Feststationen erwünscht ist.

Hierzu weist das DARC-UKW-Referat auf folgendes hin: Bei dieser überregionalen UKW-Tagung geht es offensichtlich auch um Sicherstellung, daß die internationale Anruffrequenz 145,50 MHz und die Mobil-Verkehrsfrequenz 145,55 MHz gemäß Festlegung im Bandplan der IARU-Region 1 vereinbarungsgemäß benutzt und nicht etwa durch Ortskanäle blockiert werden. Gerade im Grenzraum ist es besondere wichtig, daß internationale Bandpläne, die ja auch reibungslosen Verkehr bei gegenseitigen Besuchen sicherstellen sollen, auch auf UKW eingehalten werden, was auf Kurzwellen eine Selbstverständlichkeit ist.


KASSEL

Ein drahtloser Morsekursus soll ab 11.02. wieder regelmäßig um 19:00 Uhr am Dienstag über die Stationen DLØJK und DBØXE (Kassel-Relais I07) abgestrahlt werden mit einer Wiederholung jeweils am Freitag. Der Kursus umfaßt 22 Unterrichtswochen, so daß die letzte Ausstrahlung für den 11.07.1975 vorgesehen ist.


STOCKHOLM

Die Oktober-Ausgabe der SSA-Clubzeitschrift QTC meldet: Von den skandinavischen Bakensendern liegt nur noch SK1VHF im Satellitenband, soll aber in Kürze in „den neuen Bereich“ verlegt werden. Dann gibt es in Skandinavien folgende 2-m-Baken: OH8VHF 144,800 MHz, SK2VHF 144,875 MHz, OH6VHF 144,900 MHz, OZ7IGY 144,930 MHz, SK1VHF 144,950 MHz und SK4MPI 144,960 MHz.

In Polen soll die Errichtung von acht Bakensendern zwischen 144,905 und 144,980 MHz, bzw. zwischen 432,905 und 432,980 MHz geplant sein.


GARDING

Die Bake des Max-Planck-Instituts in Garding DLØPR (wie Polarlicht-Reflexion) ist im offiziellen Bakenband der IARU-Region 1 auf 144,144 MHz betriebsbereit. Sie wurde aber noch nicht eingeschaltet, weil noch immer in räumlicher Nähe die alte Relais-Anruffrequenz 144,150 MHz in Benutzung ist.


Ende des Deutschland-RS 37/74 vom 17.11.1974

Abschrift und Archiv-Bearbeitung: DC7XJ

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