DEUTSCHLAND-RUNDSPRUCH DES DARC NR. 23/74 VOM 30.06.1974

Redaktion: DL1FL


BAYREUTH

„Hier Rettungsdienst über Funk erreichbar“, zur Beteiligung an dieser vom DRK ins Leben gerufenen Funk-Hilfeleistungsaktion hatte DK3CZ im Deutschland-Rundspruch Nr. 2 vom 20.01. unter dem Motto „Fahrende Notrufsäulen“ aufgerufen und damit bei zahlreichen OM und ganzen Ortsverbänden lebhaften Anklang gefunden. Für einen beabsichtigten Bericht in der weitverbreiteten ADAC-Zeitschrift wird nunmehr der Nachweis gebraucht, wie weit solche von Funkamateuren angebotene Hilfe durch diese gekennzeichneten „Fahrenden Notrufsäulen“ genutzt worden ist. Bei der 3,5-Millionen-Auflage der ADAC-Zeitschrift könnte die beabsichtigte Reportage weithin Aufschluß über die Leistungs- und Einsatzfähigkeit des Amateurfunks nicht nur für technische, sondern auch für humanitäre Aufgaben im Dienst der Öffentlichkeit geben, auf welchem Gebiet sich bisher nur andere Organisationen publizistisch betätigt haben.

Helfen Sie daher mit bei dieser Darstellung und geben Sie bitte baldigst einen geeigneten Bericht an OM Walter Friede, DK3CZ, ...... Vielen Dank im voraus!


KONSTANZ

Wie das UKW-Referat des DARC mitteilt, hat inzwischen auch die Relaisfunkstelle Bergheim DBØXO vom Kanal R6 auf I6 umgestellt, während das Relais Duisburg DBØWW den Betrieb auf R2 eingestellt hat, um ihn in spätestens zwei Wochen auf Kanal I1 wieder aufzunehmen.


BURGDORF

ARTOB Nr. 60 wurde am 16.06. um 10:05 Uhr gestartet. Nach einer Flugzeit von 3 Stunden 40 Minuten landete er in der Nähe von Bad Nenndorf um 13:45 Uhr in einem Kornfeld, wobei er von den Mobiljägern DC9OD und DC3OD aus 500 m Entfernung beobachtet wurde. Dadurch konnten die Geräte bereits fünf Minuten nach der Landung geborgen werden.

Der DJ1WP-Transponder von 24 cm auf 2 m ist nunmehr fertiggestellt und soll als ARTOB Nr. 61 an einem Sonntagmorgen mit guten Startbedingungen wieder um 10:00 Uhr gestartet werden. Der Ansprechbereich ist 1296,00–1296,20 MHz, der Ausgangsbereich 144,36–144,56 MHz. Da dieser Bereich im SSB-Band liegt, werden alle OM, die nicht über den Transponder arbeiten, um Verständnis und Rücksichtnahme gebeten. Vielen Dank!


KONSTANZ

Das 13. Internationale Bodenseetreffen findet am 13./14.07. d. J. wiederum im „Konzil“ in Konstanz statt. Lesen Sie dazu das ausführliche Programm in der cq-DL Juli Seiten 414 und 415. Sofern Sie nicht auf einem der dort aufgeführten Campingplätze zu nächtigen gedenken, so wenden Sie sich umgehend an eines der Verkehrsämter in Konstanz, Meersburg, Radolfzell, Litzelstetten, Allensbach, Überlingen oder Kreuzlingen.

Ab Freitag, den 12.07., werden im gelben Bus der Bundespost vor dem Konzil Gastsendegenehmigungen für ausländische Funkamateure erteilt, desgleichen erhalten deutsche Funkamateure am Konzil auch Gastgenehmigungen für Österreich und für die Schweiz. Die Tagungsstation DLØIM ist für anreisende Amateure von Freitag bis zum Sonntagabend 19:00 Uhr QRV und verteilt den Sonder-DOK BS. Drei 2-m-Relais sind im Bereich Konstanz ansprechbar, nämlich DBØWK Konstanz R2, DBØWV Höchsten R6 und DBØZU Zugspitze R7. Vier weitere Relais sind aus höheren Lagen erreichbar, nämlich DBØWG Göppingen R3, DBØWY Triberg R4, DBØYH Höchenschwand I3 und HB9F Bern I2.

Auf 70 cm erreichen Sie DBØWJ Konstanz in R72, das schweizer Relais Sänzis R74, sowie aus höheren Lagen Uto bei Zürich R70 und Pilatus bei Luzern R76.

Außer Mobilwettbewerben und Fuchsjagden auf 80 m, 2 m und 70 cm locken die große informative Gerätemesse, eine Tombola ohne Nieten und am Sonnabend das große HAM-Fest im oberen Konzilsaal und auf allen Terrassen. QSL-Karten-Vermittlung für QSOs während des Treffens im Konzil-Vorraum.

Für dringende Auskünfte mit Ausnahme von Quartieranfragen steht der Tagungsleiter OM Rudi Kühne, DJ8PO, unter ..... zur Verfügung.

Viel Spaß in Konstanz!


DARMSTADT/MÜNCHEN

865 Beeinflussungsfälle an Ton- und Rundfunkempfängern hatte der Funkstörungsmeßdienst im Bundesgebiet 1973 zu bearbeiten, wie aus einem Brief des FTZ Darmstadt, Referat C 24-8 an den Fachverband Rundfunk und Fernsehen im ZVEI vom 01.03. d. J. hervorgeht. Rund 70 % davon (etwa 600) waren durch Funkamateure, 30 % durch andere Funkdienste verursacht. In 600 bearbeiteten Störfälle können also maximal 3 % der deutschen Funkamateure verwickelt gewesen sein und vermutlich 3/1000 % der überschlägig 20 Millionen Rundfunk- und Fernsehteilnehmer.

Trotz dieser minimalen Relativwerte bleibt die Auswirkung für Betroffene natürlich ärgerlich genug, um so mehr, als sowohl die Zahl der Amateursendeanlagen, als auch der noch nicht einstrahlungsfest konstruierten Empfangsgeräte im ständigen Steigen begriffen sind.

1973 hat die deutsche Industrie über acht Millionen Empfangsgeräte und etwa die gleiche Zahl einstrahlungsgefährdeter Tonbandgeräte und Plattenspieler abgesetzt. Allerdings ist die Industrie in zunehmendem Maße zu allgemein-vorsorglichen Maßnahmen bereit, anstatt sich (wie früher) auf nachträgliche, mit den Mängeln eines nicht immer genügend eingewiesenen Service behaftete fallweise Behandlung der Störfälle zu beschränken.

Nach Bekanntgabe der vorhergenannten Zahlenwerte heißt es in diesem FTZ- Brief an den ZVEI:

„Unabhängig von diesem Ergebnis, das nur die derzeitige Störsituation erfaßt und keine verläßlichen Aussagen über künftige Verhältnisse ermöglicht, werden wir im Rahmen unserer hoheitlichen Aufgaben auf eine vorsorgliche Funk-Entstörung auch bei Rundfunkempfängern hinwirken. Es geht dabei um eine Verbesserung der Störfestigkeit dieser Geräte. Damit soll erreicht werden daß die Zahl der Beeinflussungsfälle auch bei der zu erwartenden Ausweitung der Funkdienste äußerst klein gehalten wird. Dieses liegt im Interesse der Rundfunkteilnehmer aber auch Ihrer Hersteller und der Deutschen Bundespost, weil durch die nachträgliche Entstörung, außer dem Ärger, unverhältnismäßig hohe Kosten bei allen Beteiligten entstehen können. Dagegen ist der erforderliche Entstöraufwand sehr gering, wenn schon bei der Entwicklung derartiger Geräte geeignete Maßnahmen getroffen werden. Diese von uns bereits früher eingenommene Haltung wird neuerdings aus Ihren Herstellerkreisen bestätigt. (!) Als wesentliche Aufgabe verbleibt uns noch die Lösung der Meßprobleme und die Festlegung von Störfestigkeits-Grenzwerten. Wir hoffen, daß wir in dieser Hinsicht auch weiterhin mit Ihrer Unterstützung rechnen können.“

Zu diesem Themenkomplex fand im März in der Funkschau-Redaktion eine Besprechung statt, zu der Funkschau-Chefredakteur Karl Tetzner, DL1UH, Herrn Dipl.-Ing. Boom, den langjährigen Vorsitzenden der Technischen Kommission des Fachverbandes Rundfunk und Fernsehen im ZVEI, Herrn Dipl.- Ing. Kroll von der Deutschen Philips GmbH Hamburg und für den DARC OM Ulf Kluge, DJ1BQ, eingeladen hatte. Als Beisitzer fungierte OM Fritz Kühne, DL6KS. Die Funkschau berichtet in den Heften 13 und 14 auf acht Seiten ausführlich über dieses Gespräch.


BAUNATAL

Alle 23 Mitglieder des jungen OV Baunatal sind jetzt lizenziert mit dem hervorragenden Ergebnis von 20 A- und 3 C-Lizenzen. Welcher OV tut es ihm gleich?


ROMFORD

Die IARU-Region 1 hat ihre Mitgliedsverbände gebeten, bis zum 01.09. Vorschläge zur Ausrichtung der IARU-Region-1-Fuchsjagd-Meisterschaften 1975 einzureichen. Die Austragung 1973 fand bekanntlich in Ungern statt, davor in der Bundesrepublik.


GENF

Unter den Delegierten zur ITU-Seefunk-Konferenz, die am 07.06. in Genf endete, befanden sich 53 lizenzierte Funkamateure. Die stärkste Gruppe stammte aus den USA mit zehn, gefolgt von England sechs, Norwegen fünf, der Bundesrepublik und der Schweiz je vier und Schweden drei. Je zwei Mal waren HK- und VK-Rufzeichen vertreten und je ein Mal DM, EI, EL, EP, HZ, OH, OZ, TF, VU, YO, YU, YV, ZL, 4X4, 5A2, 9G1 und 9K2. Insgesamt waren damit 24 Länder repräsentiert.

Die IARU-Region-1-Delegation bestand aus dem Sekretär Roy Stevens, G2BVN, dem Beisitzer im Exekutiv-Komitee SP5FM und Gerald Lander, HB9AJU/G3OOH/DJØBF. Kurzzeitig war auch IARU-Präsident Noel Eaton, VE3CJ anwesend.

Die kostenfreie Zulassung von IARU-Delegierten ist nicht hoch genug einzuschätzen, wird doch pro zahlendem Teilnehmer mit einer Gebührenbelastung von 7000,– Schweizer Franken gerechnet.

Der bundesdeutschen Delegation gehörten die OM DL1TV, DL3SO, DL7IH und DK5HM an, während die DDR durch den Präsidenten des Radioclubs der DDR, DM2HGO vertreten war.


MÜLHEIM

Das VFDB-Rundschreiben Nr. 4/1974 wurde vom VFDB-Geschäftsführer OM Meissler, DL1CO, in neuer ansprechender Form und in ausreichender Auflage zur Verteilung an alle 1926 Mitglieder unter dem 10.06. herausgegeben. Es berichtet ausführlich über die VFDB-Jahreshauptversammlung am 10./11.05. im Amateurfunkzentrum Baunatal. Zusätzlich zum kurzgefaßten Überblick im DL-Rundspruch vom 25.05. erscheint besonders wichtig das Bemühen um zielstrebige Aktivität in Interessen- und Arbeitsgruppen. Neben der neugebildeten UKW-Gruppe gehört dazu auch die Ausbildungs- und Jugendarbeit, für welche Zwecke 400 der 1128 VFDB-Lizenzen (insbesondere Clubstationen) gebührenfrei sind.

Ein Plakat des VFDB zur Mitgliederwerbung wird um so mehr Erfolg haben, als inzwischen bei allen Ämtern die neue VFDB-Förderungs-Verfügung des BPM vorliegt. Anstelle des zur ITU-Seefunk-Konferenz in Genf weilenden Ministerialrats Suppert konnte OM Haufe, DL7QQ, vom BPM bekanntgeben, daß neben finanzieller Förderung der VFDB-Aktivitäten durch das Ministerium den Mittelbehörden und den Ämtern der DBP ausgedehnte Unterstützung des VFDB anempfohlen wird. Diese kann u. a. aus der Abgabe ausgemusterter und eingezogener Nachrichtenmittel bestehen, aus der leihweisen Überlassung von Betriebsgeräten zu Experimentier- und Meßzwecken, aus der Überlassung von Diensträumen und der Genehmigung von Antennenanlagen auf Post-Grundstücken und Gebäuden. Dazu heißt es wörtlich: „Dieser ‚good will‘-Katalog erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. In begründeten Einzelfällen dürfen auch andere, mit den Dienstbelangen der Post zu vereinbarende Förderungsmöglichkeiten realisiert werden.“ Mit Ihrer Bewerbung um Mitgliedschaft im VFDB brauchen Sie sich aber deswegen nicht zu beeilen: Vom 24.06.–20.07. hat die VFDB-Geschäftsstelle ‚absolute Funkstille‘ wegen Urlaubs. Und zuvor müssen Sie dazu natürlich nicht nur Kunde, sondern Angehöriger der Deutschen Bundespost sein!


BAUNATAL

Zitat des 1. VFDB-Vorsitzenden Dipl.-Ing. Karl-Heinz Vogt, DL6YH, auf der HV Baunatal während der Entgegnung auf die Begrüßung durch den Amtsvorsteher des Fernmeldeamtes Kassel, Oberpostdirektor Müller-Eigner:

„Die Digital-Technik ist bei den Funkamateuren entschieden weiter fortgeschritten als bei der Deutschen Bundespost!“ Und er muß es sicher wissen!


KIEL

Ihr Redakteur ist inzwischen wieder in seine alte, in der cq-DL angegebenen Wohnung zurückgezogen und in den nächsten beiden Wochen während eines Teilurlaubs dort auch tags telefonisch erreichbar unter ..... Danach vormittags im Betrieb unter ......


Ende des Deutschland-RS 23/74 vom 30.06.1974

Abschrift und Archiv-Bearbeitung: DC7XJ

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Inhalt 1974 Rundspruch-Archiv