Inhalt 1974 Rundspruch-ArchivRedaktion: Ulf A. Kluge, DJ1BQ
BERLIN
Im Februar-Heft der cq-DL wird – rechtzeitig vor dem Start von OSCAR 7 ein ausführlicher Beitrag von DK2ZF über diesen Amateurfunk-Satelliten erscheinen – aufgezogen als „Gebrauchsanweisung für OSCAR 7“ und auf den allerletzten Stand der Dinge hochgetrimmt.
Deswegen brauchen wir Ihnen heute nur Hinweise für die Vorbereitung Ihrer Station auf den künftigen OSCAR-7-Betrieb zu vermitteln. Sie wissen ja bereits, daß zwei Transponder fliegen werden: „Von 2 m nach 10 m“ und „von 70 cm nach 2 m“; umschichtig jeweils 24 Stunden lang in Betrieb.
Zum 2-m/10-m-Transponder brauchen wir Ihnen nicht allzuviel zu sagen. Alle Erfahrungen, die Sie bei OSCAR 6 gesammelt haben, können Sie hier so gut wie unverändert anwenden. Das verbesserte Antennensystem und die 2 W Sendeleistung des Satelliten werden Ihnen die Arbeit sogar etwas leichter machen. Von 80 W ERP an können Sie dabei sein. Den 70-cm/2-m-Transponder werden Sie mit 100 W ERP ansprechen können – Polarisationsverlust schon eingerechnet – wenn Sie mit linearer Polarisation senden. Dieser Transponder wird das Seitenband Ihrer SSB-Sendung umkehren. Vergessen Sie aber auch nicht: Wenn Sie auf 70 cm am Anfang des Eingangsbandes senden, so erscheinen Sie am Ende des 2-m-Ausgangsbandes – und umgekehrt. Diese Seitenbandumkehr wurde übrigens ganz bewußt gewählt; denn bei bestimmten Positionen des Satelliten zu zwei weit entfernten Stationen kann dadurch die Wirkung des Doppler-Effekts stark reduziert werden.
Wir empfehlen Ihnen, auf 70 cm wie gewohnt mit dem oberen Seitenband zu senden; denn an vielen Stellen wir empfangsseitig Konverterbetrieb mit Kurzwellen-Nachsetzern gemacht, die sich einfacher auf den Empfang des unteren Seitenbandes umschalten lassen. Zum Thema „Antennen und Polarisationsart“: Bei OSCAR 7 wird eine einzige Drehkreuz-Antenne (canted turnstyle) gemeinsam für 70-cm-Empfang und 2-m-Sendung verwendet. Sie dient auch als 2-m-Empfangsantenne. Ihre Elemente sind also für 2 m elektrisch Lambda-Viertel, für 70 cm elektrisch Lambda-Dreiviertel lang. Bitte, merken Sie vor: Während des Betriebs des 70-cm/2-m-Transponders ist die Antenne so geschaltet, daß sich für Sendung und Empfang rechtsdrehende Polarisation ergibt. Als Empfangsantenne am 2-m/10-m-Transponder und als Sende-Antenne für die 435-MHz-Bake wird sie jedoch mit linksdrehender Polarisation arbeiten. Für das „Full-time-work“ via OSCAR 7 sind deshalb zirkular polarisierte 2-m-Antennen nur dann zu empfehlen, wenn sich ihr Drehsinn umschalten läßt. Wir meinen auch, daß auf eine kontinuierliche Elevations-Nachführung der Antenne verzichtet werden kann.
Die typische Dynamik des 2-m/10-m-Transponders liegt bei 20 dB, die des 70-cm/2-m-Transponders bei 40 dB. Schlicht gesprochen (und unter Vernachlässigung einer weiteren Verschlechterung durch Intermodulationserscheinungen) bedeutet dies: Seien nur zwei Bodenstationen über den Transponder QRV, so darf der Unterschied ihrer Strahlungsleistung bei 70 cm nicht größer als 40 dB, bei 2 m nicht größer als 20 dB sein – anderenfalls wird die schwächere Station unterdrückt.
Die Einschaltung der Geräte im Satelliten wird bei OSCAR 7 voraussichtlich erst nach Erreichen der Umlaufbahn erfolgen. Als erstes soll die 435-MHz-Bake in Betrieb gehen. Der erste Transponder folgt rund 24 Stunden später – also keine verfrühte Trauerkundgebung, wenn Sie eventuell zuerst nur die Bake hören!
Dies ist unserer Meinung nach alles, was Sie zur Vorbereitung Ihrer Station auf die OSCAR-7-Arbeit wissen müssen. Hinweise zur Betriebstechnik und alles Wissenswerte über den Transponder selbst wird Ihnen, wie angekündigt, unser Freund DK2ZF dann im Februar vermitteln.
MÜNCHEN
Am 02.03. um 15:00 Uhr findet im Auerbräu in München, Arnulfstr. 155, ein Treffen der Fernsehamateure statt. Es beinhaltet SSTV sowie Breitband-ATV. Interessenten sind herzlich dazu eingeladen und können nähere Einzelheiten über dieses Treffen durch OM Wolfgang Mielke, DL2DW, ....., erfahren.
KASSEL
Für den in der Zeit vom 02.–23.0.4 geplanten 8. Hessischen Jugend- und SWL-Lehrgang können sich noch Interessenten bis zum 31.01. beim Lehrgangsleiter OM Harald Dölle, DJ3AS, ....., anmelden. Die Lehrgangskosten betragen ca. DM 240,–.
BAYREUTH
Es war für die Funkamateure immer schon selbstverständlich, bei Notfällen ihre Hilfe im Rahmen der Möglichkeiten anzubieten. Das UKW-Relaisstellennetz ist hierfür ganz besonders gut geeignet. Mehr als 5000 FM-Amateur-Mobilstationen, die täglich in der Bundesrepublik unterwegs sind, ergeben eine stattliche Anzahl von „Fahrenden Notrufsäulen“. In diesem Zusammenhang sei auf eine Aktion des Roten Kreuzes hingewiesen. Für Firmenfahrzeuge, Busse und Taxis, die mit Funkgeräten ausgerüstet sind, wurde ein blau-weiß-roter Aufkleber gedruckt, mit der Aufschrift „HIER RETTUNGSDIENST ÜBER FUNK ERREICHBAR“. Diese Aufkleber werden kostenlos an alle mit Funk ausgerüsteten Fahrzeuge ausgegeben. Sie sollen an der Vorderseite des Fahrzeuges gut sichtbar befestigt werden.
Es ergeht deshalb an alle Funkamateure die dringende Bitte, sich mit dem gesamten Ortsverband an dieser Aktion des Roten Kreuzes zu beteiligen. Wir erhalten so die Chance, durch den Amateurfunk manches Menschenleben zu retten. Es versteht sich von selbst, daß diese Hilfeleistung völlig freiwillig erfolgen soll und daß wir uns in keiner Weise einen Zwang auferlegen lassen, – es sei denn denjenigen einer moralischen Verpflichtung.
Leider sind die Aufkleber nicht bei allen Geschäftsstellen des Roten Kreuzes vorrätig. Deshalb wird empfohlen, daß sich die Ortsverbände mit Sammelbestellungen an den nächsten Bezirksverband des Roten Kreuzes wenden. Es sollte auch die lokale Presse informiert werden, damit die Aufkleber recht schnell bekannt werden.
WOLFSBURG
Für den am 30.03. im Jugendgästehaus der Stadt Wolfsburg stattfindenden Vorbereitungslehrgang auf die Lizenzprüfung liegen bereits eine Reihe von Anmeldungen vor. Interessenten wenden sich bitte sofort an den Landesjugendreferenten des Distrikts Niedersachsen, OM Udo Hess, DK1GA/p, ....., und fordern von dort die Antragsformulare an. Da in diesem Lehrgang nur 26 Teilnehmer untergebracht werden können, ist eine schnelle Anmeldung empfehlenswert. Der Preis für den Lehrgang einschl. Unterkunft und Verpflegung beträgt DM 250,–.
KASSEL
Ab 05.02. wird von der Clubstation DLØJK jeden Dienstag und Freitag ab 19:00 Uhr auf 3730 kHz ±QRM ein Morsekursus abgestrahlt werden. Außerdem wird dieser Morsekursus auf Kanal R3 (Relais Kassel) zu hören sein.
MÖNCHHOF
Die EMC weist darauf hin, daß die Finale der Clubmeisterschaft 1973/74 wie folgt vorgesehen ist: KW-Teil vom 23.02.–01.03.1974 und UKW-Teil vom 02.–03.03.1974.
Der Pik-As-Test findet am 17.03. in der Zeit von 14:00–17:00 Uhr statt.
GENF
Der IARC wird sein Jahrestreffen 1974 im Anschluß an die 13. CCIR-Plenarsitzung (vom 15.–26.06.) durchführen, nämlich am Sonnabend und Sonntag, den 27./28.06.1974 im ITU-Gebäude in Genf, 2 rue de Varembe. Das technische Tagesthema lautet: CCIR-Studien und der Funkamateur. Der Präsident des IARC, Dr. Mirek Joachim, OK1WI, bittet noch um Ankündigung von Kurzvorträgen zu diesem Thema. Es sei daran erinnert, daß das CCIR und das FTZ die Funkamateure aufgefordert haben, Gedanken zur Kompatibilität zwischen Amateurfunkdienst über Satelliten und anderen Funkdiensten in gemeinsam zugewiesenen Frequenzbändern zu formulieren und einzureichen.
Für den 07.01. hatte der IARC seine Genfer Mitglieder zu einer Arbeitsbesprechung eingeladen, um endlich die Antennen-Verkabelungen vorzubereiten, damit die Station 4U1ITU den Teilnehmern der CCIR-Studienkommissionen im Februar und März d. J. zur Verfügung stehen kann.
DORTMUND
Eine Tagesschule für Elektronik richtet die Handwerkskammer Dortmund erstmalig in der Zeit vom 24.04.–12.07.1974 ein und unterrichtet in der Schulungsstätte für Elektronik, Dortmund-Korne, Lange Reihe 67, nach den Lehrplänen des Heinz-Piest-Instituts. Jeder Teilnehmer kann sich im Anschluß an den Lehrgang einer Prüfung unterziehen und erhält nach erfolgreichem Abschluß den Elektronik-Paß. Weitere Informationen erteilt die Handwerkskammer Dortmund, ......
Ende des Deutschland-RS 2/74 vom 20.01.1974
Abschrift und Archiv-Bearbeitung: DC7XJ
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