Redaktion: DJ1BQ
KONSTANZ
Am vergangenen Wochenende trat die VHF-Working Group der IARU-Region 1 zu ausgiebigen Beratungen im Amateurfunk-Zentrum Baunatal zusammen. Unter dem Vorsitz von OM van Dijk, PAØQC, trafen sich Delegationen aus Finnland, Norwegen Schweden, Belgien, England, Frankreich, Dänemark, Holland, Italien, Österreich, der Schweiz und Deutschland. Hier die wichtigsten Ergebnisse in Kürze:
Für den Weltraumfunk im 2-m-Band wurde der Bereich am Bandende erweitert. Für DX-Hochleistungsbaken wurde eine Mittenfrequenz bei 144,150 MHz festgelegt. Es sollen in Europa maximal zehn solcher Baken betrieben werden, Koordination erfolgt durch die RSGB. Für Lokal-Baken kleiner Leistung wurde keine Frequenz festgelegt, ihre Bedeutung ist sowieso im Schwinden. Das SSB-Subband wurde in die untere Bandhälfte verschoben. Die Zahl der FM-Repeater-Kanäle wurde auf zehn erhöht, der Kanal R0 = 145,000 bis 145,600 MHz ist neu hinzugekommen. Der DARC hatte in einem vorgelegte Papier auf die Gefahren, die bei einem FM-Betrieb ausschließlich in der oberen Bandhälfte zu sehen sind, sowie auf die Schwierigkeiten mit dem 600-kHz-System hingewiesen und den Vorschlag aus der cq-DL 4/1973 mit einem 1,4-MHz-System wiederholt. Da dieser Vorschlag von keiner der anderen Delegationen gestützt wurde, konnte er nach den IARU-Regeln nicht zur Diskussion zugelassen werden. Im CW-Subband wurde empfohlen, die Meteorscatter-Frequenz an der jetzigen Stelle 144,1 MHz zu belassen. EME soll in den ersten 10 kHz betrieben werden. Im 70-cm-Band wurde als wesentliche Änderung, genau wie im 2-m-Band, eine Unterscheidung zwischen Lokal- und DX-Baken getroffen. Die 70-cm-Umsetzer-Kanäle wurden auch von Österreich zum baldigen Einsatz vorgesehen; in England werden allerdings andere Ausgangskanäle benutzt werden. Es wurde eine zusätzliche RTTY-Frequenz bei 432,6 MHz für DX-Zwecke vorgesehen.
Die geänderten Bandpläne werden in Kürze in der cq-DL veröffentlicht werden. Sie sollen am 01.02.1974 in Kraft treten. Der DARC hat in diesem Zusammenhang auf seinen Einspruch von Scheveningen verwiesen und darum gebeten, bis zur Umstellung des DL-Relaisnetzes die Ansprechfrequenzen unserer DL-Umsetzer nicht für SSB zu benutzen.
Der DARC hat bereits vor geraumer Zeit mit der vorbereitenden Planung für eine Umstellung begonnen, die jetzt, nachdem das 600-kHz-System bestätigt wurde, intensiviert werden muß. Hierzu sind alle Relais-Verantwortlichen zur tatkräftigen Mitarbeit aufgerufen, die vom UKW-Referat über den Fortschritt in dieser Sache auf dem laufenden gehalten werden.
KEMPEN
Mit der Verleihung der Ehrenmitgliedschaft im Deutschen Amateur-Radio-Club e. V. an OM Karl Schultheiss, DL1QK, anläßlich des HAM-Radio Border-Meetings in Kempen würdigte der DARC die großen Verdienste dieses Oldtimers um den Amateurfunk in Deutschland. Unter dem Beifall der zahlreichen Gäste des Treffens empfing OM Schultheiss die Ehrenurkunde aus der Hand des 1. Vorsitzenden des DARC, OM Jürgen Netzer, DL3YH. Dabei erwähnte DL3YH, daß DL1QK nicht nur in seiner zuletzt ausgeübten Tätigkeit als Präsident des drittgrößten Amateurfunk-Verbands der Welt Vorbildliches geleistet hat, sondern daß OM Schultheiss auch in den vielen Jahren davor als OVV, als DV und als Technischer Referent des Clubs sich stets für die Belange der Funkamateure einzusetzen wußte. Die Ernennung zum Ehrenmitglied des DARC, die höchste Auszeichnung also, die unser Club zu verleihen hat, sei eine verdiente Krönung seiner Tätigkeit für den Amateurfunk nicht nur in DL, sondern auch über unsere Landesgrenzen hinaus.
BERLIN
In einem Schreiben an das Exekutiv-Komitee der IARU-Region 1 bewarb sich der Radio-Club der Deutschen Demokratischen Republik kürzlich um die Mitgliedschaft in der Internationalen Amateur Radio Union. DM2HGO, der Präsident des Verbands, führt darin aus, daß die gleichberechtigte Mitarbeit des Radio-Clubs der DDR sicherlich eine Bereicherung der Arbeit der IARU darstellen würde, und daß der Verband bereit sei, auf der Grundlage der Satzungen der IARU seinen Anteil zu leisten, um diese Arbeit noch wirksamer zu gestalten. Der Antrag auf Mitgliedschaft wird nunmehr mit dem nächsten Rundschreiben der IARU den übrigen Mitgliedsverbänden zur Kenntnis gebracht und zur Abstimmung vorgelegt werden. An einer Zustimmung der großen Mehrheit der IARU-Mitglieder besteht kein Zweifel, so daß die Gemeinschaft der IARU zusammengeschlossenen Amateurfunk-Verbände spätestens Anfang 1974 den Radio-Club der Deutschen Demokratischen Republik in ihren Reihen wird willkommen heißen können.
BAUNATAL
Am vergangenen Wochenende wurde die seit nunmehr über einem Jahr täglich bis zu 14 Stunden im Einsatz befindliche Kugelkopf-Schreibmaschine der QSL-Sortieranlage gegen ein neues Modell ausgetauscht. Damit verbunden war eine elektronische Änderung des Steuerungssystems, die dafür sorgen soll, daß gelegentliche Irrtümer beim Ausschreiben des DOKs möglichst noch weiter reduziert werden. Im Gegensatz zur alten Maschine schreibt der neue Drucker Rufzeichen und DOK in kleinen Buchstaben auf den unteren Kartenrand. Die alte Maschine, die allein während ihres Einsatzes in der QSL-Vermittlung des Amateurfunk-Zentrums weit über 25 Millionen Anschläge ausgeführt hat, wird nunmehr gründlich generalüberholt, mit dem neuen Steuerungssystem versehen werden und dann dem QSL-Büro als Ersatzmaschine zur Verfügung stehen. In der Zwischenzeit sind auch die Konstruktionsarbeiten für das zweite Förderband so weit gediehen, daß mit der Installation des zweiten Arbeitsplatzes in nächster Zeit gerechnet werden kann. Damit wird die tägliche Arbeitszeit bei der QSL-Vermittlung des DARC, die jetzt noch bei etwa 12 Stunden in drei vierstündigen Schichten liegt, auf das normale Tagesmaß von acht Stunden zurückgebracht werden können. Die zwei dann parallel arbeitenden Eingabeplätze mit den dazu gehörenden beiden Verteilbändern werden den stündlichen Kartendurchlauf auf rund 1600 QSLs anheben. Dies entspricht dann einer täglichen Arbeitsleistung von rd. 13.000 Karten im Vermittlungsverkehr für das Inland zzgl. der rund 6000 Karten, die täglich in das Ausland vermittelt werden. Im Monat September 1973 durchliefen das QSL-Büro in Baunatal 310.240 Karten. Dies ist als Monatsleistung ein neuer Rekord, der ungefähr 40 % über dem sonstigen Monatsdurchschnitt liegt. Zur Zeit beträgt die Verzögerung bei der Vermittlung der QSL-Karten im QSL-Büro des DARC rund vier Tage, d. h. Karten, die beispielsweise am Montag mit der Post eingehen, werden spätestens am Freitag in die Sortierung gegeben.
GLADBEK
Wie der Distriktsvorsitzende von Westfalen-Nord mitteilt, findet die ursprünglich vorgesehene Herbstsitzung der Distriktsversammlung Westfalen-Nord nicht statt. Den Ortsverbänden des Distrikts wurde der Ausfall dieser Versammlung bereits mit einem Distrikts-Rundschreiben angekündigt.
FRANKFURT/MAIN
Auf Einladung der Deutschen Elektrotechnischen Kommission des Fachnormenausschusses Elektrotechnik im VDE wird der DARC in Zukunft aktiv im Unterkomitee 761.5 Funkentstörung von Rundfunk- und Fernsehgeräten mitarbeiten. Ständiger Vertreter unseres Verbands in diesem wichtigen Ausschuß wird OM Egon Koch, DL1HM, sein, der aus seiner beruflichen Tätigkeit ein großes Maß an Erfahrung auf diesem Gebiet mitbringt. DL1HM tritt Ende d. J. in den Ruhestand und wird sich dann um so intensiver seinen neuen Aufgaben als sachverständiger Mitarbeiter in der Deutschen Elektrotechnischen Kommission widmen können. Ein erster Beitrag zur Klärung einer Vielzahl von Problemen im Zusammenhang mit dem Thema Funkentstörung von Rundfunk- und Fernsehgeräten wird in der Dezember-Ausgabe der Clubzeitschrift des DARC cq-DL veröffentlicht sein. Auf die darin erbetene Mitarbeit der Mitglieder unseres Verbands sei schon jetzt ausdrücklich hingewiesen.
TULSA (Oklahoma)
Es ist noch nicht allgemein bekannt, daß das Mitglied der Skylab-2-Expedition ins Weltall, Dr. Owen Garriot, lizenzierter Funkamateur in den USA ist. Der 42jährige Astronaut und frühere Stanford-Universitäts-Professor führt das Rufzeichen W5LFL und wurde durch seinen Vater in das interessante Gebiet des Amateurfunks eingeführt. Während der fast 60tägigen Mission an Bord der ersten wissenschaftlichen Station der USA im Erdumlauf konnte Garriot sich leider nicht als Funkamateur betätigen, so daß das Rufzeichen W5LFL nicht mit dem Zusatz kosmonautisch-mobil zu hören war. Man darf gespannt sein, wie lange es noch dauern wird, bis erstmals auch ein Amateurfunk-Rufzeichen aus dem All oder vielleicht sogar von einem anderen Planeten zu empfangen sein wird.
FREISING
Unter dem Motto TI-Design 74 veranstaltet die Firma Texas Instruments Deutschland GmbH in der Zeit vom 19.27.11.1973 in den Städten München, Düsseldorf und Berlin Informations-Seminare, die jeweils zwei Tage dauern. Es soll damit allen Interessenten aus Entwicklung, Management oder Produktion ein umfassender Überblick über die neuesten Technologien gegeben und Perspektiven im Einsatz fortschrittlicher Halbleiter-Bauelemente aufgezeigt werden. Die Seminargebühren liegen je nach Übernachtungszahl zwischen 215 und 405 DM. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Weitere Auskünfte erteilt die Texas Instruments Deutschland GmbH, ......
Ende des Deutschland-RS 31/73 vom 21.10.1973
Abschrift und Archiv-Bearbeitung: DC7XJ
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