DISTRIKTSNACHRICHTENBLATT BERLIN FÜR OVVe – NR. 1 VOM 08.08.1972


Trotz der „immer noch anhaltenden“ Urlaubzeit möchte Ihnen der Distriktsvorstand mangels MB und Rundspruch einen Kurzbericht erstatten über die „doch vorhandenen“ Ereignisse während der letzten beiden Monate, zumal die nächste Sitzung der Distriktsversammlung erst für den Monat Oktober geplant ist.

  1. Die von der Kommission „Nachbarschaftsgesetz“ (OM Kramer, Dr. Dickertmann, Erbe, Herzer, Bak, Dr. Brumm) erarbeitete Eingabe an den Senator für Justiz zum Zwecke der Berücksichtigung der Belange der Funkamateure in ein neues Nachbarschaftsrechts-Gesetz wurde inzwischen beantwortet. Der erhaltene Bescheid läßt hoffen, daß unser Anliegen positive Berücksichtigung erfahren wird. Der in der Angelegenheit federführende OM Kramer, DL7LV, wird der Distriktsversammlung berichten.
  2. Die Kommission „Änderung der BBD-Bedingungen“ (OM Deckart, Faust, Bak, Herzer, Preuße, Gildner, John) hat bisher noch keine direkten Ergebnisse vorzuweisen. Vorschläge sind gesammelt, die Kommission trägt dem Rechnung, daß der Distriktsvorstand noch einmal das BBD in der jetzigen Fassung aktivieren möchte, ein übereiltes Handeln ist nicht notwendig. Der DV wird die Kommission bitten, einen Aktivitätscontest BBD etwa Mitte November zu organisieren.
  3. Der DV ist informiert worden, daß der neue Geschäftsführer des DARC, OM Ulf Kluge, sein Arbeitsverhältnis in Baunatal schon am 01.10. d. J., nicht wie ursprünglich vorgesehen am 01.01.1973 aufnehmen wird.
  4. Wie der Amateurrat schon in Kassel beschloß, wird noch nachträglich der bisherige Geschäftsführer OM Hansen durch den Amateurrat verabschiedet werden. Die DVs reisen dazu privat (auf eigene Kosten) in der 2. Septemberhälfte nach Kiel (Wochenende). Der DV Berlin hat seine Teilnahme zugesagt. Es wird (wie es auch andere DVs tun) OM Hansen ein „distriktstypisches“ (Berlin-) Souvenir überreicht werden. Der DV geht nicht fehl in der Annahme, daß letzteres im Namen aller Berliner OVVe, damit der Mitglieder, überreicht werden sollte. Wenn sich demzufolge die OVe auch mit je 5,– bis 10,– DM beteiligen würden, könnte ein würdevolles Präsent überreicht werden. Zahlungen hierzu auf unser PSch-Konto: ......
  5. Die Distriktskasse hat in diesem Jahr nur ein Distrikts-Anteil von DM 137,– (weil Kürzung für AFuZ) erhalten. Der Distriktsvorstand ist daher zu äußerster Sparsamkeit gezwungen, bzw. gezwungen sich „Fremdmittel“ zu verschaffen, wenn er nicht von der Substanz – die auch nicht gerade mehr als dreistellig ist – zehren will. Bisher brachte immer .....
  6. der Vorbereitungskursus zur Lizenzprüfung beachtliche Mittel ein. Ein Gespräch mit OM Schmidt, DL7HD, ergab, daß er im kommenden Winter keinen Lehrgang durchführen möchte. Gespräche mit anderen OM, die in der Lage wären Unterricht zu erteilen, wurden eingeleitet. Vorgesehen ist auf jeden Fall ein Kursusbeginn ca. 15.10. Dieses Thema wird zur nächsten Sitzung noch erörtert werden.
  7. Inzwischen haben alle OVVe die Rechnungslegung 1971 hergereicht. Ersichtlich ist, daß einige OVe kein auf den Namen des Ortsverbandes lautendes Postscheck- oder Bankkonto haben, und die Geldbewegungen noch mittels privater, auf den Namen eines OM lautendes Unbekannt-Kontos durchführen. Bei erheblichen Mitgliederbestand, einer alle zwei Jahre stattfindenden OVV-Wahl, sollte dies wirklich geändert werden. Das Distriktsbüro – OM Garnatz – ist nach wie vor bereit, bei der Einrichtung von Konten behilflich zu sein.
  8. QSL-Vermittlung. Nach der Einprogrammierung der Berliner Ortsverbände in die neue Sortieranlage in Baunatal ist es zweckmäßig, auch die Berliner QSLs nicht mehr den Weg über die Distriktsvermittlung gehen zu lassen (Wilmersdorf und Wedding praktizieren das bereits), um ad a) die Vermittlung durch Ausschalten von Umwegen zu beschleunigen, und b) die gerechte finanzielle Lastenverteilung zu bewirken. Der Distrikt wendete bisher erhebliche Summen dafür auf, die sich durch die Portoerhöhung noch steigern würden. Für den OV-Vermittler ergibt es dagegen keine wesentlichen Mehrkosten, die Differenz Berlin-Porto zu BRD-Porto ist unerheblich und bringt beachtlichen (!) Zeitgewinn bei Direktversand.
  9. Die AMK (Ausstellungs- und Messe-Kongreß-GmbH) hält uns auf dem Laufenden betreffs Funkausstellung 1973. Seitens des Distrikts liegen Entwürfe vor, AMK, ZVEI und Clubleitung anzusprechen, sofern wir uns entschließen, und zwar in Einigkeit, in dieser oder jener noch zu vereinbarenden Form an der IFA 1973 teilzunehmen. Diese Angelegenheit wird Gegenstand von Besprechungen zur nächsten Sitzung der Distriktsversammlung sein, die Mitte Oktober einberufen werden könnte.
  10. Besuch der US-OM vom Magazin 73 in Berlin findet vom 10.–15.09. statt. Es wird etwas organisiert werden, bescheiden, denn die Mittel sind knapp. Mit Erfahrung auf diesem Sektor versierte OM haben die Organisation eines Treffens geplant. Gut-englischsprechende OM werden aufgefordert, die nötige Unterhaltung in Fluß zu halten. Näheres darüber im Rundspruch bzw. im nächsten Anschreiben hierzu.
  11. Das Berlin-MB erscheint wieder am 15.09. Inzwischen mußte das QTH der Fertigungsstelle gewechselt werden, da OM Rohrbeck den Raum für andere Zwecke benötigen wird, ein freudiges Ereignis steht bevor. An der Herstellung wird er sich dann auch nicht mehr beteiligen können. Das MB wird an anderer Stelle weitergedruckt, DV und DVV wären aber zufrieden, wenn sie nicht mehr dafür ihre Hand im Spiel haben bräuchten. Nochmals daraufhin angesprochen, weshalb OM Tabbert nicht „weitermachte“, sind die Gründe bei ihm, nicht aber bei uns zu suchen. Aktenkundig ist dies beweisbar, erste Unstimmigkeiten tragen schon Datum zurückliegender Jahre, womit der heutige Vorstand nichts zu tun hatte. Der heutige DV weist viel Toleranz auf, kann aber die Dinge nicht „schleifen“ lassen.
  12. Erinnert sei hier noch einmal eindringlich an den zum September genannten Termin zwecks Einreichung von Satzungsänderungs-Vorschlägen an die entsprechende Kommission (s. OV-Rundschreiben bzw. Protokoll der CV Kassel). Es geht uns alle an, damit Mißdeutungen und Unklarheiten der Satzung, GO oder WO ein für alle mal pasé sein sollten. Manchmal sind es nur fehlende Wörter die stundenlange, meist nutzlose Debatten erzeugen. In Rede und Gegenrede sollten wir uns nicht auf ewig produzieren und reproduzieren, eine klare Satzung läßt mehr Zeit für positive Arbeit. Wenn Sie eine Eingabe an die Kommission geben sollten, erübrigen Sie einen Durchschlag für den DV zur Kenntnisnahme.
  13. Die Distriktsbücherei lagert inzwischen bei OM Schneiderheinze, DL7NE. Er glaubt Zeit zu finden, diese in zwei Teile zu zerlegen. Bücher die noch gelesen werden würden, andere, die nur noch dem Staubfang dienen würden. Wir hören gewiß von DL7NE, OV Schöneberg.
  14. Super-8-Color-Film, ca. 20 Minuten, sowie 200 Farb-Dias, aufgenommen während der IFA Berlin 1971, stehen jedem OV zwecks Vorführung bereit. Anforderung bitte an den DV.

Die hier aufgezählten Punkte könnten möglicherweise einen Ansatz bieten, bestimmte Themen in der Tagesordnung zur nächsten Sitzung der D-Versammlung einbringen zu wollen. Denken Sie daran, dies dann rechtzeitig zu tun.

Natürlich ist das hier Erwähnte noch längst nicht alles was sich inzwischen ereignet hat, die Referenten werden aus ihren Bereichen sicherlich auch etwas zu berichten wissen, vielleicht mehr direkt-interessierende Dinge. Das will ich aber den Referenten selbst überlassen.

Wenn Sie meinen, dieser Zwischenbericht ist interessant genug, könnte man so etwas zur Regel machen, natürlich nicht mit dem Ziel, den Sitzungen der D-Versammlung jetzt fernbleiben zu können. Übrigens – auch das Protokoll der letzten Sitzung wird demnächst zur Verteilung gelangen.

Bis bald also und awdh
für den Distriktsvorstand
R. Donath (DV)


Ende des Distriktsnachrichtenblattes Nr. 1 vom 08.08.1972

Abschrift und Archiv-Bearbeitung: DC7XJ

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