JAHRESBERICHT 1969


Präsident

Obwohl ich zunächst nach Ablauf meiner zweiten Amtsperiode entschlossen war, nicht wieder für das Amt des Präsidenten zu kandidieren, habe ich mich auf Bitten einiger Distriktsvorsitzenden überreden lassen, doch noch einmal zu kandidieren. Ich danke für das durch die Wiederwahl bewiesene Vertrauen; ich werde bemüht sein, auch die nächsten vier Jahre mein Bestes zum Wohle des DARC zu geben.

Das abgelaufene Jahr 1969 brachte viele Verpflichtungen, den DARC in angemessener Weise zu vertreten. Im April folgte ich einer Einladung der USKA zu ihrer Jahreshauptversammlung in Genf. Zur Eröffnung der IARU-Tagung weilte ich in Brüssel. Bei der Jahreshauptversammlung des REF vertrat mich OM Kluge, DJ1BQ. Einladungen des ÖVSV zur Generalversammlung und der VERON zum „Dag for die Amateure“ konnten aus terminlichen Gründen nicht wahrgenommen werden. Ich besuchte das Internationale Bodenseetreffen in Konstanz, die Deutsch-Niederländischen-Amateurfunk-Tage in Bentheim und das HAM-Radio-Border-Meeting in Kempen.

Auch sonst gab es Verpflichtungen, an Veranstaltungen überregionaler Bedeutung teilzunehmen; ich nenne dabei das YL-Treffen in Offenbach, Überreichung der Urkunde für die Ehrenmitgliedschaft an OM Garnatz, DL7BG, in Berlin, Auszeichnung der Sieger der Clubmeisterschaft im OV Meschede, Besuch der Jugendlehrgänge in Brüggen, Plön, Bündheim und Herrenberg. Auch folgte ich – wenn ich es für zweckmäßig hielt – Einladungen benachbarter Ortsverbände.

Das Jahr 1969 brachte dem DARC auch schmerzliche Verluste. Im Januar starb unser Ehrenmitglied Otto Laaß, im September unser Ehrenmitglied Prof. Dr. Gustav Leithäuser, und schließlich im November unser ehemaliger Technischer Referent Georg Paffrath, DL6EG. In allen Fällen sah ich es als meine ehrenvolle Pflicht an, den Verstorbenen am offenen Grab Dank und Anerkennung des DARC für die dem deutschen Amateurfunk geleisteten Verdienste zum Ausdruck zu bringen.

Zum Abschluß seien mir ein paar Feststellungen zu der Opposition gestattet, die der Beschluß der Clubversammlung in Blieskastel über den Ankauf eines Grundstückes in Baunatal bei einigen OM hervorgerufen hat. Wenn der DV Köln-Aachen behauptet, daß sein Distrikt Anstoß daran nehme, daß über das ganze Projekt nicht auf genügend breiter Basis diskutiert werden konnte, weil der Bericht Nr. 1 von DL3NE erst acht Tage vor der Sitzung in Blieskastel vorlag, so trifft dieser Vorwurf nur ihn selbst. Ich stelle dazu fest:

1.) Im April 1969 veröffentlichte der damalige Geschäftsführende Vorstand eine „Untersuchung über die Erstellung einer DARC-Hauptverwaltung“ und versandte sie an alle Mitglieder der Clubversammlung. Dieses Schriftstück ist sehr umfangreich (6 Seiten DIN A4!) und nennt als voraussichtliche Kosten schon den Betrag von 850.000,– DM. Alle Distriktsvorsitzenden hatten m. E. genügend Zeit, diese Schrift mit den Mitgliedern zu besprechen. Ist dies in Köln-Aachen geschehen?

2.) Am 16.05.1969 trafen sich die Distriktsvorsitzenden von Köln-Aachen, Nordrhein, Ruhrgebiet, Westfalen-Nord und Westfalen-Süd zu einer Aussprache über die wichtigsten Probleme der bevorstehenden CV-Sitzung. In einem gemeinsamen Kommuniqué an den Amateurrat heißt es unter 3.): „Der Geschäftsführende Vorstand wird um einen Sonderbeauftragten erweitert. Sein Aufgabengebiet umfaßt die Bearbeitung aller anfallenden Probleme zur Erstellung einer DARC-Hauptverwaltung…“ Der DV Köln-Aachen hat sich also schon zu diesem Zeitpunkt für die Erstellung einer Hauptverwaltung mit einem Kostenaufwand von 850.000,– DM eingesetzt!

3.) In dem offiziellen Protokoll über die CV-Sitzung in Heilbronn heißt es auf Seite 7:

„11. Schaffung einer DARC-Hauptverwaltung
Dazu lag der Clubversammlung eine im April verteilte schriftliche Ausarbeitung von DL3NE vor, die eingehend erörtert wurde. Die darin gestellte Frage „Soll eine DARC-Hauptverwaltung erstellt werden?“ beantwortete die Clubversammlung einstimmig mit Ja. Ebenso einstimmig wurde beschlossen, daß die Hauptverwaltung neben der Geschäftsstelle und der QSL-Vermittlung auch Clubversammlungen, Vorstandssitzungen und eine Rundspruchstation aufnehmen können soll.“

Der DV Köln-Aachen gibt also am 01.06.1969 seine Zustimmung zu einem Projekt, das mit DM 850.000,– veranschlagt ist.

Der Beschluß zur Erstellung einer Hauptverwaltung mit den entsprechenden finanziellen Folgen ist also schon in Heilbronn und nicht erst in Blieskastel gefaßt worden. Der ominöse Bericht Nr. 1 von DL3NE ist weiter nichts als ein Tätigkeitsbericht des Sonderbeauftragten und eine Aufstellung von Grundstücksangeboten. Daß dabei der Kostenvoranschlag auf 950.000,– DM angesetzt worden ist, ist m. E. von untergeordneter Bedeutung. Nachdem im Frühjahr in Heilbronn der einstimmige Beschluß zur Erstellung einer Hauptverwaltung gefaßt worden war, hatte der Amateurrat in Blieskastel nur über das Grundstücksangebot zu entscheiden. Daß wegen der Kündigung unseren QSL-Büros in München Eile Not war, ist schon genügend diskutiert worden.

Wenn ich die „Feststellungen“ der außerordentlichen Versammlung den Distrikts Köln-Aachen am 29.11.1969 genau studiere, muß ich zu der Feststellung kommen, daß der DV Köln-Aachen seinen Mitgliedern das Schriftstück des Geschäftsführenden Vorstandes vom April 1969, das von ihm unterschriebene Kommuniqué vom 16.05.1969 und den schwerwiegenden Beschluß der Clubversammlung in Heilbronn über die Erstellung einer Hauptverwaltung mit einem Kostenvoranschlag von DM 350.000,– vorenthalten hat.

Es wäre noch Einiges zu den demokratischen Methoden im Distrikt Köln-Aachen zu sagen. Ich will mich aber mit den angeführten Fakten begnügen. Sicherlich wird die Clubversammlung in Kassel noch auf das ganze Problem zurückkommen.

DL1QK


Geschäftsführender Vorstand

Die Vorstandstätigkeit im Berichtszeitraum wurde geprägt durch die Neuwahl der ehrenamtlichen Mitglieder des Geschäftsführenden Vorstandes bei der Hauptversammlung der Clubversammlung am 31.05./01.06.1969. Sie wurde des weiteren im wesentlichen bestimmt durch die Entscheidung der Clubversammlung zur Schaffung eines Amateurfunk-Zentrums in Baunatal, durch die bei der QSL-Vermittlung anstehenden Probleme und durch Personalfragen.

Über die mit dem Amateurfunk-Zentrum und der QSL-Vermittlung zusammenhängenden Fragen haben wir in zwei Berichten an die Ortsverbandsvorsitzenden und die Mitglieder der Clubversammlung im Januar und im April 1970 ausführlich berichtet. Auf diese beiden Rundschreiben wird Bezug genommen. Die anhängigen Personalfragen konnten gemeinsam mit dem Personalausschuß einer Lösung zugeführt werden.

Im Herbst 1969 bestimmte der Amateurrat aus seinen Reihen OM Eberhard Ludwig, DJ3JZ, zum Sprecher und Verbindungsmann zum Vorstand. Durch diese Maßnahme sollte eine enge Zusammenarbeit zwischen dem Geschäftsführenden Vorstand und dem Amateurrat gewährleistet werden. Diese Zusammenarbeit hat sich bereits bei verschiedenen Gelegenheiten als sehr vorteilhaft und nützlich erwiesen. Von sämtlichen Schriftsätzen der Vorstands-Korrespondenz hat DJ3JZ Kopien erhalten, so daß der Amateurrat laufend über alle anhängigen Fragen unterrichtet war. Auch bei der am 07./08.02.1970 in Hannover anberaumten Vorstandssitzung war DJ3JZ als Vertreter des AR anwesend.

Für die Vorstandsarbeit hat es sich als besonders vorteilhaft erwiesen, daß zwischen uns durch die benachbarten Wohnorte jederzeit ein enger Kontakt miteinander möglich ist. So konnten dringende Fragen und anhängige Probleme immer sofort besprochen und den übrigen Vorstandsmitgliedern und dem Sprecher des Amateurrates gemeinsame Lösungsvorschläge unterbreitet werden.

DL3YH und DJ1BQ


Allgemeiner Rückblick

Von der Arbeit des DARC und von ihren Ergebnissen erfährt die Öffentlichkeit, vor allem bei den regionalen und überregionalen Veranstaltungen. Diese nahmen auch 1969 wieder einen großen Raum in der Club-Aktivität ein. Genannt seien hier insbesondere die Funkausstellung in Stuttgart, an der sich der DARC mit guter Wirkung beteiligte, das traditionelle Bodenseetreffen, die Deutsche Fuchsjagdmeisterschaft, die verschiedenen Distriktstreffen und nicht zuletzt die zahlreichen Mobilwettbewerbe.

Die Jugendarbeit des Clubs dokumentierte sich nach außen hin in den Jugendlehrgängen, die von sechs Distrikten ausgerichtet wurden, und an denen insgesamt rund 250 Mitglieder teilnahmen.

Die Clubmeisterschaft errang 1969 der Ortsverband Meschede. Fuchsjagdmeister wurden OM Bauer, DL7EB, auf 80 m, OM Benecke, DJ2BH, auf 2 m, und SWL Klein aus Witten in der Juniorenklasse. Einen international bedeutsamen Erfolg erzielte OM Hammer, DL7AA, der als Erster in Europa und als Zweiter der Welt das Five-Band-DXCC erreichte.

Erstmals wurde 1969 mit gutem Erfolg ein HAM-Austausch zwischen Deutschland und den USA durchgeführt.

Im Juni wählte die Clubversammlung einen neuen Geschäftsführenden Vorstand mit OM Netzer, DL3YH, als 1. Vorsitzenden, OM Kluge, DJ1BQ, als 2. Vorsitzenden, und OM Gradmann, DL9PL, als Beisitzer.

Das vorübergehend unbesetzte UKW-Referat übernahm OM Schlendermann, DL9QS, zunächst kommissarisch und später durch Wahl bestätigt. Die Arbeit des Technischen Referates wurde leider durch mehrfachen Wechsel des Referenten etwas beeinträchtigt. Nach dem Rücktritt von OM Schifferdecker, DL7AC, zu Beginn des Jahres verwaltete OM Müller, DL1FL, kommissarisch das Referat, bis im Herbst OM Krah, DJ5RH, zu neuen Technischen Referenten gewählt wurde.

Des DX-Referat ging im Herbst durch Neuwahl auf OM Weiß, DJ2YA, und des Auslands-Referat auf OM Picolin, DL3NE, über.

Allen im Laufe des Jahres ausgeschiedenen Vorstandsmitgliedern. gilt der aufrichtige Dank des DARC für ihre zum Wohle des deutschen Amateurfunks und im Interesse der Mitglieder geleistete Arbeit.

Der um das deutsche Amateurfunkwesen besonders verdiente frühere DASD-Geschäftsführer und heutige Leiter des Berliner Distriktsbüros, OM Bruno Garnatz, DL7BG, wurde am 01.06.1969 zum Ehrenmitglied des DARC ernannt. Außerdem wurden 21 Mitglieder für ihre Verdienste um den Club mit der Goldenen Ehrennadel des DARC ausgezeichnet.

Die Rufzeichenerteilung erfuhr 1969 insofern eine Änderung, als sie von Fernmeldetechnischen Zentralamt auf die einzelnen Oberpostdirektionen überging. Auf diese Weise kann jetzt jeder Funkamateur nach bestandener Prüfung sofort sein Rufzeichen erhalten.

Die Clubversammlung tagte 1969 zweimal: am 31.05./01.06. zur Hauptversammlung in Heilbronn, und am 18./19.10. in Blieskastel.

Auf internationaler Ebene fand Anfang Mai 1969 in Brüssel die turnusmäßige Konferenz der Verbände der IARU-Region 1 statt, an der der DARC mit einer Delegation teilnahm. OM Picolin, DL3NE, wurde dabei für weitere drei Jahre in das Exekutivkomitee der IARU/Region I gewählt.

DL1JB


Organisatorische Entwicklung

Nachdem das Jahr 1968 einen absoluten Rekord an Neuaufnahmen gebracht hatte, blieb die Zahl der neuen Mitglieder 1969 hinter dem Durchschnitt der vergangenen Jahre und damit hinter den Erwartungen etwas zurück; sie betrug nur 1874. Diesem Zugang stand ein Abgang von 1215 Mitgliedern gegenüber. Der effektive Mitgliederzuwachs betrug somit 659 = 3,6 % (im Vorjahr 5,1 %).

Einschließlich der Mitglieder des korporativ angeschlossenen Verbandes der Funkamateure der Deutschen Bundespost (VFDB) gehörten dem DARC Ende 1969 20.261 Mitglieder an.

Während sich die Zahl der im Bundesgebiet und West-Berlin erteilten Sendegenehmigungen 1969 insgesamt um 8,2 % erhöhte, stieg die Zahl der Lizenzen im DARC mit 577 nur um 5,2 % (im Vorjahr 11 %). Das lag u. a. daran, daß sich 1969 unter den Abgängen relativ viele Lizenzinhaber befanden. Dadurch stieg der Prozentsatz der Nichtmitglieder-Lizenzen, der jahrelang 13–13,5 % betragen hatte, auf 14,9 %. Ob diese Entwicklung nur zufällig oder aber symptomatisch ist, läßt sich z. Z. noch nicht beurteilen.

Insgesamt waren dem DARC und dem VFDB zusammen Ende 1969 12.312 lizenzierte Funkamateure angeschlossen, davon 10.768 in den Klassen A und B (das sind 85,7 % aller A/B-Lizenzen) und 1544 in Klasse C (81 % aller C-Lizenzen).

1969 wurden 367 neue DE-Nummern erteilt, davon 141 bei den Jugend- und SWL-Lehrgängen der Distrikte (im Vorjahr insgesamt 463). Noch größer war aber die Zahl der DEs, die im vergangenen Jahr die Sendegenehmigung erwarben. Daher hat sich die absolute Zahl der DEs verringert.

13 neue Ortsverbände entstanden 1969, einer wurde aufgelöst.

Im einzelnen ergaben sich am 31.12.1969 distriktsweise folgende Zahlen (in Klammern die Angaben vom 31.12.1968):

Distrikt Ortsver-
bände
Mitglieder davon
lizenziert
davon
nur DE
Nichtmitgl.
Lizenzen
Baden 31 (31) 1415 (1317) 943 (862) 40 (44) 160 (110)
Bayern-Nord 28 (28) 1312 (1311) 786 (744) 76 (58) 144 (100)
Bayern-Süd 27 (27) 1386 (1281) 909 (791) 80 (91) 182 (138)
Berlin 11 (11) 706 (705) 367 (336) 42 (79) 41 (53)
Hamburg 14 (12) 1038 (986) 673 (619) 44 (43) 125 (109)
Hessen 37 (35) 1735 (1653) 1076 (962) 69 (60) 201 (186)
Köln-Aachen 26 (25) 1150 (1075) 603 (570) 73 (66) 93 (93)
Niedersachsen 35 (35) 1488 (1363) 983 (963) 60 (63) 208 (176)
Nordrhein 17 (17) 855 (835) 511 (484) 34 (32) 85 (56)
Nordsee 23 (22) 1051 (1039) 642 (609) 42 (48) 90 (81)
Rheinland-Pfalz 23 (23) 902 (883) 531 (521) 43 (43) 110 (84)
Ruhrgebiet 16 (16) 650 (653) 375 (373) 33 (42) 93 (84)
Saar 8 (8) 319 (305) 253 (265) 1 (5) 49 (43)
Schleswig-Holst. 23 (21) 731 (686) 450 (452) 40 (38) 111 (74)
Schwaben 16 (14) 474 (421) 250 (226) 50 (44) 50 (23)
Westfalen-Nord 30 (28) 1116 (1120) 786 (829) 37 (65) 152 (111)
Westfalen-Süd 34 (34) 1150 (1150) 725 (740) 65 (58) 103 (79)
Württemberg 32 (32) 1434 (1416) 847 (787) 67 (69) 162 (138)
 




DARC 431 (419) 18.912 (18.253) 11.710 (11.133) 896 (948) 2159 (1738)
VFDB 22 (22) 1349 (1401) 602 (466)
 


Insgesamt 453 (441) 20.261 (19.654) 12.312 (11.599)

Erteilt waren am 31.12.1969 insgesamt 14.471 (13.337) Sendegenehmigungen an Deutsche und zivile Ausländer im Bundesgebiet und in West-Berlin, davon 12.565 (12.081) in den Klassen A und B, sowie 1906 (1256) in der Klasse C. Außerdem waren zu diesem Zeitpunkt noch 485 (505) Angehörige der ausländischen Stationierungsstreitkräfte unter DL4 und DL5, sowie 398 (348) Clubstationen unter DLØ lizenziert.

Über dem Durchschnitt lag der Mitgliederzuwachs 1969 in den Distrikten Schwaben (12,5 %), Niedersachsen (9,2 %) und Bayern-Süd (8,5 %). Der Distrikt Niedersachsen hat damit die Einbuße vom Vorjahr mehr als wettgemacht und ist wieder an die zweite Stelle gerückt. In den Distrikten Ruhrgebiet, Westfalen-Nord und Westfalen-Süd blieb der Mitgliederstand annähernd unverändert.

Die Zahl der lizenzierten Mitglieder erhöhte sich besonders in den Distrikten Bayern-Süd (15 %), Hessen (12 %) und Schwaben (10,4 %). Dagegen verringerte sie sich in den Distrikten Westfalen-Nord, Westfalen-Süd und Saar um 2 bis 5 %. Der Prozentsatz der Nichtmitgliederlizenzen lag unter dem Durchschnitt in den Distrikten Berlin (9,5 %), Nordsee (12 %) und Westfalen-Süd (12,5 %). Besonders hoch war er in den Distrikten Niedersachsen, Ruhrgebiet und Schleswig-Holstein mit 17 bis 19 %.

Die vom DARC bezogene Auflage des DL-QTC stieg bis Ende 1969 auf monatlich 20.400 Exemplare, die sich etwa wie folgt verteilten:

DARC-Mitglieder: 18.550; VFDB-Mitglieder: 1250; WAE-Freilieferung: 50; Interner Verteiler: 150; Austausch: 100; Belegexemplare: 50; Reserve und Werbung: 250.

DL1JB


Finanzielle-Entwicklung (Siehe dazu auch den Anhang)

Im Geschäftsjahr 1969 sind die Einnahmen an Beiträgen gegenüber dem Vorjahr um DM 30.476,42 gestiegen. In erster Linie ist dies auf den Mitgliederzuwachs zurückzuführen, aber auch zum anderen durch Wegfall von Beitragsermäßigungen.

Die sonstigen Einnahmen sind um DM 8635,15 höher als im Vorjahr. In erster Linie bedingt durch höhere Zinseinnahmen und Lieferantenskonti, aber auch durch erhöhte Nachnahmegebühren. Die Einnahmen aus Warenverkauf waren etwas geringer als im Vorjahr, da der Morsekursus im November vergriffen war und die Neuauflage erst im Februar 1970 fertig wurde.

Die Aufwendungen des Clubs sind gegenüber dem Vorjahr um DM 108.799,65 höher. Einmal ist dies bedingt durch die Mehrkosten für das DL-QTC aufgrund höherer Auflage (Mitgliederzuwachs) unter gleichzeitiger Erhöhung der Druck- und Versandkosten wegen der Erhöhung der Tarife im Druckerei-Gewerbe, zum anderen durch Erhöhung der Distrikts- und OV-Anteile wegen des Mitgliederzuwachses. Außerdem ist bei sämtlichen Referaten und Dienststellen des Clubs eine Mehrausgabe wegen der Erhöhung der Reisekosten-Entschädigung (Beschluß der Clubversammlung in Heilbronn) eingetreten. Bei der Geschäftsstelle und bei der QSL-Vermittlung ist durch Neueinstellung von Personal unter gleichzeitiger Erhöhung des B.A.T. und der Sozialabgaben eine Kostensteigerung der Personalkosten eingetreten.

Durch Neubeschaffung von Inventar bei der Geschäftsstelle sind ebenfalls Mehrkosten angefallen.

Für das zu erstellende Amateurfunk-Zentrum in Baunatal sind bereits Kosten in Höhe von DM 10.500 entstanden.

Die im Jahre 1969 stattgefundene Funkausstellung in Stuttgart hat DM 7922,– gekostet.

Trotzdem ist es auch in dem vergangenen Rechnungsjahr 1969 möglich gewesen, eine Rücklage von DM 90.000,– für das Amateurfunk-Zentrum zu bilden.

DJ3TZ


Erweiterter Vorstand

DX-Referat

Als Vertreter von OM Röttger, DJ3KR, hatte der gegenwärtige DX-Referent zu Anfang des Jahres (vom 01.01.–18.05.1969) die Gelegenheit, sich in sein späteres Amt einzuarbeiten.

Durch das Ausscheiden des bisherigen Contest-Sachbearbeiters OM Skudlarek, DJ6QT, konnte der WAEDC 1968 erst mit leichter Verspätung abgeschlossen werden. Ende Juni waren über 700 Ergebnislisten, 260 Diplome und zehn Trophäen zusammen mit den neuen Ausschreibungen und je einem Muster für Log- und Abrechnungsbögen in über 90 Länder verschickt.

Der 15. WAEDC 1969 zeigte wieder eine ansteigende Tendenz. Dem WAEDC-Komitee lagen insgesamt 963 Logeinsendungen aus allen Kontinenten zur Prüfung vor. Im CW-Teil wurden 390 Logs aus Europa und 181 Logs aus den DX-Ländern, im Telefonie-Teil 226 Logs aus Europa und 166 Logs aus DX-Ländern überprüft und ausgewertet. Auch in diesem Jahr wies ein Spitzenlog vorsätzliche Fälschungen auf. Leider mußte mit OH2BBR ein langjähriger Teilnehmer disqualifiziert werden. Von den elf gewonnenen Trophäen bleiben vier in DL, drei gehen nach Rußland (!) und je eine nach Angola, Äthiopien, Persien und Finnland. Von den Vorjahressiegern konnten drei erneut eine Trophäe gewinnen, jedoch den Regeln gemäß jeweils in einer anderen Klasse.

Der erstmals durchgeführte RTTY-Contest (1. WAE RTTY 1969) war recht vielversprechend. 40 Teilnehmer aus drei Kontinenten und 13 Ländern sandten ihre Logs ein. Das neugeschaffene „European RTTY Award“, das in Anlehnung an das WAE ausgearbeitet gerade dem DARC-Diplomausschuß zur Begutachtung vorliegt, wird ein weiterer Anreiz sein, an künftigen WAE RTTY Contests teilzunehmen.

Der diesjährige Europa-Fieldday hatte mit 141 Logeinsendungen seine bisher höchste Teilnehmerzahl. Die Versendung der Regeln in englischer Sprache an die Mitgliedsverbände der IARU ließ die Zahl der ausländischen Teilnehmer (38) sprunghaft ansteigen.

Das zunehmende Interesse an „Feldtagen“ wird durch die rege Beteiligung am Sommer-Fieldday unterstrichen. Da die 86 Logeinsender (1968: 59) fast ausnahmslos die Betriebsart Telefonie wählten, soll künftig der Sommer-Fieldday ausschließlich in dieser Betriebsart ausgeschrieben werden.

Im Berichtsjahr konnten zwei DARC-Diplome erstmalig verliehen werden. OM Hammer, DL7AA, erhielt am 01.01.1969 das 1. EU-DX-D 1000, ein graviertes Silberschild auf Nußbaum. OM van der Byl, NL819, erwarb als erster Hörer der Welt am 07.01.1969 das WAE-SWL.

Insgesamt wurden 1969 226 WAE- und 195 EU-DX-Diplome und Endorsements ausgegeben. Die einzelnen Diplome verteilen sich wie folgt (die Prozentzahl in Klammern gibt die Änderung gegenüber dem Vorjahr an):

37 WAE-I (+15 %); 12 WAE-I 2xSSB (+33 %);
45 WAE-II (+25 %); 11 WAE-II 2xSSB (+175 %); 1 WAE-II SWL (-);
73 WAE-III CW (–33 %); 19 WAE-III Fone (+12 %); 22 WAE-III 2×SSB (–15 %);
6 WAE-III SWL (-);
51 EU-DX-D CW (–27 %) und 47 Endors.; 5 EU-DX-D Fone (–44 %) und 6 End.;
30 EU-DX-D 2×SSB (–28 %) und 27 End.; 10 EU-DX-D Mix. (–44 %) und 8 End.;
9 EU-DX-D SWL (+80 %) und 2 End.

Folgende 463 ausländische Diplome wurden im Berichtsjahr vom DARC-DX-Referat verliehen bzw. geprüft:

108 WAC, 107 WAC 2×SSB, 27 WAC Phone, sechs WAC 3,5 MHz, zwei WAC RTTY (IARU);
54 WBC, 18 BCRTA, drei DXLCA, ein BCRRA (RSGB); 61 DUF (RSGB);
14 WADM, sieben SOP, sechs Europa-QRA, ein DM-QRA, drei DMCA (R.C. der DDR);
25 WAZ, fünf SB 100, neun WPX (CQ); vier WAA; zwei AAA.

Das wöchentlich erscheinende DX-MB wurde durch die Aufnahme von kurzgefaßten Regeln der unmittelbar bevorstehenden Contests erweitert. Die Auflage betrug etwa 300 Exemplare pro Woche.

Der neu eingerichtete QSL-Adressen-Auskunftsdienst wurde ein voller Erfolg. OM Scheidtweiler, DL6PI, konnte im letzten Halbjahr von 1969 mehr als 1000 Anfragen positiv beantworten.

Leider konnte die DX-Informationsrunde nicht mehr regelmäßig durchgeführt werden, da kein geeigneter OM für eine ständige Durchführung gewonnen werden konnte.

Am 01.07.1969 übernahm OM Dereser, DJ7AA, kommissarisch die Leitung der Interessengemeinschaft lonosphäre (IGI), nachdem OM Dr. Birr, DL1TA, aus familiären Gründen zurücktreten mußte. Zu einer Zusammenarbeit mit OM Dereser kam es leider bisher noch nicht. OM Dereser fühlt sich offensichtlich nicht zum DX-Referat gehörig. Sein Jahresbericht ging direkt an die Geschäftsstelle Ein Doppel liegt hier vor.

Um den Kontakt mit unseren DXern zu wahren, nahmen Mitarbeiter des DX-Referates an den Treffen der DX-Clubs Saar-Pfalz am 17./18.05.1969 in Bildstock und der RRDXA am 20.09.1969 in Wuppertal teil.

Die Mitarbeiter des Referats trafen sich am 23./24.08.1969 in Laasphe um ihre Arbeit zu koordinieren. Ein wesentliches Ergebnis dieser Tagung war der Beschluß, die Jugendarbeit zu verstärken. Die Mitarbeiter des Referats sollen sich wo immer möglich als Referenten für Jugendlehrgänge zur Verfügung stellen. Darüber hinaus soll untersucht werden, ob vom DX-Referat eine Informationsschrift über Wellenausbreitung, Betriebstechnik und DX-Verkehr herausgegeben werden kann. Es wurde allgemein bedauert, daß durch ein Versehen der Schriftleitung ein Beitrag zu diesem Thema nicht in die neue Starthilfe aufgenommen. wurde.

Während des SWL-Lehrgangs des Distriktes Niedersachsen in Bündheim/Harz referierte OM Röttger, DJ3KR, über „Wellenausbreitung und Betriebstechnik des DX-Verkehrs“.

Aus familiären Gründen konnte OM Röttger entgegen seinem ursprünglichen Plan nicht erneut für die Wahl als DX-Referent kandidieren. Er schlug den Unterzeichner als seinen Nachfolger vor, was durch die Wahl durch die Clubversammlung in Blieskastel am 18.10.1969 bestätigt wurde.

Der Jahresbericht 1969 darf nicht schließen, ohne zu erwähnen, wie exakt und sorgfältig OM Röttger seine Geschäfte abgeschlossen und am seinen Nachfolger übergeben hat.

DJ2YA


Interessengemeinschaft lonosphäre im DX-Referat

1) Allgemeine und Band-Beobachtungen: Dem RWC Europe konnten von der IGI über FTZ 1969 übermittelt werden: 22.816 schriftliche durch DJ61N vorausgewertete Einzelbeobachtungen; zusätzlich im täglichen Bestätigungsverkehr des Funkwetterdienstes (DLØAB und DL6LA) ca. 8000 Beobachtungen. Insgesamt also ca. 30.000 Beobachtungen.

2) Zusätzliche Projekte der IGI im Jahre 1969:

  1. Weltweites Baken („WAB“)- und Observations-Projekt („WOP“).
  2. Bau einer 10-m-Bake (DJ6IO) mit Elektronik (DL3PD) und deren Aufstellung mit Probebetrieb auf 28,200/28,195 MHz auf dem Großen Arber.
  3. Ausbau des werktäglichen Funkwetterdienstes auf 3750 kHz um 19:00 Uhr, besonders durch DL1UM, DL6YB und DL6LA.
  4. Zusammenarbeit mit dem Astronomischen Institut der Universität Tübingen in Weissenau bei der Blitzerforschung.
  5. Vorbereitung eines weiteren Satelliten-Projektes im Zusammenhang mit WAB innerhalb des DARC (u. a. bei UKW-Tagung Weinheim) und mit internationalen Organisationen, besonders anläßlich IARU-Konferenz in Brüssel und mit AMSAT anläßlich der IARC-Convention in Genf.
  6. Vorbereitung zur Beobachtungsauswertung durch Computer mit FTZ.

3) Organisation innerhalb der IGI: Leitung der IGI habe ich auf Wunsch von DL1TA am 01.07.1969, kommissarisch übernommen. IGI-Sekretariat mit den bisherigen Aufgaben bei DJ6IN. Werktäglicher Funkwetterdienst, besonders von DL1UM über die Stationen DLØAB und DL6LA, durch Beschlüsse der IARU-Konferenz Brüssel zusätzlich erforderlich: für Working Group WAB (Chairman G2BVN, Vice-Chairman DJ7AA), sowie DJ6IO als technischer Mitarbeiter, besonders für Sende- und Antennenanlagen WAB, DL3PD als technischer Mitarbeiter, besonders für Elektronik- und Satelliten-Fragen. DL1FL hat sich dankenswerterweise als Mitarbeiter in der Öffentlichkeitsarbeit und in Satellitenfragen zur Verfügung gestellt.

4) Teilnahme an internationalen und sonstigen größeren Veranstaltungen: IGI war vertreten bei der IARU-Konferenz in Brüssel (WAB und WOP, Working-Group); IARC-Convention in Genf (WAB und Satelliten mit AMSAT); Funkausstellung in Stuttgart (Elektronik-Schautafel pp.); Internationales Bodenseetreffen (Blitzforschung, Prof. Mühleisen); UKW-Tagung Weinheim (WAB und Amateur-Satelliten).

5) Ausblick auf 1970: Abklärung der Beobachtungsfragen, besonders mit FTZ-Darmstadt und MPI-Lindau, sowie Erweiterung auf internationaler Ebene erfordern leider Geldmittel und sind mit einem drastisch gekürzten IGI-Etat kaum durchführbar.

DJ7AA


Referat für Funkbetrieb (EMC)

Mit Rücksicht auf die Europäische Fuchsjagdmeisterschaft 1971 in Deutschland wurden Anstrengungen unternommen, an geeignete Geräte für 2 und 80 m heranzukommen. Es zeigte sich, daß kaum mit einer Unterstützung seitens der OM zu rechnen ist. Ein Aufruf im DL-QTC blieb erfolglos. Es wurde seitens DL1PE und DL6JG direkter Kontakt aufgenommen zu den OM DJ2BH (Deutscher Fuchsjagdmeister 1969 auf 2 m) und DJ9CL (OVV Göttingen). Ersterer gab erschöpfende Auskunft über das von ihm verwendete Gerät und verfaßte einen Artikel für das DL-QTC. Mit DJ9CL bestand guter Kontakt bezüglich des auch für Peilzwecke gedachten Göttinger Baby III. Bei diesem, das im Prototyp als RX ausgezeichnet arbeitet, gab es noch Schwierigkeiten mit der Seitenbestimmung. Ein den heutigen Ansprüchen genügendes Transistorgerät dürfte preislich zwischen DM 130,– und DM 200,– liegen.

Die Deutsche Fuchsjagdmeisterschaft wurde am 1. Pfingsttag 1969 in der Umgebung von Velbert veranstaltet. Vorbereitung und Durchführung lagen in den Händen des EMC-Fuchsjagdreferenten (DL1PE).

Im EMC-Mobilreferat (DL31V) gab es insofern eine Veränderung, als für die Auswertung der Ergebnislisten XYL Marlene Schmitt, DL3CO, gewonnen werden konnte. Damit trat eine fühlbare Entlastung für DL3IV ein. Es wurden im Laufe des Berichtszeitraums verliehen:

20 Goldkränze zur Fahrzeugplakette (Mobilmeister),
30 Silberkränze zur Fahrzeugplakette und
35 Fahrzeugplaketten.

Im Geschäftsbereich des DLD-Managers (DL9XW) entstand eine erweiterte Fassung der DLD-Ausschreibung, in der für 600, 700, 800 und 900 DOKs je ein Sticker vorgesehen ist. Die neue Ausschreibung erschien im DL-QTC Nr. 8/1969 auf Seite 500. Im Laufe des Jahres 1969 wurden folgende Auszeichnungen verliehen:

117 Goldene Leistungsnadeln, 71 Silberne Leistungsnadeln, 79 Bronzene Leistungsnadeln, 161 DLD 200, 199 DLD 100, 125 DLD 40 m/200, 135 DLD 40 m/100, 6 Sticker für 900, 17 Sticker für 800, 24 Sticker für 700, 42 Sticker für 600.

Das sind insgesamt 976 Auszeichnungen. Seit Beginn der DLD-Ausgabe wurde damit die stattliche Zahl von 8577 DLDs aller Klassen erreicht. Im Jahre 1971 dürfte das 10.000. DLD fällig sein.

DL6JG


UKW-Referat

Die Aufgaben des UKW-Referenten wurden in den ersten Monaten des Jahres 1969 noch von OM Steiger, DL6EH, wahrgenommen. Am 15.03.1969 übernahm OM Schlendermann, DL9GS, zunächst kommissarisch bis zur Neuwahl des Erweiterten Vorstandes die Referatsgeschäfte. Die Clubversammlung bestätigte ihn im Herbst 1969 durch Wahl in diesem Amt.

Im Mai 1969 fand in Brüssel die IARU-Region-1-Konferenz statt, auf der OM Sütterlin, DL1LS, den DARC im VHF-Komitee vertrat. Bei dieser Konferenz wurde eine Reihe wichtiger Beschlüsse hinsichtlich der Bandeinteilungen, Betriebsarten und Wettbewerbe auf den VHF- und UHF-Bändern gefaßt. Diese Empfehlungen konnten bislang noch nicht in allen Punkten verwirklicht werden.

Bei der Deutschen Bundespost wurde der Antrag gestellt, die laut DVO zulässige Anodenverlustleistung der Lizenzklasse C der Klasse A anzugleichen., dem mehrere Gespräche mit den zuständigen Dienststellen der Lizenzbehörde vorausgingen. Ebenso wurden die Technischen Merkmale für die Sondergenehmigung Amateurfunk-Fernsehen (A5) überarbeitet. Beide Vorhaben sind zur Zeit noch nicht abgeschlossen.

Die Aufgaben des Sachbearbeiters für Contestbetrieb wurden im Berichtszeitraum vom UKW-Referenten wahrgenommen. Die Anzahl der durchgeführten Wettbewerbe stieg auf insgesamt sieben, nachdem ein CW-Wettbewerb eingeführt worden ist. Neben der Contestauswertung konnte aus den zur Verfügung stehenden Logunterlagen eine Fülle von wichtigen Informationen über die Anzahl, Verteilung und Aktivität der deutschen VHF- und UHF-Stationen gewonnen werden. Der März-Wettbewerb und der IARU-Region-1-VHF/UHF-Wettbewerb galten gleichzeitig als Bestandteile der Clubmeisterschaft des DARC. Als neuer Mitarbeiter konnte zum Jahreswechsel OM Raichle, DJ6XV, gewonnen werden, der mit Beginn des neuen Jahres das Sachgebiet Contestbetrieb selbständig weiterführen wird.

OM Brockmann, DJ1SB, hat im Jahre 1969 das Sachgebiet Amateurfunk-Beobachtungen weiter ausgebaut und neben den troposphärischen Überreichweiten besondere Schwerpunkte auf die Gebiete der Fernverbindungen gelegt, die aufgrund von sporadischen E-Schichten und Nordlichterscheinungen aufgetreten sind.. Die Zusammenarbeit mit in- und ausländischen Forschungsinstituten konnte somit erweitert werden. Die Anzahl der an Amateurfunk-Beobachtungen interessierten Funkamateure ist erfreulicherweise etwas angestiegen, so daß ein ausreichend dichtes Netz von Beobachtungsstationen vorhanden ist.

Das Sachgebiet der UKW-Diplome bearbeitete OM Leinemann, DL9AR, in guter Zusammenarbeit mit seinen Mitarbeitern als Auswerter der zur Prüfung eingereichten QSL-Karten. Neben dem UKW-DLD des DARC wurden Anträge auf mehrere ausländische Diplome überprüft, bearbeitet oder weitergeleitet.. Das UKW-DLD erfreut sich zunehmender Beliebtheit. Im Berichtszeitraum konnten erstmals die Bedingungen der neugeschaffenen Leistungsnadeln von einzelnen Funkamateuren erfüllt werden. Die ausgegebenen Diplome verteilen sich auf die verschiedenen Diplomklassen mit zwei silbernen Leistungsnadeln, sieben bronzenen Leistungsnadeln, 55 DLD 200, 85 DLD 150, 155 DLD 100 und 250 DLD 50. Damit ist die Anzahl der verliehenen Urkunden aller Klassen seit Bestehen des UKW-DLD-Diploms auf 1837 gestiegen.

DL9GS


Jugend- und SWL-Referat

Im Berichtszeitraum des Jahres 1969 wurde von Seiten des Jugend- und SWL-Referates besonderer Wert auf eine verstärkte Ausbildung der SWLs, Heranbildung von DEs und gezielte Propagierung der DLD-H-Diplome gelegt.

Die Aus- und Weiterbildung von SWLs zu DEs bzw. Lis-OM konnte neben den zum großen Teil schon sehr aktiven Ortsverbänden durch sechs Jugend- und SWL-Lehrgänge innerhalb des Bundesgebietes intensiviert werden. Die überregionalen bzw. regionalen Lehrgänge der Distrikte waren von 251 Teilnehmern belegt, von denen 165 die Lizenzprüfung und 141 die DE-Prüfung mit Erfolg ablegten. Der DARC unterstützt diese überregionalen Lehrgänge durch finanzielle Zuwendungen. Leider mußten aber auch im Jahre 1969 wiederum einem Teil der Interessenten Absagen erteilt werden, da die Aufnahmekapazität innerhalb der einzelnen Lehrgänge nicht ausreichte. Es bleibt zu hoffen, daß sich außer den sechs DARC-Distrikten weitere Distrikte zu Jugend- und SWL-Lehrgängen entschließen. Insgesamt durchliefen seit 1964, dem Beginn dieser Jugend- und SWL-Lehrgänge, nun inzwischen fast 900 DARC-Mitglieder diese Einrichtung.

Die Nachfrage nach dem DLD-H-Diplom hält unvermindert an. Auch die 1968 gestiftete DLD-H-Leistungsnadel erfreut sich allgemeiner Beliebtheit. So konnten bisher zehn DLD-H-Leistungsnadeln in Bronze, neun in Silber und sechs in Gold verliehen werden.

Die drei jährlich wiederkehrenden SWL-Contests sind auch im Berichtszeitraum durchgeführt worden, und die Teilnehmerzahl ist etwa gleichbleibend. Die Contests zählen als Punkte zur Clubmeisterschaft.

In Unterstützung der QSL-Vermittlung München konnte das Referat wiederum einige tausend unzustellbare QSL-Karten für DEs vermittlungsfertig machen und dem QSL-Büro zur Vermittlung zurückleiten.

Das dritte DARC-Wochenend-Seminar für Distrikts-Jugendreferenten und OV-Jugendgruppenleiter, welches im Juni 1969 im Landesjugendhof Hessen, Hoher Dörnberg, abgehalten worden ist, fand wiederum gute Resonanz. Das reichhaltige Arbeitsprogramm gab den Anwesenden neue Anregungen und Hinweise für ihre Jugendarbeit in den einzelnen Distrikten bzw. Ortsverbänden.

Die Arbeit des Referates hat weiterhin erheblich zugenommen, und es gebührt an dieser Stelle den ehrenamtlichen Mitarbeitern und Helfern in unserer DARC-Jugendarbeit besonderer Dank für die von ihnen geleistete Arbeit.

DL1JH


Auslandsreferat (International Affairs)

Das DARC-Büro International Affairs konnte im Geschäftsjahr 1969 insgesamt 179 deutsche Amateurfunkgenehmigungen an ausländische Funkamateure vermitteln. Das sind 20 % mehr als im Vorjahr. Den Hauptanteil stellen Funkamateure aus den USA (34), gefolgt von den Niederlanden (29), Österreich (18) und Schweden (15). Seit Gründung des Büros im Jahre 1967 erhielten somit 440 ausländische Funkamateure eine deutsche Genehmigung durch die Vermittlung des DARC.

Die Arbeit des Auslandsreferates erstreckte sich auf die Unterstützung der Mitglieder bei der Beschaffung von Amateurfunkgenehmigungen im Ausland, Veröffentlichungen im DL-QTC und die Vorbereitung der IARU-Konferenz 1969 in Brüssel. Mit Ausnahme der Teilnahme an dieser Konferenz wurden keine Auslandsreisen unternommen.

Die im Herbst vorgenommene Zusammenlegung von Auslandsreferat und DARC-International Affairs wird sich für die Zukunft vereinfachend auswirken. Die Porto- und Fernsprechkosten des Referates konnten trotz des großen Anteils an Luftpostsendungen nach Übersee durch den Gebührenanteil aus International Affairs gedeckt werden. Die Zusammenarbeit mit den zuständigen Stellen der Deutschen Bundespost war hervorragend, so daß es in keinem Fall zu irgendwelchen Rückfragen gekommen ist.

DL3NE


Technisches-Referat

In den knapp zwei Monaten seit Übernahme des Referates konnten nur vorbereitende Arbeiten in Angriff genommen werden. Außer der Beantwortung der laufenden Anfragen gilt es, im Rahmen der Aufgabenstellung des Vorstandes, ein Konzept zu finden, unter dem das Referat arbeiten kann. Dieses gilt sowohl für die sachliche als auch für die personelle Seite des Referates.

Sachlich sind Vorbereitungen angelaufen, eine möglichst umfassende Zusammenstellung der z. Z. auf dem deutschen Markt angebotenen Industrie-Geräte zu veröffentlichen, die eine wertfreie Beurteilung und Entscheidung hinsichtlich Preis-Leistung-Ausstattung zulassen.

Personell gestaltet sich die Lage schwieriger. Es ist fast aussichtslos, qualifizierte Mitarbeiter zu gewinnen, die bereit sind, im Rahmen der Aufgabenstellung auf einzelnen Teilgebieten ständig mitzuarbeiten.

Für spezielle Aufgaben gaben eine Zusage: DJ1KM für Industriegeräte, DJ1XQ für Empfängerfragen, DL7HV für integrierte Schaltung und Einsatz derselben, DL1UU für Übersetzungen.

Es wird in der Folgezeit die vordringliche Aufgabe sein, die personelle Seite auszubauen, um so die Voraussetzungen für ein reibungsloses Arbeiten des Referates zu schaffen.

DJ5RH


Sonstige-Einrichtungen

Redaktion DL-QTC

Bei der Schriftleitung des DL-QTC hat sich die Manuskript-Lage in den letzten Monaten gebessert, nachdem wir verhältnismäßig lange Zeit von der Hand in den Mund leben mußten.

Nach wie vor ist die Schriftleitung aber mit der Qualität der zur Verfügung gestellten Beiträge nicht zufrieden; sie sind teilweise zu primitiv und zum anderen zu wissenschaftlich. Es fehlt nach wie vor an Autoren, die für unsere Zeitschrift populär und allgemein verständlich schreiben können. Wir müssen daher wohl auch in Zukunft damit rechnen, daß es immer wieder kritische Stimmen über den Inhalt unserer Club-Zeitschrift gibt. Das ist aber ein Zustand, unter dem praktisch alle technischen Publikationen leiden. Es wird interessierten Lesern der amerikanischen Zeitschriften QST, CQ, 73 usw. nicht entgangen sein, daß das in diesen Zeitschriften Gebotene heute an den Interessen der Amateure auch wesentlich weiter vorbeigeht als aus früheren Jahren, speziell vor dem Kriege, bekannt.

Obwohl die Schriftleitung die einzelnen Hefte monatlich sehr früh abschließt, wird immer wieder über das verspätete Erscheinen geklagt. Auf diesen Teil der Arbeit hat die Schriftleitung aber keinen Einfluß, sondern darüber wäre zwischen der Leitung des Clubs und dem Verlag zu verhandeln.

DL1FK und DL6KS


QSL-Vermittlung

Die QSL-Vermittlung hat im abgelaufenen Jahr zufriedenstellend gearbeitet. Der tägliche Karteneingang ist inzwischen auf über 10.000 Stück angewachsen. Diese Kartenmenge konnte nur dadurch bewältigt werden, daß die Wuppertaler Maschine täglich noch etwa zwei Stunden abends eingesetzt wurde. Urlaub, Krankheit und vor allen Dingen die vielen Umprogrammierungen (2926 in Jahre 1969) bewirkten, daß zeitweise ein unbearbeiteter Kartenüberhang vorhanden war. Dieser Zustand hätte sich nur durch eine volle zweite Arbeitsschicht beheben lassen, die jedoch, da der Zustand durch ein durch die augenblickliche Clubgröße bedingtes Übergangsstadium bedingt ist, wirtschaftlich nicht vertretbar ist.

Gegen Ende des Rechnungsjahres wurden die Sortierarbeiten auch dadurch erschwert, daß seitens der Lizenzbehörde den einzelnen OPDen bestimmte Rufzeichenblocks zugeteilt wurden. Hierdurch wurde der Zusatzschrank, der nur für die Rufzeichen DK1 bis DK5 und DC6 bis DCØ vorgesehen ist, einerseits zu klein, während andererseits noch große Lücken auf den einzelnen Platinen vorhanden sind.

Da inzwischen das Projekt einer Verlegung der QSL-Vermittlung angelaufen war, bestand die berechtigte Hoffnung, da in der neuen QSL-Vermittlung eine neue, fassungsmäßig größere Maschine aufgestellt wird, daß alle Vermittlungsarbeiten bis zur Verlegung schlecht und recht ausgeführt werden können. Der Wasserrohrbruch, der zwischen Weihnachten und Neujahr in einer unbewohnten Wohnung über der Vermittlung entstand, hat die Situation dann aber vorübergehend noch mehr erschwert.

Mehrere hunderttausend Karten, die in der Inland- und Auslandvermittlung lagern, verursachen zwangsweise starke Verzögerungen bei der Vermittlung. Vorstand und QSL-Vermittlung sind aber nicht untätig, um diese Schwierigkeiten in möglichst kurzer Zeit behoben zu haben.

DL3JE


Justitiar

1.) Es wurde eine Erweiterung des Haftpflichtversicherungsschutzes des DARC und seiner Mitglieder durch Neufassung der besonderen Bedingungen der Versicherung erarbeitet. Die Erweiterung umfaßt folgende Punkte:

Übernahme der gesetzlichen und/oder vertraglichen Haftpflicht für die gesamte Funkanlage (bisher vertragliche Haftpflicht nur für Antennenanlagen); Haftpflichtversicherungsschutz für Distrikts- und Bundesveranstaltungen des DARC, sowie bei Teilnahme an Ausstellungen; Haftpflichtversicherung für alle Clubstationen des DARC; Einschluß der Haftpflicht für den Betrieb der Geschäftsstelle des DARC und Haftpflichtdeckung für das Verhältnis des Clubs und seiner Organe gegenüber den einzelnen Mitgliedern (bisher nur gegenüber dritten Personen).

Auftragsgemäß wurden drei andere Gesellschaften zur Abgabe von Angeboten für die Versicherung aufgefordert. Schließlich gab aber nur eine andere Gesellschaft ein Angebot ab. Die Beschlußfassung darüber wurde auf der letzten Clubversammlung aber zurückgestellt und steht erneut auf der Tagesordnung.

2.) Bearbeitung des Versicherungsschutzes für die „BARTOB-Starts“.

3.) Beratende Tätigkeit bei mehreren Sitzungen des Satzungsausschusses.

4.) Hilfe für OM bei Antennenfragen (Antennenverträge, Genehmigungen größerer Antennenmasten pp.), bei TVI- und BCI-Fällen, Unterstützung der OM bei einschränkenden Verfügungen der Dienststellen der Deutschen Bundespost in Störungsfällen. Hierbei wird von einer OPD der Standpunkt vertreten, daß die Maßnahmen nach § 16 Abs. 4 DVO (1. Sperrzeiten, 2. Sperrung bestimmter Frequenzbereiche, oder 3. Einschränkung der Sendeleistung), jeweils nur getrennt von den anderen Maßnahmen angewendet werden darf. Das bedeutet nach Ansicht dieser OPD, daß Sperrzeiten immer nur für alle Sendungen des Amateurs zugleich ausgesprochen werden können (also auch für diejenigen Bänder, auf denen der Amateur erwiesenermaßen keine Störungen verursacht!).

Auch hat dieselbe OPD die Auffassung vertreten, daß ein Fernsehteilnehmer durch Kauf eines Antennenverstärkers für eine Gemeinschaftsantenne im Werte von ca. 600,– DM alles ihm im Rahmen des § 16 Abs. 2 DVO wirtschaftlich Zumutbare getan habe, um seine Empfangsanlage zu verbessern. Auch diese Auffassung kann nicht geteilt werden. Die Auseinandersetzung ist noch im Gange.

DL1UU


Abschrift und Archiv-Bearbeitung: DC7XJ


Inhalt 1970 Rundspruch-Archiv