BERLIN-RUNDSPRUCH VOM 25.10.1970

Redaktion: DL7KF


Am letzten Freitag fand in den Räumen der Kindl-Brauerei in Berlin-Neukölln, Hermanstraße, das angekündigte Meeting der DX-Gruppe des Distrikts Berlin statt. Als Gäste an diesem Abend konnten wir u. a. DA1QP ex DL4QP und Jack, G3LWL, begrüßen. Mit einigen einleitenden Worten sprach OM Preuße, DL7HU, zunächst über seine Wiederernennung zum DX-Referenten des Distrikts Berlin. Weitere Themen waren der DX-Kanal auf 144,950 MHz und der z. Zt. laufende CQ-WW-DX-Contest. Bei dieser Gelegenheit beglückwünschte OM Preuße die Reinickendorfer DXer zu ihren bisher guten Contest-Erfolgen und wünschte ihnen viel Erfolg für die kommenden Conteste. Dann folgte der mit großer Spannung erwartete Lichtbildervortrag von OM Franz Turek, DL7FT, über seine DXpedition nach Albanien. Mit launigen Worten und in Verbindung mit ausgezeichneten Farbdias schilderte OM Turek seine langen Vorbereitungen bis zum erfolgreichen Abschluß der Expedition. Er stellte in Aussicht, im nächsten Jahr wieder von ZA aus, aber mit günstigeren Antennenmöglichkeiten QRV zu sein. Für eine kleine Überraschung sorgte DL7FT, angeregt durch seine XYL, als er den Abend zum Anlaß nahm, für die „Aktion Sorgenkind“ um Spenden zu bitten. Nach kurzer Zeit waren 70,15 DM zusammen und OM Erbe, DJ7QB, stellte sich für die Erledigung bei der Post zur Verfügung. Alles in allen kann man sagen, es war wieder einmal ein gelungenes DX-Meeting und der DX-Referent bedankt sich bei allen XYLs und OM die dazu beigetragen haben.

Viele Grüße an alle Berliner Funkamateure senden OM Donath, DL7JR, und XYL. DL7JR war in der vergangenen Woche von Argentinien aus QRV.

Als zweiter und dritter OM sind OM Dr. Günter Todt, DL7EN, und OM Wolf Preuße, DL7HU, seit 01.10. in die Zählung der Honor Roll aufgenommen worden. Herzlichen Glückwunsch.


Auch in der letzten Woche fanden die Berliner UKW-Freunde teilweise überdurchschnittliche Ausbreitungsbedingungen vor. Am Abend des 18.10. fielen in Berlin G- und F-Stationen mit relativ großen Feldstärken ein. DC7AJ kam in FM ins QSO mit G6MB im QRA-Kenner ZL06e. Es wurden Rapporte von 5/5–5/9 ausgetauscht. DC7AC arbeitete F3LP im Kenner AJ31e, G8BGQ, G3PO und G3JXN. Alle G-Stationen befanden sich im QRA-Großfeld ZL. Mit G8BGQ kam auch DC7AN ins QSO. Ein 70-cm-Test mit G8BGQ verlief negativ, woran man erkennen konnte, daß die Warmluftinversion keine scharfen Brechungskanten zeigte, und nur die HF-Signale niedrigerer Frequenzen in Troposphärenhöhe weiterleitete. DC7AS kam ins QSO mit F3LP und hörte noch drei weitere F-Stationen, u. a. F6AYK im QRA-Kenner ZI72a mit 15 dB.

Nach eine Aurora-Warnung vom 16.10. wurden in Berlin nur relativ schwache Signale verzeichnet. Nach einem Bericht von OM Schöning, DC7AS, wurden SM5LE, SK6AB, SK4MPI und SM7BAE zwischen 17:33 und 18:20 Uhr via Aurora gehört. Die Signalstärken lagen zwischen 3 und 20 dB. Nach einer Meldung von OM Dieminger, DL6DSA, wurde von Lindau/Harz Schottland via Aurora gearbeitet.

Am vergangenen Sonntag wurde nach langer Zeit wieder ein Transponder gestartet. Verwunderung lösten allerdings die sehr schwachen Umsetzersignale aus. Nach ca. 1½ Stunden nahmen die Feldstärken um etwa 30 dB zu. Wie sich später herausstellte, war ein Defekt zwischen Sender und Antenne aufgetreten. Es konnte ca. 20 Minuten von Berlin aus mit guten Feldstärken über den Transponder gearbeitet werden.

Bis Redaktionsschluß war noch nicht bekannt, ob heute mit einem weiteren ARTOB-Start zu rechnen ist. Falls ein Transponder fliegt, bitten wir die Umsetzerfrequenzen 145,3–145,5 MHz zwischen 11:00 und 13:00 Uhr freizuhalten.

Am 21.10. fand sich eine Gruppe UKW-interessierter OM zusammen, um über die Weiterführung des UKW-Referats zu beraten. Bei diesem Treffen stellten sich zwei Gruppen vor, welche sich unter verschiedenen Bedingungen bereiterklärten, das Referat weiterzuführen. Die eine Gruppe, unter Leitung von DC7BJ, die andere bestehend aus DL7HG, DC7AQ, DC7AE, DC7CW und DC7An im Team, ohne Vorsitz, trugen ihre Vorstellungen zur Weiterführung des Referates vor. Nach ausführlichen Diskussionen wurde von den versammelten OM abgestimmt, welcher Gruppe der Vorzug gegeben werden sollte. Die inoffizielle Versammlung entschied sich für das Team unter Leitung von DC/BJ. Die gesamte Angelegenheit wird nun auf OVV-Ebene dem Vorstand des DARC-Distrikts Berlin unterbreitet.


Ende des B-RS vom 25.10.1970

Abschrift und Archiv-Bearbeitung: DC7XJ

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