BERLIN-RUNDSPRUCH VOM 21.06.1970

Redaktion: DL7KF


Der Start der angekündigten Expedition von VE3EWY in die Karibische See ist leider auf den 14.07. verschoben worden.

Seit Freitag-Mittag ist Gus, W4BPD, als ACØA/GR von Geyser Reef QRV. Von Berlin wurde er bereits auf dem 10, 15 und 20-m-Band in CW und SSB gearbeitet. Die günstigsten Zeiten für Europa waren bis jetzt auf 28 MHz zwischen 17:00 und 18:00 GMT mit S6, auf 21 MHz zwischen 18:00 und 22:00 GMT mit S8–9, auf 14 MHz zwischen 03:00 und 05:00 GMT mit S7.

Aus einem mitgehörten Gespräch mit seinem QSL-Manager konnte entnommen werden, daß er nur noch über das Wochenende dort bleibt. Da Geyser Reef als eines der seltenen DXCC-Länder angesehen werden kann, empfiehlt es sich, ein wenig Zeit zu opfern, um Gus von dort zu arbeiten.

Seit Freitag-Abend gibt DL7HU auf dem DX-Kanal im 2-m-Band wichtige DX-Informationen für die interessierten OM durch. DL7HU ist auf der Frequenz 144,950 MHz in den Abendstunden ansprechbar und jederzeit für Anfragen und Informationen bereit. Der DX-Referent würde sich freuen, wenn diese Einrichtung, die vor ungefähr einem Jahr beschlossen wurde, sich immer mehr einbürgern könnte.

Die DX-Gruppe des Distrikts Berlin trifft sich am kommenden Freitag, dem 26.06., um 19:30 Uhr, in der Gaststätte Halensee, Kurfürstendamm 129a. Alle DX-Freunde sind herzlich eingeladen.


Wie den Lesern des Berlin-MB und den Besuchern des letzten Distrikts-Meeting schon bekannt ist, hat der DARC auf der letzten Clubversammlung beschlossen, auf der 1. Internationalen Funkausstellung 1971 in Berlin teilzunehmen. Inzwischen haben sich einige OM im Distrikt Berlin zu einem Team zusammengefunden, welche aktiv an der Ausgestaltung des DARC-Standes mitarbeiten will. Leider ist der Redaktion zur Zeit noch nicht bekannt, ob der Pavillon am Sommergarten dem DARC auf der 1. Internationalen Funkausstellung wieder zur Verfügung steht.


Und zum Schluß des Berlin-Rundspruchs die UKW-Meldung, diesmal als Bericht für die beiden vergangenen Wochen, da ja am letzten Sonntag unsere Rundspruchsendung ausfallen mußte.

Am Sonntag, dem 07.06., wurde in Norddeutschland wieder der ARTOB gestartet. Über den 70-cm-/2-m-Umsetzer kam DC7AN wiederum erfolgreich zum Zuge. Er arbeitete fünf PAØ-Stationen, deren Signale in Berlin mit Lautstärken zwischen 30 und 50 dB über Rauschen einfielen und erhielt von seinen holländischen QSO-Partnern Rapporte zwischen 56 und 59. Ferner erreichte er OE2OML, der als Rapport 35 dB erhielt und der DC7AN mit 15 dB hörte. Schließlich arbeitete er noch G3LQR sowie DL7HR in Freising mit denen Rapporte um 45 dB/20 dB ausgetauscht wurden.

In der Zeit zwischen dem 11. und 16.06. herrschten ausgezeichnete Bedingungen in Richtung G. Leider, so muß man schon sagen, waren die Signale westdeutscher Stationen in G derart laut aufzunehmen, daß es für Stationen im Raum DM/DL7 recht schwer war, in den Contest-ähnlichen Verkehr zwischen DL und den G-Stationen einzubrechen. Für den genannten Zeitraum liegen uns folgende Meldungen vor:
11./12.06: DLØER in Essen fährt ein Amateur-TV-QSO mit einer englischen Station über eine Entfernung von rund 620 km.

12./13.06.: G-Stationen fallen in Berlin mit mittelmäßigen Rapporten ein, während DL-Stationen schon Stunden vorher Serien-QSOs mit der Insel fahren. DC7AN hört G-Stationen mit 10 dB über Rauschen und kommt mit G8BBB in ein QSO, bei dem 53/55-Rapporte ausgetauscht werden.

14.06.: In den ersten Stunden des Tages arbeitet DM3SDL in Riesa vier G-Stationen: G3COJ, QRA: ZL, G3YBJ, QRA: ZL, G6RH, QRA: AL und G3BHW. Aus PAØ erreichte er u. a. PAØCSL und PAØCML. In den Vormittagsstunden hörte er schließlich noch F1TE/p mit 58, kam aber leider mit dieser Station nicht ins QSO. Über den BARTOB, der am 14.06. vormittags in Süddeutschland als 2-m-/2-m-Umsetzer gestartet wurde, arbeitete DM3SDL die Station HG5KDQ in Budapest, QRA JH35c, OE5ACL und YT2ABW im QRA-Kenner JF23. Wie wir erfuhren, soll der BARTOB, dessen Umsetzer-Signale auch in Berlin recht gut zu hören waren, später angeblich in OE gelandet sein. Als seltene Rarität waren F8TZ/p und F1TE/p am Vormittag des vergangenen Sonntag in Berlin zu hören. Die Stationen befanden sich im QRA-Kennerfeld ZJ43h. Gerhard, DC7AC, konnte beide OM gegen 11:30 Uhr mit gegenseitigem 56-Rapport erfolgreich arbeiten, und zwar mit seinem A3-Sender mit etwa 12 W HF. Hier macht sich wieder einmal der Vorteil der günstigen Lage von DC7AC deutlich bemerkbar. Andere Berliner Stationen, so DC7AS, konnten nur berichten, daß der Träger von F8TZ/p mühsam mit dem BFO nachgewiesen werden konnte.

14./15.06.: DM3SDL in Riesa arbeitet erneut G3COJ im QRA-Kennerfeld ZL und hört ebenfalls erneut PAØCSL.

15./16.06.: Wiederum ist Riesa in der Lage, mit G ins QSO zu kommen. DM3SDL arbeitet G3LQR im QRA-Kennerfeld AM. Er erreicht ferner DJ5BV im QRA-Kennerfeld DK26h an der Grenze nach ON.

Auf den Färöer-Inseln, weit nördlich Großbritannien, ist Bent, QY2BS, in der Stadt Turshaven wohl der einzige OM, der auf 2 m QRV ist. Er hat sich deshalb auf Meteor-Scatter-Tests konzentriert, für die er einen Sender mit zweimal 4X150A einsetzt. Der QRA-Kenner seiner Station dürfte wahrscheinlich WW78e sein. In der Nacht vom Donnerstag, dem 11.06., bis zum Freitag, dem 12.06., um etwa 03:00 Uhr, war nun das seltene Rufzeichen OY2BS im Norddeutschen Raum mit erheblichen Signalstärken via Tropo zu hören. So konnte beispielsweise  DK1IH in Bremen mit den Färöer-Inseln ein QSO fahren, bei dem Rapporte um 56/56 ausgetauscht wurden. Das erste QSO lief um etwa 22:00 Uhr, das zweite um etwa 03:00 Uhr, dann fanden sich für OY2BS keine QSO-Partner mehr. Aus den vorliegenden Berichten ging hervor, daß OY2BS von Bremen, Oldenburg und PAØ ohne Schwierigkeiten gearbeitet werden konnte, während die Signale im Raum Hannover schon erheblich leiser waren. In Dänemark soll OY2BS nur gehört worden sein. SK8AB hingegen kam trotz vieler QSP-Bemühungen anderer Stationen aus DL mit OY2BS nicht ins QSO.


Ende des B-RS vom 21.06.1970

Abschrift und Archiv-Bearbeitung: DC7XJ

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