PROTOKOLL

über die Hauptversammlung der Clubversammlung

am 31.05. und 01.06.1969


Sitzungsort: Heilbronn, Insel-Hotel auf der Neckarbrücke
Sitzungszeiten: Samstag, 31.05., 14:15–18:30 Uhr
Sonntag, 01.06., 09:15–12:30 Uhr und 14:30–18:15 Uhr
Tagesordnung:
  1. Ergebnisse der letzten Sitzung
  2. Jahresberichte des Clubvorstandes
  3. Bericht der Rechnungsprüfer, Prüfung und Genehmigung der Jahresabrechnung für das Geschäftsjahr 1968
  4. Berichte der Ausschüsse
  5. Entlastung des Clubvorstandes
  6. Neuwahl des Präsidenten
  7. Neuwahl des Geschäftsführenden Vorstandes
  8. Neubesetzung des Technischen Referates
  9. Haushaltsvoranschlag für das Geschäftsjahr 1969
  10. Ergebnisse der IARU-Konferenz 1969
  11. Schaffung einer DARC-Hauptverwaltung
  12. Versicherungsfragen
  13. Anträge und Verschiedenes
  14. Allgemeine Aussprache
Teilnehmer: Ehrenpräsident:
Präsident:
W. Rapcke, DL1WA, Hamburg
K. Schultheiß, DL1QK, Bochum
Clubversammlung:
Geschäftsführender
Vorstand:
1. Vorsitzender am 31.05.:
1. Vorsitzender am 01.06.:
2. Vorsitzender am 31.05.:
2. Vorsitzender am 01.06.:
Beisitzer:
Geschäftsführer:
Schatzmeister:
H. Picolin, DL3NE, Dönberg
J. Netzer, DL3YH, Kirchhorst-Stelle
W. Speckmann, DJ5UD, Bad Wildungen
U. A. Kluge, DJ1BQ, Hannover
U. Gradmann, DL9PL, St. Mang
H. Hansen, DL1JB, Kiel
K. Pehrs, DJ3TZ, Kiel
Amateurrat: DV Baden:
DV Bayern-Nord:
DV Bayern-Süd:
DV Berlin:
DV Hamburg:
DV Hessen:
DV Köln-Aachen:
DV Niedersachsen:
DV Nordrhein:
DV Nordsee:
DV Rheinland-Pfalz:
DV Ruhrgebiet:
DV Saar:
DV Schleswig-Holstein:
DV Schwaben:
DV Westfalen-Nord:
DV Westfalen-Süd:
DV Württemberg:
1. Vorsitzender VFDB:
O. Blankenhorn, DJ1TC, Karlsruhe
Dr. R. Knaup, DJ2OK, Nürnberg
G. Mees, DL6XM, München
i. V. H. Timmermann, DL7AX (bis 01.06., 12:15 Uhr)
H. Kleinermanns, DJ2UO, Reinbeck
H. Liebe, DJ2QX, Steinheim/Main
W. Oepen, DL3OE, Wellesberg
G. Schnabel, DJ7GS, Wolfsburg
W. Hagedorn, DL1NN, Heiligenhaus
C. Naumann, DJ1RC, Oldenburg
A. Lehner, DJ5LA, Koblenz
G. Kandora, DJ4HO, Dinslaken
O. Sailer, DL8AJ, Aßweiler
H. Kolbe, DJ4MQ, Heide
K. Michel, DJ1AM, Augsburg
H. Wagner, DJ1WO, Gladbeck
K. H. Krah, DJ5RH, Sichtigvor/Möhne
E. Ludwig, DJ3JZ, Wernau/Neckar
F. Harder, DL3FH, Hamburg
Sonstige Teilnehmer:
Gäste: Fernmeldetechnisches
Zentralamt der DBP:
VERONA (Niederl. Ant.)
OPDir R. Binz, DL3SO, Darmstadt
FOI Radunsky, Darmstadt
R. Gibbs, PJ2CL, Curacao
Erweiterter
Vorstand:
Jugend- & SWL-Referent:
UKW-Referent:
Funkbetriebs-Referent:
DX-Referent:
Auslands-Referent:
Technischer Referent:
H. J. Henske, DL1JH, Offenbach
A. Schlendermann, DL9GS, Bochum
U. Schwenger, DL6JG, Mönchhof
J. Röttger, DJ3KR, Lindau/Harz
Dr. L. Wörner, DJ1BZ, Stuttgart
01.06., A. Müller, DL1FL, Kiel
Mitarbeiter usw.: Schriftleitung DL-QTC:
-"- & Pressestelle:
Verlag DL-QTC:
QSL-Vermittlung:
Justitiar:
Rundspruch-Redakteur:
DARC/VFDB-Bücherei:
VFDB-Vorstand:
-"-
Rechnungsprüfer:
-"-
DLD-Sachbearbeiter:
IG Ionosphäre:
Wahl-Kandidaten: 31.05.
Wahl-Kandidaten: 31.05.
Wahl-Kandidaten: 31.05.
Bisherige Vorstandsmitglieder:
01.06.
Stellv. DV Württemberg:
OVV Heilbronn:
R. Auerbach, DL1FK, Hamburg
F. Kühne, DL6KS, München
W. Körner, DL1CU, Gerlingen
W. Feilhauer, DL3JE, München
W. Kawan, DL1UU, Hamburg
H. Kowalski, DJ1CV, Wuppertal
G. Hoyer, DJ1GE, Hamburg
A. Schädlich, DL1XJ, Darmstadt
H. Müller, DL9YS, Hamburg
K. H. Muhss, DL9QG, Hamburg
B. Tietz, DL1GU, Flensburg
H. P. Günther, DL9XW, Nordhorn
i. V. K. Dereser, DJ7AA, Bissingen
J. Netzer, DL3YH, Kirchhorst-Stelle
U. A. Kluge, DJ1BQ, Hannover
K. H. Wawrzyn, DL9VL, Bingen
H. Picolin, DL3NE, Dönberg
W. Speckmann, DJ5UD, Bad Wildungen
F. Hildmann, DL9BJ, Heilbronn
A. Maier, DL9JI, Heilbronn

Den Sitzungen wohnten außerdem mehrere Clubmitglieder als Zuhörer bei, die in einer besonderen Gäste-Liste erfaßt wurden.

Versammlungsleiter: J. Röttger, DJ3KR

Nach Vorstands- und Ausschußsitzungen am Freitag sowie getrennten Vorbesprechungen im Clubvorstand und Amateurrat am Samstagvormittag eröffnete der Versammlungsleiter die Hauptversammlung 1969 am Samstag, dem 31.05., um 14:15 Uhr.

Zunächst stellte der Geschäftsführer die Anwesenheit fest. Der Clubvorstand war vollzählig; im Amateurrat wurde der unabkömmliche DV DL7AA durch DL7AX vertreten. Von den Mitarbeitern fehlte der Leiter der IG Ionosphäre DL1TA, für den DJ7AA gekommen war. DL1JB erklärte die Versammlung aufgrund der rechtzeitigen Einladung und Bekanntgabe der Tagesordnung für beschlußfähig. Die Zahl der Stimm- und Wahlberechtigten betrug in der Clubversammlung 24, im Amateurrat allein 19 (am Sonntagnachmittag 23 bzw. 18).

Nach diesen Feststellungen hieß der OVV Heilbronn DL9J1 die Clubversammlung in Heilbronn willkommen. Er wertete die Tatsache, daß Heilbronn dem Club zum dritten Mal als Tagungsort diente, als gutes Zeichen. Für den Abend lud er die Sitzungsteilnehmer zu einem HAM-Fest des OV Heilbronn ein.

Anschließend erklärte der 1. Vorsitzende DL3NE die Hauptversammlung 1969 offiziell für eröffnet und erteilte dem Präsidenten DL1QK das Wort. Dieser begrüßte die Versammlung und insbesondere die Gäste, Oberpostdirektor Binz, DL3SO, und Oberinspektor Radunsky vom Fernmeldetechnischen Zentralamt der Deutschen Bundespost, sowie den auf Urlaub in Deutschland weilenden OM Ronny Gibbs, PJ2CL, als Vertreter des Amateurfunkverbandes VERONA der Niederländischen Antillen. DL1QK gab seiner Freude über die Teilnahme des 1. VFDB-Vorsitzenden DL3FH Ausdruck und stellte der Versammlung den neuen kommissarischen UKW-Referenten DL9GS und den neuen DV Köln-Aachen DL3OE vor. Zum Schluß überreichte er dem DV Nordsee DJ1RC die Goldene DLD-Leistungsnadel. Sodann übernahm wieder DJ3KR die Versammlungsleitung.

Zunächst wurde der folgende, vom DV Bayern-Nord zur Geschäftsordnung gestellte Antrag behandelt:

„Die Clubversammlung möge beschließen: Gäste und Zuhörer bei Clubversammlungen müssen sich durch ihren DARC-Mitgliedsausweis und den Eintrag in eine durch den gastgebenden Ortsverband geführte Gäste- und Zuhörerliste ausweisen. Bei Angehörigen von Mitgliedern der Clubversammlung genügt der Eintrag in die Gästeliste.“

Die Clubversammlung kam überein, für diese Sitzung eine Gäste- und Zuhörerliste auszulegen, was vom OVV Heilbronn sogleich veranlaßt wurde, und den Antrag sodann zur Aufnahme einer entsprechenden Bestimmung in die Geschäftsordnung, dem Satzungsausschuß zu überweisen. Der Antragssteller war mit dieser Regelung einverstanden. Anschließend wurde mit der Tagesordnung begonnen.


1. Ergebnisse der letzten Sitzung

Der Geschäftsführer verwies dazu auf das am 21.11.1968 mit dem OV-Rundschreiben Nr. 10/1968 verteilte Protokoll über die Sitzung am 02./03.11.1968 in Kleinheubach. Er erklärte, welche der damals behandelten, aber noch nicht abgeschlossenen Themen diesmal erneut auf der Tagesordnung ständen, und gab zu den übrigen Punkten noch einige Ergänzungen. Aus der Versammlung heraus wurden noch weitere Einzelfragen gestellt. Nach deren Beantwortung nahm die Clubversammlung das Protokoll einstimmig an.


2. Jahresberichte des Clubvorstandes

Ein schriftlicher Jahresbericht war der Versammlung und auch allen Ortsverbänden am 28.04. mit dem OV-Rundschreiben Nr. 4/1969 vorgelegt worden. Daran anknüpfend ging der 1. Vorsitzende DL3NE auf die letzte Entwicklung beim Technischen Referat sowie auf die Situation bei der QSL-Vermittlung noch besonders ein.

DL3NE berichtete, daß zwei vom bisherigen Technischen Referenten DL7AC im DL-QTC veröffentlichte Artikel Auseinandersetzungen mit der Firma zur Folge gehabt hätten, deren Geräte in diesen Aufsätzen behandelt worden waren. Aufgrund des Pressegesetzes mußte das DL-QTC Gegendarstellungen dieser Firma abdrucken. Diese zwingende Notwendigkeit hat DL7AC leider nicht wahrhaben wollen und sich deswegen vom Vorstand im Stich gelassen gefühlt, was ihn im Januar 1969 zum Rücktritt sowohl als Technischer Referent, wie auch als DV Köln-Aachen veranlaßte.

In bezug auf die QSL-Vermittlung gab DL3NE bekannt, daß das Haus, in dem das QSL-Büro in München untergebracht ist, den Besitzer gewechselt hat und voraussichtlich in absehbarer Zeit abgerissen wird. Der neue Hauseigentümer hat deswegen den Vertrag mit dem DARC prophylaktisch zum 30.06.1970 gekündigt. Man wird sich also nach neuen Räumen umsehen müssen. DL3NE schilderte dann, daß die Vermittlungseinrichtung (Wuppertaler Maschine) wegen der rapiden Zunahme an Lizenzen sehr viel eher als erwartet die Grenze ihrer Kapazität erreichen wird. Es sind daher schon Vorbereitungen getroffen, um zu gegebener Zeit eine neue, nach modernsten Methoden arbeitende Vermittlungsanlage zu erstellen. Daran sind der OV Wuppertal als auch der OV Regensburg beteiligt, dessen OVV OM Wismath, DJ3BV, wertvolle Vorarbeit dafür geleistet hat.

DL3NE erläuterte der Versammlung dann nochmal, aus welchen Gründen er sich nicht zur Wiederwahl gestellt hätte.

Nach Aussprache über einzelne Punkte des Jahresberichtes wurde dieser einstimmig angenommen.


3. Bericht der Rechnungsprüfer, Prüfung und Genehmigung der Jahresabrechnung für das Geschäftsjahr 1968

Dazu lagen dem Amateurrat der vollständige Jahresabschluß 1968 vom 15.03.1969 und der Bericht der Rechnungsprüfer DL1GU und DL9QG vom 30.03.1969 vor. Ein Auszug war als Anhang zum Jahresbericht auch an alle Ortsverbände verteilt worden.

Nach Beantwortung verschiedener Einzelfragen zum Jahresabschluß und zum Prüfungsbericht wurden beide zur Abstimmung gestellt. Der Amateurrat nahm den Jahresabschluß 1968 und den Bericht der Rechnungsprüfer bei Stimmenthaltung des DV Bayern-Süd, im übrigen einstimmig an. Der DV Bayern-Süd erklärte, er werde die mit den Jahresabrechnungen in letzter Zeit verbundenen Probleme den Mitgliedern der Clubversammlung aus seiner Sicht in schriftlicher Zusammenfassung als Diskussionsgrundlage zuleiten.


4. Berichte der Ausschüsse

a) Für den Diplom-Ausschuß referierte DJ1TC. Befürwortungen neuer Diplome sind im letzten halben Jahr nicht ausgesprochen worden; ein Bodenseetreffen-Diplom ist noch in der Schwebe. DJ1TC wies darauf hin, daß das Robinson-Dorf-Diplom, dessen Ausschreibung die Geschäftsstelle kürzlich mit dem OV-Rundschreiben verteilt hat, vom Ausschuß nicht befürwortet worden war.

b) Namens des Ehrennadel-Ausschusses gab DL3JE die inzwischen erfolgten Verleihungen von Goldenen Ehrennadeln bekannt, für die die zuständigen Distriktsvorsitzenden vom Geschäftsführer die Nadeln und Urkunden erhielten. Weitere Anträge, die erst kurz vor oder während der Sitzung gestellt worden waren, muß der Ausschuß noch bearbeiten. DL3JE bat in diesem Zusammenhang erneut darum, die Anträge mindestens einen Monat vor den Sitzungen zu stellen.

c) Für den Satzungsausschuß und zugleich im Namen des Amateurrates gab DJ1TC folgende Erklärung ab:

„Der Amateurrat ist davon überzeugt, daß gewisse Schwierigkeiten, die sich in der Vergangenheit in der Clubarbeit gezeigt haben, nicht auf mangelhafte Satzungspunkte zurückzuführen sind. Die Unstimmigkeiten entstanden fast immer dadurch, daß es infolge des erfreulich starken Anwachsens des Clubs immer schwieriger wurde, sich gegenseitig schnell und rechtzeitig zu informieren, Zuständigkeiten genau abzugrenzen, bei Ausfall eines Amtsträgers schnell Ersatz zu schaffen usw. Daneben fehlt in vielen Fällen eine genaue Beschreibung der Tätigkeiten der einzelnen Amtsträger, die zu Überschneidungen der Aktivitäten einerseits und auch zu Leerlauf andererseits führten. Da sich nach unserer Ansicht diese Mängel durch entsprechende Ergänzungen in der Geschäftsordnung abstellen lassen, sollte die Satzung in diesen Punkten nicht geändert werden. Der ‚Satzungs‘-Ausschuß soll entsprechende Vorschläge für Änderungen der Geschäftsordnung zur nächsten Sitzung im Herbst 1969 vorlegen.“

Anstelle des aus dem Ausschuß auf eigenen Wunsch ausscheidenden OM Blankenhorn, DJ1TC, wurde OM Liebe, DJ2QX, in den Ausschuß berufen.

d) Der Haushalts-Ausschuß verwies auf den vorliegenden Haushaltsvoranschlag für 1969, auf den die Versammlung später (Punkt 9 der Tagesordnung) wieder zurückkam.

e) Als Sprecher des Personal-Ausschusses gab DJ3JZ folgende, vom Ausschuß in seiner Sitzung am Vortage getroffene Feststellung bekannt:

„Der Geschäftsführer des DARC e. V., OM Hans Hansen, DL1JB, leitet im Rahmen der ihm vom Vorstand erteilten Richtlinien unter diesem verantwortlich die Verwaltung des Clubs. Schatzmeister und Leiter der QSL-Vermittlung sind ihm nachgeordnet.“

An dieser Stelle wurde die Sitzung für eine Viertelstunde unterbrochen, um PJ2CL Gelegenheit zu geben, der Clubversammlung über den Amateurfunk auf den Niederländischen Antillen zu berichten. Anschließend überreichte der Präsident DL1QK ihm ein vom OV Frankfurt gestiftetes Diplom.


5. Entlastung des Clubvorstandes

Die vom DV Württemberg DJ3JZ beantragte Entlastung des Clubvorstandes wurde vom Amateurrat bei Stimmenthaltung des DV Bayern-Süd, im übrigen einstimmig erteilt. Der DV Bayern-Süd verwies hierbei auf seine Zusatzerklärung zu Punkt 3 betreffend Abstimmung über die Genehmigung der Jahresabrechnung.

Anschließend dankten der Präsident DL1QK im Namen des gesamten Clubs, und DJ3JZ als Sprecher des Amateurrates, dem Clubvorstand und insbesondere den jetzt ausscheidenden OM Picolin, DL3NE, und Speckmann, DJ5UD, unter dem Beifall der Versammlung für die im Laufe der Jahre zum Wohl den DARC geleistete Arbeit. Beide gaben ihrer Hoffnung Ausdruck, daß DL3NE und DJ5UD dereinst in den Vorstand zurückkehren würden. Diese bedankten sich ihrerseits bei der Clubversammlung für die gute Zusammenarbeit und erklärten, daß sie sich selbstverständlich auch künftig für die Belange den Clubs einsetzen würden.

Bevor in der Tagesordnung fortgefahren wurde, hatten die Mitglieder der Clubversammlung Gelegenheit, den Amateurfunk betreffende Fragen an die beiden Vertreter des Fernmeldetechnischen Zentralamtes zu richten. Von dieser Möglichkeit wurde reger Gebrauch gemacht. OM Binz, DL3SO, und Herr Radunsky beantworteten diese Fragen und gingen dabei auch kurz auf das Problem einer eventuellen Leistungserhöhung für Klasse C (siehe auch Punkt 13d der Tagesordnung) ein, ohne natürlich irgendwelche Zusagen in dieser Hinsicht machen zu können.

Die Versammlungsleitung übernahm sodann der Geschäftsführer in seiner Eigenschaft als Wahlleiter.


6. Neuwahl des Präsidenten

Dazu hatte der DV Hessen beantragt, „vor der Wahl den Präsidenten und des 1. Vorsitzenden grundlegend die Zuständigkeitsbereiche dieser Ämter zu überprüfen bzw. festzulegen“. In ähnlichem Sinne hatten sich in einem gemeinsamen Schreiben an die Clubversammlung vom 16.05.1969 auch die Vorsitzenden der Distrikte Köln-Aachen, Nordrhein, Ruhrgebiet, Westfalen-Nord und Westfalen-Süd geäußert, die außerdem noch den Vorschlag gemacht hatten, die Wahl des Präsidenten auszusetzen.

Nachdem der amtierende Präsident DL1QK sich bereiterklärt hatte, noch ein halbes Jahr im Amt zu bleiben, stimmten die wahlberechtigten Amateurratsmitglieder dem Vorschlag auf Aussetzung der Wahl einstimmig zu. Damit wurde die Neuwahl des Präsidenten bis zum Herbst 1969 verschoben. Bis dahin bleibt OM Karl Schultheiß, DL1QK, Präsident den DARC. Die Versammlung dankte ihm durch Beifall für seine Bereitschaft.


7. Neuwahl des Geschäftsführenden Vorstandes

Die Wahlen wurden gemäß Wahlordnung, Abschnitt III, Absatz a, Ziffern 3–5, geheim und für die einzelnen Vorstandsämter getrennt mittels Stimmzettel durchgeführt. Die Wahlvorschläge waren dem Amateurrat mit dem CV-Rundschreiben Nr. 2/1969 vom 02.05.1969 bekanntgegeben worden. Die Zahl der Wahlberechtigten betrug 19. Die Auszählung der Stimmen nahm der aus DL9QG und DJ3TZ, sowie DL1JB als Wahlleiter bestehende Wahlausschuß vor.

Für die Wahl zum 1. Vorsitzenden war OM Jürgen Netzer, DL3YH, vorgeschlagen worden. Von den abgegebenen 19 Stimmen waren 14 für und vier gegen DL3YH, bei einer Enthaltung. Damit war DL3YH gewählt. Er nahm die Wahl an.

Für die Wahl zum 2. Vorsitzenden waren OM Ulrich Gradmann, DL9PL, OM Ulf A. Kluge, DJ1BQ, und OM Heinz Liebe, DJ2QX, vorgeschlagen worden. Der Wahlleiter gab dazu bekannt, daß DL9PL und DJ2QX ihre Kandidatur zurückgezogen hätten. Von den dann abgegebenen 19 Stimmen waren 17 für und eine gegen DJ1BQ, bei einer Enthaltung. Damit war DJ1BQ gewählt. Er nahm die Wahl an.

Für die Wahl zum Beisitzer im Geschäftsführenden Vorstand waren OM Ulrich Gradmann, DL9PL, und OM Klaus H. Wawrzyn, DL9VL, vorgeschlagen worden. Von den abgegebenen 19 Stimmen entfielen 16 auf DL9PL und drei auf DL9VL. Damit war DL9PL wiedergewählt. Er nahm die Wahl an.

Nach Abschluß der drei Wahlgänge gab DL1JB als Ergebnis bekannt:

1. Vorsitzender: OM Jürgen Netzer, DL3YH
2. Vorsitzender: OM Ulf A. Kluge, DJ1BQ
Beisitzer: OM Ulrich Gradmann, DL9PL

Mit dieser Verkündung begann die zweijährige Amtsperiode des neuen Geschäftsführenden Vorstandes. Der Präsident gratulierte den gewählten OM unter dem Beifall der Versammlung und wünschte ihnen allen Erfolg bei ihrer gemeinsamen Tätigkeit für den Club.


Damit endete die Sitzung am 31.05. um 18:30 Uhr. Abends war die Clubversammlung zu Gast beim Ortsverband Heilbronn. Für das gelungene Hamfest und für die nette Einladung sei den Heilbronner Mitgliedern und insbesondere den Veranstaltern DL9BJ und DL9JI auch an dieser Stelle nochmal herzlichst gedankt.

Die Sitzung nahm am Sonntag, dem 01.06., um 09:15 Uhr ihren Fortgang. Zunächst ergriff der neue 1. Vorsitzende DL3YH das Wort, um dem Amateurrat auch im Namen von DJ1BQ und DL9PL, für das durch die Wahl zum Ausdruck gebrachte Vertrauen zu danken. Er umriß die anstehenden Aufgaben, wobei er besonders die Frage der Verwaltungszentralisierung und das Satzungsproblem hervorhob. Anschließend wurde die Tagesordnung fortgesetzt.


8. Neubesetzung des Technischen Referates

Nach Aussprache über die Struktur und die Aufgaben des Technischen Referates beauftragte der 1. Vorsitzende DL3YH im Einvernehmen mit der Clubversammlung OM Alfred Müller, DL1FL, kommissarisch mit der Wahrnehmung der Geschäfte des Technischen Referenten bis zur Neuwahl im Herbst 1969. DL1FL nahm diesen Auftrag an.

Bis zum Herbst sollen Richtlinien für das Referat aufgestellt werden. Damit wurde praktisch einem vom OVV Wiesmoor gestellten und vom DV Nordsee befürworteten Antrag entsprochen, so daß der DV Nordsee diesen Antrag zurückziehen konnte.


9. Haushaltsvoranschlag für das Geschäftsjahr 1969

Der dazu dem Amateurrat am 02.05.1969 vorgelegte schriftliche Entwurf wurde vom Schatzmeister DJ3TZ näher erläutert und in einigen Positionen ergänzt.

Der DV Württemberg zog den hierzu gestellten Antrag auf einen Zuschuß von DM 8500,– für die Anschaffung von Lehrmitteln für das Jugend- und SWL-Referat seines Distrikts zurück.

Der DV Niedersachsen hatte folgenden Antrag gestellt:

„Die Clubversammlung möge beschließen, daß der Präsident und die Mitglieder des Geschäftsführenden Vorstandes, also 1. Vorsitzender, 2. Vorsitzender und Beisitzer, sowie erforderlichenfalls auch Geschäftsführer und Schatzmeister alle Auslagen, die ihnen anläßlich von Tagungen, Reisen etc. entstehen, in vollem Umgang zurückerstattet erhalten.

Darüber hinaus möge die Clubversammlung beschließen, daß der Präsidenten und die ehrenamtlichen Mitglieder des Geschäftsführenden Vorstandes, also 1. Vorsitzender, 2. Vorsitzender und Beisitzer, eine von der Clubversammlung festzusetzende pauschale Aufwandsentschädigung erhalten, die dem Niveau vergleichbarer Verbände bzw. der Industrie angeglichen sein sollte. Übliche vergleichbare Sätze für ähnliche Positionen liegen bei DM 500,– je Quartal.“

Dieser Antrag, über den der Amateurrat und nicht die gesamte Clubversammlung zu entscheiden hatte, führte zu einer ausgiebigen Diskussion, in deren Verlauf deutlich wurde, daß der Amateurrat den Antrag in der vorliegenden Form nicht würde annehmen können. Dabei wurde eine Reihe von Alternativvorschlägen gemacht. Schließlich wurde die Sitzung für kurze Zeit unterbrochen, um dem Haushaltsausschuß die Möglichkeit zu geben, das Resümee aus der Debatte zu ziehen und einen darauf basierenden Vorschlag zu machen. Der Haushaltsausschuß schlug dann vor:

a) Die Reisekostenordnung wird dahingehend geändert, daß künftig ein Tagegeld von DM 30,– gezahlt wird. Dieser Satz soll bereits für diese Tagung gelten.

b) Die Fernsprechrechnungen der Mitglieder des Geschäftsführenden Vorstandes werden abzüglich der Grundgebühren vom DARC getragen.

Dieser Vorschlag wurde vom Amateurrat mit 14 Stimmen gegen eine Nein-Stimme (DV Bayern-Süd) bei vier Stimmenthaltungen (DV Hessen, DV Niedersachsen, DV Nordsee, VFDB) angenommen.

Der Haushaltsvoranschlag für 1969 erhielt dann folgende endgültige Fassung:

Einnahmen Ausgaben
Beiträge DM 680.000
Sonstige Einnahmen 60.000
DL-QTC, Druck und Verlag DM 150.000
-"- Versand 50.000
-"-, Schriftleitung 33.000
Distriktsanteile 30.000
Ortsverbandsanteile 100.000
Geschäftsstelle 115.000
QSL-Vermittlung 90.000
Präsidium 7000
Geschäftsführender Vorstand 7000
Pressestelle 1000
Deutschland-Rundspruch 1500
Auslandsreferat 1000
UKW-Referat 4000
Funkbetriebsreferat 9000
Jugend- und SWL-Referat 3500
Ausbildungslehrgänge 12.500
International Affairs 2500
DX-Referat 8000
Interessengemeinschaft Ionosphäre 6000
Ausschüsse, Clubversammlung 4000
Rechnungsprüfung 1500
Justitiar 6500
IARU-Beitrag 8500
IARU-Konferenz 3500
Haftpflichtversicherung 4500
Umsatzsteuer 2500
Deutsche Funkausstellung 8000
Fuchsjagdmeisterschaften und sonstige Veranstaltungen 3500
Rücklagen für Investition 50.000
Kostensteigerung und Reserve 16.500


DM 740.000 DM 740.000

Dieser Haushaltsplan wurde vom Amateurrat einstimmig angenommen.

Auf Wunsch des stellvertretenden DV Berlin DL7AX, der nur noch bis zum Mittag in Heilbronn bleiben konnte, wurde der Punkt 11 der Tagesordnung vorgezogen. Zur Geschäftsordnung kam die Clubversammlung überein, künftig bei Abstimmungen nur noch dann im Protokoll die Gegenstimmen und die Stimmenthaltungen namentlich festzuhalten, wenn dies ausdrücklich gewünscht wird.


11. Schaffung einer DARC-Hauptverwaltung

Dazu lag der Clubversammlung eine im April verteilte schriftliche Ausarbeitung von DL3NE vor, die eingehend erörtert wurde.

Die darin gestellte Frage „Soll eine DARC-Hauptverwaltung erstellt werden?“ beantwortete die Clubversammlung einstimmig mit Ja. Ebenso einstimmig wurde beschlossen, daß die Hauptverwaltung neben der Geschäftsstelle und der QSL-Vermittlung auch Clubversammlungen, Vorstandssitzungen und eine Rundspruchstation aufnehmen können solle Bei 3 Stimmenthaltungen beschloß die Clubversammlung ferner, daß die Hauptverwaltung nach Möglichkeit in zentraler geographischer Lage der Bundesrepublik liegen soll.

Offen blieb zunächst die Frage, wer innerhalb des DARC für die Planung einer Hauptverwaltung verantwortlich sein soll. Schließlich wurde dazu folgende, von allen Distriktsvorsitzenden unterschriebene Entschließung zu Protokoll gegeben:

„Der Amateurrat bittet OM Picolin, im Interesse des DARC die Arbeiten zur DARC-Zentralisierung (Planung der Baulichkeiten), die er als bisheriger 1. Vorsitzender begonnen hat, als Mitarbeiter fortzuführen. Hierfür sind die erforderlichen Mittel bereitzustellen.“

DL3NE erbat sich für seine Entscheidung Bedenkzeit bis zum Nachmittag.

Durch die Beschlußfassungen zu diesem Thema war auch gleichzeitig der Antrag des DV Hessen betr. Klärung der mit der Erstellung einer DARC-Hauptverwaltung verbundenen Fragen und Abstimmung darüber erfüllt.

An dieser Stelle verabschiedete sich um 12:15 Uhr der stellvertretende DV Berlin mit der Einladung an die Clubversammlung, zur Frühjahrssitzung 1970 nach Berlin zu kommen.


10. Ergebnisse der IARU-Konferenz 1969

Darüber berichteten die Mitglieder der DARC-Delegation, DJ1BZ, DJ1BQ, DL1LS und DJ7AA.

Bei der vom 05.–10.05.1969 in Brüssel veranstalteten Konferenz waren von den 34 in der Region 1 zur IARU gehörenden Verbänden 20 durch eigene Delegationen und sieben indirekt durch Stimmenübertragung vertreten. Beobachter hatte die IARU-Zentrale (WØDX und W1LVQ), die IARU-Region 2 (OA4AV und VE3CJ), sowie der IARC in Genf (F8RU und HB9AJU) entsandt.

Der DARC hatte zwei Diskussionspunkte unterbreitet, und zwar einmal „Ausschöpfung aller Möglichkeiten zur Verbesserung der Lizenzerteilung auf der Basis der Reziprozität“ und zum anderen „Einrichtung eines weltweiten Amateurfunk-Baken-Netzes“. Beide Themen fanden die volle Unterstützung der Konferenz.

Der Region-1-Band-Plan wurde ergänzt (Einzelheiten darüber stehen im OV-Rundschreiben Nr. 6/1969, mit dem dieses Protokoll verteilt wird). Die Verbände vereinbarten erneut Einschränkungen im Contest- und Diplomwesen. Der Beitrag, den die einzelnen Verbände an die IARU-Region 1 zu zahlen haben, wurde auf 60 Schweizer Centimes (bisher 75) pro lizenzierten Mitglied und Jahr herabgesetzt.

In das Exekutiv-Komitee (Vorstand) der IARU-Region 1 wurden für die nächsten drei Jahre gewählt: OM Kinnman, SM5ZD, wie bisher als Vorsitzender; OM Jacob, F3FA, neu als 2. Vorsitzender; OM Stevens, G2BVN, der bisherige 2. Vorsitzende, anstelle des im März verstorbenen OM Clarricoats, G6CL, als Sekretär; OM Dalmijn, PAØDD, wie bisher als Schatzmeister; OM Picolin, DL1NE, und OM Znidarsic, YU1AA, wie bisher als Beisitzer.

Die nächste IARU-Konferenz wird auf Einladung des tschechischen Verbandes CRCC voraussichtlich 1972 in der Tschechoslowakei stattfinden.

DJ7AA ergänzte den Konferenzbericht noch durch einen umfassenden Überblick über das internationale Bakenprogramm auf 10 und 15 m.

Die Sitzung wurde dann von 12:30–14:30 Uhr für die Mittagspause und für eine interne Beratung des Amateurrates unterbrochen.

Nach der Pause gab DL1NE bekannt, daß er den ihm vom Amateurrat erteilten Auftrag (s. o. Punkt 11) annähme. Die Versammlung quittierte diese Bereitschaft mit Beifall.


12. Versicherungsfragen

Dazu gab der Justitiar DL1UU einen ausführlichen Bericht über die z. Zt. bestehenden Versicherungsmöglichkeiten, die mit der Versicherungsgesellschaft dazu vorbesprochenen Ergänzungen, sowie die Möglichkeiten einer Unfall-Versicherung der DARC-Amtsträger.

Bei der Diskussion darüber blieben noch manche Fragen offen, mit deren Klärung DL1UU beauftragt wurde. Nach Möglichkeit sollen zur Herbstsitzung genaue Auskünfte vorliegen.


13. Anträge und Verschiedenes

a) Der vom Geschäftsführenden Vorstand gestellte Antrag „Die Clubversammlung wird um Zustimmung gebeten, daß sich der DARC um die Ausrichtung der nächsten Europäischen Fuchsjagdmeisterschaften (voraussichtlich im Jahre 1971) bemüht und mit der Durchführung ggfs. das Funkbetriebsreferat (EMC) beauftragt.“ wurde einstimmig angenommen.

b) Der vom Clubvorstand im Namen des Funkbetriebsreferates gestellte Antrag „Die Clubversammlung möge beschließen, daß die von der EMC vorgeschlagenen Änderungen der DLD-Ausschreibungen (Wegfall der DOK-Bestenliste; redaktionelle Änderungen der DLD-Ausschreibungen im DL-QTC 1/1967; Sticker zum DLD 500 als Ersatz für die DOK-Bestenliste; Erweiterung der DLD-Ausschreibung auf DLD/600, /700, /800 und /900) gebilligt werden.“ wurde gleichfalls einstimmig angenommen.

c) Der vom Clubvorstand im Namen des Funkbetriebsreferates gestellte Antrag „Die Clubversammlung möge beschließen, daß die vom DARC herausgegebenen Diplome nur vom zuständigen Sachbearbeiter zu unterschreiben sind.“ wurde mit sechs Stimmen dafür und zwölf Stimmen dagegen, bei fünf Stimmenthaltungen, abgelehnt.

d) Der vom DV Niedersachsen auf Beschluß seiner Distriktsversammlung gestellte und vom DV Berlin, vom DV Nordsee und vom OVV Wiesmoor ausdrücklich befürwortete, vom OVV Süderbrarup in ähnlicher Fassung eingebrachte Antrag „Die Clubversammlung möge beschließen, den Geschäftsführenden Vorstand zu beauftragen, daß

  1. die Leistungsgrenze der Lizenzklasse C derjenigen der Klasse A angepaßt wird;
  2. die Inhaber der Lizenzklasse C genau wie die Inhaber der Lizenzklasse A die Möglichkeit erhalten, nach einjähriger unbeanstandeter Tätigkeit auf Antrag eine höhere Leistungsklasse zu bekommen, die der der Klasse B entspricht;
  3. für alle Klassen eine Änderung des Begriffes ‚Kollektorverlustleistung‘ erfolgt, denn die listenmäßigen Angaben beziehen sich auf Spitzenwerte, während bei den Röhren Mittelwerte angegeben sind.“

wurde mit 14 Stimmen dafür und fünf Stimmen dagegen, bei vier Stimmenthaltungen, angenommen.

e) Der DV Hessen hatte den Antrag gestellt: „Die Clubversammlung möge beschließen, daß Anträge der Organe des Clubs nur zur Hauptversammlung zugelassen werden, mit Ausnahme von Anträgen, die für den Geschäftsbetrieb für unbedingt notwendig gehalten werden. Über die Notwendigkeit entscheidet die Clubversammlung von Fall zu Fall.“

Bei der Aussprache darüber zeigte es sich, daß allgemein die Ansicht vorherrschte, Zurückhaltung bei der Antragstellung zu üben. Eine ausdrückliche Abstimmung unterblieb deshalb.

f) Der DV Hessen hatte die Clubversammlung aufgefordert, „den mit dem Rücktritt des Technischen Referenten gemachten Vorwurf der Kommerzialisierung des Amateurfunks zu untersuchen, wieweit und ob dieser Vorwurf den DARC betrifft, um ggfs. sofort Abhilfe zu schaffen.“

Darüber fand eine längere Aussprache statt, in deren Verlauf sich die Clubversammlung einig wurde, daß der Vorwurf den DARC nicht betrifft.

g) Der OVV Köln-Deutz hatte beantragt. „Die Clubversammlung möge beschließen: Alle in der Vergangenheit und in der Zukunft geführten Gespräche von Mitgliedern des Clubvorstandes mit offiziellen Vertretern von außerhalb des DARC stehenden Verbänden, Vereinen und Behörden, wie z. B. Rotes Kreuz, Technisches Hilfswerk, Ziviler Bevölkerungsschutz, Innen- und Verteidigungsministerium etc. über Fragen des Einsatzes von Funkamateuren bzw. Zurverfügungstellung von Geräten dieser Funkamateure im Falle einer Katastrophe, eines Notstandes oder einer Übung dürfen nicht geheimgehalten werden und müssen inhaltlich sinngemäß im OV-Rundschreiben den Clubmitgliedern innerhalb von drei Monaten bekanntgegeben werden.“

Die Clubversammlung stellte dazu fest, daß die vom Geschäftsführer bereits am 21.01.1969 beim Antragsteller angeforderte nähere Begründung des Antrages nicht gegeben worden ist, und lehnte es daher ab, diesen somit unvollständigen Antrag zu behandeln.

h) Der Antrag des DV Schleswig-Holstein „Die Clubversammlung möge beschließen: Es ist besonders exponierten Distrikten, Ortsverbänden und Einzelamateuren (Küstengebiete, Industrieballungsgebiete, Hochalpen) gestattet, auf der Grundlage des von DJ5UD erstellten diesbezüglichen Gutachtens offizielle Notfunknetze des DARC zu bilden. Der Geschäftsführende Vorstand möge beim Bundespostministerium darauf hinwirken, den bei eintretenden Katastrophen notwendigen Drittenverkehr diesen DARC-eigenen Notfunknetzen auf den Amateurbändern zu gestatten, ferner in geeigneten Zeitintervallen den Drittenverkehr zu Übungszwecken zu gestatten.“ wurde mit einer Stimme dafür und 19 Stimmen dagegen, bei einer Stimmenthaltung, abgelehnt.

i) Der vom OVV Schleswig, mit Befürwortung des DV Schleswig-Holstein gestellte Antrag „Die Clubversammlung möge beschließen: Um Schüler und Jugendliche für den Amateurfunk zu gewinnen und sie zugleich praktische Völkerverständigung erleben zu lassen, möge der Geschäftsführende Vorstand des DARC beauftragt werden, auf eine Ergänzung der DVO zum AFuG durch einen Erlaß des Bundespostministers hinzuwirken, die folgende Form haben könnte:

  1. Es ist Schülern an Schulstationen (mit DLØ-Rufzeichen) gestattet, unter Aufsicht des für die Station verantwortlichen Lehrers mit Schülern an ausländischen Schulstationen zu sprechen.
  2. Selbständiger Funkverkehr, ebenfalls unter Aufsicht des verantwortlichen Lehrers, ist gestattet, wenn der Schüler die DE-Prüfung mit Erfolg abgelegt hat. (Das könnte für alle DLØ-Stationen gelten.)
  3. Selbständiger Funkverkehr ohne Aufsicht von einer Clubstation aus darf nach wie vor erst nach Erteilung der Sendegenehmigung abgewickelt werden.“

wurde mit zwei Stimmen dafür und 20 Stimmen dagegen, bei einer Stimmenthaltung, abgelehnt.

j) Der vom OVV Neumünster mit Befürwortung des DV Schleswig-Holstein gestellte Antrag „Die Clubversammlung möge beschließen: Mitglieder des DARC (und nur solche sollten eigentlich Zugang zu den Lehrgängen haben), die vom Vorstand ihres Ortsverbandes die DE-Reife bestätigt bekommen, haben grundsätzlich vor allen übrigen Anmeldern Vorrang. Melden sich bis zum gegebenen Stichtag mehr von OV-Vorständen befürwortete Teilnehmer, als Plätze vorhanden sind, entscheidet die Reihenfolge der Anmeldungen. Anmeldungen sind an die Person und nicht an den OV gebunden. Die Ortsverbände sind gehalten, Mitglieder mindestens bis zur DE-Reife auszubilden.“ wurde mit einer Stimme dafür und 19 Stimmen dagegen, bei drei Stimmenthaltungen, abgelehnt.

k) Der vom OVV Erlangen gestellte Antrag, „die Geschäftsordnung (bzw. Satzung) so zu erweitern, daß der Abdruck von Gegendarstellungen zu Veröffentlichungen im DL-QTC künftig nicht erst gerichtlicher Schritte gegen den DARC und die verantwortlichen Redakteure des DL-QTC bedarf“, wurde mit 22 Stimmen dagegen, bei einer Stimmenthaltung, abgelehnt. Dazu wurde erklärt, daß die Veröffentlichung von Gegendarstellungen gesetzlich geregelt ist, und daß Gesetze nicht zum Bestandteil von Satzungen gemacht zu werden brauchen, weil sie ohnehin verbindlich sind.

l) Den vom OVV Erlangen gestellten Antrag, „die Fortsetzung der unter Leitung von OM Schifferdecker begonnenen Messungen an Amateurgeräten und die Veröffentlichung der Ergebnisse im DL-QTC zu gewährleisten“, überwies die Clubversammlung einstimmig an den Geschäftsführenden Vorstand zur Berücksichtigung bei der Ausarbeitung der Richtlinien für das Technische Referat (siehe auch Punkt 8 der Tagesordnung).

m) Zu dem Antrag des OVV Erlangen, „daß die Clubleitung den Fall Ragaller in angemessener Weise regelt“, stellte die Clubversammlung nach Kenntnisnahme des am 06.11.1968 vom Geschäftsführenden Vorstand an OM Ragaller gerichteten Schreibens einstimmig fest, daß der Fall dadurch bereits in angemessener Weise geregelt worden ist.

n) Der OVV Waltrop hatte in einem Schreiben vom 23.05.1969 nachträglich noch beantragt: 1. „Heraufsetzung der OV-Anteile um 100 %“ und 2. „den Bau oder Kauf eines zentralen Gebäudes unter allen Umständen zu vermeiden und dafür die Leistungen des DARC zu verbessern.“

Der Antrag bedurfte, da er zu spät gestellt war, erst einer Abstimmung über seine Zulassung. Diese wurde einstimmig erteilt. Der Antrag selbst wurde jedoch ebenso einstimmig abgelehnt, weil die Verwaltungszentralisierung bereits beschlossen und auch der Haushaltsplan für 1969 schon angenommen worden war (siehe Punkte 9 und 11 der Tagesordnung). Der 1. Vorsitzende DL3YH bemerkte dazu aber noch, daß der Antrag deswegen nicht unbeachtet bleiben sollte; eine bessere finanzielle Ausstattung der Ortsverbände würde angestrebt.


14. Allgemeine Aussprache

Im Rahmen dieses Tagungsordnungspunktes behandelte die Versammlung noch verschiedene Einzelfragen, ohne jedoch Beschlüsse zu fassen oder Empfehlungen auszusprechen.

(Im Verlaufe dieser Sitzung verlieh die Clubversammlung auf Vorschlag des zuständigen DV einem um den deutschen Amateurfunk besonders verdienten Oldtimer die Ehrenmitgliedschaft des DARC. Die offizielle Ernennung wird der Präsident im Laufe des Jahres noch vornehmen.)


Nach Abschluß der Tagesordnung gab der 1. Vorsitzende DL3YH bekannt, daß der Geschäftsführende Vorstand eine weitere Sitzung der Clubversammlung in diesem Jahr für erforderlich hält, und daß diese am 18./19.10. in Blieskastel an der Saar stattfinden soll. Zum Versammlungsleiter wählte die Clubversammlung einstimmig wieder den DX-Referenten OM Röttger, DJ3KR.

Zum Schluß ergriffen nochmal der Präsident DL1QK und der 1. Vorsitzende DL3YH das Wort, um dem Ortsverband Heilbronn, und da insbesondere dem Ausrichter dieser Tagung, OM Hildmann, DL9BJ, für die nette Aufnahme in Heilbronn, sowie den Sitzungsteilnehmern für die gemeinsam geleistete Arbeit und den diesmal wieder harmonischen Verlauf der Sitzungen zu danken. Damit war die Hauptversammlung 1969 am 01.06. um 18:15 Uhr beendet.


Im Entwurf
Heilbronn, den 01.06.1969 gez. J. Netzer, DL3YH, 1. Vorsitzender; gez. U. Kluge, DJ1BQ, 2. Vorsitzender

F. d. R.
gez. H. Hansen, DL1JB


Abschrift und Archiv-Bearbeitung: DC7XJ


Inhalt 1969 Rundspruch-Archiv