DEUTSCHLAND-RUNDSPRUCH DES DARC NR. 11a/69 vom 23.11.1969

Redaktion: DJ1CV


WUPPERTAL

Nur noch wenige Wochen sind es bis zum Jahresausklang. Der Deutschland-Rundspruch kann Ihnen bis dahin insgesamt noch dreimal Gelegenheit geben, wichtige Termindurchsagen für die letzten Wochen des Jahres 1969 und die ersten beiden Januarwochen 1970 anzubringen. Bitte, nutzen Sie die Gelegenheit und geben Sie Ihre Wünsche auch telefonisch durch. Das geht schneller und erspart Ihnen lästige Schreiberei. Wählen Sie die im DL-QTC veröffentlichten Rufnummern. Leiten Sie diese Bitte an Ihre Referenten und Vorsitzenden weiter, soweit in Ihren Bereichen für den genannten Zeitraum Veranstaltungen durchgeführt werden sollen! Im Voraus herzlichen Dank!


Am 18.11. beging der Ehrenpräsident des DARC, OM Rudi Rapcke, seinen 75. Geburtstag. Anläßlich dieses Ehrentages übersandte der DARC-Vorstand folgendes Telegramm:

„Lieber Rudi,
zu Ihrem heutigen 75. Geburtstag wünschen wir Ihnen und Ihrer hochverehrten XYL von Herzen alles nur erdenklich Gute, vor allem aber Gesundheit und Wohlergehen.

Ihr Name ist untrennbar verbunden mit dem Amateurfunk und dem Deutschen Amateur-Radio-Club. Wir freuen uns, daß es Ihnen vergönnt ist, an der stetigen und so erfolgreichen Entwicklung unseres Clubs mitzuwirken und wünschen, daß dies noch viele Jahre so bleiben möge.

In alter Verbundenheit mit herzlichen 73

Jürgen Netzer, DL3YH, Ulf A. Kluge, DJ1BQ.“

Soweit das Glückwunschtelegramm des Clubvorstands. Der gesamte DARC weiß die Verdienste des Alt- und Ehren-Präsidenten Rudi Rapcke zu schätzen und viele von uns haben die persönliche Erinnerung an diesen liebenswerten und fachkundigen Menschen bis heute bewahrt und sogar noch zeitweilig Gelegenheit, DL1WA visuell oder auf den Bändern im QSO zu begegnen. So schließen wir uns alle den cluboffiziellen Glückwünschen an und hoffen, daß direkten und guten Kontakte zu unserem gesunden und aktiven Ehrenpräsidenten noch lange Zeit bestehen bleiben mögen! Weiterhin also viel Glück und allen Erfolg, lieber Rudi!!!


MÖNCHHOF

Das Projekt „Amateurfunkzentrum“ in Baunatal beschäftigt die Gemüter und wird allerwärts diskutiert. Hören Sie heute eine Mitteilung des Leiters der EMC, OM Ull Schwenger, DL6JG, zu diesem Thema:

„Liebe EMC-Freunde! Jetzt ist es soweit: Das Amateurfunkzentrum des DARC wird gebaut. Viele von Ihnen haben in den letzten Jahren gefragt, wann der DARC bereit sei, sich eine Zentrale zu schaffen, in der die Jugendlehrgänge des Clubs abgehalten und in der gleichzeitig die Geschäftsstelle und die QSL-Vermittlung untergebracht werden können.

Die Clubversammlung gab in Blieskastel die entscheidende Antwort: Aus neun Vorschlägen, welche der Sonderbeauftragte für Planung, OM Herbert Picolin, DL3NE, vorlegte, wählte sie ein Baugelände in der Stadt Baunatal aus. Wahrlich, Amateurrat und Clubvorstand hätten keinen günstigeren Ort wählen können. Zwischen Ost und West, Nord und Süd der Bundesrepublik liegt Baunatal genau im Mittelpunkt. Wenn die Station DLØDL dort aufgebaut ist, sollten alle OM den Deutschland-Rundspruch einwandfrei aufnehmen können. Für unsere Jungamateure, die an einem Lehrgang teilnehmen wollen, bietet die zentrale Lage günstige Reisewege.

Das Amateurfunkzentrum ist eine echte Aufgabe für uns alle! Spontan überreichte Ihr Referent als erster Spender dem DARC-Schatzmeister noch während der Clubversammlung einen Scheck. Das Beispiel riß die andern mit. Am Abend des gleichen Tages war die Summe der Spenden aus den Reihen der CV-Mitglieder auf DM 1000,– angewachsen.

Wenige Tage danach wurden von den Teilnehmern der Distriktsversammlung Nordrhein ebenfalls DM 1000,– gespendet.

Das war aber nur der Anfang. Ich richte daher die herzliche Bitte an Sie, liebe Freunde: Beteiligen Sie sich an der Bausteinaktion des DARC, wenn dazu aufgerufen wird und werben Sie auch in Ihrem OV dafür! Ich wünsche Ihnen allen Erfolg und grüße Sie herzlich!

Ihr Ull Schwenger, DL6JG“


BERLIN

Für den Distrikt Berlin war der 16.11. ein großer Tag: Dank der wohlwollenden Förderung des Berliner Amateurfunks durch einen Pionier des Funkwesens, Herrn Professor Nestle, konnte die Rundspruch-Station des Distrikts, DLØBN, eine neue und schönere Bleibe im Verwaltungsneubau einer Berliner Fachfirma beziehen. Damit hat ein längeres Provisorium sein Ende gefunden und die Freunde in Berlin dürfen mit ihrer neuen Repräsentativvertretung gewiß zufrieden sein. Wir beglückwünschen den Distrikt und die verantwortlichen Operators von DLØBN. Mögen die Rundspruch-Programme aus Berlin in Zukunft besser zu hören sein. Das ist der zusätzliche Wunsch der DL-Rundspruch-Redaktion.


BERLIN

Die UKW-Tätigkeit im Distrikt Berlin erfreut sich der besonderen Förderung durch den Berlin-Rundspruch. In der Tat ist es ein guter Gedanke, in einem Regional-Rundspruchprogramm jeweils eine „UKW-Meldung der Woche“ zu bringen, welche über besondere Leistungen der UKW-Amateure berichtet. Anläßlich des letzten VHF/UHF-Wettbewerbs der IARU-Region 1 konnten Berliner Funkamateure beachtliche Plazierungen erreichen. Im großen Feld der 2-m-Feststationen erreichte DC7AC mit 31.717 Punkten einen beachtlichen 11. Platz. DC7AN qualifizierte sich mit 23.697 Punkten und kam damit auf Platz 19, während DL7BQ mit 19.530 Punkten noch 23. wurde. Insgesamt beteiligten sich 13 Berliner 2-m-Stationen am Wettbewerb und sandten ihre Logs zur Auswertung ein. Aus der Portabel-Gruppe wäre noch DL7DO/p hervorzuheben, der mit 34.203 Punkten in einem Feld von insgesamt 90 gewerteten Stationen den 27. Platz erreichte. Alles in allem: Das sind runde Leistungen, zu denen man unseren Freunden in Berlin gratulieren darf.


HAMBURG

Beliebteste Sendung aller Amateurfunkprogramme im Raum Groß-Hamburg ist seit Jahr und Tag das „Hamburg-Sprachrohr“. Unlängst konnten die Mitarbeiter dieser Sendung ihr Programm zum 250. Mal abstrahlen. Diese Jubiläumssendung kam natürlich „life“ auf der hanseatischen Hausfrequenz von 145,00 MHz, nachdem die alte Hamburger Frequenz von 145,020 MHz kürzlich verlassen wurde. Es ist nicht zuletzt dem Einsatzwillen der „Hamburg-Sprachrohr“-Redakteure zu verdanken, daß die allmonatlich stattfindenden UKW-Abende in den Räumen der Philips-Sportgemeinschaft eine große Anzahl von UKW-Interessenten anzieht. Bis zu 90 Eintragungen weist die ausgelegte Anwesenheitsliste auf. Das ist selbst für Hamburg mit seinen schätzungsweise 180 UKW-Anhängern ein beachtlicher Erfolg. Natürlich sind die an jedem 2. Dienstagabend im Monat stattfindenden Zusammenkünfte mit technischen Diskussionen gespickt. Aber die Geselligkeit kommt auch nicht zu kurz. Sollten Sie an den erwähnten Tagen im gastlichen Hamburg weilen, schauen Sie doch mal bei unseren UKW-Freunden vorbei. Sie würden sich über Ihren Besuch freuen!


KEMPEN

„Im Oktober trifft man sich in Kempen“ So lautet seit drei Jahren das Schlagwort der nordrhein-westfälischen Funkamateure und ihrer Freunde in Holland und Belgien. Tatsächlich gewinnt das „HAM-Radio Border-Meeting“ jedes Jahr neue Interessenten, und wer einmal da war, kommt immer wieder! 500 Rufzeichen sind im Gästebuch von 1969 eingetragen. Das ist eine stolze Teilnehmerzahl für eine Veranstaltung familiärer Art, bei der es so recht zwanglos zugeht, obwohl sie fast offiziellen Charakter bekommt, wenn – wie in diesem Jahr – außer dem DARC-Präsidenten, OM Karl Schultheiß, auch fünf Distriktsvorsitzende mit von der Partie sind.

Nun, das Treffen fand am 12.10. statt und konnte mit einigen sehr interessierenden Referaten aufwarten. Parallel zu den technischen Vorträgen fanden sich die einzelnen Sonderinteressengruppen zusammen. So die neugegründete DIG (Diplom-Interessen-Gemeinschaft), die Nachteulen- und die Conveniat-Runden. Das schon „Traditionsfest der Begegnung“ zu bezeichnende HAM-Fest vereinigte alle Teilnehmer im vollbesetzten Casino. Die Mobil-Rahmenwettbewerbe wurden von 67 Stationen wahrgenommen. Die Teilnehmer kamen aus sieben Ländern. Die berühmte Thomasplakette für den OM mit der weitesten Anfahrt wurde an YA5RG auf Afghanistan vergeben, während die Silberplakette für die Mobilstation mit der längsten Anfahrt an DK3JK, OM Josef Neuhäuser fiel. Für die Gesamtsieger der An- und Abfahrtwettbewerbe wurden wertvolle Wanderpreise vergeben. Sie gingen in diesem Jahre an DL9AA; OM Klaus Weyers und DJ1GX, OM Josef Ambacher.

Besondere Anerkennung gilt dem relativ kleinen OV Kempen, der nun bereits zum 4. Mal mit Idealismus, Sachkenntnis und Umsicht eine Veranstaltung aufgezogen hat, die inzwischen im In- und Ausland einen festen Platz im Amateurfunkgeschehen einnehmen konnte. Die Initiative der Kempener OM und ihr gutes Verhältnis zur Stadtverwaltung ließen ein Treffen wachsen, welches sich ohne Zuschüsse aus zentralen Clubmitteln selbst trägt. Die Wiederholung des „HAM Border-Meetings“ am 10./11.10.1970 bedeutet also für die Veranstalter kein Risiko und ist von den diesjährigen Teilnehmern des Treffens freudig registriert worden!


HEILIGENHAUS

Am 16.11. versammelten sich die passionierten Fuchsjäger des Distrikts Nordrhein zur Hubertus-Fuchsjagd. Es sollte die letzte Fuchsjagd des Jahres 1969 für den Distrikt Nordrhein sein und so war eine erfreulich große Anzahl von Jägern am Sammelplatz erschienen. Strahlender Sonnenschein ließ den schneidenden Wind vergessen, der Jäger und Füchse bis zum Halali plagte.

Aus dem überraschend starken Jägerfeld qualifizierten sich auf 80 m OM Bernd Jürgens, DJ9NW, und auf 2 m OM Hans Agethen, DL6AS als Sieger.

Beim Hubertus-Umtrunk in der Gaststätte Hubertushöhe zwischen Velbert und Essen-Kupferdreh saßen Jäger und Füchse noch etliche Stunden in gemütlicher Runde zusammen und diskutierten aktuelle Fuchsjagdprobleme. Die Leitung der technisch mit gewohnter Präzision nach den Regeln der IARU-Region 1 durchgeführten Jagd lag wieder in den Händen des Alt-Fuchsjägers OM Karl Taddey, DL1PE. Er wurde unterstützt von den OM des OV Velbert.

Allen Jägern und Helfern ein herzliches Dankeschön und auf Wiedersehen am 17.05.1970 zur Deutschen Fuchsjagdmeisterschaft!


BERLIN

Mittwoch, den 12.11., fand in den Kindl-Festsälen in Neukölln ein Distriktsmeeting statt. Im Verlaufe des Abends berichtete der DV, OM Rudi Hammer, DL7AA, in anschaulicher Weise über die Schwierigkeiten, welche beim Erwerb des 5-Band-DXCC-Diploms zu überwinden waren.

OM Faust, DL7BV, hielt anschließend einen Dia-Vortrag über seinen letzten Urlaub auf der Insel Korsika. DL7BV war von dort unter dem Rufzeichen FØFV tätig. Seinem Vortrag konnte man entnehmen, daß auch auf Korsika Hotelbesitzer und Steckdosensysteme dem Funkamateur nicht immer freundlich gesonnen sind.

Zum Abschluß des Abends beantworteten DL7AA, DJ7QB und DL7HD Fragen allgemeiner Art. Es zeigte sich, daß eine allgemeine Diskussion über technische Dinge breiten Raum einnehmen würde. Aus diesem Grunde wird das nächste Distriktsmeeting in Berlin-Neukölln am 12.01.1970 ganz im Zeichen der Technik stehen. Diskussionsbeiträge sind daher noch herzlich willkommen!


KAUFBEUREN

Das DX-Referat des DARC gibt bekannt: Um den DX-Amateuren die Gelegenheit zu geben, südwestafrikanische Stationen zu erarbeiten wird der lokale Club vom 06.12., 13:00 GMT bis zum 07.12., 13:00 GMT einen Contest abhalten. Es wird auf allen Bändern und in allen Betriebsarten gearbeitet. Nur die Rapporte werden ausgetauscht. Wer mit fünf ZS3-Stationen gearbeitet hat, kann das WASWA-Diplom erwerben. Beglaubigte Abschrift des Logs mit zehn IRCs wollen Sie bitte an The Branch Secretary, ....., senden.


LONDON

31 Hersteller waren mit neuen Geräten für die Funkamateure auf der im Oktober in London abgehaltenen „RSGB-International Engineering an Communications Exhibition“ vertreten, darunter auch amerikanische und japanische Firmen. Der Schwerpunkt der Ausstellung lag erwartungsgemäß bei den Transceivern. Zum ersten Mal beteiligte sich allerdings auch die Britische Postverwaltung u. a. mit einem Spürgerät für die Ermittlung nichtzahlender Fernsehteilnehmer. Aufsehen erregten die vorzüglichen Sonderschauen der Fernsehamateure und der British Amateur Radio Teleprinter Group. Die Weltvereinigung der Methodisten-Funker hatte ebenfalls einen Stand.


GÖTTINGEN

Seit Anfang dieses Jahres ist das „Göttinger Baby II“ immer häufiger ins Gespräch gekommen. Im Augenblick hat die letzte Version mit der vorletzten Platinen-Ausführung die endgültige Erprobung hinter sich. Bis zur nunmehr fertigungsreifen Ausführung hat es sieben Zwischenmuster gegeben. Ein Zeichen dafür, daß unsere Göttinger Freunde keine Mühe gescheut haben, ein technisch ausgereiftes Kleingerät zu konzipieren, welches im 80-m-Band AM, SSB und CW einwandfrei verarbeiten kann. Es sollte natürlich kein „Collins“ werden, mußte aber mit geringstem Schaltungsaufwand leistungsfähig und preiswert sein. Steigende Forderungen brachten die Väter des Göttinger Babys fast zur Verzweiflung, aber aus dem ursprünglichen OV-Rundspruch-RX wurde nun ein Gerät mit der reichweite eines Distriktes und mit Fuchsjagdempfängereigenschaften. Es hat einen Lautsprecher, der aber nur mit Externstromversorgung arbeitet. Mit der eingebauten Batterie ist stromsparender Kopfhörerbetrieb vorgesehen. An die Ferrit-Stabantenne schließt sich eine handgeregelte HF-Vorstufe an. Nach der getrennten Misch- und Oszillatoreinheit folgen ein ZF-Audion und dann die NF-Stufen. Äußerlich hat das Gerät ein sympathisches Aussehen bekommen. Aus der „Einmann-Entwicklung“ wurde langsam eine OV-Arbeit welche im Teamwork weitergeht. Viel Hilfe, Rat und Tat kam auch vom Distrikt Niedersachsen und vom DARC-Jugendreferat. In Göttingen hofft man zuversichtlich, daß in nicht sehr ferner Zeit die ersten OM über das neue „Göttinger Baby II“ verfügen können.


GÖTTINGEN

Alle Mitglieder des OV Göttingen werden hiermit nochmals zur Teilnahme an der Jahreshauptversammlung 1969 eingeladen, welche am 05.12. um 20:00 Uhr im Clublokal Alten Fink Europa, Göttingen, Nicolaistraße, stattfindet. Da u. a. die Neuwahl des Vorstands im Programm steht, wird um zahlreiches Erscheinen gebeten.


GEISENHEIM

In Geisenheim am Rhein ist ein neuer OV des Distrikts Hessen entstanden, der die Bezeichnung OV Rheingau und den DOK F37 erhalten hat. Zur Gründungsversammlung waren der DV Hessen, OM Heinz Liebe, DJ2QX und viele Gäste aus den anliegenden Ortsverbänden erschienen. OVV wurde OM J. Kaiser, DK1QZ. Eine OV-Runde wird versuchsweise sonntags um 11:00 Uhr auf ca. 28,7 MHz und auf 145 MHz laufen.


Ende des Deutschland-RS Nr. 11a/69 vom 23.11.1969

Abschrift und Archiv-Bearbeitung: DC7XJ

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