DEUTSCHLAND-RUNDSPRUCH DES DARC NR. 8a/69 VOM 26.10.1969

Redaktion: DJ1CV


WUPPERTAL

Wundervolles Herbstwetter, das freundliche Milieu der kleinen Tagungsstadt an der Blies und die anerkennenswerte Vorbereitung unserer Freunde vom Distrikt Saar waren die besten Voraussetzung für eine äußerst harmonisch verlaufenden CV-Sitzung. Sie wies zwar nur wenige programmatische Höhepunkte auf, aber eine ganze Anzahl kleinerer Probleme des Deutschen Amateurfunks wurden erörtert und fanden teilweise auch gute Lösungen.

Der Distrikt Saar hatte aus Anlaß seines 10jährigen Bestehens die Tagungsteilnehmer zu einem gut gelungenen HAM-Fest in die Bliesgau-Festhalle eingeladen. Hierdurch war eine angenehme Auflockerung der an sich ernsten Arbeitstagung gegeben.

So erlebten die CV-Teilnehmer mit den Angehörigen des Distrikts Saar, Gästen aus Niedersachsen und Rheinland-Pfalz eine Unterhaltungs- und Tanzveranstaltung, die sich sehen lassen konnte. Die sehr kultivierte DSR-Band sorgte für konservative und leicht moderne Tanzmusik. Das Blaskistler HF-Ballett übertraf  seine Mainzer Konkurrenz und erfrischte die von ihren XYLs sorgsam behüteten OM durch adrette und stellenweise sehr bewegte Darbietungen. Die Leutzkirchener Jubelbrigade, rekrutiert aus echten OM, überraschte mit ihren jugendfördernden Songs alter und neuer Meister. Begeisterter Beifall brandete auf, als der Präsident des DARC, OM Karl Schultheiß, DL1QK, im Verlauf des Abends die Veredelung seiner Fahrzeugplakette durch den Goldkranz erfuhr.

Bereits am Samstagvormittag waren die Mitglieder der CV vom Bürgermeister der Stadt Blieskastel im Rathaus zu einem Umtrunk empfangen worden. Ein Sonderpostamt in der Bliesgau-Festhalle vergab während der Tagung einen Erinnerungsstempel und außerdem war eine kleine Amateurfunkausstellung inszeniert worden. Die Tagungsstation DLØDS wickelte pausenlos QSOs ab.

Nach den üblichen internen Vorbesprechungen von Amateurrat und Clubvorstand am Abend des 17.10. und am Morgen des 18.10. wurde die Vollversammlung pünktlich um 14:00 Uhr am Samstagnachmittag eröffnet. Die ersten Begrüßungsworte sprach OM Jennewein vom Distrikt Saar. Der Geschäftsführer des DARC, OM Hans Hansen eröffnete die Versammlung und stellte ihre Beschlußfähigkeit fest. Der Präsident des DARC, OM Karl Schultheiß, und der 1. Vorsitzende unseres Verbandes, OM Jürgen Netzer, begrüßten ebenfalls die Versammlung und fanden herzliche Dankesworte für den ausrichtenden Distrikt Saar.

In seiner Ansprache sprach der Präsident seine hohe Anerkennung für die beachtenswerten Leistungen des Distrikts Württemberg anläßlich der Deutschen Funkausstellung 1969 aus.

Der bisherige DX-Referent des DARC, OM Röttger, DJ3KR, übernahm die Versammlungsleitung.

Die Ergebnisse der Hauptversammlung in Heilbronn standen auf Punkt 1 der Tagesordnung. Es gab hierbei keine Meinungsverschiedenheiten. Zum Antrag bzw. zu ähnlichen Anträgen der Distrikte Nordsee, Niedersachsen und Berlin, welche anläßlich der Hauptversammlung gestellt waren, gab OM Schlendermann, DL9GS, einige Erläuterungen. So werden die Bedingungen für die Lizenzklasse C auch weiterhin Gültigkeit haben, jedoch können Lizenzinhaber der Klasse C künftig nach 1jähriger Tätigkeit einen jeweils persönlichen Antrag an ihre Lizenzbehörde richten, die zulässige Sendeleistung auf die zulässige Sendeleistung der Klasse A zu erhöhen. Das entspricht also einer Anodenverlustleistung von 50 W.

Das Protokoll der Hauptversammlung wurde ohne Bedenken angenommen.

Im Interesse einer zügigen Abwicklung der Haupttagungspunkte verzichtete die Versammlung auf die Entgegennahme der üblichen Referatszwischenberichte. Nur den ausscheidenden Referenten war nochmals Gelegenheit gegeben, sich zu ihrer Arbeit zu äußern.

DL1FL, OM Alfred Müller, der kommissarisch das Technische Referat für nur kurze Zeit betreut hatte, beklagte sich über den Mangel an Unterstützung, die er für seine Anliegen gefunden hat. Er empfahl der Versammlung, dem Teilarbeitsgebiet „Störstrahlungsfreiheit“ wieder mehr Beachtung zu schenken. Wohl unter indirekter Bezugnahme auf seinen Amtsvorgänger DL7AC kritisierte OM Müller nicht zu Unrecht die wenig formgerechte Verabschiedung einiger früherer DARC-Referenten.

Der scheidende Auslandsreferent, OM Dr. Wörner, DJ1BZ, erneuerte seinen Vorschlag, keine neuen Personen mit dem Auslandsreferat zu beauftragen und wies auf die Kopplungsmöglichkeiten mit dem „Büro für International Affairs“ hin, welches von DL3NE, OM Herbert Picolin, betreut wird.

Der bisherige DX-Referent, OM Röttger, DJ3KR, konnte sich über Mangel an Teamgeist bei seinen Männern nicht beklagen, wie er gern betonte. Aus diesem Grunde war es ihm auch möglich, der Versammlung einen Nachfolger zu benennen, der mit großer Sicherheit die Kontinuität der Referatsarbeit im bisherigen Sinne gewährleisten wird. Er stellte seinen Nachfolger, OM Ulli Weiß, DJ2YA, gleichzeitig vor. In Bestätigung dessen stellte der 1. Vorsitzende des DARC, OM Jürgen Netzer, die Referatspolitik der DXer als vorbildlich heraus und wies auf den Segen der jahrelangen Teamarbeit in diesem Referat hin. Allen scheidenden Referenten galt der herzliche Dank der Versammlung für die von ihnen geleistete Arbeit.

Die anschließende Wahl und Wiederwahl der Fachreferenten – oder des erweiterten Vorstands – ging reibungslos und zügig von statten, da in jedem Fall nur ein einziger Kandidat zur Verfügung stand. Technischer Referent wurde OM Karl Heinz Krah, DJ5RH, bisheriger DV Westfalen-Süd mit 20 Ja-Stimmen, einer Nein-Stimme und zwei Stimmenenthaltung. Das Jugend- und SWL-Referat verbleibt bei OM Jochen Henske, DL1JH, der alle verfügbaren Stimmen auf sich vereinigen konnte. DX-Referent wurde OM Ulli Weiß, DJ2YA. Er konnte 16 Ja-Stimmen verbuchen, mußte zwei Nein-Stimmen bei fünf Stimmenthaltungen hinnehmen. 100 % aller Stimmen errang auch OM Alfred Schlendermann, DL9GS. Er behält somit das bereits kommissarisch geführte UKW-Referat. Die EMC bzw. das Funkbetriebsreferat bleibt weiterhin in den Händen des hierfür prädestinierten DL6JG, OM Ull Schwenger. Für ihn stimmten 18 CV-Mitglieder. Es gab vier Gegenstimmen bei einer Stimmenthaltung. Vorschlagsgemäß wurde OM Herbert Picolin, DL3NE, neuer Auslandsreferent. Er konnte 17 Ja-Stimmen erzielen, mußte jedoch vier Nein-Stimmen und eine Stimmenthaltung hinnehmen.

Auch die Wahl der Rechnungsprüfer für das Jahr 1969 verlief schnell und reibungslos. DL9QG, DL1GU und DL3OF waren nominiert und bereit als Rechnungsprüfer zu fungieren. Die Wahl fiel auf die OM Muhs, DL9QG, und Wierheim, DL3OF, die 14 bzw. 16 Stimmen erhielten.

Im Anschluß an die Wahlen wurde der Punkt 9 der Tagesordnung vorgezogen: Es ging hierbei um die Neuplanung der DARC-Hauptverwaltung. Bekanntlich war OM Herbert Picolin mit der Planungsarbeit zu diesem Projekt beauftragt worden. Es lag nun förmlich in der Luft – und die CV bewies auch ihr modernes Denken – daß man sich schnell und gern von dem kalkrieselnden Begriff „Hauptverwaltung“ distanzierte und ab sofort nur vom Amateurfunkzentrum sprechen will. Diese Firmierung kommt den Gegebenheiten auch wesentlich besser entgegen. Im Sinne der Image-Aufbesserung des Deutschen Amateurfunks war es tatsächlich unumgänglich, diesen Begriff zu finden.

Es blieb nicht aus, daß die langwierige Diskussion um das neue deutsche Amateurfunkzentrum nicht ohne Emotionen – und manchmal auch durch persönliche Anliegen belastet – geführt wurde. Grundlage zu allen Beratungen waren die Vorarbeiten von DL3NE, dessen Bericht bereits eine Anzahl konkreter Möglichkeiten zur Errichtung des Neubaus enthielt. Grundgedanke zum neuen Projekt war die Rationalisierung unserer Geschäftsführung unter selbstverständlicher Konzentration aller Arbeitsplätze – einschließlich der QSL-Vermittlung – an einem Ort. Es blieb nicht aus, daß sich erhebliche menschliche Probleme ergaben. Man könnte sie einfach auch „Personalprobleme“ bezeichnen. Es war nicht zu verkennen, daß einige Betroffene der Meinung waren, daß die menschliche Seite des Projekts nicht erschöpfend berücksichtigt worden ist. Die finanzielle Seite des Unternehmens stand natürlich im Kreuzfeuer der Kritik und wurde sehr gewissenhaft erörtert. DL3YH, der 1. Vorsitzende des DARC, beendete die Diskussion um das Amateurfunkzentrum am Spätnachmittag des 18.10. mit der sachlichen Feststellung, daß sich die Notwendigkeit zur Zentralisierung schon allein aus der absoluten Notwenigkeit der Erweiterungen aller Dienstleistungen für die DARC-Mitglieder ergibt.

Am Sonntagmorgen wurde pünktlich um 08:30 Uhr mit der Fortsetzung der Beratungen um den Bau des Amateurfunkzentrums begonnen. Zur Debatte standen schließlich drei besonders preisgünstige Baugrundstücke in Baunatal bei Kassel, in Kiel und in Barsinghausen. Den Zuschlag erhielt mit 17 befürwortenden Stimmen der neue und aufstrebende kleine Industrieort Baunatal, wo 4000 m² Bauland angeboten worden sind und noch die Möglichkeit besteht, 1000 m² des Nachbargrundstücks käuflich zu erwerben.

DL3YH zeigte sich sichtlich erfreut über die gesamte Entwicklung der Planung und die Entscheidung der CV. DL3NE entwickelte anschließend in einem sehr gut fundierten und rhetorisch exzellenten Referat den notwenigen Fortgang der Planungsarbeiten. Die Versammlung gab danach die Zustimmung zur Ausschreibung eines DARC-internen Architektenwettbewerbs. Als 1. Preis unter Einschluß der Kaufsummer für den baufertigen Gesamtplan einschließlich aller Abgeltung für die Architektengebühren mit Ausnahme des Honorars für die Bauaufsicht wurde der Betrag von DM 10.000 gebilligt. Zum erhöhten Anreiz zur Teilnahme wurde ein 2. Preis in Höhe von DM 3000 in Aussicht gestellt.

Zur Auswahl der eingehenden Entwürfe wurde von der Versammlung eine Jury bestellt, die sich aus zwei beamteten Architekten, dem 1. Vorsitzenden des DARC, dem Schatzmeister des DARC und zwei bauerfahrenen Mitgliedern des Amateurrats zusammensetzt. Es wurden folgende OM benannt: Die OM Schwarz, DJ8OR, und Schöneberger, DL8OF, als beamtete Architekten. DL3YH und DJ3TZ als 1. Vorsitzender und Schatzmeister und schließlich DJ2UO, OM Kleinersmanns, und DL3FH, OM Harder, als Bausachverständige des Amateurrats.

Die Finanzierung des Gesamtprojekts ist durch den vorgelegten DL3NE-Plan als gesichert anzusehen. Die Clubversammlung ist davon überzeugt, daß die Durchführung des gesamten Bauvorhabens ohne Erhöhung der Mitgliederbeiträge möglich sein wird. Der Gedanke einer Baustein- und Spendenaktion fand jedoch begeisterten Anklang. Die Einzelheiten hierzu werden Sie zu gegebener Zeit erfahren. Die Versammlung klatschte jedoch begeistert Beifall, als der Leiter der EMC, OM Ull Schwenger, während der Versammlung sein Scheckbuch zückte und spontan einen enormen Geldbetrag für diese Aktion zeichnete.

Abschließend kann jetzt zum Projekt Amateurfunkzentrum mit berechtigtem Optimismus gesagt werden, daß die Durchführung gesichert ist und mit einer Fertigstellung im Jahre 1971 gerechnet werden kann. Das ist für uns deutsche Funkamateure ein neuer Meilenstein unserer Geschichte.

Bevor die Clubversammlung am 19.10. ihre Entscheidung fällte, hatte der Geschäftsführer, OM Hansen, DL1JB, folgende Erklärung abgegeben: „Aus den gestern erläuterten Erwägungen heraus halte ich den Bau eines DARC-eigenen Hauses für die Hauptverwaltung in der vorgesehenen Konzeption für zu aufwendig. Außerdem bin ich nicht bereit, des Clubs wegen aus Kiel fortzugehen. Diese beiden Gründe werden mich, falls die Clubversammlung sich heute für die Verwirklichung des zur Abstimmung stehenden Projektes entscheidet, zu der Konsequenz veranlassen, meine Stellung als Geschäftsführer des DARC aufzugeben. Da ich mich dem DARC und seinen Mitgliedern nach über zwanzigjähriger Tätigkeit zu sehr verbunden fühle, um den Club bewußt in Schwierigkeiten bringen zu wollen, bin ich bereit, die aufgrund der mit dem 1. Vorsitzenden getroffenen Vereinbarung jetzt noch möglichen Kündigung meiner Stellung zum 31.12.1969 nicht auszusprechen. Ich will versuchen, meine Tätigkeit für den DARC äußerstenfalls noch ein Jahr lang fortzusetzen. Zu den Voraussetzungen dafür gehört, daß die Geschäftsstelle arbeitsfähig bleibt, d. h. daß die eingearbeiteten Kräfte weiterhin zur Verfügung stehen.“

Das Amateurfunkzentrumsprogramm hatte offensichtlich das Gremium hart strapaziert. Alle weiteren Tagungspunkte wurden schnell – ungewohnt schnell – und manchmal wohl auch ohne große Anteilnahme abgewickelt. Von den Ausschußberichten sei der Vortrag des DV Baden, OM Blankenhorn, DJ1TC, erwähnt, der sich mit Amateurfunkdiplomen befaßte. Das sog. „Nachteuelendiplom“ wird künftig getrennt nach UKW- und KW-Sektor bearbeitet. Hierbei müssen sich UKW-Referat und DX-Referat über die Verfahrensfragen einigen. Der Ortsverband Nürnberg erhält die Genehmigung, anläßlich des 500. Geburtstags von OM Albrecht Dürer ein zeitlich begrenztes ADD herauszubringen. – Die Veröffentlichung der Stiftung eines Olympia-Diploms durch den OV München im DL-QTC ist ohne Genehmigung des Diplomausschusses erfolgt und muß jetzt dementiert werden. Wenn es ein Olympia-Diplom geben wird, soll es nicht eine Münchener Angelegenheit sein, sondern gemeinsam mit den olympischen Orten – dazugehört ja auch Kiel – geplant werden.

Die Abstimmung der Veranstaltungstermine für das Jahr 1970 ergab keine Schwierigkeiten. Einzelheiten erfahren Sie zu gegebener Zeit im Deutschland-Rundspruch.

In einem 13-Punkte-Programm lag der Versammlung der Entwurf des 2. DARC-Vorsitzenden, OM Ulf A. Kluge vor, welcher sich mit der künftigen Aufgabenstellung des technischen Referates befaßt. Der Entwurf deckt sich in einigen Punkten mit der Auffassung des neuen Referenten, scheint jedoch noch Überarbeitungswert. OM Krah – als Technischer Referent – sieht seine vordringliche Aufgabe in der Koordinierung qualifizierter Fachmitarbeiter, in der Erschließung interessierender Fachliteratur für das DL-QTC und schließlich einen Aufgabenschwerpunkt in der wertungsfreien Beschreibung von Amateurfunkgeräten im Sinne der QST-Praxis.

Der Nachtragshaushalt 1969 wurde von der CV mit 13 Ja-, einer Nein-Stimme bei sechs Stimmenthaltungen genehmigt.

Zwischen den Tagungspunkten und aus der Situation heraus wurde der Wunsch laut, die Tagungsteilnehmer künftig schriftlich und längerfristig vorher zu informieren. Der Amateurrat wird sich dazu um einen Sprecher oder Koordinator bemühen. Durch diese Maßnahmen soll eine Straffung des Versammlungsablaufs gewährleistet werden. So wird der Haushaltsplanentwurf für das Jahr 1970 noch vor Jahresende 1969 an die CV-Mitglieder weitergeleitet werden.

Wie DL3NE der Versammlung vortrug, ergibt sich durch die postalische Neueinplanung des DC-Blocks und zweier weiterer Rufzeichenblöcke eine prekäre Situation für unsere bisherige QSL-Sortiermaschine. Es hat sich herausgestellt, daß eine Neukonzeption der bisher fast störungsfrei und zu vollster Zufriedenheit arbeitenden Wuppertaler Maschine unumgänglich ist. DJ1MC, OM Walter Ernst, maßgeblicher Mitkonstrukteur der ersten halbautomatischen QSL-Sortiermaschine der Welt, ist gegenwärtig dabei, ein neues Konzept für die künftige Anlage zu erarbeiten, was soweit zukunftssicher ist, daß in den nächsten 15 Jahren keine Unzulänglichkeit mehr auftreten kann.

Aus dem Paket der Anträge an die CV sei nur der Antrag des DV Nordsee herausgegriffen, welcher die CV darum bat, dem ohne eigenes Verschulden in Zahlungsschwierigkeiten geratenen OV Bentheim finanziell unter die Arme zu greifen. Die Durchführung der an sich großartig verlaufenen Deutsch-Niederländischen-Amateurfunktage hatte den mitgliederschwachen Ortsverband in Zahlungsschwierigkeiten gestürzt. Ohne Hilfe ist die Situation nicht mehr zu retten.

Für den Beobachter unverständlich, wurde dieser Antrag vom Amateurrat zu Fall gebracht. So war die Reaktion des Präsidenten Karl Schultheiß durchaus verständlich, der das Abstimmungsergebnis über diesen Antrag als eine erschütternde Fehlleistung bezeichnete. Während sich der zuständige DV Nordsee, DJ1RC, OM Carl Naumann, resigniert dem Abstimmungsergebnis beugen wollte und ankündigte, von sich aus um eine schnelle Hilfe für den bedrängten Ortsverband bemüht zu sein, griff der Geschäftsführende Vorstand ein, da der leidenschaftliche Appell des Präsidenten nicht ungehört blieb: Er wird nach sorgfältiger Prüfung aller notwendigen Unterlagen für die Verpflichtungen des OV Bentheim eintreten, wobei natürlich ein vernünftiger Rückzahlungsmodus gefunden werden muß!

Während der abschließenden, allgemeinen Aussprache wurden mehrere Einzelthemen kurz behandelt. Eine Anfrage des DV Niedersachsen, OM Gerd Schnabel, DJ7GS, war angeblich auf betreiben zweier niedersächsischer Ortsverbände eingebracht worden. Sie befaßte sich mit Form, Inhalt und Länge des Deutschland-Rundspruchs und sollte als Attacke gegen die Konzeption des seit sieben Jahren tätigen Rundspruch-Redakteurs DJ1CV gedacht sein. Die überwiegende Mehrheit der Versammlung zeigte sich jedoch mit der bisherigen Form des Deutschland-Rundspruchs einverstanden und gesteht der Redaktion auch weiterhin das Recht zur Kommentierung und Kritik zu.

DL6KS, Redakteur des DL-QTC fand sich bei Ende der Herbstsitzung zu einer wirklich netten Geste bereit: In launigen Worten bescheinigte er der Versammlung, wirklich sachliche und nützliche Gespräche geführt zu haben! In der Tat hat die Versammlung dieses Bonmot verdient. Es scheint so, daß Vereinsmeierei und querulierende Wichtigtuerei in diesem Gremium restlos ausgemerzt worden sind. Und das ist gut so. Für sinnlose, rhetorische Kavalkaden sind Zeit und Geld des DARC zu schade! Von Kleinheubach bis Blieskastel hat sich eine echte Wandlung vollzogen. Selbst die kritische Rundspruch-Redaktion erkennt das in vollem Umfang an!

DL1QK, unser bewährter DARC-Präsident, konnte nicht umhin, allen Teilnehmern für die hervorragende Zusammenarbeit anläßlich dieser Arbeitstagung zu danken und wies nochmals mit Fug und Recht darauf hin, daß mit der Blieskasteler Versammlung ein neuer Meilenstein der deutschen Amateurfunkgeschichte erreicht worden ist.

Die Herbstsitzung liegt hinter uns. Vor uns warten Aufgaben in Hülle und Fülle. Teilnehmer und Beobachter der Tagung haben die Überzeugung mit nach hause genommen, daß alle Verantwortlichen ehrlich bemüht sind, ihr Wirken zum Wohl des DARC und des Deutschen Amateurfunks mit besonderer Intensität fortzusetzen. Schon das ist ein Erfolg in einer Zeit, die scheinbar nur Eigennutz und Wohlstandsbürgerdenken fördern soll.


Ende des Deutschland-RS Nr. 8a/69 vom 26.10.1969

Abschrift und Archiv-Bearbeitung: DC7XJ

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Inhalt 1969 Rundspruch-Archiv