BERLIN-RUNDSPRUCH VOM 12.10.1969

Redaktion: DL7KF


Aus gegebenen Anlaß wird das am letzten Sonntag angekündigte Treffen der DX-Gruppe des Distriktes Berlin auf Donnerstag, den 23.10., vorverlegt. Als Gast begrüßen wir den DX-Referenten des DARC, OM Jürgen Röttger, DJ3KR. OM Röttger weilte im Frühjahr dieses Jahres für ein paar Monate in Südwestafrika, von wo er auch unter dem Call ZS3AW auf fünf Bändern QRV war. In einem kleinen Lichtbildervortrag wird er uns etwas über seine Arbeit im Rahmen eines Forschungsprogramms des Max-Plank-Institutes berichten. Alle DX-interessierten OM sind herzlich eingeladen.


Der Beginn des bereits im letzten Berlin-MB angekündigten Spanisch-Lehrgangs findet morgen, Montag, den 13.10., um 19:30 Uhr, in Berlin-Tempelhof, Ringbahnstr. 130, statt. Der DX-Referent wünscht allen Teilnehmern vollen Erfolg.


In der letzten Novemberwoche findet die 49. Lizenzprüfung im Distrikt Berlin statt. Der Meldeschluß für diese Prüfung wurde im Einvernehmen mit der LPD auf Freitag, den 07.11., festgelegt. Interessenten werden gebeten, rechtzeitig im Oktober die notwendigen Formulare durch eine Postkarte beim Distriktsbüro anzufordern.


Frau Ella Leithäuser, die Gattin unseres kürzlich verstorbenen Ehrenmitgliedes Prof. Dr. Gustav Leithäuser, dankt auch auf diesem Wege für die vielen Beweise aufrichtiger Anteilnahme beim Heimgang ihres lieben Mannes.


Zwei Berliner Old-Timer hatten während der letzten Tage Geburtstag. Beide wurden 60 Jahre alt. Wir gratulieren nachträglich recht herzlich OM Karlheinz Kollmorgen, DL7DZ, und OM Heinz Schünemann, DL7CX. Für die weiteren Lebensjahre wünschen wir beiden OM alles Gute, Gesundheit und viel Glück.


Wie die MB-Redaktion mitteilt, gelangt das MB Anfang der Woche zum Versand.


In der UKW-Meldung der Woche können wir wieder einmal von ausgezeichneten Bedingungen auf dem 2-m-Band berichten.

Kurz gesagt: Seit Sonntag, dem 05.10., verging praktisch kein Tag, an dem nicht irgendeine Berliner Station zu neuen Erfolgen kam, sei es, daß ein neues Land „fiel“, daß ein neues persönliches ODX-QSO möglich war oder ein neuer QRA-Kenner erobert werden konnte.

Da die guten Bedingungen bei Redaktionsschluß noch anhielten, konnten bisher nur wenige Erfahrungs-Austausch-QSOs gefahren werden, so daß wir bei unserem heutigen Bericht auf nebenbei mitgehörte Erfolgsberichte angewiesen und vielleicht etwas einseitig sind.

Am 05.10. konnte DC7AC mit OE3LFA/3 und OE3IWB/3 in der Nähe von Wien ein QSO fahren. DC7AS erreichte OE3OML in Salzburg und erhielt für sein 3-W-Signal den Rapport 20 dB über Rauschen. DC7CH machte Empfangsversuche auf 70 cm und konnte OE3OML in Salzburg mit teilweise guten Rapporten aufs Tonband bekommen.

Am 06.10. kam DC7AC mit einer OK3-Station im QRA-Kenner JI und mit zwei weiteren OE-Stationen ins QSO. DC7AN berichtet, er hätte gegen Mitternacht kurz eine I-Station gehört. OE3OML erwähnte im QSO seine Erfolge mit SM und OZ vom gleichen Tag.

Am 07.10. wurde UQ2AO von DC7AL und DC7AJ gehört. Verschiedene OK-Stationen arbeiteten UR.

Am 08.10. konnte DM3SDL „jede Menge HG-Stationen“ arbeiten. OM in Süddeutschland berichten, daß die HG-Stationen mit S-Meter-gefährdenden Rapporten einfallen. DM2CLI/m kam von Thüringen aus mit F9 ins QSO. Weitere F1-, F6- und F9-Stationen werden im Südteil von DM gut gehört und auch gearbeitet.

Am 09.10. schließlich, während diese Zeilen geschrieben werden, stehen Berliner Stationen wiederum nach OE3LFA/3 Schlange. DM2BZD am Südrand von Berlin erhält von ihm einen S9+-Rapport.

Solche Tage mit guten Bedingungen geben, ähnlich wie bei Contesten, auch Gelegenheit, manche technischen und betriebstechnischen Mängel zu erkennen. So machten sich diesmal wieder zu breit liegende FM-Signale in der Nähe der SSB-Frequenz, Tast-Klicks von CW-Stationen über weite Teile des Bandes und ähnliches recht störend bemerkbar. Beachtenswert sind auch die mehr oder minder erfolgreichen QSP-Versuche. Beobachtet wurde DC6XS/p, der über einen längeren Zeitraum versuchte, DC7AC an F6ADZ zu vermitteln, wenn auch leider erfolglos. Demgegenüber mißlang der zeitraubende Versuch zweier DC7-Stationen, einem dritten DC7-Mann zum DX-QSO zu verhelfen, ganz einfach deshalb, weil der dritte Mann die Hoffnung aufgab und ohne entsprechenden Hinweis andere QSOs anfing. Daß schließlich die Anruf-Frequenz 145,0 MHz wiederum zweckentfremdet für Langdraht-QSOs benutzt wurde, sei nur am Rande vermerkt.


Ende des B-RS vom 12.10.1969

Abschrift und Archiv-Bearbeitung: DC7XJ

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