BERLIN-RUNDSPRUCH VOM 08.06.1969

Redaktion: DL7KF


ÜBERSICHT:


DL7NS/OHØ ist in den Monaten August und September von den Åland-Inseln aus QRV. Betriebsart ist nur CW mit einer 5-Band-Quad. WAE-Punkte können jeden Sonntag gesammelt werden. Es ist geplant, nach jeder Stunde QSY auf das nächste Band zu machen, beginnend mit 10 m um 12:00 GMT. Sonntag-QRGs sind 28,050 MHz, 21,050 MHz, 14,050 MHz, 7,010 MHz und 3,510 MHz. Es wird versucht, für die OHØ-QSOs DXCC-Anerkennung zu finden. Die Hörfrequenz wird angegeben. QSL via DL7MQ. Jeden Sonntag um 11:00 GMT hat DL7NA/OHØ Sked mit DL7MQ in Fonie auf 14,140 MHz. Interessenten möchten bitte dann anrufen. Außerdem hofft Klaus mit vielen Berliner Stationen ins QSO zu kommen.

In den nächsten Wochen, d. h. während der Rundspruchferien, sind wieder einige Raritäten auf den Bändern zu erwarten. Angemeldet ist eine DXpedition zu der Navassa Insel (KC4). Vom 26.06. an soll für eine Woche auf allen Bändern in CW und SSB von dort aus gearbeitet werden. CW-Frequenzen sind die ersten 3–5 kHz jedes Bandes. Die SSB-Frequenzen sind 3,830 MHz, 7,205 MHz, 14,205 MHz, 21,280 MHz und 28,605 MHz.

Die einzige Station auf Kreta, SVØWN, will im Juni noch einmal für ein paar Tage von Rhodos aus QRV sein.

Die große Expedition von Gus Browning startet wie schon angekündigt, an diesem Wochenende. Es lohnt sich, die bekannten Frequenzen zu beobachten. Alle QSLs gehen an Ack, W4ECI.

Wie am letzten Sonntag bereits angekündigt, findet das Treffen der DX-Gruppe des Distrikts Berlin am Freitag, dem 18.07., in der Gaststätte Halensee, Berlin 31, Kurfürstendamm 129a, statt. Unter anderem wird Klaus, DL7NS, seine interessanten Lichtbilder von der ersten Expedition nach den Åland-Inseln zeigen.


Der OV Zehlendorf teilt mit:

Die nächste OV-Versammlung in Zehlendorf findet am Donnerstag, dem 12.06., statt. Treffpunkt wie immer das Restaurant Zur guten Quelle, Zehlendorf, Mittelstr. 11. Beginn 20:00 Uhr.


Am Sonnabend, dem 14.06., veranstaltet der OV Spandau eine Pokalfuchsjagd im Grunewald. Treffpunkt um 20:00 Uhr auf dem Parkplatz Schildhorn. Die Jäger können im 10-m-Band auf 28,5 MHz oder auf dem 2-m-Band peilen.


Die UKW-Meldung der Woche beginnen wir diesmal mit einem herzlichen „Danke-schön“.

Dieses „Danke-schön“ sagen wir allen OM, die der Einladung zu unserer ersten Zusammenkunft der UKW-Freunde am vergangenen Mittwoch gefolgt sind. In der Gaststätte Halensee fand sich eine unerwartet große Anzahl von 2-m-Interessenten ein, nämlich 50 OM, darunter auch der DV, OM Rudi Hammer, DL7AA, und sein Stellvertreter, OM Timmermann, DL7AX, sowie einige OVVs.

Nach der Begrüßung durch den Veranstalter DC7AS, gab DL7AX eine Kurzübersicht über die Clubversammlung in Heilbronn und DL7AA brachte ergänzende Mitteilungen aus dem Clubleben und von der Arbeit des DV Berlin. Von besonderem Interesse für die C-Lizenzler war die Mitteilung von OM Timmermann, daß die Clubversammlung dem Antrag auf Leistungserhöhung für die Klasse C befürwortend angenommen hat, und zwar mit einer Mehrheit von 15 Ja-Stimmen gegen fünf Nein-Stimmen.

Daran anschließend sprach OM Günter Schulz, DC7AD, in einem Dreiviertel-Stunden-Referat zum Thema „Amateurmäßige Verfahren zur Schmalband-Frequenzmodulation und Demodulation“. Innerhalb seines Vortrages zeichnete und besprach OM Schulz Schaltungen für eine ZF-Stufe mit Begrenzer und Diskriminator, eine Squelch-Schaltung für das Semco-Funksprechgerät, einen frequenzmodulierten Quarzoszillator mit zusätzlicher Varicap und eine Schaltung für die Frequenzmodulation mit VFO sowie für einen Phasenmodulator. Zahlreiche Fragen während und nach dem Vortrag bewiesen das Interesse, das die Anwesenden dem Vortrag von DC7AD entgegenbrachten.

Als zweiter Referent sprach OM Peter Brumm, DL7HG, zum Thema „Amateurmäßige Beobachtungen der wetterabhängigen UKW-Ausbreitungen“. In diesem 45-Minuten-Referat erläuterte er seine Beobachtungen des Bakensenders DLØPR und leitete daraus eine Faustformel zur Vorhersage der Übertragungsbedingungen ab. Daraus geht hervor, daß die Hör- und Lesbarkeit einer 2-m-DX-Station nicht allein vom Vorhandensein von Inversionsschichten, sondern besonders auch von der Höhe und vom Temperaturgefälle innerhalb der Schicht abhängt. Es konnte erneut nachgewiesen werden, daß eine hohe Luftdruckanzeige am Barometer nicht allein auf gute 2-m-Bedingungen schließen läßt. Im Gegenteil: Einige Hörbarkeitszeiten von DLØPR wurden zu Zeiten eines recht niedrigen Luftdrucks verzeichnet. Eine wesentliche Dämpfung der Signale war trotz Anwesenheit von Inversionsschichten zu beobachten, wenn auf der Stecke zwischen DLØPR und Berlin Niederschläge auftraten.

Als weiterer Programmpunkt stand das Stichwort „70-cm-Situation in Berlin“ auf der Tagesordnung. Eine entsprechende Umfrage wurde von OM Bernd Ewel, DC7AL, angeregt und geleitet. Sie hatte folgendes Ergebnis:

Von den anwesenden OM sind folgende Stationen sende- und empfangsmäßig auf 70 cm QRV: DL7HG, DL7LF, DC7AD, DC7AL, DC7BW und DC7CH. Nur sendemäßig sind zur Zeit auf 70 cm QRV: DL7BQ, DC7AN und DC7BK. Nur empfangsmäßig ist DC7AS auf 70 cm QRV.

Die versammelten 70-cm-Interessenten einigten sich darauf, den Donnerstag als eine Art Aktivitätsschwerpunkt anzusehen. Man will besonders in der Zeit von 21:00–22:00 bzw. 22:30 Uhr donnerstags auf 70 cm aktiv sein.

Anschließend wurde über die kommenden distrikts-internen 2-m-Wettbewerbe gesprochen. Hier ist eine Gemeinschafts-Veranstaltung mit dem Outboard-Touren-Club als Motorboot-Fuchsjagd am 13.07. zu erwähnen.

Anstelle der sonst üblichen „Mobil-Portabel-Aktivitätstage“ ist für September eine erste echte 2-m-Mobil-Veranstaltung geplant, die so ausgetragen wird, daß die dabei erarbeiteten Punkte auch für die Mobil-Plakette zählen werden. Interessenten, die sich für diese abwechslungs- und fintenreiche Veranstaltung melden wollen, raten wir schon heute zum Aufbau einer Fahrzeugantenne, da behelfsmäßige Antennen, beispielsweise aus dem Wagenfenster gehaltene Dipole usw., bei dieser Mobil-Veranstaltung nicht zugelassen werden können.

Ein weiterer wichtiger Beschluß der Versammlung war die Einigung auf eine einheitliche Berliner 2-m-Anruf-Frequenz, die auf Vorschlag von OM Schurig, DC7AE, zustande kam. Entsprechend den derzeitigen IARU-Empfehlungen gilt 145,0 MHz als Anruf-Frequenz in Berlin. Bitte räumen Sie die Frequenz aber, sobald Sie einen QSO-Partner gefunden haben.

Den Schluß der Zusammenkunft bildete eine Diskussion über die Zweckmäßigkeit der Leistungserhöhung für die Klasse C. Hier befürchtet DC7AQ für die Zukunft ein eventuelles gegenseitiges Zustopfen der Empfänger und bemängelte unter anderem auch einige Verfahrensfragen beim Stellen des Antrags auf Leistungserhöhung.

Zusammenfassend kann also gesagt werden: Auf der ersten Zusammenkunft der Berliner UKW-Amateure wurde eine Vielzahl von Themen und Fragen behandelt und diskutiert. Es ist also zu hoffen, daß die Veranstaltung für jeden Teilnehmer etwas Interessantes brachte. Gern nimmt übrigens DC7AS, der sich für den unerwartet großen Andrang zu diesem Treffen sehr gefreut hat, Verbesserungsvorschläge für kommende Zusammenkünfte entgegen. Das nächste Mal werden wir uns nach der Urlaubszeit, voraussichtlich im September, wieder treffen.


Ende des B-RS 08.06.1969

Abschrift und Archiv-Bearbeitung: DC7XJ

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