Sitzungsort: | Blieskastel/Saar, Bliesgau Festhalle |
Sitzungszeiten: | Samstag, 18.10., 14:0016:30 Uhr Sonntag, 19.10., 08:4512:00 Uhr und 13:4518:00 Uhr |
Tagesordnung: |
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Teilnehmer: | Ehrenpräsident: Präsident: |
W. Rapcke, DL1WA, Hamburg K. Schultheiß, DL1QK, Bochum |
Clubversammlung: | ||
Geschäftsführender Vorstand: |
1. Vorsitzender: Beisitzer: Geschäftsführer: Schatzmeister: |
J. Netzer, DL3YH, Kirchhorst-Stelle U. Gradmann, DL9PL, St. Mang H. Hansen, DL1JB, Kiel K. Pehrs, DJ3TZ, Kiel |
Amateurrat: | DV Baden: DV Bayern-Nord: DV Bayern-Süd: DV Berlin: DV Hamburg: DV Hessen: DV Köln-Aachen: DV Niedersachsen: DV Nordrhein: DV Nordsee: DV Rheinland-Pfalz: DV Ruhrgebiet: DV Saar: DV Schleswig-Holstein: DV Schwaben: DV Westfalen-Nord: DV Westfalen-Süd: DV Württemberg: 1. Vorsitzender VFDB: |
O. Blankenhorn, DJ1TC, Karlsruhe Dr. R. Knaup, DJ2OK, Nürnberg G. Mees, DL6XM, München i. V. B. Garnatz, DL7BG, Berlin H. Kleinermanns, DJ2UO, Reinbeck H. Liebe, DJ2QX, Steinheim/Main W. Oepen, DL3OE, Wellesberg i. V. S. Seiler, DJ3VI, Osterode W. Hagedorn, DL1NN, Heiligenhaus C. Naumann, DJ1RC, Oldenburg A. Lehner, DJ5LA, Koblenz G. Kandora, DJ4HO, Dinslaken O. Sailer, DL8AJ, Aßweiler H. Kolbe, DJ4MQ, Heide K. Michel, DJ1AM, Augsburg H. Wagner, DJ1WO, Gladbeck K. H. Krah, DJ5RH, Sichtigvor E. Ludwig, DJ3JZ, Wernau/Neckar F. Harder, DL3FH, Hamburg |
Sonstige Teilnehmer: | ||
Gäste: | Bundes-Verteidg.-Min.: | Obstlt. Hoffmann, Bonn |
Erweiterter Vorstand: |
Jugend- & SWL-Referent: UKW-Referent: Funkbetriebs-Referent: DX-Referent: Auslands-Referent: Technischer Referent: |
H. J. Henske, DL1JH, Offenbach A. Schlendermann, DL9GS, Bochum U. Schwenger, DL6JG, Mönchhof J. Röttger, DJ3KR, Lindau/Harz bzw. U. Weiß, DJ2YA, Laasphe Dr. L. Wörner, DJ1BZ, Stuttgart bzw. H. Picolin, DL3NE, Dönberg A. Müller, DL1FL, Kiel bzw. K. H. Krah, DJ5RH, Sichtigvor |
Mitarbeiter usw.: | Schriftleitung DL-QTC: -"- & Pressestelle: Verlag DL-QTC: QSL-Vermittlung: Justitiar: Rundspruch-Redakteur: Planungsbeauftragter: Stv. DV Westfalen-Süd: Stv. DV Saar: |
R. Auerbach, DL1FK, Hamburg F. Kühne, DL6KS, München i. V. Frau E. Reimann, DL6MG, Gerlingen W. Feilhauer, DL3JE, München W. Kawan, DL1UU, Hamburg H. Kowalski, DJ1CV, Wuppertal H. Picolin, DL3NE, Dönberg R. Jacob, DL9NU, Hagen H. O. Jennewein, DL8HC, Elversberg |
Den Sitzungen wohnten außerdem einige Clubmitglieder als Zuhörer bei, die in einer besonderen Gästeliste erfaßt wurden.
Versammlungsleiter: J. Röttger, DJ3KR
Nach vorbereitenden Besprechungen im Clubvorstand, im Amateurrat und in den einzelnen Ausschüssen am Freitagabend und Samstagvormittag begann die Herbstsitzung 1969 der Clubversammlung am Samstag, dem 18.10., um 14:00 Uhr. Im Namen des gastgebenden Distriktes Saar hieß dessen stellvertretender Vorsitzender DL8HC die Teilnehmer in Blieskastel willkommen und lud sie nochmals zu dem HAM-Fest ein, das der Distrikt Saar am Abend aus Anlaß seines zehnjährigen Bestehens feierte.
Sodann stellte der Geschäftsführer DL1JB die Anwesenheit fest. Im Geschäftsführenden Vorstand fehlte der 2. Vorsitzende DJ1BQ, der beruflich im Iran zu tun hatte. Im Amateurrat wurden die verhinderten Vorsitzenden der Distrikte Berlin und Niedersachsen, DL7AA und DJ7GS, durch DL7BG und DJ3VI vertreten. DL1JB erklärte die Versammlung aufgrund der rechtzeitigen Einladung und Bekanntgabe der Tagesordnung für beschlußfähig. Die Zahl der Stimm- und Wahlberechtigten betrug in der Clubversammlung 23, im Amateurrat allein 19 (am 19.10. ab 15:15 Uhr 22 bzw. 18).
Nach diesen Feststellungen erklärte der 1. Vorsitzende DL3YH die Sitzung offiziell für eröffnet. Daraufhin ergriff der Präsident DL1QK das Wort. Er dankte dem Distrikt Saar für die freundliche Einladung und begrüßte die Clubversammlung, sowie insbesondere ihren Gast, Oberstleutnant Hoffmann vom Bundesverteidigungsministerium, dem er bei dieser Gelegenheit für die verständnisvolle Haltung des Ministeriums und der Bundeswehr gegenüber dem Amateurfunk herzlich dankte. DL1QK erwähnte die guten Beziehungen, die sich daraus ergeben haben. Sodann stellte der Präsident der Versammlung die in Vertretung ihrer Distriktsvorsitzenden gekommenen OM DL7BG und DJ3VI, vor. Unter dem Beifall der Versammlung erinnerte er an die DL7BG kürzlich verliehene Ehrenmitgliedschaft. Schließlich verlas DL1QK noch ein aus Teheran eingetroffenes Telegramm des 2. Vorsitzenden DJ1BQ, der der Sitzung einen guten Verlauf wünschte und alle Teilnehmer herzlich grüßen ließ. Worte des Dankes und der Anerkennung für die hervorragende Gestaltung und Betreuung des DARC-Standes auf der diesjährigen Funkausstellung richtete der Präsident an den DV Württemberg DJ3JZ und durch diesen auch an den OVV Stuttgart DJ8EQ und seine Mitarbeiter. DL1QK gedachte dann des am 01.09. verstorbenen Ehrenmitgliedes Professor Dr. Gustav Leithäuser, dessen große Verdienste er der Versammlung in Erinnerung rief. Zu Ehren des Verstorbenen erhoben sich die Sitzungsteilnehmer für eine Minute stillen Gedenkens von ihren Plätzen. Zum Schluß wies OM Schultheiß auf die große Bedeutung hin, die dieser Tagung wegen der zu fassenden Beschlüsse über die DARC-Hauptverwaltung zukäme. Er wünschte der Clubversammlung eine glückliche Hand bei dieser wichtigen Entscheidung.
Nach dem Präsidenten sprach der 1. Vorsitzende DL3YH. Auch er unterstrich die Wichtigkeit des Themas DARC-Hauptverwaltung und empfahl, nach Erledigung der Routine-Angelegenheiten gleich in die Diskussion darüber einzutreten. Die Clubversammlung vereinbarte daraufhin, zunächst die Punkte 1, 2, 5 und 7, und daran anschließend gleich den Punkt 9 der Tagesordnung zu behandeln.
Die Versammlungsleitung übernahm alsdann der DX-Referent DJ3KR, um mit der Tagesordnung zu beginnen.
1. Ergebnisse der Hauptversammlung 1969
Zu Punkt 11 des Protokolls vom 31.05./01.06.1969 (Seite 8 oben) erklärte DL3YH9 daß der bei der Hauptversammlung 1969 für die Planung der DARC-Hauptverwaltung eingesetzte OM Picolin im Sinne der Geschäftsordnung (IV, c) Mitarbeiter des Geschäftsführenden Vorstandes sei und als solcher bei einer Vorstandssitzung Anfang September in Kiel ausdrücklich bestätigt worden wäre. Die Entschließung, die der Amateurrat in Heilbronn zu Protokoll gegeben hatte, wurde daraufhin entsprechend ergänzt. Es muß auf Seite 8 in der 3. Zeile heißen: als Mitarbeiter des Geschäftsführenden Vorstandes.
Zu Punkt 13, d) des Protokolls erklärte DL1JB, daß über die Leistungsgrenze für die Genehmigungsklasse C inzwischen mit der Deutschen Bundespost verhandelt worden sei. Über das Ergebnis der letzten, unmittelbar vor dieser Sitzung mit Vertretern des Bundespostministeriums in Bonn geführten Besprechungen berichtete der UKW-Referent DL9GS. Eine generelle Heraufsetzung der in Klasse C zulässigen Leistung wird wahrscheinlich nur im Rahmen einer DVO-Änderung möglich sein, die aber erfahrungsgemäß sehr lange dauert, und an die im BPM z. Zt. auch nicht gedacht wird. Es soll daher geprüft werden, ob statt dessen auf dem Weg über Einzelanträge gemäß Ziffer 6 der Anlage 1 zur DVO vom 13.03.1967 Leistungserhöhungen bewirkt werden können. Über das Ergebnis dieser Untersuchung wird zu gegebener Zeit berichtet werden.
DL1JB wies dann darauf hin, daß die übrigen noch offenen Fragen der Hauptversammlung 1969 diesmal erneut auf der Tagesordnung ständen, so daß an dieser Stelle nicht erst darauf eingegangen zu worden brauchte.
Das Protokoll über die Hauptversammlung 1969 wurde von der Clubversammlung einstimmig angenommen.
2. Zwischenberichte des Clubvorstandes
Kurze Abschlußberichte gaben zunächst nur die bei dieser Sitzung aus ihren Ämtern scheidenden Referenten für Technik, DX und Ausland, DL1FL, DJ3KR und DJ1BZ, ab, die dabei auch die beruflich bedingten Gründe ihres Ausscheidens erläuterten. Der Auslandsreferent DJ1BZ unterstrich nochmal den Vorschlag, das Auslandsreferat auch in der Person mit der aufgrund einer Vereinbarung mit der Deutschen Bundespost für kurzzeitige Lizenzierung ausländischer Funkamateure geschaffenen Stelle DARC-International Affairs zu koppeln.
Im Namen des DARC und unter dem Beifall der Clubversammlung dankte der 1. Vorsitzende DL3YH den jetzt zurücktretenden Referenten DL1FL, DJ1BZ und DJ3KR für ihre im allgemeinen Interesse geleistete Arbeit und gab der Hoffnung Ausdruck, daß sie dem Club auch weiterhin mit Rat und Tat zur Seite stehen werden.
5. Wahl des Erweiterten Vorstandes, d. h. der Fachreferenten
Gemäß § 11 der Satzung in Verbindung mit Abschnitt III, b) der Wahlordnung war bei dieser Sitzung die Wahl des Erweiterten Vorstandes, d. h. der Fachreferenten vorzunehmen. Den vom Geschäftsführenden Vorstand dafür eingesetzten Wahlausschuß bildeten der Justitiar DL1UU und der Schatzmeister DJ3TZ, sowie der Geschäftsführer DL1JB als Wahlleiter. Die Wahlvorschläge des Geschäftsführenden Vorstandes waren der Clubversammlung mit dem CV-Rundschreiben Nr. 5/1969 am 24.09.1969 bekanntgegeben worden.
Nach der Vorstellung der Kandidaten wurden die Referenten einzeln und geheim mittels Stimmzettel gewählt. Die Auszählung der Stimmen erfolgte durch den Wahlausschuß. Wahlberechtigt waren die 23 anwesenden Mitglieder der Clubversammlung (Geschäftsführender Vorstand und Amateurrat). Sie wählten:
OM Karl-Heinz Krahl, DJ5RH, zum Technischen Referenten mit 20 Stimmen, bei einer
Gegenstimme und zwei Stimmenthaltungen.
OM Hans-Joachim Henske, DL1JH, wieder zum Jugend- und SWL-Referenten mit allen 23 Stimmen.
OM Ulrich Weiß, DJ2YA, zum DX-Referenten mit 16 Stimmen, bei zwei Gegenstimmen und fünf
Stimmenthaltungen.
OM Alfred Schlendermann, DL9GS, wieder zum UKW-Referenten mit allen 23 Stimmen.
OM Ull Schwenger, DL6JG, wieder zum Funkbetriebs(EMC)-Referenten mit 18 Stimmen, bei vier
Gegenstimmen und einer Stimmenthaltung.
OM Herbert Picolin, DL3NE, zum Auslands-Referenten mit 17 Stimmen, bei vier Gegenstimmen
und zwei Stimmenthaltungen.
Alle Gewählten nahmen die Wahl an. Der Präsident gratulierte den Referenten, die zusammen den neuen Erweiterten Vorstand des DARC bilden, zu ihrer Wahl und wünschte ihnen gutes Gelingen bei ihrer Tätigkeit für den DARC im allgemeinen und für ihr Ressort im besonderen.
7. Bestellung der Rechnungsprüfer
Die von den Distrikten gemachten Vorschläge waren dem Amateurrat mit dem CV-Rundschreiben Nr. 5/1969 am 24.09.1969 bekanntgegeben worden. Bei der geheimen Wahl durch die wahlberechtigten 19 AR-Mitglieder, die je zwei Stimmen hatten, erhielten
OM Karl-Heinz Muhss, DL9QG, 14 Stimmen,
OM Bernhard Tietz, DL1GU, acht Stimmen,
OM Heinz-Werner Wierheim, DL3OF, 16 Stimmen.
Damit wurden OM Muhss, DL9QG, und OM Wierheim, DL3OF, zu Rechnungsprüfern für das Geschäftsjahr 1969 bestellt.
Der DV Hessen DJ2QX gab noch die Erklärung ab, daß weder er noch der DV Bayern-Süd DL6XM, vom DV Niedersachsen DJ7GS wie von diesem behauptet gefragt worden wären, ob sie sich als Rechnungsprüfer zur Verfügung stellen würden. Daher hätten sie sich auch gar nicht vorher dazu äußern können.
Dazu hatte der bei der Hauptversammlung 1969 am 1. Juni eingesetzte Sonderbeauftragte DL3NE der Clubversammlung am 09.10.1969 einen ausführlichen schriftlichen Bericht vorgelegt. Darin wurden zunächst nochmal die gestellten Aufgaben (Grundstückbeschaffung, Finanzierung, Bauvorhaben, Sonstiges) umrissen und dann die zur Grundstückbeschaffung eingeleiteten Maßnahmen geschildert. Es stehen neun Objekte zur Auswahl und zwar in Barsinghausen (4000 m² 40.000 DM), Baunatal (4000 m² 77.000 DM), Homberg (3100 m² 154.500 DM), Kassel (4000 m² 85.000 DM), Kiel-Stadt (2000 m² 86.590 DM), Kiel-Land (3000 m² 50.000 DM), Ratingen (3000 m² 230.000 DM), Windecken (4000 m² 105.000 DM), Wuppertal (5700 m² 199.500 DM). (Die Zahlen in Klammern geben die Größe des Grundstücks und die Gesamt-Grundstückkosten einschließlich Erschließungs- und Versorgungskosten an.)
DL3NE empfahl der Clubversammlung, den Standort der künftigen DARC-Hauptverwaltung bei dieser Sitzung zu bestimmen, damit die Wintermonate für einen Architekten-Wettbewerb, sowie für die nötigen Finanzierungs- und Behördengespräche genutzt werden können. Nur dann können die Bauarbeiten im Sommer 1970 in Angriff und im Frühjahr 1971 beendet werden. Nach den Vorstellungen von DL3NE soll der Bau zunächst die Geschäftsstelle und die QSL-Vermittlung, sowie eine Rundspruchstation aufnehmen und außerdem über Schulungs- und Versammlungsräume verfügen.
In einem vorläufigen Finanzierungsplan sind für das gesamte Projekt DM 950.000 veranschlagt. Davon sollen DM 400.000 aus Eigenmitteln des Clubs, je DM 200.000 aus öffentlichen Mitteln und durch Hypotheken, sowie DM 150.000 durch eine Baustein- und Spendenaktion der Mitglieder aufgebracht werden.
Der 1. Vorsitzende DL3YH danke DL3NE für seinen eingehenden Bericht und unterstrich nochmal die zwingende Notwendigkeit, möglichst bald zu einer Zusammenlegung von Geschäftsstelle und QSL-Vermittlung zu kommen, um in der Clubverwaltung rationeller und wirksamer arbeiten zu können. DL3YH betonte, daß es insofern unerläßlich sei, bei dieser Sitzung zu einer klaren Entscheidung zu gelangen, d. h. einen der von DL3NE gemachten Vorschläge auszuwählen.
DL3YH ging dann auf die mit dem Vorhaben verbundenen personellen Probleme ein, die noch ungelöst sind. Es ist damit zu rechnen, daß bei der Verlegung der Geschäftsstelle aus Kiel und der QSL-Vermittlung aus München von allen z. Zt. beim DARC angestellten Kräften nur der Schatzmeister DJ3TZ mitgehen wird.
Dazu äußerte sich anschließend der Geschäftsführer DL1JB. Er bestätigte zunächst was auch im schriftlichen Bericht von DL3NE schon erklärt worden war , daß er in Kiel bleiben, bei einer Verlegung dem DARC also nicht mehr zur Verfügung stehen werde. Das Gleiche gilt für die Mitarbeiterinnen der Geschäftsstelle. DL1JB gab zu bedenken, daß die in Kiel tätigen Kräfte, mit Ausnahme des Schatzmeisters, bei einem Beschluß über die Verlegung der Geschäftsstelle aus Kiel, möglicherweise schon vor einer solchen Verlegung ausscheiden würden; man dürfe es keinem verübeln, wenn er sich in der Gewißheit, beim DARC in absehbarer Zeit doch aufhören zu müssen, schon jetzt nach einer neuen Stelle umsieht und diese dann u. U. auch gleich antritt. Dadurch könnten bei der Geschäftsstelle schon vor der Verlegung personelle Schwierigkeiten entstehen. DL1JB empfahl, um das zu vermeiden, einen Anreiz zum Bleiben zu bieten.
Der Geschäftsführer ging dann auch auf die materielle Seite des Projektes ein. Er erinnerte daran, daß die Zusammenlegung von QSL-Vermittlung und Geschäftsstelle schon vor Jahren als erstrebenswertes Ziel erkannt worden sei. Ein direktes Hand-in-Hand-Arbeiten dieser beiden wichtigsten Stellen im Club sei zweifellos eine echte Rationalisierungsmaßnahme. DL1JB warnte aber vor dem Aufwand, den man jetzt plant, und erklärte, daß er persönlich es nicht für vertretbar fast das ganze Clubvermögen in einen Verwaltungsbau zu investieren und dafür obendrein noch Geld aufzunehmen. Er wies darauf hing daß es immer sein Bestreben gewesen sei, die Verwaltung als notwendiges Übel so einfach wie möglich zu halten; ein Blick auf den Haushaltsplan zeige aber, daß dennoch fast 20 % der Einnahmen dafür aufgewendet werden müssen. Nach Ansicht von DL1JB wird dieser Prozentsatz bei Verwirklichung der jetzt zur Diskussion stehenden Pläne noch wesentlich größer werden. DL1JB vertrat die Auffassung, daß ein Teil der verfügbaren Gelder den Ortsverbänden zur Verfügung gestellt werden solle, wie seinerzeit bei der Beitragserhöhung in Aussicht gestellt; die Verwaltung könne genauso gut, aber billiger in gemieteten Räumen untergebracht werden.
Die vom Geschäftsführer geäußerten Bedenken wurden jedoch von keinem anderen Mitglied der Clubversammlung geteilt.
Der Schatzmeister DJ3TZ erklärte, daß er auch bei einer Verlegung der Geschäftsstelle aus Kiel im Dienst für den Club bleiben werde; er erwarte allerdings, daß der DARC ihm am neuen Standort eine Wohnung beschaffen und die Umzugskosten erstatten werde.
Als Sprecher des QSL-Büros erklärte DL3JE, daß OM Pankow, DL1BA, sich einer Augenoperation habe unterziehen müssen und daher noch nicht entscheiden könne, wie er sich bei einer Verlegung des QSL-Büros aus München verhalten werde; alle anderen bei der QSL-Vermittlung z. Zt. beschäftigten Kräfte werden bei einer Verlegung aus München nicht mitziehen. DL3JE machte dann nochmal darauf aufmerksam, daß die Räume, in denen das QSL-Büro seit etwa vier Jahren untergebracht ist, vom neuen Hauseigentümer vorsorglich zum 30.06.1970 gekündigt worden sind.
Der 1. Vorsitzende DL3YH bezeichnete als Resümee die Zusammenfassung von Geschäftsstelle und QSL-Vermittlung als unerläßlich, verhehlte aber auch nicht seine Sorge über den personellen Aspekt. Bei der anschließenden Diskussion wurde im Amateurrat der Wunsch geäußert, das Problem zunächst intern im Kreis der Distriktsvorsitzenden zu erörtern. Auf Antrag des DV Rheinland-Pfalz DJ5LA wurde daraufhin die Sitzung am 18.10. schon um 16:30 Uhr beendet.
Anschließend tagten der Clubvorstand und der Amateurrat getrennt weiter Am Abend fand auf Betreiben des AR noch eine längere Aussprache zwischen dem 1. Vorsitzenden DL3YH, dem DV Württemberg DJ3JZ und dem Geschäftsführer DL1JB statt.
Die Clubversammlung trat dann am 19.10. um 08:45 Uhr wieder zusammen. DJ3JZ erklärte, daß der Amateurrat sich bei seiner internen Besprechung weitgehend einig geworden sei. Anschließend gab der Geschäftsführer DL1JB als Ergebnis der am Vorabend gehabten Aussprache folgendes zu Protokoll:
Aus den gestern erläuterten Erwägungen heraus halte ich den Bau eines DARC-eigenen Hauses für die Hauptverwaltung in der vorgesehenen Konzeption für zu aufwendig. Außerdem bin ich nicht bereit, des Clubs wegen aus Kiel fortzugehen. Diese beiden Gründe werden mich, falls die Clubversammlung sich heute für die Verwirklichung des zur Abstimmung stehenden Projektes entscheidet, zu der Konsequenz veranlassen, meine Stellung als Geschäftsführer des DARC aufzugeben.
Da ich mich dem DARC und seinen Mitgliedern nach über zwanzigjähriger Tätigkeit zu sehr verbunden fühle, um den Club bewußt in Schwierigkeiten bringen zu wollen, bin ich bereit, die aufgrund der mit dem 1. Vorsitzenden getroffenen Vereinbarung jetzt noch mögliche Kündigung meiner Stellung zum 31.12.1969 nicht auszusprechen. Ich will versuchen, meine Arbeit für den DARC äußerstenfalls noch ein Jahr lang fortzusetzen. Zu den Voraussetzungen dafür gehört, daß die Geschäftsstelle arbeitsfähig bleibt, d. h. daß die eingearbeiteten Kräfte weiterhin zur Verfügung stehen.
Mit dieser Erklärung verbinde ich die Erwartung, daß
Der 1. Vorsitzende DL3YH und der DV Württemberg DJ3JZ dankten DL1JB für seine Bereitschaft, vorerst noch im Amt zu bleiben, und empfahlen der Clubversammlung, seine Erklärung und die damit verbundenen Wünsche zu akzeptieren. Das geschah daraufhin einstimmig durch die Clubversammlung.
Anschließend erläuterte der Sonderbeauftragte DL3NE nochmal die einzelnen Möglichkeiten, wobei er sich auf die nach seiner Auffassung für die Hauptverwaltung allein in Betracht kommenden Objekte in Barsinghausen, Baunatal und Windecken konzentrierte.
Der DV Köln-Aachen hatte zu diesem Thema noch folgenden, der Clubversammlung am 24.09. bekanntgegebenen Antrag gestellt:
Vor der Einrichtung einer zentralen Hauptverwaltung des DARC muß die notwendige neue, moderne Organisation des DARC feststehen. Diese und die erforderlichen funktionellen Stellenbeschreibungen sollen von einem Ausschuß von AR-Mitgliedern intensiv und unter Beachtung ggfs. vorliegender Neuordnungspläne erarbeitet werden. Über den Stand der Beratungen ist dem Clubvorstand und dem Amateurrat monatlich zu berichten. Bis zum Abschluß dieser Arbeiten und zum Beschluß über die neue Organisation bleibt der jetzige Präsident des DARC im Amt und führen die Referenten ihre Ämter weiter.
Der DV DL3OB erklärte, daß dieser Antrag durch die Beratung im Amateurrat am Vortage und auch durch die Wiederwahl des Präsidenten gegenstandslos geworden sei, und zog ihn daher zurück.
Sodann wurde Über den Ort der künftigen DARC-Hauptverwaltung abgestimmt. Dazu wurden die 23 Mitglieder der Clubversammlung nacheinander aufgerufen. Es stimmten für
Barsinghausen: 1. Vorsitzender = eine Stimme
Baunatal: DV Baden, DV Bayern-Nord, DV Bayern Süd, DV Berlin, DV Hamburg, DV Hessen, DV Köln-Aachen, DV Niedersachsen, DV Nordrhein, DV Nordsee, DV Rheinland- Pfalz, DV Ruhrgebiet, DV Saar, DV Schwaben, DV Westfalen-Nord, DV Westfalen-Süd, DV Württemberg = 17 Stimmen
Kiel-Land: Schatzmeister = eine Stimme
Der Stimme enthielten sich: Beisitzer, Geschäftsführer, DV Schleswig-Holstein, 1. Vors. VFDB = vier Stimmen
Damit war Baunatal zum Ort der künftigen DARC-Hauptverwaltung gewählt. Baunatal ist eine aus dem Zusammenschluß mehrerer Großgemeinden entstandene neue Stadt in unmittelbarer Nähe von Kassel.
Der 1. Vorsitzende DL3YH erklärte seine Stimmabgabe für Barsinghausen damit, daß dieses Objekt vom Preis her am günstigsten sei, und daß er aus eigener Anschauung den Ort Barsinghausen auch sonst für am geeignetesten halte. Der Geschäftsführer DL1JB erklärte seine Stimmenthaltung damit, daß er das Projekt als solches unabhängig vom Ort für zu aufwendig halte (s. o.); sonst hätte er für Kiel-Land gestimmt.
Der Amateurrat beschloß sodann mit 17 Stimmen gegen 19 bei einer Stimmenthaltung, DL3NE zu beauftragen, in Baunatal nicht 4000 m² sondern 5000 m² anzukaufen, falls auf diese Weise ein günstigerer m²-Preis zu erzielen ist und die Wiederverkaufsmöglichkeit bleibt. (Inzwischen hat die Stadt Baunatal am 06.11.1969 für 5000 m² DM 70.000 als Preis ausschließlich Versorgungskosten genannt.)
Anschließend beschloß die Clubversammlung die Ausschreibung eines DARC-internen Architekten-Wettbewerbs im Sinne der dafür von DL3NE gemachten Vorschläge. Bei einer Stimmenthaltung, im übrigen einstimmig setzte der Amateurrat als 1. Preis DM 10.000 (einschließlich Ankauf) und als 2. Preis DM 3000 aus.
In das Preisgericht wurden einstimmig berufen:
OM Netzer, DL3YH, und OM Pehrs, DJ3TZ, als Vertreter des Vorstands;
OM Harder, DL3FH, und OM Kleinermanns, DJ2UO, als Vertreter des AR;
OM Schöneberger, DL8DF, und OM Schwarz, DJ8OR, als Sachverständige;
OM Picolin, DL3NE, als Sonderbeauftragter für die Planung.
Alsdann beschäftigte sich die Clubversammlung mit der vorgesehenen Baustein- und Spendenaktion. Dabei kam man ganz allgemein zu der Auffassung, daß die Bezeichnung DARC-Hauptverwaltung zu bürokratisch klingt und daher wenig werbewirksam ist. An ihrer Stelle wurde daraufhin der Begriff Amateurfunk-Zentrum geprägt. Man kam überein, künftig nur noch vom deutschen Amateurfunk-Zentrum (AFuZ) zu sprechen.
Die Clubversammlung beschloß, die Bausteine für das Amateurfunk-Zentrum als unverzinsliche Anteilscheine in Stücken zu DM 10,, DM 50, und DM 100, auszugeben, die nach frühestens fünf Jahren nach und nach zur Rückzahlung ausgelost werden. Für Spenden zum Amateurfunk-Zentrum werden Quittungen zwecks Steuerabzug ausgestellt werden. Zu dieser Baustein- und Spendenaktion soll im Dezemberheft des DL-QTC aufgerufen werden.
Als erster spendete der EMC-Referent DL6JG einen namhaften Betrag. Seinem Beispiel folgten im weiteren Verlauf der Sitzung noch mehrere Teilnehmer. Der 1. Vorsitzende dankte allen Spendern für diese willkommene Starthilfe. Er gab seiner Befriedigung darüber Ausdruckt daß die Verhandlungen über das Bauvorhaben so erfolgreich und relativ reibungslos verlaufen wären, und daß das Amateurfunk-Zentrum nunmehr in Angriff genommen werden könne. Damit wurde dieser Beratungspunkt abgeschlossen.
Anschließend kam an die Reihe:
Für den Diplom-Ausschuß berichtete DJ1TC. Er gab die Anerkennung des vom OV Nürnberg-Fürth aus Anlaß des 500. Geburtstages von Dürer vorgesehenen Albrecht-Dürer-Gedächtnis-Diploms bekannt. DJ1TC wies darauf hing daß dieses Diplom weit über den Rahmen eines üblichen OV-Diploms hinausgehe, und daß sich der Ausschuß deswegen und wegen der zeitlichen Begrenzung zur Befürwortung dieses Diploms entschlossen habe.
In Vorbereitung ist nach den Worten von DJ1TC noch die Erweiterung des auf KW bereits eingeführten Nachteulen-Diploms auch auf UKW. Das sogenannte Robinsondorf-Diplom des OV Neunkirchen (siehe auch Protokoll der HV 1969, Ziffer 4) hat auch inzwischen keine Anerkennung durch den Ausschuß gefunden.
DJ1TC gab dann noch folgende Erklärung zum Münchener Olympia-Diplom zu Protokoll:
Der Diplom-Ausschuß bedauert, daß
Seitens der übrigen Ausschüsse war nichts Wesentlichen zu berichten. Der Haushalte-Ausschuß kam später zu Wort (siehe Punkt 6 der TO).
Die mit CV- und OV-Rundschreiben am 24./25.09. schon bekanntgegebene Wiederwahl von OM Karl Schultheiß, DL1QK, zum Präsidenten den DARC für weitere vier Jahre bestätigte die Versammlung mit Beifall.
Der DV Hessen DJ2QX erklärte, daß sein Antrag, eine Diskussion anzusetzen, damit die Auflagen, die für eine spätere Ansetzung der Wahl maßgebend waren, besprochen werden können, dadurch bereits erledigt sei.
5. a) Aufgabenstellung des Technischen Referates
In Verbindung mit der Ausschreibung der Wahl des Technischen Referenten waren der Clubversammlung am 01.10. mit dem CV-Rundschreiben Nr. 6/1969 ein vom Geschäftsführenden Vorstand aufgestellter Richtlinien-Entwurf für das Technische Referat und ein zum gleichen Thema vom DV Hessen gestellter Antrag vorgelegt worden.
Der 1. Vorsitzende DL3YH erläuterte den Richtlinien-Entwurf, und der neue Technische Referent DJ5RH erklärte, daß er bereit sei, nach dieser insgesamt 13 Punkte umfassenden Aufgabenstellung zu handeln. Die Richtlinien wurden daraufhin einstimmig von der Clubversammlung angenommen.
Der DV Hessen DJ2QX erklärte, daß ein Teil seines Antrages die Stellung des Technischen Referenten als Koordinator durch die gerade angenommenen Richtlinien schon erfüllt sei. Die ferner von ihm beantragte Bildung eines Technischen Beirates und eines Erweiterten Technischen Beirates empfahl DJ2QX der Aufmerksamkeit der Clubversammlung und des Technischen Referenten. Eine besondere Abstimmung über diesen Antrag erübrigte sich daher.
An dieser Stelle wurde die Sitzung für die Mittagspause von 12:0013:45 Uhr unterbrochen.
Nach Wiederzusammentritt vereinbarte die Clubversammlung zunächst, die Punkte 10 (Satzungsfragen) und 11 (Versicherungsfragen) endgültig von der Tagesordnung dieser Sitzung abzusetzen und erst bei der nächsten Gelegenheit zu behandeln. Dann kam an die Reihe:
6. Nachtragshaushalt für das Geschäftsjahr 1969
Dazu hatte der Schatzmeister DJ3TZ dem Amateurrat mit dem CV-Rundschreiben Nr. 7/1969 am 14.10. einen Entwurf vorgelegt, der zusätzliche Einnahmen und Ausgaben für 1969 in Höhe von je DM 79.500 umfaßte. Einige Posten dieses Entwurfes waren nach einer Besprechung im Haushalts-Ausschuß noch umgestellt worden, so daß der zur Diskussion stehende Nachtragshaushalt folgendes Bild bot:
Einnahmen | Ausgaben | |
Beiträge | DM 70.000 | |
Sonstige Einnahmen | 9500 | |
Geschäftsstelle | DM 19.000 | |
QSL-Vermittlung | 5000 | |
Präsidium | 3500 | |
Geschäftsführender Vorstand | 500 | |
Pressestelle | 500 | |
Deutschland-Rundspruch | 1000 | |
Ausbildungslehrgänge | 500 | |
DX-Referat | 1000 | |
Interessengemeinschaft Ionosphäre | 1000 | |
Ausschüsse, Clubversammlung | 1000 | |
Rechnungsprüfung (Minderausgabe) | 600 | |
IARU (Minderausgabe) | 600 | |
Amateurfunk-Zentrum, Planung | 9000 | |
Amateurfunkzentrum, Rücklage | 50.000 | |
Kostensteigerung und Reserve (Minderbetrag) | 11.300 | |
DM 79.500 | DM 79.500 |
DJ3TZ und die beiden anderen Mitglieder des Haushalts-Ausschusses DL1NN und DJ1WO erläuterten den Nachtragshaushalt noch näher. Sie wiesen dabei auf die bei der Hauptversammlung 1969 im Frühjahr um 50 % erhöhten Tagegelder hin. Die Mehrausgaben dafür mußten in diesen Nachtrag aufgenommen werden, weil sie bei Aufstellung des Haushaltplans für 1969 im April ds. Js. noch nicht bekannt waren. Die zusätzlichen Kosten bei der Geschäftsstelle erklärte DJ3TZ u. a. damit, daß eine zusätzliche Beitragsnachnahme-Aktion in das Geschäftsjahr gefallen ist, deren Portoausgaben aber zum großen Teil wieder hereingekommen sind, die im Nachtragshaushalt unter den sonstigen Einnahmen erscheinen.
Der Nachtragshaushalt für das Geschäftsjahr 1969 wurde nach Aussprache, vom Amateurrat mit 12 Stimmen gegen eine (DV Bayern-Süd) bei sechs Stimmenthaltungen (DV Bayern-Nord, DV Hamburg, DV Hessen, DV Nordsee, DV Schwaben, 1.Vors. VFDB) angenommen.
Der erste Entwurf für einen Veranstaltungskalender 1970 war der Clubversammlung am 24.09. mit dem CV-Rundschreiben Nr. 5/1969 vorgelegt worden. Die Referenten und die Distriktsvorsitzenden ergänzten diese Übersicht soweit möglich. Das Ergebnis ist ein zweiter Entwurf, der diesem Protokoll als Anlage beigefügt wird. Der endgültige Terminkalender für 1970 soll im Februar 1970 im DL-QTC veröffentlicht werden. Angaben dafür können der Geschäftsstelle noch bis zum 31.12.1969 gemacht werden.
12. Vorbesprechungszeit des Amateurrates
Dazu hatte der DV Bayern-Nord folgende Erklärung abgegeben, die der Clubversammlung am 24.09. mit dem CV-Rundschreiben Nr. 5/1969 bekanntgegeben worden war:
Die Aufgaben des Amateurrates sind in § 12 der Satzung festgelegt. Zur Vorbereitung der Durchführung dieser Aufgaben stehen dem AR pro Jahr ca. sechs Stunden zur Verfügung. Dies ist, über einen längeren Beobachtungszeitraum festgestellt, zu wenig. Aussprachen über wichtige Angelegenheiten standen oft unter Zeitdruck.
Es wird angeregt, bei künftigen Sitzungen der Clubversammlung für den AR mehr Vorbesprechungszeit einzuplanen. Clubversammlungs-Beschlüsse werden mit oder gegen die Stimmen des AR gefaßt, ausreichende Information und Aussprache bei der Vorbesprechung sind dringend erforderlich.
Es entwickelte sich eine längere Diskussion darüber, wie die Sitzungen der Clubversammlung künftig zeitlich gegliedert werden sollen. Dabei waren sich die Distriktsvorsitzenden darüber im klaren, daß die bei den Sitzungen der Clubversammlung für separate AR-Besprechungen verfügbaren wenigen Stunden nicht ausreichen, daß man aber auch die Zeit für die CV-Sitzungen nicht einfach kürzen kann. Selbst für diese Sitzungen ist die Zeit schon knapp genug, so daß angestrebt wird, sie künftig bereits am Samstagvormittag beginnen zu lassen.
Die Distriktsvorsitzenden vereinbarten schließlich, unabhängig von Sitzungen der Clubversammlung bei Bedarf besondere Amateurrats-Sitzungen einzuberufen. Die erste derartige Sitzung soll Anfang 1970 in Frankfurt stattfinden. In diesem Zusammenhang ernannte der Amateurrat den DV Württemberg DJ3JZ zu seinem offiziellen Sprecher. Er soll gleichzeitig als ständiger Verbinder zwischen dem Vorstand und dem Amateurrat fungieren. Der Geschäftsführende Vorstand wird DJ3JZ zu diesem Zweck mit den nötigen Informationen versorgen.
An dieser Stelle mußte sich DJ3JZ verabschieden, weil er aus beruflichen Gründen zur vorzeitigen Abreise gezwungen war.
Seinen Antrag, zu prüfen, wie weit eine Beitragsermäßigung für Körperbehinderte möglich ist, und ob sich der Club ähnlichen Regelungen anderer Vereine anschließen soll, wandelte der DV Nordsee DJ1RC in eine bloße Frage um.
Diese Frage wurde dann dahingehend beantwortet, daß es bei Bedürftigkeit im Rahmen der bestehenden Regelung Möglichkeiten zur Beitragsermäßigung gibt, daß aber eine Körperbehinderung allein noch kein hinreichender Grund für eine Ermäßigung ist.
a) Das vom DV Köln-Aachen zur Diskussion gestellte Thema Bildung eines Vereins zur Förderung der Jugendarbeit des DARC wurde vom DV DL3OE zurückgezogen, um bei einer späteren Gelegenheit und nach weiterer Vorbereitung erneut zur Sprache gebracht zu werden.
b) Der 1. Vorsitzende DL3YH stellte zur Diskussion, wie lange der Arbeitsbetrieb bei der QSL-Vermittlung unter den augenblicklichen Gegebenheiten noch gewährleistet sei.
Dazu erklärte zunächst DL3JE, daß die von der Bundespost für künftige Zuteilungen vorgesehenen weiteren Rufzeichenblöcke (evtl. DF und DG) mit der Wuppertaler Maschine nicht mehr programmiert werden könnten. DL3NE bestätigte, daß die seinerzeit von ihm mitkonzipierte Anlage nicht noch auf weitere Rufzeichenblöcke ausgedehnt werden kann. Eine neue Vermittlungseinrichtung ist aber schon in der Diskussion. Dabei soll auch das Umprogrammieren z. Zt. noch eine recht zeitraubende Arbeit vereinfacht werden. DL3NE berichtete in diesem Zusammenhang über ein mit Vertretern von IBM geführtes Gespräch. Das Ziel ist, im neuen Amateurfunk-Zentrum von vornherein eine neue und allen Anforderungen genügende Anlage zu installieren.
Der DV Schwaben machte noch auf die in letzter Zeit wieder zunehmenden QSL-Laufzeiten und auf die verhältnismäßig vielen Irrläufer aufmerksam.
c) Auf Vorschlag mehrerer Distriktsvorsitzender wurde die Frage erörtert, ob künftig ein Haushaltsplan-Entwurf schon am Ende des Vorjahres und nicht erst zur Hauptversammlung vorgelegt werden könne. Für 1970 soll ein Versuch gemacht werden, ohne daß aber Haushalts-Ausschuß und Schatzmeister eine feste Zusage in dieser Hinsicht machen konnten. Auf jeden Fall wird sich der Ausschuß so frühzeitig wie möglich darum kümmern.
d) Einige Distriktsvorsitzende regten an, den Ortsverbänden künftig erst dann ihre Jahres-Beitragsanteile zu überweisen, wenn ihre Vorjahres-Abrechnung beim DV vorliegt, und wenn dieser dem Schatzmeister eine entsprechende Anweisung gibt.
e) Vom OVV Bentheim DL1LD war nachträglich um einen Zuschuß zu den Deutsch-Niederländischen Amateurfunktagen (DNAT) gebeten worden, weil unvorhergesehene Mehrkosten für die Verpflegung der Teilnehmer entstanden waren.
Der Präsident DL1QK schilderte zunächst den hervorragenden Eindruck, den diese Ende August 1969 durchgeführte Veranstaltung auf ihn gemacht hat. Der zuständige DV Nordsee DJ1RC beantragte dann, der Amateurrat möge den Geschäftsführenden Vorstand ermächtigen, die bei der Veranstaltung der DNAT 1969 entstandenen Mehrkosten aus Clubmitteln zu erstatten, wenn eine Nachprüfung aller Unterlagen ergibt, daß diese Mehrkosten ohne Verschulden des Ortsverbandes entstanden sind und nicht vorherzusehen waren.
Dieser Antrag wurde einstimmig zur Abstimmung zugelassen, dann aber vom Amateurrat mit zehn Nein-Stimmen gegen vier Ja-Stimmen bei vier Stimmenthaltungen abgelehnt.
Der Präsident DL1QK brandmarkte das als eine schlechte Entscheidung des Amateurrates. Der Geschäftsführende Vorstand stellte daraufhin den Antrag an den AR, ihn zu ermächtigen, die ungedeckten Kosten der DNAT 1969 notfalls darlehensweise zu zahlen. Diesen Antrag nahm der Amateurrat mit 16 Stimmen bei zwei Enthaltungen an.
f) Der DV Niedersachsen DJ7GS hatte folgende Fragen zur Diskussion gestellt:
Besteht von Seiten des Geschäftsführenden Vorstandes die Absicht, den Deutschland-Rundspruch in gleicher Form beizubehalten, oder besteht die Möglichkeit, den Rundspruch aktueller zu gestalten, kürzer und straffer zu fassen und ggfs. auch OV-Rundschreiben mit aufzunehmen, die wegen der langfristigen Terminplanung im DL-QTC nicht veröffentlicht werden können? Inwieweit nimmt der Geschäftsführende Vorstand Einfluß auf Inhalt, Form und Länge des DL-Rundspruches?
Dazu gab der 1. Vorsitzende die Erklärung ab, er habe sich davon überzeugt, daß sich die Art, wie der Deutschland-Rundspruch Nachrichten und Meinungen bringt, allgemeiner Beliebtheit erfreut, und daß kein Anlaß besteht, daran etwas zu ändern.
Anschließend sprach die Clubversammlung die Empfehlung aus, daß die Distrikts-Rundspruchstationen den Deutschland-Rundspruch in Zukunft vor etwaigen Distrikts-Rundsprüchen ausstrahlen sollen.
g) Auf Empfehlung des Jugend- & SWL-Referenten DL1JH soll direkt oder indirekt (via IARU oder ARRL) auf die amerikanische Zeitschrift Popular Electronics eingewirkt werden, ihren Lesern und SWLs keine mißverständlichen und mit Rufzeichen zu verwechselnden Registrierungskennzeichen (z. B. DL1PE1A) mehr zuzuteilen.
h) Der DV Bayern-Nord DJ2OK machte darauf aufmerksam, daß der Pik-As-Test im Laufe der Jahre zu einem echten Contest geworden ist, der keine Zeit zum QSO-Fahren mehr läßt. Er empfahl der EMC, künftig den betreffenden Passus in der Ausschreibung zu streichen.
i) Auf Anfrage der Distriktsvorsitzenden Bayern-Süd und Hessen, DL6XM und DJ2QX, bestätigte der Amateurrat, daß der dem Geschäftsführenden Vorstand bei der Hauptversammlung 1968 erteilte Auftrag, ein Ausschlußverfahren gegen die Verfasser bzw. Unterzeichner der Ingolstädter Offenen Briefe einzuleiten, durch die Anfang dieses Jahres erfolgte und am 25.02. im OV-Rundschreiben Nr. 2/1969 bekanntgegebene Beilegung des Falles gegenstandslos geworden ist. Die Angelegenheit ist damit abgeschlossen.
j) Der Geschäftsführer DL1JB stellte im Namen des seit Jahren in Italien wohnenden und dort beschäftigten OM Dr. Hasenjäger, DL3QA, die Frage, ob der DARC sich an den Kosten eines Einspruches beteiligen würde, der beim obersten italienischen Gericht gegen die Weigerung der italienischen Fernmeldeverwaltung eingelegt werden soll, ausländischen Funkamateuren in Italien eine eigene Sendegenehmigung zu erteilen.
Die Clubversammlung war der Auffassung, daß wegen der verschwindend geringen Aussicht auf Erfolg keine Mittel dafür zur Verfügung gestellt werden können.
Mit der Erörterung einiger verwaltungstechnischer Fragen wurde die Tagesordnung beendet. Die Clubversammlung vereinbarte dann, die Hauptversammlung 1970 am 23./24.05.1970 in Kassel zu veranstalten. Damit wird der Clubversammlung Gelegenheit gegeben, das für das Amateurfunk-Zentrum vorgesehene Gelände in Baunatal zu besichtigen. Zum Versammlungsleiter wurde einstimmig der UKW-Referent DL9GS gewählt.
Der Schatzmeister DJ3TZ gab noch bekannt, daß inzwischen von den Sitzungsteilnehmern insgesamt DM 800, für das Amateurfunk-Zentrum gestiftet wurden!
Der Versammlungsleiter und bisherige DX-Referent DJ3KR verabschiedete sich von der Clubversammlung mit einem herzlichen Dank für die gute Zusammenarbeit.
Zum Schluß ergriffen dann auch der Präsident und der 1. Vorsitzende nochmal das Wort, um der Versammlung für die gemeinsam geleistete Arbeit zu danken. DL1QK richtete noch einen besonderen Dank an die ausgeschiedenen Referenten und an den Distrikt Saar für die freundliche Aufnahme und für die gute Ausrichtung der Tagung in Blieskastel.
Damit fand die Herbstsitzung 1969 am 19.10. um 18:00 Uhr ihr Ende.
Blieskastel, den 19.10.1969
Im Entwurf
gez. J. Netzer, DL3YH, 1. Vorsitzender; gez. U. Gradmann, DL9PL, Beisitzer
F. d. R.
gez. H. Hansen, DL1JB
Abschrift und Archiv-Bearbeitung: DC7XJ
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