Redaktion: DL7KF
ÜBERSICHT:
VS5RCS (Brunei): Expedition in vollem Gange. Hauptfrequenzen: CW 14.030 und 21.030 kHz, SSB 14.105 und 21.245 kHz. QSL via 9M2NF.
EIØRF (Bear Island): zählt als EI nicht als besonderes Land. Expedition vom 01.03.06. auf 7,14 und 21 MHz.
TJ1AL (Kamerun): häufig nachmittags auf 21.23021.250 kHz in SSB.
TT8AN (Republik Tschad): Expedition von ET3REL z. Zt. im Gange. Hauptfrequenzen 21.300 und 28.600 kHz in SSB; Dauer unbekannt. QSL via W5LEF.
6W8DY (Republik Senegal): 21.28021.300 und 14.15014.250 kHz in SSB; QSL via VE4SK.
Im Anschluß an die bereits bekanntgegebenen Rufzeichen der letzten Lizenzprüfung geben wir abschließend noch folgende Lizenzerteilungen bekannt:
Jürgen Hampel, DC7AI, Berlin 47, ohne DOK
Johannes Krause, DC7AJ, Berlin 20, D06
Gerhard Fiedler, DL7II, Berlin 12, D01
Auch diesen OM wünschen wir nachträglich einen baldigen Start und viel Erfolg.
Das Distriktsbüro teilt noch folgende Änderungen mit:
Das Rufzeichen DL7NJ, Thomas Nitruch, Berlin 47, D03, ist mit Wirkung ab 21.05.1968
erloschen.
Für die Zeit vom 01.30.06. wurde für den Fieldday dem OV Charlottenburg das Sonderrufzeichen DLØFI erteilt. Verantwortlicher Stationsleiter ist OM Hans Germer, DL7HT.
Folgenden OM wurde der Übergang nach Klasse B von der LPD Berlin genehmigt:
Peter Schulz, DL7JN, Berlin 26
Rudolf Ewest, DL7KF, Berlin 65
Peter Krohn, DL7MH, Berlin 51
Manfred Thäle, DL7MZ, Berlin 45
Jürgen Caspereit, DL7NO, Berlin 13
Gisela Schröer, DL7YL, Berlin 41
Auch in diesem Fall herzliche Glückwünsche.
Im Rahmen unserer Vortragsreihe besucht uns am Dienstag, dem 11.06., um 19:30 Uhr, im Haus der Jugend Fuchsbau, Thurgauer Str. 66, ein Funkoffizier der MS Bremen. Er wird uns einen selbstgedrehten Schmalfilm zeigen und uns anschließend von seinen Erlebnissen als Funkoffizier erzählen.
Die vom OV Reinickendorf angesetzte Dampferfahrt von Tegel nach Wannsee und zurück findet bestimmt statt. Treffpunkt am Sonnabend, dem 22.06., um 14:30 Uhr, an der Dampfer-Anlegestelle in Tegel. Fahrtkosten je Person etwa 4, DM. Alle Mitglieder des Distrikts Berlin nebst Angehörigen sind herzlich zur Teilnahme eingeladen. Zum Zwecke der Platzreservierung sind unverbindliche Voranmeldungen bei OM Nietsch, DL7AW, oder beim Distriktsbüro bis 15.06. erbeten. Die Mitglieder der DX- und UKW-Gruppe sowie die Vorstandschaft werden fast vollständig an dieser Dampferfahrt teilnehmen.
Die UKW-Meldung der Woche bringt heute einen ersten Bericht über das Norddeutsche UKW-Treffen, das im Rahmen des Europatreffens in Wolfsburg am Pfingstsonntag stattfand. Diesen Bericht verdanken wir OM Theo Wolff, der gemeinsam mit DL7KF, OM Rudolf Ewest, in Wolfsburg war und uns von dort einen ausgezeichneten Tonbandbericht mitbrachte, aus dem wir hier zitieren:
Zunächst gab es eine ausführliche Diskussion über das Thema S-Meter-Rapporte und man kam zu dem Schluß, daß der zuverlässigste Rapport immer noch mit Hilfe eines regelbaren Dämpfungsgliedes am Eingang des Empfängers zu erreichen sei.
Danach sprach OM Volkmar Thun, DJ4ZVA, über die verschiedenen UKW-Ausbreitungswege und über die dazu jeweils geeignetste Betriebstechnik. Eingehend wurde über die troposphärischen Überreichweiten, über Meteor-Scatter und über Aurora-Verbindungen gesprochen sowie Einzelheiten zum Betrieb über Umsetzer erwähnt. Wegen des schmalen Umsetzbereichs des ARTOB und ähnlicher Umsetzer wurde erneut darauf hingewiesen, daß über solche Geräte nur in CW und SSB gearbeitet werden soll. Ein AM-Signal würde wegen seiner großen Bandbreite einen zu großen Teil des Durchlaßbereichs blockieren. Mit 810 W HF-Leistung sei erfahrungsgemäß über ARTOB eine Entfernung von etwa 300 bis 400 km zu überbrücken.
Sodann wurden die Grundlagen der Meteor-Scatter-Verbindungen erläutert. Bekanntlich wird hierfür als reflektionsfähige Schicht der Ionisationsspur benutzt, die von Kleinstmeteoriten beim Eintreten in die obere Erdatmosphäre hinterlassen wird. Da diese Ionisation schon nach sehr kurzer Zeit wieder abklingt, müssen die Verbindungen in High-Speed-CW gefahren werden, wobei meist Tonbandgeräte zur Tastung des Senders und zur Aufzeichnung der sporadischen Empfangssignale verwendet werden. Der Aufwand an Sendeleistung und für exakte Antenneneinstellung, aber auch an Zeit ist in jedem Fall erheblich, so daß dieser schöne Sport sich sicher nicht zum Jedermannfunk ausweiten wird. Meteor-Scatter-Tests können verabredet werden, weil die Zeitpunkte für das Auftreten der größeren Meteoriten-Schauer bekannt sind.
Im Gegensatz hierzu sind Aurora-Verbindungen weitgehend dem Zufall überlassen. Eine Voraussage von Aurora auf Grund der Sonnenaktivität ist nur im begrenzten Maße mit einiger Treffsicherheit möglich und die Erfahrung hat gezeigt, daß solche Prognosen noch mit einer ziemlichen Unsicherheit behaftet sind. Bei Aurora handelt es sich, wie bekannt, um die Reflektion ultrakurzer Wellen an ionisierten Schichten in der Nähe des Polarlichts. Über den Entstehungsmechanismus dieser Schichten hat DJ2BC, OM Dr. Lange-Hesse, mehrfach im DL-QTC berichtet und auch das Mai-Heft 1968 der amerikanischen Zeitschrift QST bringt darüber einen lesenswerten Beitrag. Entsprechend der räumlichen Lage des Polarlichts in einem ringförmigen Gebiet rund um den magnetischen Nordpol der Erde, nehmen die Chancen für Aurora-Verbindungen für die weiter südlich gelegenen deutschen Stationen immer mehr ab. Aurora-Signale sind durch ihren typisch verbrummten Ton erkennbar. Hierin ist auch der Grund zu suchen, daß via Aurora nur in CW gearbeitet werden kann. SSB-Verbindungen über Aurora zu fahren, ist bisher so gut wie nicht gelungen; es sind die QSOs zwischen einer OH1- und einer SM5-Station und einer englischen und einer dänischen Station gerüchteweise bekanntgeworden.
Die Diskussion des Themas Troposphärische Überreichweiten ließ erkennen, daß auch hier erstaunlicherweise der Mechanismus für das Entstehen der dazugehörigen Reflektionsschichten noch nicht ganz geklärt ist, obwohl das Arbeiten via Tropo schon eher zum täglichen Brot des 2-m-Mannes gehört. Ausgezeichnete Bedingungen, bei denen mit 10 W HF Entfernungen in der Größenordnung bis zu 1000 km überbrückt werden können, sind im Mittel jedoch nur zweimal im Jahre zu verzeichnen, und zwar meist im Herbst.
Im zweiten Teil der UKW-Tagung berichtete ein OM aus OZ über die Situation im UKW-Bereich in Dänemark. Hier ist es in den letzten Jahren durch das Freiwerden vieler Taxifunk-Sprechgeräte zu einer Invasion der FM-Stationen gekommen, die meist auf den Festfrequenzen um 145,2, 145,7, 145,8 und 145,9 MHz, wo sie dann den ARTOB-Betrieb stören, im Kanalbetrieb mit sehr großem Hub ausgedehnte Ortsrunden fahren. In SSB sollen angeblich nur drei Stationen in OZ wirklich aktiv auf 2 m sein. An eine Übernahme des bekannten IARU-2-m-Bandplanes sei in OZ zur Zeit noch nicht zu denken.
Über die Lage in Schweden berichtete ein OM aus SM. Er teilte mit, daß an jedem ersten Dienstag im Monat zwischen 19:00 und 23:00 GMT die SM-2-m-Runde gefahren wird. Für den Raum Malmö haben sich die Anruffrequenz 144,5 MHz ±5 kHz eingebürgert. An jedem ersten Sonntag im Monat wird in der Zeit von 08:00 bis 11:00 GMT eine 70-cm-Runde gefahren. Diese Zeiten sollten sich die UKW-DXer merken.
Gegen Ende der UKW-Tagung wurde über die Ergebnisse einer Umfrage gesprochen, die DL9AR, OM Albert Leinemann, veranstaltet und die Wünsche zum UKW-DLD betraf. In einem von DL7JT angeregten Diskussions-Teil wurde erwähnt, daß Portabel-Stationen immer wieder versuchen, von anderen Portabel-Stationen mit seltenen DOKs eine QSL zu erlangen, auf der der Zusatz Portabel fehlt, um so die QSL für das UKW-DLD gültig zu machen. Schließlich wurde auch darüber gesprochen, für das UKW-DLD statt der DOKs die Entfernung zwischen den Stationen als Wertungsmerkmal zu verwenden und 70-cm-QSOs höher als solche auf 2 m zu bewerten. Alles in allem wird es aber wohl bei den alten Regelungen bleiben.
Soweit der Bericht von DL7JT über die Norddeutsche UKW-Tagung anläßlich des Europatreffens in Wolfsburg.
Nun noch einige aktuelle Meldungen aus Berlin:
Das Ergebnis des DL7-2-m-Mobil-Portabel-Aktivitätstages am 19.05. steht nun fest:
Den ersten Platz belegte DJ6QX/p, der 76 Punkte erreichte. Auf dem 2. und 3. Platz liegen mit jeweils 75 Punkten DL7EX/p und DC7AS/p. Das Schlußlicht machte DL7OS/p. Die Ausgesetzten Preise werden den genannten OM in einiger Zeit zugehen.
Von den 33 Stationen, die sich am Aktivitätstage beteiligten, sandten 20 Stationen, darunter zwei aus DM, ihre Logs ein. Diese OM werden in Kürze einen ausführlichen Bericht erhalten, der auch im Berlin-MB erscheinen wird.
Zum Schluß noch eine Gratulation, die wir an OM Rudolf Ewest, DL7KF, richten: Zum Erwerb des UKW-DLD-50 die besten Wünsche, verbunden mit der Hoffnung auf weitere schöne 2-m-Erfolge.
Ende des B-RS vom 09.06.1968
Abschrift und Archiv-Bearbeitung: DC7XJ
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