Kiel, den 15.06.1966
An der 7. Konferenz der International Amateur Radio Union Region 1, die vom 23.28.05.1966 in Opatija/Jugoslawien stattfand, nahmen 19 Amateurfunkverbände teil, und zwar aus Algerien, Belgien, Deutschland, Finnland, Frankreich, Ghana (vertreten durch den Delegierten Nigerias), Großbritannien, Holland, Irland, Italien, Jugoslawien, Nigeria, Norwegen, Österreich, Polen, Rußland, Schweden, der Schweiz und der Tschechoslowakei. Die nachträglich gemeldeten Vertreter Algeriens und der Tschechoslowakei galten allerdings nur als Beobachter, weil deren Verbände noch nicht offizielle IARU-Mitglieder sind. Von der IARU-Zentrale war außer dem Sekretär W1LVQ auch der neue IARU- und ARRL-Präsident WØNWX gekommen.
Der Ablauf und die Tagesordnung der Konferenz entsprachen dem im letzten OV-Rundschreiben gegebenen Vorbericht. Lediglich die Aufgabenverteilung auf die einzelnen Komitees war etwas anders, als ursprünglich vorgesehen. Die technischen Probleme wurden nicht im Komitee B, das sich ausschließlich mit UKW-Fragen beschäftigte, sondern im Komitee A behandelt, dessen Programm dadurch besonders umfangreich wurde. Das führte dazu, daß innerhalb dieses Komitees noch zwei Unterausschüsse eingesetzt wurden, einer für Wettbewerbe und Meisterschaften und einer für Technik. Den DARC vertraten im
Komitee A | (Funkbetrieb und Organisation): | OM Picolin, DL3NE |
Ausschuß für Wettbewerbe und Meisterschaften: | OM Dr. Wörner, DJ1BZ | |
Ausschuß für Technik: | OM Schädlich, DL1XJ | |
Komitee B | (UKW): | OM Sütterlin, DL1LS |
Komitee C | (Finanzen): | OM Hansen, DL1JB |
Die am ersten Konferenztag gebildeten Komitees und Ausschüsse behandelten vom 24.26.05. die ihnen gestellten Themen und arbeiteten Empfehlungen dazu aus, über die die abschließende Vollversammlung am 27.05. endgültig entschied. Von den dabei gefaßten Beschlüssen haben allgemeine Bedeutung:
3,5 | | 3,6 MHz | Nur CW | 3,6 | | 3,8 MHz | CW und Fonie | |
7,0 | | 7,04 MHz | Nur CW | 7,04 | | 7,1 MHz | CW und Fonie | |
14,0 | | 14,1 MHz | Nur CW | 14,1 | | 14,35 MHz | CW und Fonie | |
21,0 | | 21,15 MHz | Nur CW | 21,15 | | 21,45 MHz | CW und Fonie | |
28,0 | | 28,2 MHz |
Nur CW | 28,2 |
| 29,7 MHz |
CW und Fonie |
Zusätzlich wird empfohlen, Funkfernschreiben im 20-m-Band nur auf Frequenzen um 14,09 MHz durchzuführen. Als Standardgeschwindigkeiten gelten dabei 45 und 50 Baud.
144,00144,15 MHz | Nur CW; SSB darf zwischen 144,10 und 144,15 MHz verwendet werden, wenn ein Frequenzumsetzer in Betrieb ist. |
144,15145,85 MHz | Alle zulässigen Sendearten |
145,85145,95 MHz | Frequenzumsetzer in Satelliten und Ballons |
145,95146,00 MHz | Baken und besondere Vorhaben |
In einer besonderen Resolution bekundete die IARU-Region 1 ihr uneingeschränktes Vertrauen in die Arbeit der von der ARRL in den USA betriebenen IARU-Zentrale und ihre Hoffnung auf weitere gute Zusammenarbeit Die in einem amerikanischen Amateurmagazin gegen die IARU betriebene Hetze wurde schärfstens verurteilt.
In das Exekutiv-Komitee, d. h. den Vorstand der IARU-Region 1 für die kommenden drei Jahre wurden gewählt:
1. Vorsitzender | OM Per-Anders Kinnman, SM5ZD |
2. Vorsitzender | OM Roy Stevens, G2BVN |
Sekretär | OM John Clarricoats, O.B.E., G6CL |
Schatzmeister | OM Win Dalmijn, PAØDD |
Beisitzer | OM Herbert Picolin, DL3NE, und OM Janez Znidarsic, YU1AA |
Den ausgeschiedenen Komiteemitgliedern OM Harry Laett, HB9GA, (bisher 1. Vorsitzender), OM Dr. Jacques Simonnet, F9DW, (bisher Schatzmeister), und OM Alfred Schädlich, DL1XJ, (bisher Beisitzer), dankten die Delegationen für die in den vergangenen Jahren geleistete erfolgreiche Arbeit. Zu einer gemeinsamen Sitzung, mit der die IARU-Konferenz 1966 beendet wurde, traten das alte und das neue Exekutivkomitee am 28.05. zusammen.
Ein zusammenfassender Bericht über den Verlauf dieser Konferenz und über ihre wesentlichsten Ergebnisse wird auch im nächsten DL-QTC erscheinen.
Eine Reihe von Problemen konnte in Opatija noch nicht definitiv gelöste werden und wurde deshalb dem neuen Exekutivkomitee zur weiteren Bearbeitung übertragen. Dazu gehörten u. a.:
Die nächste Konferenz der IARU-Region 1 soll 1969 in Brüssel stattfinden.
2) OV Siegerland wurde Clubmeister
Die Clubmeisterschaft 1965/66 ist geschlagen. Clubmeister wurde der Ortsverband Siegerland mit 29.780 Punkten. Die weitere Reihenfolge in der Endrunde lautet:
2. | OV Karlsruhe | mit | 22.967 Punkten |
3. | OV St. Ingbert | mit | 16.820 Punkten |
4. | OV Göttingen | mit | 15.444 Punkten |
5. | OV Osnabrück | mit | 14.459 Punkten |
6. | OV Oberland | mit | 11.297 Punkten |
7. | OV Minden | mit | 10.095 Punkten |
8. | OV Velbert | mit | 9358 Punkten |
9. | OV Lindau | mit | 4896 Punkten |
10. | OV Rheinhausen | mit | 2296 Punkten |
11. | OV Flensburg | mit | 1055 Punkten |
12. | OV Trier | mit | 439 Punkten |
Von den übrigen sieben, für das Finale qualifizierten Ortsverbänden gingen keine Unterlagen ein.
Dem neuen Clubmeister und den anderen in der Endrunde plazierten Ortsverbänden gelten die herzlichen Glückwünsche des Clubs. Dem siegreichen OV Siegerland ist sein Erfolg am 05.06.1966 durch Überreichung der Preise und Urkunden vom Präsidenten DL1QK und vom 1. Vorsitzenden DJ5UD persönlich verkündet worden. Der Ortsverband feierte an diesem Tage sein 20jähriges Bestehen. Die anderen Ortsverbände haben die Urkunden inzwischen von der Geschäftsstelle erhalten.
3) Deutsche Fuchsjagdmeisterschaften 1996
An den Deutschen Fuchsjagdmeisterschaften, die am 21.05.1966 in Velbert ausgetragen wurden, beteiligten sich 20 Jäger, davon 15 auf 80 m und fünf auf 2 m. Die Jagd fand in einem hügeligen, von einer Hochspannungsleitung durchschnittenen Gelände mit teils stark abfallenden Hängen statt. Zu finden waren sechs Füchse. Diese Zahl und die Frequenzen der Füchse waren den Teilnehmern aber vorher genauso unbekannt wie der Standort der Füchse. Außerdem mußte ein Navigationsfuchs möglichst genau eingepeilt und sein Standort auf der Karte bestimmt werden. Von den 80-m-Füchsen waren zwei transistorisiert und arbeiteten mit sehr geringen Leistungen, während die anderen 15 W hatten. Auf 2 m wurde ein Transistor-Fuchs mit geringer Leistung betrieben, die anderen mit 510 W. Gewertet wurde nach folgendem System:
1. |
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2. |
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3. |
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4. | Für die Standortbestimmung des Navigationsfuchses mit einer Genauigkeit von:
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Deutsche Fuchsjagdmeister 1966 wurden OM Udo Bauer, DL7EB, vom OV Karlsruhe, auf 80 m, und OM Adolf Benecke, DJ2BH, vom OV Salzgitter-Bad, auf 2 m. Die weitere Plazierung wird im nächsten DL-QTC bekanntgegeben. Ein Jugend-Meister konnte nicht ermittelt werden, weil in dieser Klasse niemand startete.
Den deutschen Fuchsjagdmeistern sei auch an dieser Stelle zu ihrem Erfolg gratuliert. Dem Distrikt Nordrhein und seinem DV DL1PE gilt der herzliche Dank des Clubs für die gelungene Ausrichtung der Meisterschaften.
Nachdem die Rufzeichenblöcke DJ und DL inzwischen restlos verausgabt sind, hat die Deutsche Bundespost Ende Mai mit der Erteilung von Rufzeichen mit dem neuer Kenner DK begonnen.
Die Standard-Frequenz- und Zeitzeichen-Sendungen des US National Bureau of Standards (WWV) werden ab 01.07.1966 nicht mehr von Greenbelt, Maryland, nahe Washington, sondern mit verbesserter Genauigkeit von Fort Collins, Colorado, ausgestrahlt werden. WWVB (60 kHz) und WWVL (20 kHz) sind dort schon seit einiger Zeit im Betrieb.
WWV wird aus Fort Collins über separate vertikale Halbwellen-Antennen auf 5, 10 und 15 MHz mit 10 kW, auf 2,5, 20 und 25 MHz mit 2,5 kW senden. Während man sich für das Gebiet der USA im allgemeinen eine Verbesserung der Empfangsmöglichkeiten verspricht, ist für Europa mit einer Verschlechterung zu rechnen, und zwar weniger wegen der größeren Entfernung, als wegen Annäherung der Empfangsrichtung an das Gebiet des magnetischen Nordpols.
Auf dem in modernen Amateurempfängern vorhandenen Standardfrequenz-Kanal 10 MHz wird in Europa z. Z. allerdings meist die englische Standardfrequenz-Station Rugby MSF zu hören sein, gelegentlich zwar überlagert von RAT in Moskau.
Der ARTOB-Start am 05.06. war wieder ein voller Erfolg. Der Ballon erreichte eine Höhe von 21.000 m und landete in Winsen an der Aller. Der nächste ARTOB-Start finde am 19.06. zwischen 08:30 und 09:00 Uhr statt. Bitte alle Beobachtungen an das UKW-Referat einsenden.
7) Sommerpause beim Deutschland-Rundspruch
In der Zeit vom 01.07.30.08.1966 werden keine Deutschland-Rundsprüche gesendet. Die Rundspruch-Stationen machen dann die übliche Sommerpause.
8) Berichtigungen und Ergänzungen zum Organisationsplan vom 15.07.1965
DOK: | Ortsverband: |
|
E02 | Hamburg | R. Vogler, DL9FJ |
F12 | Kassel | H. D. Schimmelpfennig, DL6JJ |
G20 | Bergheim/Erft | Dr. H. Stöhr, DL8YT |
H15 | Hildesheim | K. B. Schwarting, DL7CW |
N | Stellv. DV & Verbdg. z. OPD: H. Lösche, DL3MQ | |
N | UKW-Referent: W. Raetz, DL6KA | |
N | Mobil-Referent: G. Vierling, DJ6VG | |
N | YL-Betreuerin: Frau E. Henneberger, DL2FH | |
N25 | Neubeckum | L. Schomacker, DJ8TA |
VY 73, gez. Hansen, DL1JB, und Röhling, DL1FM
Abschrift und Archiv-Bearbeitung: DC7XJ
Inhalt 1966 |