Kiel, den 26.01.1965
Seit gut zwei Jahren ist eine Lizenzklasse C im Gespräch, die nur für die UKW-Bänder gelten und ohne Morseprüfung erteilt werden soll. Die Grundlage dafür bildet der § 3 des Artikels 41 der internationalen Vollzugsordnung für den Funkdienst, Genf 1959, der es den nationalen Verwaltungen gestattet, bei Amateurfunkgenehmigungen für Frequenzen über 144 MHz auf die sonst erforderliche Prüfung der Morsekenntnisse zu verzichten.
Wie der Staatssekretär im Bundesministerium für das Post- und Fernmeldewesen, Dipl.-Ing. Bornemann Mitte Dezember im Rahmen einer Fragestunde des Bundestages erklärte, ist mit der Einführung dieser neuen Lizenzklasse C innerhalb der nächsten sechs Monate zu rechnen.
2) Gruppenflüge zum Deutschlandtreffen in Berlin
Der Ortsverband Hannover hat sich dankenswerterweise bereit erklärt, Flug-Gesellschaftsreisen ab Hannover zum Besuch des Deutschlandtreffens in Berlin zu organisieren. Bei mindestens 15 Teilnehmern würde der Hin- und Rückflug nur DM 59, (für Kinder bis zu 12 Jahren DM 30,) kosten. Hinzu käme noch eine Abwicklungsgebühr für Porto, Telefon und sonstige Kosten von maximal DM 1,.
Der volle Flugpreis auf dieser Strecke beträgt sonst DM 96,. Davon zahlt allerdings der Senat der Stadt Berlin DM 28,, so daß der Flug für den Einzelreisenden DM 68, kostet. Die Ersparnis bei Gruppenflügen. würde also mindestens DM 8, pro Person betragen.
Charterflüge, wie sie von mehreren Ortsverbänden angeregt wurden, kommen nicht infrage, der Berliner Senat dafür keine Zuschüsse gewährt, und daher die anteiligen Kosten pro Reisenden höher lägen als bei Gruppenflügen.
Der Ortsverband Hannover schlägt folgende Termine vor:
Hinflug HannoverBerlin am Sonnabend, 05.06., morgens oder vormittags. Das würde auswärtigen Teilnehmern die rechtzeitige Anreise nach Hannover ermöglichen, da für die meisten Teilnehmer die Arbeit wohl erst am vorhergehenden Freitagnachmittag beendet sein dürfte, und deshalb die Anreisezeit für einen Flug am Freitagabend zu knapp wäre.
Rückflug Berlin-Hannover am Montag, 07.06., spät nachmittags oder abends. Auf diese Weise könnten auch Teilnehmer, die von Hannover aus weiterreisen müssen, in den meisten Fällen ihren Heimatort rechtzeitig genug erreichen, um am Dienstag ihre Arbeit dort wieder aufnehmen zu können.
Die Reisezeit beträgt beim Hinflug ab Hannover-Hbf. (Haltestelle des Flughafen-Busses) bis Zentralflughafen Berlin-Tempelhof, einschließlich Gepäckaufgabe und -rückgabe, zwei Stunden. Für die Rückreise muß man etwa eine halbe Stunde mehr ansetzen, weil man sich rechtzeitig zur Gepäckabfertigung in Tempelhof einfinden muß. Mit der Bahn braucht man für eine Fahrt annähernd sechs Stunden und muß fast das Gleiche zahlen, weil es im Eisenbahnverkehr mit Berlin keine Rückfahrkarten gibt.
In Hannover-Langenhagen stehen direkt auf dem Gelände des Flughafens Dauerparkplätze in genügender Anzahl zur Verfügung. Die Gebühr für das Abstellen eines Wagens beträgt DM 1,50 einschließlich Versicherung, für jeden angebrochenen Tag. Das Parkgelände ist eingezäunt und steht Tag und Nacht unter Bewachung, so daß jeder Wagen dort sicher untergestellt werden kann.
Die OV-Vorsitzenden werden gebeten, ihre Mitglieder über diese Reisemöglichkeit nach Berlin zu unterrichten und Anmeldungen dafür entgegenzunehmen. Die gesammelten Anmeldungen sind aufgeschlüsselt nach Erwachsenen und Kindern bis zu 12 Jahren, bis spätestens zum 28.02.1965 an: DARC-Ortsverband Hannover, z. Hd. Herrn Ulf A. Kluge, DJ1BQ, ....., zu geben.
Dieser Termin muß unbedingt eingehalten werden, um sicherzustellen, daß PanAm und BEA genügend Plätze in ihrem Pfingst-Reiseverkehr nach Berlin für den DARC reservieren. Beide Gesellschaften sind bereit, diese Gruppenreisen für den Club durchzuführen.
3) Nordrhein-Westfälischer-Mobilwettbewerb
Bekanntlich können im Rahmen des Deutschlandtreffens in Berlin die sonst üblichen Mobilveranstaltungen nicht durchgeführt werden. Dafür wollen die fünf Distrikte des Landes Nordrhein-Westfalen in der Zeit vom 16.18.04.1965 (Karfreitag bis Ostersonntag) einen Nordrhein-Westfälischen Mobilwettbewerb arrangieren, der sechs verschiedene Einzel-Konkurrenzen umfassen soll. Die Ankündigung mit näheren Einzelheiten wird im Märzheft des DL-QTC erscheinen.
Seit heute strahlt die VFDB-Clubstation DLØDA in Darmstadt (OP DL3WU) an jedem Dienstag und Freitag um 17:30 Uhr auf ca. 3650 kHz in AM einen erweiterten Funkwetterdienst aus, der jeweils am folgenden Tage, also mittwochs und samstags um 08:30 Uhr von DL6YL in Osnabrück und um 19:45 Uhr von DLØBP in Berlin auf der gleichen Frequenz wiederholt wird. Eine zusätzliche Aussendung als Funkfernschreiben ist vorgesehen.
Diese Rundsprüche sind für diejenigen Funkamateure bestimmt, die mehr über die das Funkwetter bestimmenden ionosphärischen Einflüsse erfahren möchten, als im Rahmen des Deutschland-Rundspruchs vermittelt werden kann. Dabei soll versucht werden, den Ablauf der Vorgänge in der lonosphäre in Abhängigkeit von der Tages- und Jahreszeit sowie der elfjährigen Sonnenflecken-Periode verständlich darzustellen. Ein neuer Sonnenfleckenzyklus, der 20. seit der ersten aufgezeichneten Beobachtung im Jahre 1750, hat jetzt gerade begonnen. Die praktische Nutzanwendung dieses erweiterten Funkwetterdienstes wird in der richtigen Wahl der Verkehrsfrequenzen liegen.
Jeder Rundspruch ist in sich geschlossen und behandelt für jedes Amateurband die Richtungen Nordamerika, Südamerika, Afrika, Asien und den Pazifik-Raum. Zunächst erfolgt jeweils ein aktueller Rückblick auf die letzten Tage, mit einer Erklärung der aufgetretenen geophysikalischen Phänomene und deren Einfluß auf die Wellenausbreitung. Dann werden die zu erwartenden Feldstärken in µV/m für eine ausgestrahlte Sendeleistung von 100 Watt genannt. Die Bandöffnung wird angegeben, sobald die Feldstärke den Betrag von 0,1 µV/m übersteigt. Bei ionosphärischen Störungen werden für die betreffenden Tage die prozentualen Schwankungen der vorausgesagten Werte extra erwähnt werden.
Mit Hilfe dieser Feldstärkenwerte läßt sich bei Berücksichtigung der effektiven Antennenhöhe am Empfangsort und des eventuellen Antennengewinns bei Richtantennen, die am Empfänger zu erwartende Eingangsspannung vorherbestimmen.
Die Funkwetterdienst-Rundsprüche werden von DL1UM zusammengestellt.
5) Deutschland-Rundspruch in SSB
Der Deutschland-Rundspruch in SSB wird seit Anfang des Jahres nicht mehr von DJ7NL sondern von DL9RE/DLØFM, im übrigen aber wie bisher an jedem Sonntag um 10:00 Uhr auf 3770 kHz ausgestrahlt. DJ7NL, der diese Aufgabe während der vergangenen zwei Jahre übernommen hatte, sei für seine zuverlässigen Aussendungen auch an dieser Stelle nochmals herzlich gedankt.
Bei der Durchsicht der neuen Rufzeichenliste ist eine ganze Reihe von Rufzeichen ermittelt worden, die bisher weder bei der Geschäftsstelle noch bei der QSL-Vermittlung bekannt waren. Es handelt sich dabei um Rufzeichen, die vorübergehend frei waren und erst im Laufe des letzten Jahres wieder erteilt wurden, ohne daß die neuen Inhaber dem Club davon Mitteilung gemacht hätten. Die Betreffenden haben daher bis jetzt auf ihre QSL-Karten warten müssen.
Aus diesem Anlaß ergeht hiermit einmal wieder an alle OV-Vorsitzenden die Bitte, jedes in ihrem Bereich neuerteilte Rufzeichen unverzüglich der Geschäftsstelle zu melden, oder die neulizenzierten Mitglieder zu veranlassen, das selbst zu tun. Die QSL-Vermittlung kann erst in Aktion treten, wenn beim Club bekannt ist, wer das betreffende Rufzeichen führt, und zu welchem Ortsverband er gehört. Man verlasse sich nicht darauf, daß der Club die neuen Rufzeichen von der Bundespost erfährt. Das dauert nämlich oft recht lange und unterbleibt gelegentlich insbesondere bei wiedererteilten alten Calls ganz.
7) Diplome des Short Wave-Magazine
Vorliegende Reklamationen deuten darauf hin, daß bei der britischen Zeitschrift Short Wave Magazine zur Zeit keine Diplomanträge bearbeitet werden und die eingesandten QSL-Karten liegenbleiben. Es wird daher dringend davon abgeraten, vor endgültiger Klärung des Sachverhaltes noch Anträge für die Diplome WNACA, FBA, WFE, WAEC, WEC, PRA, NDXA und VHFCC an das Short Wave Magazine zu richten.
8) Sondergenehmigungen für 160 m
Die zur Zeit ausgegebenen Sondergenehmigungen für das 160-m-Band gelten noch bis zum 31.03.1965. Die OV-Vorsitzenden werden gebeten, diejenigen Mitglieder, die im Besitz einer solchen Genehmigung sind und deren Erneuerung wünschen darauf hinzuweisen, daß sie zwecks Verlängerung der Genehmigung einen entsprechenden, formlosen Antrag bis zum 28.02.1965 an die Geschäftsstelle richten sollten. Von. hier aus wird Anfang März ein Sammelantrag zur Erneuerung dieser Sondergenehmigungen an das Bundespost-Ministerium eingereicht werden.
9) Berichtigungen und Ergänzungen zum Organisationsplan vom 15.01.1964
Referent Bodenseetreffen: R. Kühne, DJ8PO
DOK: | Ortsverband: |
|
A06 | Heidelberg | H. Sütterlin, DL1LS |
A07 | Karlsruhe | W. Parmentier, DJ5JH |
A20 | Weinheim | H. J. Rusch, DJ6DS |
B23 | Naila (neu) | E. Hofmann, DJ2EG |
B24 | Miltenberg (neu) | R. Stratil, DL6XO |
D12 | Zehlendorf | G. Schreiber |
G19 | Bergisch Gladbach | R. Jux, DJ6UT |
G16 | Jülich | R. Adamitschka, DJ5DH |
G10 | Köln | J. Seeger, DJ2KM |
H | Stellv. DV (komm.): H. H. Götting, DL3XW | |
H29 | Deister | R. Richter, DJ1KM |
T01 | Augsburg | F. Wurm, DJ2FK |
T10 | Ottobeuren | M. Maushart, DJ4XM |
N12 | Minden | W. Meier, DL6TJ |
O22 | Castrop-Rauxel | G. Mielke, DJ2MJ |
O30 | Meschede | H. Lehmann, DJ3YP |
P25 | Crailsheim | H. Siering, DL9BQ |
P03 | Friedrichshafen | H. Müller, DJ3CH |
P08 | Nürtingen | A. Partzsche, DJ7VA |
Im Hinblick darauf, daß im ersten Halbjahr die Veränderungen wegen der dann stattfindenden Neuwahlen besonders zahlreich sind, wird ein neuer Organisationsplan erst zu Beginn der zweiten Jahreshälfte erscheinen.
Zu Weihnachten und Neujahr hat die Geschäftsstelle von den Distrikten und
Ortsverbänden sowie von einzelnen Mitgliedern so viele Grüße und Glückwünsche
erhalten, daß es leider unmöglich war, dafür jedem Einzelnen zu danken. Allen sei daher
hiermit herzlicher Dank für die Zeichen freundlichen Gedenkens gesagt, verbunden mit den
besten Wünschen für
1965.
Abschrift und Archiv-Bearbeitung: DC7XJ
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