Der Clubvorstand überreicht Ihnen hiermit seinen Rechenschaftsbericht für das Jahr 1961. Aus den Berichten des Geschäftsführenden Vorstandes und der Referenten mögen Sie ersehen, mit welchem Einsatz und welcher Hingabe ein jeder für unseren DARC gearbeitet hat. Daß die Arbeit nicht vergeblich war, erweist vor allem die erfreuliche Gesamtbilanz der Geschäftsstelle. Die Mitgliederbewegung zeigt auch im Jahre 1961 ihre schon gewohnte Aufwärtsbewegung. Wir dürfen dies nicht nur dem wachsen Interesse für unser weltweites Hobby werten, sondern sicherlich auch als Beweis für das Vertrauen unserer Mitglieder zu den Leistungen unseres Clubs. Allen Mitarbeitern hierfür Dank und Anerkennung auszusprechen, betrachte ich nicht nur als meine Pflicht, sondern ist mir wirkliches Herzensbedürfnis. Von wenigen Ausnahmen abgesehen, werden alle Arbeiten in ehrenamtlicher Tätigkeit geleistet; bitte, berücksichtigen Sie dies, wenn Sie glauben, an dieser oder jener Einrichtung Kritik übern zu müssen.
Die Clubversammlung wird in Trier über wichtige und weniger wichtige Fragen diskutieren und Entscheidungen fällen müssen; vergessen wir aber über alle Tagesfragen und Organisationsaufgaben nicht das Hauptproblem: Verteidigung unserer Bänder gegen die Angriffe und Übergriffe der kommerziellen Stationen!
Euer gez. K. Schultheiß, DL1QK
Der im November 1961 gewählte Geschäftsführende Vorstand nahm unmittelbar nach der Clubversammlung in Wiesbaden seine Tätigkeit auf.
Seine erste Aufgabe bestand in der kommissarischen Besetzung der durch den Ausgang der voraufgegangenen Wahlen verwaisten Referate. Durch widrige Umstände gestaltete sich die Besetzung und Übergabe des DX-Referates besonders schwierig, jedoch konnte auch hier eine zufriedenstellende Lösung gefunden werden. Eine Umstellung auf Teamarbeit wird in Zukunft ein besseres und schnelleres Arbeiten ermöglichen. Der Deutschland-Rundspruch als Sprachrohr des deutschen Amateurfunks wurde neu organisiert, seine Redaktion in eine Hand gelegt und durch Erweiterung der Ausstrahlung auch in Einseitenbandmodulation auf eine noch breitere Basis gestellt. Die Schaffung eines Technischen Auskunftsdienstes sollte den Mitgliedern des Clubs mehr als bisher die Möglichkeit bieten, sich in schwierigen Fragen Rat einzuholen. Neue Clubleistungen wurden vorbereitet, soweit das im Geschäftsjahr 1961 noch möglich war.
Im Jahr 1962 wird der Schwerpunkt der Clubarbeit in der Verteidigung und der Wahrnehmung unserer Rechte auf den Exklusivbändern liegen. Dies kann und darf aber nur mit legalen Mitteln geschehen. Unser eigenes Verhalten und das Verhältnis zur Lizenzbehörde werden auch in Zukunft ausschlaggebend für den Bestand des deutschen Amateurfunks sein. Die Referate werden ihre Arbeit darauf zuschneiden müssen, zur technischen Vervollkommnung unserer Stationen beizutragen. Distrikte und Ortsverbände werden stärker als bisher aufklärend über den Inhalt unserer Sendungen und Betriebsabwicklungen wirken müssen. Durch Jugendarbeit und -betreuung gilt es, unter jungen Menschen mehr Freunde für den Amateurfunk zu gewinnen, damit sie später einmal in der Lage sind, für unsere Ziele einzutreten. Mehr Öffentlichkeitsarbeit wird nötig sein, um in weiten Kreisen der Bevölkerung Verständnis für unseren Sport zu gewinnen.
Der DARC wird sich bemühen, durch bessere Leistungen zur Einheitlichkeit der deutschen Funkamateurbewegung beizutragen und damit das Ansehen im In- und Ausland zu steigern. Die Zusammenarbeit innerhalb der IARU wird uns gegen alle Bemühungen, dem Amateurfunk die Rechte zu beschneiden, stärker machen. Nur mit dem Vertrauen und der Mithilfe aller Mitglieder aber wird unsere Arbeit auch ein Erfolg beschieden sein.
DL3NE
Das vergangene Jahr hatte für den Amateurfunk in aller Welt insofern eine besondere Bedeutung, als am 01.05.1961 die von der Funkverwaltungskonferenz 1959 in Genf getroffenen neuen Vereinbarungen für den internationalen Funkdienst in Kraft traten. Für die deutschen Funkamateure wirkte sich das zunächst darin aus, daß im Mai der Frequenzbereich 71007150 kHz gestrichen wurden. Die daran geknüpfte Hoffnung, daß nun andererseits die fremden Dienste den restlichen Teil des 40-m-Bandes räumen würden, hat sich leider nicht erfüllt. Die Situation dort ist im Gegenteil zu einem ernsten Problem geworden. Eine für Deutschland günstige Bestimmung der neuen Vollzugsordnung für den Funkdienst die bedingte Freigabe des 160-m-Bandes für den Amateurfunk wirkte sich noch nicht aus, weil noch nicht alle benachbarten Staaten ihre dafür erforderliche Zustimmung gegeben haben.
Ein weiteres internationales Ereignis war der Start des ersten Amateur-Satelliten OSCAR 1, der während der letzten 20 Tage des Jahres den Erdball umkreiste und eine weltweite Beobachtungsaktion auslöste, an der sich auch viele deutsche Funkamateure beteiligten. Dabei zeigte es sich erneut, daß der Amateurfunk auch heute noch eine echte Rolle bei Forschungsaufgaben zu spielen vermag.
Für diese von den Gegnern des Amateurfunks oft belächelte Behauptung brachte das vergangene Jahr im eigenen Land noch weitere Beweise: Die Anerkennung des Max-Planck-Instituts für die von deutschen Funkamateuren geleistete Beobachtungstätigkeit, und die auch materielle Förderung des EME-Vorhabens (UKW-Verbindung Erde-Mond-Erde) des UKW-Referats durch den Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft und die Deutsche Forschungsgemeinschaft. Diese Hilfe brachte das Projekt einen entscheidenden Schritt weiter; für den DARC ist sie eine Verpflichtung!
Erfreulicherweise sind diese Ereignisse auch in das Bewußtsein der öffentlichen Meinung gedrungen. Man denkt jetzt nicht mehr nur an Medikamenten-Notrufe, wenn vom Amateurfunk die Rede ist. Zu dieser Neueinschätzung hat aber auch der mobile Amateurfunk beigetragen, der sich, im Gegensatz zum normalen Betrieb in den eigenen vier Wänden, in aller Öffentlichkeit abspielt und dabei gewissermaßen praktischen Anschauungsunterricht bietet. Die EMC konnte diesem Zweig viele neue Freunde gewinnen, und die Zahl der Mobilwettbewerbe nahm im vergangenen Jahr sprunghaft zu; sie gehörten fast zu jeder Distriktsveranstaltung.
Daß unter diesen Umständen der Zustrom neuer Mitglieder zum DARC unverändert stark blieb, ist nicht verwunderlich. Er führte u. a. dazu, daß im vergangenen Jahr nach dem Distrikt Bayern-Süd (schon 1959) auch die Distrikte Niedersachsen und Ruhrgebiet die Grenze der 1000 Mitglieder überschritten. Zwei Distrikte (Bayern-Süd und Ruhrgebiet) zogen daraus schon die Konsequenz und beschlossen ihre Teilung, die inzwischen am 01.01.1962 wirksam geworden ist. Der Distrikt Niedersachsen will diesem Beispiel im nächsten Jahr folgen.
Der Zuwachs nicht nur an Mitgliedern sondern auch an Lizenzen ließ außerdem eine Umstellung des QSL-Wesens im DARC nötig werden. Da die ehrenamtlich tätigen QSL-Vermittler der Distrikte durch die von Jahr zu Jahr größer werdenden Kartenmengen überfordert waren, wurde deren Arbeit im vergangenen Jahr von der Hauptvermittlung in München übernommen, die die QSL-Karten jetzt unmittelbar an die Ortsverbände verteilt.
Im Zuge der Nachwuchsbetreuung wurde die Zeitschrift Der Kurzwellenhörer weiter verbessert. Der DARC leistete dazu wiederum einen namhaften finanziellen Zuschuß. Um die neuen Mitglieder, die noch nicht DE sind, an der Hörkartenvermittlung zu beteiligen, wurden besondere Registrierungsnummern (DE-A-...) eingeführt, die auf bloßen Antrag ohne besondere Prüfung erteilt werden.
Höhepunkt der DARC-Veranstaltungen war das Deutschlandtreffen in Dortmund vom 19.22.05.1961. Vom OV Dortmund meisterhaft organisiert, wird es allen Teilnehmern noch lange in Erinnerung bleiben. Überregionale Bedeutung hatten außerdem das traditionelle Reichenautreffen am 24./25.06., das vom Distrikt Nordsee während der Sommermonate aufgeschlagene Zeltlager am Zwischenahner Meer, und das erste deutsche YL-Treffen am 18./19.11. in Bad Kreuznach. Außer auf zahlreichen örtlichen Ausstellungen war der DARC auch auf der großen Funkausstellung in Berlin vom 25.08.03.09.1961 vertreten. Die Standgestaltung und -betreuung lag beim Distrikt Berlin in bewährten Händen.
Der Cluborganisation diente die Einführung einer neuen Geschäfts- und Wahlordnung im Mai des Jahres. Auf Grund einer Empfehlung des zuständigen Finanzamts Kiel-Nord wurden im November die §§ 17 und 19 der Satzung im Sinne der Gemeinnützigkeitsverordnung geändert.
Im Geschäftsjahr 1961 tagte die Clubversammlung zweimal: am 06./07.05. in Winterbach bei Schorndorf/Württemberg zur Hauptversammlung, und am 11./12.11. in Wiesbaden. Die Ergebnisse dieser Sitzung sind in den bis zu den Ortsverbänden verteilten Protokollen niedergelegt.
In Wiesbaden wurde auch der jetzt amtierende Clubvorstand gewählt. Bei dieser Gelegenheit ernannte die Clubversammlung den langjährigen DARC-Präsidenten OM R. Rapcke, DL1WA, in Würdigung seiner außerordentlichen Verdienste um den deutschen Amateurfunk und seine Organisation zum Ehrenpräsidenten des DARC.
22 verdiente Funkamateure wurden in den vergangenen Jahr in Anerkennung besonderer Leistungen für den Amateurfunk mit der goldenen Ehrennadel des DARC ausgezeichnet. 48 OM erhielten die silberne Ehrennadel für über 25jährige Mitgliedschaft.
Der effektive Mitgliederzuwachs betrug 977 = 8,5 % (gleicher Prozentsatz wie im Vorjahr). Insgesamt wurden 1949 neue Mitglieder aufgenommen, 972 Mitglieder schieden aus. Einschließlich der Mitglieder des korporativ angeschlossenen VFDB umfaßte der DARC zum Jahresende 13.263 Mitglieder.
Die Zahl der lizenzierten Mitglieder erhöhte sich um 621 = 11 % (im Vorjahr 13 %).
315 neue DE-Nummern wurden erteilt (im Vorjahr 330).
Die Zahl der Ortsverbände erhöhte sich genauso wie im Jahr zuvor um 13. OV-Auflösungen erfolgten diesmal nicht.
Die distriktsweise Aufschlüsselung zeigte im einzelnen am 31.12.1961 folgendes Bild (in Klammern die Zahlen am 31.12.1960):
Distrikt | Ortsver- bände |
Mitglieder | davon DL/DJ |
davon nur DE |
Nichtmitgl. Lizenzen |
Baden | 25 (24) | 869 (807) | 453 (410) | 37 (39) | 56 (53) |
Bayern-Nord | 22 (21) | 810 (736) | 416 (392) | 49 (51) | 67 (62) |
Bayern-Süd | 29 (28) | 1225 (1143) | 614 (564) | 110 (121) | 78 (76) |
Berlin | 12 (12) | 504 (451) | 181 (174) | 65 (67) | 34 (37) |
Hamburg | 6 (6) | 673 (668) | 324 (296) | 42 (40) | 69 (61) |
Hessen | 25 (25) | 982 (906) | 538 (500) | 34 (36) | 110 (102) |
Köln-Aachen | 20 (19) | 723 (690) | 362 (331) | 46 (49) | 55 (54) |
Niedersachsen | 33 (31) | 1108 (984) | 623 (535) | 43 (52) | 85 (83) |
Nordsee | 20 (19) | 703 (649) | 348 (312) | 34 (36) | 59 (49) |
Rheinland-Pfalz | 18 (16) | 577 (506) | 304 (255) | 32 (29) | 35 (32) |
Ruhrgebiet | 29 (29) | 1047 (997) | 495 (461) | 57 (64) | 103 (93) |
Saar | 7 (7) | 184 (178) | 133 (114) | 19 (21) | 14 (25) |
Schleswig-Holst. | 19 (19) | 452 (422) | 237 (203) | 30 (27) | 49 (42) |
Westfalen-Nord | 25 (24) | 701 (612) | 443 (362) | 35 (29) | 72 (70) |
Westfalen-Süd | 28 (26) | 869 (783) | 423 (386) | 53 (56) | 48 (45) |
Württemberg | 27 (26) | 958 (876) | 458 (436) | 41 (43) | 88 (81) |
DARC | 345 (332) | 12.385 (11.408) | 6352 (5731) | 727 (760) | 1022 (965) |
VFDB | 878 (884) | 334 (250) | |||
Insgesamt | 345 (332) | 13.263 (12.292) | 6686 (5981) |
Erteilt waren am 31.12.1961 insgesamt 7708 (6946) Lizenzen, von denen 203 ruhten.
Die Entwicklung in den einzelnen Distrikten war auch diesmal unterschiedlich. Über dem Durchschnitt lag der Mitgliederzuwachs in Westfalen-Nord (15 %), Rheinland-Pfalz (14 %) und Berlin (12 %); wesentlich kleiner war er in Hamburg (1 %), Saar (3 %), sowie Köln-Aachen und Ruhrgebiet (je 5 %). Die Lizenzzahlen erhöhten sich besonders in Westfalen-Nord (22 %), Rheinland-Pfalz (19 %), Niedersachsen und Schleswig-Holstein (je 17 %) unter dem Durchschnitt lagen hier Bayern-Nord, Berlin, Ruhrgebiet und Württemberg (Zuwachs nur 48 %).
Der Prozentsatz der Nichtmitglieder-Lizenzen ging abermals etwas zurück, und zwar auf 13,3 % gegenüber 13,9 % im Vorjahr. Bezogen auf die aktiven Lizenzen ist er noch geringer, weil von den ruhenden Lizenzen annähernd die Hälfte zu Nichtmitgliedern gehörte. So liegt der Nichtmitglieder-Protzentsatz bei den jungen Lizenzen (DJ57), von denen nur relativ wenige ruhen, unter 9 %.
Die vom DARC bezogene Auflage des DL-QTC stieg im vergangenen Jahr auf monatlich 13.600 Exemplare, die sich wie folgt verteilen:
DARC-Mitglieder | ca. | 12.100 |
WAE-Belieferung | ca. | 200 |
Belegexemplare | ca. | 50 |
Reserve | ca. | 150 |
VFDB-Mitglieder | ca. | 900 |
Interner Verteiler | ca. | 100 |
Austausch | ca. | 100 |
DL1JB
Dem Geschäftsjahr 1961 lagen der am 06.05.1961 vom Amateurrat beschlossene Haushaltsplan und der dazu am 12.11.1961 angenommene Nachtragshaushalt zugrunde, die insgesamt mit je DM 333.700 in Einnahmen und Ausgaben abschlossen (siehe Protokolle vom 06./07.05.1961, Ziff. 5, und vom 11./12.11.1961, Ziff. 5).
Die von den Rechnungsprüfern geprüfte Jahresabrechnung für 1961 und die Bilanz per 31.12.1961 sind diesem Bericht als Anlage beigefügt. Eine Aufschlüsselung der einzelnen Einnahme-/Ausgabe-Posten ist auf der Rückseite davon gegeben.
Die seit einigen Jahren festzustellende stetige Aufwärtsentwicklung der Mitgliederzahlen hat auch im Rechnungsjahr 1961 das finanzielle Ergebnis günstig beeinflußt.
Die Einnahmen an Mitgliedsbeiträgen sind dementsprechend von DM 280.773 im Jahre 1960 auf DM 309.866 im Berichtsjahr gestiegen. Die entspricht einer Steigerung der Beitragseinnahmen von 10,5 %. Die Gesamteinnahme (also einschließlich Aufnahme-, Diplom- und Nachnahmegebühren sowie des Überschusses aus Warenverkauf) beträgt DM 340.860 gegenüber DM 312.498 im Vorjahr.
Parallel zu dieser Steigerung der Einnahmen ist naturgemäß eine Steigerung der Ausgaben zu verzeichnen. Der Mitgliederzuwachs erforderte höhere Ausgaben für die Mitgliederzeitschrift Das DL-QTC. Der durch den Mitgliederzugang der letzten Jahre erhöhte Arbeitsanfall bei der Geschäftsstelle und der QSL-Vermittlung zwang zur Schaffung neuer Arbeitsplätze; hinzu kamen die durch die hinreichend bekannten Steigerungen der Allgemeinkosten notwendige Angleichung der Personallasten und die Steigerung der Kosten für Material und Inventar. Die Ortsverbandsanteile stiegen dem Mitgliederzuwachs entsprechend.
Der Umsatz der von uns vertriebenen, im Handel nicht erhältlichen Morseplatten, der Sonderhefte Starthilfe und Mobil-QTC ist den Erwartungen entsprechend zurückgegangen, da hier eine allmähliche Sättigung des Marktes festzustellen ist. Im Berichtsjahr wurde durch den verkauf der vorgenannten Artikel ein Umsatz von DM 15.823 gegenüber DM 28.847 im Vorjahr erreicht.
Den Rücklagen wurden DM 6000 zugeführt. Der Ausgewiesene Überschuß von DM 7396 erhöhte das Clubvermögen auf DM 44.040.
DL1FM
Außer den routinemäßigen Arbeiten, für die durch den im November 1961 eingesetzten Technischen Auskunftsdienst eine merkliche Entlastung eintrat, wurden im Rahmen der vorliegenden Arbeiten folgende technischen Entwicklungen durchgeführt:
1) Für das neue Bauelement Transfilter (ein keramisches Selektionsorgan) wurden entsprechende Anwendungsmöglichkeiten speziell für Amateurbelange erarbeitet. Nach theoretischen Vorarbeiten wurden Schaltungen entwickelt, entsprechende Muster erstellt und erprobt. Es wurden u. a. neuartige Filtereinheiten (Kettenfilter) entworfen, die sowohl in Empfängern als auch in SSB-Filtersendern verwendet werden können. Komplette ZF-Einheiten, sowohl für Röhren- als auch für Transistor-Bestückung, wurden aufgebaut und erprobt, außerdem weitere Muster für sehr schmalbandige CW-Filter, Q-Multiplier und BFO, sowie Kombinationen mit LC-Kreisen und Quarzen.
2) Es wurde ein neuartiger Quarzoszillator entwickelt, der auch die Subharmonischen auszunutzen gestattet. Die dadurch gegebenen erweiterten Anwendungsmöglichkeiten, die eine Vereinfachung der Schaltungskonzeption für Empfänger und Sender bringen, sind ausgearbeitet, ebenso ein Anwendungsbeispiel als Frequenznormal (Eichpunktgeber) mit der sich ergebenden Möglichkeit genauerer Skalenkontrolle. Für die verschiedenen Ausführungen wurden entsprechende Labormuster für Transistorbestückung erstellt und erprobt. Ein ausführlicher Bericht mit Schaltungsbeispielen wurde im März an die Redaktion des DL-QTC gegeben.
3) Es wurde ein neuer Grundwellen- und Oberton-Oszillator für Transistorbestückung entwickelt, der als Empfänger-, Sender- oder Konverter-Oszillator vielseitig verwendbar ist. Ausgearbeitet wurden Beispiele für die Grundschaltung, als Vervielfacher mit hoher Ordnungszahl und als selbstschwingende Mischstufe für Empfänger. Speziell für UKW wurde je eine Ausführung als einstufiger Quarz-Obertonoszillator für 2-m-Sender und als Konverter-Oszillator ausgearbeitet. Für jede Ausführung wurden Labormuster gebaut und erprobt. Ein Bericht darüber ging im April an die Schriftleitung.
Diese drei Arbeiten enthalten m. E. schutzfähige Neuerungen, deren Anmeldung, falls der Club daran interessiert ist, spätestens sechs Wochen nach Veröffentlichung erfolgen muß.
In Arbeit befinden sich weitere Baugruppen für einen Transistorempfänger, wie variabler 1. ZF-Teil und HF-Teil mit zugehörigem Oszillator-Teil. Die oben unter 1)3) genannten und abgeschlossenen Arbeiten sind ebenfalls Bestandteil dieser Empfängerkonzeption.
DL6EG
Vom DX-Büro des DARC wurden im Jahre 1961 insgesamt 158 WAE-Diplome ausgegeben, und zwar 14 Stück WAE I, 34 Stück WAE II, 84 Stück WAE III/A1, 24 Stück WAE III/A3 und zwei Stück WAE III/SSB.
Am WAED 1961 nahmen ca. 500 Stationen teil, von denen 304 ihre Logs eingesandt haben. Aus den Logs ergaben sich folgende Verteilung: 38 DL/DJ-Stationen, 188 europäische Stationen, 73 Stationen aus Nord- und acht aus Südamerika, sieben Stationen aus Afrika, 27 Stationen aus Asien und elf Stationen aus Ozeanien. Die Bedingungen waren nicht besonders gut, so daß die Aktivität den Erwartungen nicht ganz entsprach.
Vom DX-MB wurden im Berichtszeitraum 24 Nummern zum Versand gebracht.
Am 26.11.1961 wurde das DX-Büro von Berlin nach Nürnberg verlegt. Es wird erwartet, daß die Übergabe der Unterlagen bald endgültig abgeschlossen sein wird.
DL1EE
Wie das Jahr 1960 war auch das Jahr 1961 geprägt von dem EME-Projekt, ohne daß allerdings die Routine-Arbeiten, die für das UKW-Referat die nächstliegende Aufgabe sind, unterbrochen worden wären. Wieder einmal muß gesagt werden, daß für zwölf Ausgaben unserer Clubzeitschrift zwölf UKW-Rundschauen geschrieben wurden. Auffällig ist, daß der hohe Zustrom an Tätigkeitsberichten, wie er vor zehn Jahren gang und gäbe war, merklich nachgelassen hat. Ich führe das sowohl auf eine Konsolidierung der Technik des 145-MHz-Bandes als auch auf eine Verteilung der Nachrichten zurück, die durchaus gesund sind; ich meine die Erscheinung, daß viele OM ihre aktuellen Nachrichten lieber im Deutschland-Rundspruch publiziert sehen als mit vier- oder fünfwöchiger Verspätung im DL-QTC. Außerdem beziehen sich viele Berichte auf außergewöhnliche Erscheinungen im 2-m-Band und werden daher direkt an das AFB-Referat geleitet. Nur sehr wenige OM schicken mir dann noch eine Kopie. Das AFB-Referat allerdings hält mich über die Entwicklung der Dinge stetig auf dem laufenden. Hier hat sich eine Entwicklung Bahn gebrochen, die dem Schema entsprechen mag, das der 1. Vorsitzende skizzierte, als er von einer Delegierung der Aufgaben sprach. So wie die Verhältnisse in bezug auf Versorgung mit Tätigkeitsberichten liegen, ist aber auf jeden Fall gewährleistet, daß eine zugkräftige UKW-Rundschau geschrieben werden kann, wobei es immer wieder als störend empfunden wird, daß ich mich auf acht MS-Seiten beschränken muß, ein Zustand, der unbedingt abgestellt werden muß, wenn das DL-QTC erweitert werden kann. Grundsätzlich muß betont werden, daß sich die deutschen UKW-Amateure eines erfreulichen Familiengeistes bewußt sind, der seine Entwicklung im schwierigen Wachsen des Nachkriegs-UKW-Amateurfunks hatte. Nicht ohne große Sorge allerdings beobachte ich die zunehmende Verbreitung schlechter Betriebstechnikmethoden auch im UKW-Bereich.
Für das DL-QTC hat das UKW-Referat drei technische Beiträge geschrieben (24-cm-Konverter, 24-cm-Konverter und 24-cm-TX, zwei Beiträge zwar von anderen Verfassern aber grundlegend überarbeitet).
Im Zusammenhang mit dem EME-Projekt war ich April/Mai in den Vereinigten Staaten. Am 19.04. habe ich dem Hauptquartier der ARRL/IARU in West Hartford einen offiziellen Besuch abgestattet und bei dieser Gelegenheit OM Huntoon einen DARC-Wimpel mit Widmung überreicht. Es war der erste Besuch eines DARC-Vorstands-Mitgliedes bei der ARRL. Im Hinblick auf die Situation des Amateurfunks in Deutschland hatte ich mit den OM Huntoon und Godman eine längere Unterhaltung, mit OM Tilton ein ausführliches Gespräch über die UKW-Situation. Von der 25.000-km-Reise konnte ich einige hundert Farbdias mitbringen, die ich dann in einer Auswahl anläßlich des Deutschlandtreffens, einer UKW-Tagung und der CV in Wiesbaden vorführte. Ich besuchte im September das traditionelle Weinheimer UKW-Treffen und in meiner Eigenschaft als Vorsitzender des Region-I-UKW-Komitees der IARU im Oktober eine Sitzung in Turin. HB9GJ konnte ich zur Herstellung einer QRA-Kenner-Karte für Deutschland bewegen.
Das EME-Projekt hat mich außerordentlich in Atem gehalten. Leider habe ich einen achtmonatigen Rückschlag dadurch erlitten, daß ein Zulieferant versagte. Die praktischen Vorbereitungen gingen zügig weiter, und ich berichtete über sie an den Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft und an die Deutsche Forschungsgemeinschaft. Dem DARC werde ich nach Einsetzen der Versuche berichten. Bisher mußten Mittel in Höhe von etwa 21.000 DM investiert werden, um DLØRF aufzubauen. Der Alleingang erwies und erweist sich als außerordentlich schwierig, aber die schlimmsten Phasen scheinen hinter mir zu liegen.
Der Geschäftsstelle danke ich aufrichtig für das stete Interesse und Verständnis, das sie meinen Arbeiten, auf welchem Gebiet des Amateurfunks sie auch liegen mögen, entgegenbringt.
DL3FM
Der Pik-As-Test war die erste im Jahre 1961 von der EMC durchgeführte Veranstaltung. Mit 130 Teilnehmern zeigte er ein relativ erfreuliches Ergebnis.
Die Sternfahrt zum DL-Treffen in Dortmund war der zweite EMC-Wettbewerb. Die Vorbereitungen hierfür wurden mit besonderer Sorgfalt vorgenommen. Die Funktion jedes Helfers war bis ins Einzelne vorher festgelegt. Der völlig reibungslose Ablauf der Sternfahrt rechtfertigte den bei der Vorbereitung getriebenen Aufwand. Von 100 gemeldeten Stationen stellten sich 63 als Teilnehmer ein.
Der Weihnachtswettbewerb wurde als dritter Wettbewerb durchgeführt. Mit 219 Teilnehmern wies er in diesem Jahr die bisher beste Beteiligung auf.
Das DLD stellte mit seinen verschiedenen Klassen auch im abgelaufenen Jahr eine der wirksamsten Maßnahmen zur Belebung der gefährdeten Bänder (80 und 40 m) dar. Durch die laufende Veröffentlichung der Namen und Rufzeichen jener OM, die ein DLD erwarben, wird eine unaufdringliche und dennoch sehr wirksame Werbung für das Arbeiten auf dem 80-m- und 40-m-Band erreicht. Es ist deutlich zu erkennen, wie sich in den Listen der DLD-Erwerber die Rufzeichen stetig in Richtung auf die neueren Rufzeichenblocks verschieben. Neuerdings tauchen immer mehr ausländische Rufzeichen auf. Im Laufe des Jahres 1961 wurden folgende DLDs verliehen:
Fünf Goldene Leistungsnadeln, acht Silberne Leistungsnadeln, 27 Bronzene Leistungsnadeln, 88 DLD-200, 18 DLD-150 (nur an Ausländer!), 241 DLD-100, neun DLD-40 m/200, 63 DLD-40 m/100; insgesamt also 459.
Auf dem Mobilsektor wurden die Kurzankündigungen von Mobilwettbewerben festgesetzt. Es zeigte sich, daß die Punkte für die Fahrzeugplakette eine beachtliche Anziehungskraft auf die OM ausüben. Fast bei allen Wettbewerben waren auch Stationen aus den Nachbardistrikten vertreten. Keine Mobilveranstaltung hatte weniger als die für die Wertung vorgeschriebenen zehn Teilnehmer. Leider hielten sich nicht alle Veranstalter an die für die Fahrzeugplakette geltenden Bestimmungen. Um dem abzuhelfen, wurde von der EMC eine besondere Ergebnisliste eingeführt, die zusammen mit einem Sonderdruck der Bestimmungen für die Fahrzeugplakette den Veranstaltern, unmittelbar nach der Ankündigung einer Mobilveranstaltung vom Mobilreferenten der EMC zugeleitet wird. Die Fahrzeugplakette wurde im abgelaufenen Jahr um den Silbernen Lorbeerkranz (für 50 Plakettenpunkte) und den Goldenen Lorbeerkranz mit dem Titel Mobilmeister (für 100 Plakettenpunkte) erweitert.
Die Anregung der EMC in den letzten Jahren mehrfach wiederholt die Zahl der in den einzelnen Ortsverbänden vorhandenen 80-m-Peilempfänger zu steigern, fiel anscheinend auf unfruchtbaren Boden. Es sollten in jedem OV mindesten zwei Peiler vorhanden sein, um einen möglicherweise auftauchenden Störsender schnell mittels Kreuzpeilung ausfindig machen zu können.
Für das kommende Jahr (1962) wurde eine unter dem Arbeitstitel Clubmeisterschaft laufende Veranstaltung geplant, die das Vorhandensein der _____ Amateure in drastischer Weise dokumentieren soll.
DL6JG
Referat für Amateurfunk-Beobachtungen
Das DARC-Auswerte-Center für Amateurfunk-Beobachtungen, ab 12.11.1961 Referat für Amateurfunk-Beobachtungen führte die mit Beginn des IGY am 01.07.1957 aufgenommene Tätigkeit unvermindert fort.
Die Beobachtungen von Aurora-Reflexionen erstreckten sich in der Hauptsache auf die UKW-Bereiche 144146 und 88100 MHz. Vereinzelt wurde auch über Wahrnehmungen in den KW-Bereichen berichtet. Insgesamt wurden etwa 2500 Einzel-Beobachtungen verarbeitet und den wissenschaftlichen Stellen zugeleitet.
Die DM3IGY-Beobachtungen auf 28,002 MHz wurden ohne Unterbrechung weitergeführt. Eine Pause trat durch den infolge eines Brandes bedingten mehrmonatigen Ausfall des Senders ein. Die mit der Wieder-in-Betriebnahme des Senders Anfang November wiederaufgenommenen Beobachtungen brachten jedoch infolge der veränderten Ionosphären-Bedingungen zum größten Teil nur noch negative Ergebnisse.
Auch im Jahre 1961 gingen wieder zahlreiche Berichte über UKW- und TV-Überreichweiten ein. Ebenso beteiligten sich weiterhin viele Stationen an den Beobachtungen von allgemeinen Ausbreitungsverhältnissen im 28-MHz-Band.
Annähernd 1000 Einzelbeobachtungen über die Hörbarkeit von Satelliten-Funksignalen wurden international verschlüsselt den zuständigen Stellen zugeleitet.
Von drei Stationen gingen 1961 Berichte über Beobachtungen von visuellem Nordlicht ein, wobei zu bemerken ist, daß wahrscheinlich weitere Stationen direkt nach Lindau berichtet haben.
Einen besonders starken Arbeitsaufwand benötigte der am 12.12.1961 gestartete Amateur-Satellit OSCAR 1. Über das Ergebnis dieser Beobachtungen kann erst im Bericht für 1962 referiert werden, da diese Arbeiten ausschließlich nach dem 01.01.1962 durchgeführt wurden. Es sei jedoch bereits jetzt auf die Publikationen in der Funkschau 7/1962 und DL-QTC 5/1962 verwiesen.
Alle für die Beobachtungen notwendigen Informationen wurden im Jahre 1961 mit dem in diesem Jahr von hier redigierten Deutschland-Rundspruch ausgestrahlt. Soweit rechtzeitig Meldungen über das Ansteigen der erdmagnetischen Unruhe eingingen, wurden entsprechende Aurora-Warnungen mittels Tonband-Schleifen im 80-m-Band und mittels A1-Automatik im 2-m-Band ausgestrahlt. Die Elf-Uhr-Runde unter der Leitung von DL1EZ wurde nach und nach in das Informationsnetz einbezogen. Für die Durchgabe schneller OSCAR-Informationen stellten sich spontan einige Stationen als Sammelpunkte ihrer Bezirke zur Verfügung. Dieses Netz klappte vom ersten Tag an ausgezeichnet! Die aufgrund der Ursigramme zur Verfügung stehenden geophysikalischen Werte wurden zum wöchentlichen Funkwetterbericht verarbeitet.
Besonderes Augenmerk wurde auf die Ausdehnung der Aurora-Beobachtungen auf 21 und 28 MHz gelegt. Ende November wurde mit der persönlichen Betreuung der Einzelbeobachter durch Versand von Rundschreiben und der an die wissenschaftlichen Stellen geleitete Sammelbericht begonnen. Diese Maßnahme wurde mit dankbarer Freude quittiert.
Schließlich sei noch auf die regelmäßigen Veröffentlichungen im DL-QTC unter AFB-Mitteilungen hingewiesen, über die in regelmäßiger Folge nette Anerkennungsschreiben eingehen. Die OPs von DLØHH, Dl1RX und DL1BF, stellten sich auch 1961 wieder zur regelmäßigen Mitarbeit (Rundsprüche, Aurora usw.) zur Verfügung.
Über Ziele und Ergebnisse der Amateurfunk-Beobachtungen wurde u. a. auf Einladung der Stadt Neunkirchen/Saar im Januar ein abendfüllender Vortrag in der dortigen Volkshochschule gehalten. Außerdem wurden entsprechende Referate beim DL-Treffen in Dortmund sowie bei den UKW-Tagungen in Hannover und Weinheim durchgeführt.
Die Zusammenarbeit mit allen Beobachtern und sonstigen Stellen gestaltete sich auch im Jahre 1961 harmonisch und herzlich.
DJ1SB
Die Größe des DARC, der zusammen mit der RSGB und der REF an der Spitze der europäischen Amateurverbände steht, verpflichtet zur engen Mitarbeit in der IARU-Region-1-Division. Andererseits lasten auf dem deutschen Amateurfunk in den Augen vieler ausländischer Amateure noch Hypotheken der Vergangenheit, die nur mit Geduld und loyaler Zusammenarbeit abgetragen werden können. Der DARC darf sich keinesfalls in die Rolle eines Blockführers drängen lassen. Sein Ziel muß sein, auch in Zukunft die einzige deutsche Vertretung in der IARU zu bleiben.
Im letzten Jahre wurde besonderer Wert auf die Mitarbeit im Exekutivausschuß der IARU-Region-1-Division gelegt. Im Oktober fand eine Sitzung dieses Gremiums in London statt. Die Herausgabe eines regelmäßig erscheinenden Informationsblattes, des Bulletin der IARU-Region-1-Division wurde vorbereitet; die Redaktionsarbeit liegt bei uns. Daneben wurden durch brieflichen oder persönlichen Kontakt die Beziehungen zu G, F, HB, SM und zur UIT besondert gepflegt. Der Geschäftsführende Vorstand wurde über wichtige Ereignisse informiert; geeignete Maßnahmen wurden jeweils vorgeschlagen. Die Frage der gegenseitigen Lizenzierung wurde in der IARU aktiviert; in Einzelfällen wurden Rat und Hilfe erteilt. Platz im DL-QTC wurde im Interesse des technischen Teils nicht in Anspruch genommen. Die Ausgaben konnten gering gehalten werden. Sie erreichten nicht 10 % des Haushaltsvoranschlages. Als Wunsch für die nahe Zukunft wäre die Heranziehung eines geeigneten OM zur Übernahme des Auslandsreferenten zu nennen.
DL1XJ
Die Arbeit des Referates dokumentiert sich hauptsächlich im Kurzwellenhörer und in der Hörkartenvermittlung, bei der ca. 7000 QSLs für Hörer registriert wurden. Die Zahl der vermittelten Hörkarten betrug ein Vielfaches davon. 1961 wurden 337 DE-A-Nummern erteilt, Das DLD-H wurde 24 mal, das DLD-H-250 zweimal verliehen; 32 SWLs erhielten das neue KW-Aktivitäts-Diplom. Drei Wettbewerbe wurden durchgeführt: ein SWL-Kurz-Contest mit 126, ein SWL-DX-Contest mit 56, und der SWL-Marathon-Contest mit 139 Teilnehmern. An den Sendungen Für den SWL und DE der Dortmunder Clubstation DLØDO wirkte das Jugendreferat maßgeblich mit.
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Die Schriftleitung gehört zu den Einrichtungen, die laufend durch die Hefte Rechenschaft ablegt. Es wird deshalb nur über die internen Sorgen berichtet:
Die Manuskriptbeschaffung verursacht weiter steigende Schwierigkeiten. Das erreichbare Material entspricht qualitativ weniger denn je den Ansprüchen der Redaktion. Es fehlt vor allem an übersichtlich und leicht verständlich geschriebenen praktischen Artikeln. Dem Zuge der Zeit entsprechend stellen unsere Mitglieder und Leser immer mehr Forderungen, sind gleichzeitig aber laufend weniger bereit, etwas zu geben. Diese Tendenz besteht bei allen technischen Publikationen.
Viele Gedanken zur Verbesserung des Inhalts, vor allem hinsichtlich einer gleichmäßigen Gliederung der monatlichen Hefte, müssen deshalb auch zukünftig im Kasten frommer Wünsche der Redaktion bleiben.
Mit den finanziellen Mitteln ist sehr sorgfältig gewirtschaftet worden. Diese Politik wollen wir fortführen, da die Erfahrung gezeigt hat, daß geringfügige Honorarsteigerungen keine prinzipiellen Verbesserungen erlauben.
Das Redaktionskostenbudget des DL-QTC trägt übrigens versteckte Kosten für den Kurzwellenhörer, die nicht explizit fixiert werden können. Seit Beginn 1962 wird auch der technische Teil des Old Man von der Redaktion des DL-QTC gespeist. Eine Vergütung des Old Man an die Redaktion erfolgt dafür nicht. Bisher sind auch keine höheren Honorare für Zweitdrucke an die Autoren gezahlt worden. Das müßte auf der CV diskutiert werden, da Ansprüche zu erwarten sind.
Das DL-QTC ist heute kein Blättchen mehr, das man eben rasch nach Feierabend durch die Druckpresse jagt. Es wuchs im Laufe der Jahre zu einem Objekt, das minutiös genau in den Maschinenplan der Druckerei eingebaut wird. Deshalb ist es unmöglich, daß irgendwer nach Redaktionsschluß fordert, dies oder das müsse unbedingt noch mitgedruckt werden. Gewöhnlich belästigt man mit solchen weltfremden Forderungen die Druckerei, und zwar in Unkenntnis der Tatsache, daß sich diese aus reinem Selbsterhaltungstrieb an diejenigen Unterlagen zu halten hat, die die Redaktion liefert. Bedenken Sie bitte, liebe OM, daß Ihnen auch z.B. eine höchst amateurfreundliche Gerätefirma im Rahmen ihrer Fließbandproduktion nicht plötzlich eine Extrawurst in Gestalt einer nicht vorgeplanten Sonderanfertigung braten kann.
Die Schriftleitung arbeitet in Eigenverantwortlichkeit, weil sie nur so funktionieren kann. Sie bittet den Vorstand um allgemeine Richtlinien und legt Wert darauf, daß nicht eine Art Zensur eingeführt wird, die in Kürze die Arbeit zum Erliegen bringen müßte. Sie ist der Überzeugung, daß die bisherige langjährige Arbeit Vertrauen rechtfertigt.
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Im Geschäftsjahr 1961 wurden von der QSL-Vermittlung ca. 1.494.000 QSL-Karten (übereinandergestapelt ein Turm von 406,5 m Höhe und etwa 90,5 Zentner Gewicht) nach dem In- und Ausland zum Versand gebracht.
Diese Kartenmenge kam in 5051 Einzelsendungen nach dem Ausland und an die verschiedenen Distrikts- und OV-QSL-Vermittler zum Versand. In der genannten Stückzahl sind auch sämtliche QSLs für DL2, DL4, DL5, DM, DE und SWL-Stationen sowie für die Mitglieder des VFDB enthalten.
Ein weiteres Nachlassen der QSL-Moral war festzustellen. Der Zuwachs an QSLs im Berichtsjahr steht in keinem Verhältnis zu der Anzahl der 1961 neuerteilten Lizenzen.
Sämtliche Distrikte erhielten bis zum Monat Juni regelmäßig und später, bis zur Umstellung des Versandmodus, zweimal monatlich an jedem 1. und 16. eine QSL-Sendung. Ab Juni wurde laut Beschluß der Clubversammlung vom 06./07.05. mit der Umstellung des Versandmodus von Distrikts- auf OV-QSL-Zustellung begonnen, und diese Aktion am 31.12. zum Abschluß gebracht. Von diesem Zeitpunkt ab werden 335 Ortsverbände einzeln, der Distrikt Berlin auf eigenen Wunsch auch weiterhin gesammelt, sowie der VFDB und die Hörkartensammelstelle mit QSLs versorgt; Versandtermin einheitlich nur noch einmal monatlich zwischen dem 3. und 6. eines jeden Monats.
Sämtliche dem QSL-Büro zur Weiterleitung nach dem Ausland eingereichten QSL-Karten wurden mindestens einmal im Monat, je nach vorliegender Stückzahl aber auch mehrmals an die entsprechenden QSL-Vermittlungen oder direkt zum Versand gebracht. Keine QSL-Karte verweilte länger als maximal 4 Wochen im QSL-Büro. Jeglicher Versand wurde nach dem Gesichtspunkt günstigster Portoausnutzung und gemäß den entsprechenden Bestimmungen der Bundespost durchgeführt. QSLs für Nichtmitglieder des DARC wurden nach einer gewissen Lagerzeit wieder an die Absender zurückgeschickt.
Für die Bearbeitung der Beilage Nachträge zur Rufzeichenliste bzw. Neue Lizenzen im DL-QTC, wie auch für die Redaktion des DL/DJ-Rufzeichenblocks im Radio Amateur Call Book Magazine zeichnete die QSL-Vermittlung verantwortlich. Der Betrieb des QSL-Büros lief das gesamte Jahr, auch während der Urlaubszeit, ohne Unterbrechung.
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Pressestelle und Redaktion Kurzwellenhörer
Die Redaktionsarbeit am Kurzwellenhörer ist heute fast ebenso umfangreich wie die am DL-QTC, weil wir immer mehr von Tabellentexten auf technische Artikel und sonstige Prosaberichte übergehen. Viel Freude bereiten die ständigen Dankesbriefe der Leser, aus denen man entnehmen kann, daß die Zeitschrift nicht nur Anklang findet, sondern wirklich gebraucht wird. Aus vielen Zuschriften geht hervor, daß sie uns zahlreiche Neumitglieder warb; aber natürlich werden diese dadurch automatisch zu DL-QTC-Lesern, die dem Kurzwellenhörer verlorengehen. Das bedauere ich nicht, denn ich betrachte den Kurzwellenhörer als eine äußerst vernünftige Art der Jugendbetreuung des DARC.
Soweit es sich noch überblicken läßt, steht auch für die Zukunft ausreichend gutes Manuskriptmaterial zur Verfügung. Der inzwischen herangezogene feste Mitarbeiterstamm gibt sich sehr viel Mühe und sichert ein angenehmes und gedeihliches Zusammenarbeiten.
Bei unserer Pressestelle hat sich meine bei der Übernahme ausgesprochene Prognose in vollem Umfang als richtig erwiesen: Es kommt in allererster Linie darauf an, daß der belieferte Bezieherkreis (Redaktionen, Sender, Institute) regelmäßig versorgt wird. Wenn immer wieder die gleichen blauen Briefbögen auf den Tisch des Hauses flattern, bringt man ihnen allmählich Vertrauen entgegen und druckt sie nach. Das ist jetzt erreicht, und ich werde oft von Fachzeitschriften gebeten, zu irgendwelchen Vorkommnissen weiteres Material zu beschaffen. Selbst große Tageszeitungen und kürzlich sogar eine Illustrierte brachten unsere Texte. Im unmittelbaren Kontakt mit Presse- und Rundfunkleuten stand ich in Dortmund und werde ich wieder beim Bodenseetreffen stehen. Die Vorarbeiten hierfür sind bereits angelaufen.
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Abschrift und Archiv-Bearbeitung: DC7XJ
Inhalt 1962 | Rundspruch-Archiv |