DEUTSCHLAND-RUNDSPRUCH DES DARC NR. 37/61 VOM 03.12.1961


Ausgestrahlt von DLØHH Hamburg-Lohbrügge im 80-m-Band 08:45 Uhr
DJ1SB Wiesbaden-Dotzheim

dto.

08:45 Uhr

dto.

im 2-m-Band 10:30 Uhr

Der Rundspruch wird bei guten Empfangsbedingungen via Ball-Empfang von mehreren 2-m-Stationen übernommen (DL9AR, DL3SPA usw.)

DLØBN, Berlin-Zehlendorf, übernimmt Teile dieses wie des vergangenen Rundspruchs im Berlin-Rundspruch.


NEU-ORGANISATION DES DL-RUNDSPRUCHES

Der Deutschland-Rundspruch wird ab Januar 1962 in einen redaktionellen und einen technischen Teil aufgeteilt.

Die Redaktion übernimmt OM Ehrenfried Markert, DJ3XT, .....

Die Ausstrahlungen nach der Neu-Organisation erfolgen erstmalig am Sonntag, dem 07.01.1962, und zwar

um 09:00 Uhr auf ca. 3730 kHz durch DLØDL, verantwortlich DL3WU, in AM
um 09:00 Uhr auf ca. 3620 kHz durch DLØHH, verantwortlich DL1BF, in AM
um 10:00 Uhr auf ca. 3750 kHz durch DL1LS, Heidelberg-Königsstuhl in SSB
um 10:00 Uhr auf ca. 3720 kHz durch DLØBN, verantwortlich DL7DZ in AM

Es wird gebeten, künftig Mitteilungen für den Rundspruch nur noch an die Redaktion, DJ3XT, zu geben.

Ein Anspruch auf Veröffentlichung ist mit der Zusendung an die Redaktion nicht verbunden. Auch bleibt es dem Redakteur vorbehalten, Beiträge abzulehnen, zu kürzen oder zu einem späteren Zeitpunkt zu bringen.

Die ausstrahlenden Stationen sind nicht berechtigt, Mitteilungen anzunehmen.

Redaktionsschluß ist jeweils Donnerstag 18:00 Uhr. Der für den Inhalt des DL-Rundspruches allein verantwortliche Redakteur wird für rechtzeitige Übersendung des Manuskriptes an die ausstrahlenden Stationen Sorge tragen.

An Feiertagen, die auf einen Sonntag fallen, wird kein Rundspruch gesendet. Die Sommerpause des DL-Rundspruches beginnt nach dem Rundspruch am 01.07. und endet vor dem Rundspruch am 02.09.1962.


AFB-RUNDSPRUCH

Wie bereits angekündigt, macht die Neu-Organisation des DL-Rundspruches wegen der hier erforderlichen Aktualität eine gesonderte Ausstrahlung des AFB-Rundspruches notwendig. Dieser AFB-Rundspruch wird u. a. den Funkwetterbericht mit der Vorhersage und den eventuellen Warnungen unter Einbeziehung der letzten geophysikalischen Werte vom Freitag/Samstag, die Satelliten-Positionen, so weit durchführbar den letzten Inversions-Bericht und sonstige wichtige Mitteilungen für Amateurfunk-Beobachtungen bringen. Mitteilungen, die nicht an die letzten Werte gebunden sind, werden selbstverständlich ebenfalls dem DL-Rundspruch zur Verfügung gestellt werden. Die Aussendung des AFB-Rundspruches erfolgen ebenfalls erstmalig am

Samstag, den 06.01.1962, um 16:30 Uhr, durch DJ1SB auf ca. 3720 kHz (AM), Sonntag, den 07.01.1962, nach dem DL-Rundspruch, der um 09:00 Uhr beginnt, durch DLØHH, Hamburg-Lohbrügge und nach der um 10:00 Uhr beginnenden DL-Rundspruch-Ausstrahlung durch DLØBN in Berlin-Zehlendorf.

Der AFB-Rundspruch wird außerdem via Ball-Empfang über DLØHH von DL9AR im 2-m-Band übernommen. DL1SB strahlt ebenfalls auf 2 m den AFB-Rundspruch am Sonntag, dem 07.01., beginnend um 10:30 Uhr in Richtung Süd ab.


WEIHNACHTS-RINGSENDUNG AM 17.12.1961

Wie alljährlich findet auch in diesem Jahr am 17.12. die Weihnachts-Ring-Sendung des DARC statt, in der die Distrikts-Vorsitzenden ihre Weihnachtswünsche ausdrücken werden. Diese Ring-Sendung wird bereits von der künftigen DL-Rundspruch-Station DLØDL, verantwortlich DL3WU, durchgeführt werden. Da im Augenblick noch keine Zeitangaben dieser Sendung vorliegen, bitten wir darum, die entsprechenden Ausführungen im DL-Rundspruch des nächsten Sonntags zu beachten.

Damit wird der DL-Rundspruch in der bisherigen Organisation letztmalig am nächsten Sonntag, den 10.12., ausgestrahlt werden.


DX-REFERAT

Zum kommissarischen Leiter des DX-Referates wurde vom 1. Vorsitzenden des DARC OM Igor, DL1EE, ernannt. Die Vielfältigkeit der Aufgaben hat es notwendig gemacht, die Arbeiten aufzuteilen. Die Rubrik DX-Sport im DL-QTC wird ab Januar 1962 DL1CR, OM Fritz in Esslingen, übernehmen. Bis zur Neuauflage eines DX-MB werden sich DL3LL und DJ1BZ in QSOs über die aktuelle DX-Lage unterhalten. Die QSO-Zeiten waren leider bis zum Augenblick noch nicht zu erfahren. Auch hier werden Sie demnächst weitere Mitteilungen zur Kenntnis nehmen können.


DM3IGY WIEDER IN BETRIEB

Wir wiederholen die bereits mehrfach ausgestrahlte Mitteilung, daß DM3IGY auf 28,00 MHz seit dem 06.11., 16:00 Uhr, zur Erforschung der sporadischen E-Schichten wieder seine Test-Sendungen in A1 im Dauerbetrieb ausstrahlt. Wir bitten um die übliche Beobachtung. Das Geophysikalische Observatorium Collm bittet ausdrücklich darum, auch dann zu berichten, wenn bei Beobachtungen die Testzeichen von DM3IGY nicht aufgenommen werden konnten, da nur auf diese Weise eine einwandfreie wissenschaftliche Auswertung möglich ist. Formulare zur Eintragung der Beobachtungs-Ergebnisse stehen Ihnen auf Anforderung bei DJ1SB zur Verfügung.


XYL-RUNDE IM 80-M-BAND

Wie bereits kurz im letzten DL-Rundspruch erwähnt, führt ab sofort unsere Martha, DL6YL, die XYL- bzw. YL-Runde im 80-m-Band durch. Diese Runde wird jeden Mittwoch von 08:00–10:00 Uhr durchgeführt. Die OM werden gebeten, diese Runde nicht vor 10:00 Uhr anzurufen. Für die am Mittwochmorgen verhinderten XYLs bzw. YLs wird eine zweite Runde jeweils am Freitag um 22:30 Uhr gefahren, ebenfalls unter der Leitung von DL6YL.


NIKOLAUS-SENDUNG VON DL6YL

Martha, DL6YL, wird in diesem Jahre ihre beliebte Nikolaus-Sendung wieder durchführen. Sie wird am Mittwoch, dem 06.12., um 15:00 Uhr, die kleinen Harmonischen unserer XYLs und OM begrüßen und den Nikolaus mit erhobenem Finger sprechen lassen. Den Kleinen wird es Spaß und uns sicherlich Freude machen. Hören Sie also bitte am Mittwoch, dem 06.12., um 15:00 Uhr, auf dem 80-m-Band DL6YL mit der Nikolaus-Sendung und lassen Sie die Harmonischen daran teilhaben.


SELBSTBAU EINES KW-SUPERS

Die FUNKSCHAU begann mit Heft 22/1961 mit dem Abdruck einer Arbeit von OM Müller-Schlösser, die Selbstbau eines KW-Doppelsupers beschreibt. Es wird hierbei empfohlen, keinesfalls den HF-Kopf selbst zu erstellen, sondern sich eines fertigen im Handel befindlichen Gerätes zu bedienen. Der Autor meint sehr richtig, daß nur wenige OM über den für den Bau eines einwandfrei arbeitenden HF-Kopfes notwendigen Meßgerätepark verfügen. Der beschriebene Doppel-Super besteht aus verschiedenen Baugruppen, die den Nachbau sehr vereinfachen, und zwar aus dem über den Handel zu beziehenden HF-Kopf, dem ersten ZF-Teil für 4,6 MHz, dem zweiten ZF-Teil für 525 kHz mit Doppelquarzfilter und dem NF-Teil mit Tondrossel. Die Bandbreiten lassen sich für 3, 1,5, 0,5 und 0,1 kHz einstellen. Auch ist Empfang mit automatischer Regelspannung und mit handbedienter HF-Verstärkungs-Einstellung vorgesehen. Viele weitere Feinheiten lassen ein Gerät erkennen, daß auch höheren Ansprüchen gerecht zu werden verspricht. Wir können daher die Lektüre dieser Arbeit in der FUNKSCHAU 22/1961, die im nächsten Heft zu Ende geführt wird, nur wärmstens empfehlen. Da der finanzielle Aufwand für den Selbstbau dieses Empfängers sich in durchaus tragbaren Grenzen bewegt, dürfte mancher OM zum Nachbau angeregt werden.


FUNKWETTERBERICHT

Vom 24.–26.11. wurden vor allem für die Nordlinien mäßige bis schlechte Bedingungen, für die übrigen Linien uneinheitliche Werte beobachtet. Ab 27.11. machte sich allenthalben ein leichter Anstieg bemerkbar, wobei allerdings der 28. nochmals überall auf mäßig, für Ostasien sogar auf schlecht abfiel.

Die Tagesdämpfung für den Nahverkehr auf niedrigen Frequenzen stieg allmählich an und erreichte am 27./28.11. sehr hohe Werte, hatte aber auch an den übrigen Tagen der letzten Woche beträchtliche Ausmaße  aufzuweisen.

Die erdmagnetische Unruhe hielt sich in der Berichtszeit vom 24.–30.11. meist in geringen Graden. Lediglich vom 26.–28.11. stieg sie jeweils kurzzeitig etwas an.

Am 01.12. trat ab 08:00 Uhr ein magnetischer Sturm auf, wie eine telegrafische Mitteilung besagt. Dieser magnetische Sturm führte auch zum Beginn eines SWI (Speziellen Welt-Intervalles) am 01.12. um 17:00 Uhr, der zur Zeit der Abfassung diese Berichtes noch im Gange ist. Es sei daran erinnert, daß bei Auslösung eines SWIs alle wissenschaftlichen Beobachtungsstationen der ganzen Welt zu pausenlosen Beobachtungen und Messungen angehalten sind. Da DL1UM gegen 15:30 Uhr das AFB-Referat von einer starken erdmagnetischen Störung unterrichtete, wurden sofort mittels Bandschleife im 80-m-Band akute Aurora-Warnung, und zwar von 15:30–16:20 Uhr, und anschließend bis 17:30 Uhr im 2-m-Band in CW die automatische A-Warnung gegeben. Ebenso wurden von Wiesbaden aus verschiedene  Stationen auf dem für DLØHH üblichen Wege verständigt. DLØHH mußte wegen Kabelschadens diesmal für das bewährte Warn-System ausfallen. Die sofort von DL1RX nach der Warnung aufgenommenen Beobachtungen ließen auf Anhieb Aurora-Reflexionen im 2-m-Band erkennen, die am Nachmittag zu Funkverbindungen mit GM und SM führten. Natürlich können im Augenblick weitere berichte und ausführliche Unterrichtungen noch nicht vorliegen. Wir bitten wieder alle Amateure, die beobachtet haben, auch dann zu berichten, wenn ihre Beobachtungs-Ergebnisse negativ blieben. Wir bitten, ebenso über die Beobachtungs-Ergebnisse des 02.12. zu berichten, da die Möglichkeiten für Aurora-Reflexionen auch noch für diesen Tag möglich erschienen, wie auch mittels Bandschleife mitgeteilt wurde. Leider wurde diese Bandschleife wiederum absichtlich mittels Tonbandaufzeichnungen von Fernschreibsendungen gestört. Wir bitten die oder den Störer herzlich darum, diese sinnlosen Störsendungen zu unterlasen, da doch am Schluß diese Tätigkeit auf den Urheber selbst zurückfällt. Und – wäre es nicht angebrachter, die kostbare Zeit einer sinnvolleren Beschäftigung zu widmen? An die Amateure, die die Aurora-Warnungen aufnehmen, ergeht die herzliche Bitte, diese weiter zu verbreiten.

Die Aktivität der Sonne war im ständigen Steigen begriffen. Die von Wendelstein gemeldeten Sonneflecken-Relativzahlen stiegen von 36 am 25.11. auf 52 am 30.11., wobei täglich jeweils vier Fleckengruppen beobachtet wurden. Am 30.11. wurde hiervon ein Gebiet mit 24 Einzelflecken im Stadium der größten Entwicklung in der Position 7 N 7 E der Sonne aktiv. Eruptionen in dieser Gruppe wurden um 10:43 Uhr mit stärkerer und um 13:54 Uhr mit geringer Intensität beobachtet. Außerdem lag in 12 N 36 E der Sonne ein Fleckengebiet mit sieben Einzelflecken im Anfangs-Stadium der Entwicklung, das im Laufe des heutigen Tages den Zentral-Meridian der Sonne passieren wird. Über solare Radiostrahlungen wurde lediglich für den 25.11. mit kurzzeitigen Ausbrüchen in den UKW-Bereichen berichtet.

Die Tages-Spitzenwerte der Grenzfrequenzen der F2-Schicht erreichten nach den Messungen von Lindau am Harz in der Senkrechtmessung lediglich am 24. und 26.11. über 8 MHz, pendelten ansonsten zwischen 7 und 8 MHz. Sie fielen an allen Tagen ab etwa 18:00 Uhr auf Werte zwischen 3 und 4 MHz ab. In den frühen Morgenstunden, etwa zwischen 05:00 und 07:00 Uhr wurden meistens nur Grenzfrequenzen zwischen 2 und 3 MHz gemessen, wobei sich einige Male Streustrahlung bemerkbar machte.

Kiruna meldete für den 24.11. 18:00 Uhr Blackout, d. h. eine völlige Abdeckung der F2-Schicht durch darunter liegende Schichten.

Die am 01.12. begonnene Stör-Periode dürfte noch etwa bis zum Dienstag, den 05.12., anhalten, zumal das vorhin erwähnte, heute den Zentral-Meridian der Sonne passierende Fleckengebiet in Verbindung mit einer Wiederholungstendenz darauf hinweist. Eine Sonnen-Rotation vorher war die Magnetik am 07.11. gestört und am 08.11. noch sehr stark unruhig.

Die wahrscheinlich am 06.12. einsetzende Erholung dürfte ab 08.12. zu guten Bedingungen für alle Linien führen, die bis über das nächste Wochenende hinaus anhalten könnten.

Die Tagesdämpfung für den Nahverkehr auf niederen Frequenzen könnte heute etwas nachlassen, wird sich jedoch ab Montag wieder stark erhöhen, um am Mittwoch außerordentlich hohe Werte anzunehmen. Mit einem geringen Nachlassen kann voraussichtlich nicht vor dem 09.12. gerechnet werden.


TAGESBERICHT VOM 01.12.1961

Wegen der sehr interessanten geophysikalischen Vorgänge am 01.12. wollen wir Ihnen den soeben von DL1UM durchtelefonierten Bericht nicht vorenthalten.

Nach Meldungen verschiedener Sonnen-Observatorien blieb die Sonnen-Aktivität erhalten. Es wurden sogar noch zusätzliche Fleckengebiete gemeldet.

Die magnetische Unruhe stieg ab 07:00 Uhr langsam an, um sich ab 13:00 Uhr zu einem magnetischen Sturm auszuweiten.

Die sich steigernde Aktivität der Sonne mit Fleckengebieten im Zentral-Meridian der Sonne ließ eine Störung für den 01.12. erwarten. Ab 07:00 Uhr erhöhten sich die Grenzfrequenzen in Lindau/Harz beträchtlich und erreichten um 13:00 Uhr den sehr hohen Wert von 12 MHz. Wir hatten es hier mit einer positiven Phase zu tun.

Nach Einsetzen des magnetischen Sturmes wurde von den Funkamateuren Aurora-Warnung ausgegeben, um die von Lindau geleitete Versuchsreihe über Aurora-Reflexionen durchführen zu können. Nach Benachrichtigung aller Beobachtungsstationen meldete auch Upsala um 17:30 Uhr ein kräftiges Nordlicht. Gegen 24:00 Uhr wurde höhere Absorption durch Korpuskeleinfall von Kiruna gemessen. Diese Verzögerung ist erklärlich, da Nordlicht schon in größeren Höhen beobachtet werden kann, eventuell 100 km, die Absorption aber erst nach tieferem Eindringen in geringeren Höhen gemessen werden kann. Diese erhöhte Absorption hielt bis 08:00 Uhr am 02.12. an. Kiruna meldete sporadische E-Schicht. Die Grenzfrequenzen von Lindau fielen nach 13:00 Uhr plötzlich sehr ab und erreichten schon um 21:00 Uhr den Tiefswert von 1,5 MHz. In den folgenden Nachtstunden von 06:00–08:00 Uhr meldete auch Lindau völlige Abdeckung der normalerweise für unsere Funklinien benutzten F2-Schicht durch starke Ionisation der darunter liegenden Schichten. Der Funkbetrieb hatte tagsüber mäßige und nachts starke Ausfälle, besonders auf den Nordlinien, USA, Kanada und Ostasien. Die Beobachtungen von Detmold zeigten nicht so schlechte Werte bezüglich der Bandbreiten und der Feldstärken. Sie ergaben jedoch, daß die Streubereiche, besonders auf den Nordlinien, sich sehr stark vergrößert hatten und sich damit auf die empfindlicheren Betriebsarten doch stärker auswirkten. Nach den Unterlagen von Detmold wäre z. B. Morse-Betrieb mit größeren Leistungen noch möglich gewesen. Die Südlinien waren weniger stark betroffen. Die Tagesdämpfung lag nicht mehr so breit. Geringe Feldstärken für den Nahverkehr auf tiefen Frequenzen wurden von 09:30–14:30 Uhr beobachtet. Die höheren Frequenzen im Nahverkehr zeigten größere Feldstärken. Im allgemeinen waren die Bedingungen jedoch schlecht bis sehr schlecht.


AURORA-WARNUNG!

Es bestehen weiterhin Möglichkeiten des Auftretens von Aurora-Reflexionen bis etwa zum Dienstag, den 05.12., wobei die vorhin erwähnte Wiederholungstendenz eine gewisse Rolle spielen dürfte.

Wir bitten daher, weiterhin bis Dienstag einschließlich, eventuell auch noch Mittwoch die Bänder 21, 28 und 145 MHz auf eventuelle Aurora-Signale zu beobachten und auch dann zu berichten, wenn die Beobachtungen ohne Ergebnisse blieben. Wissenschaftliche Auswertungen können nur nach Vorliegen von Beobachtungs-Unterlagen durchgeführt werden. Ohne diese Unterlagen kann man ja nicht wissen, daß zwar beobachtet, jedoch keine Aurora-Reflexionen festgestellt wurden. Dürfen wir daher im Fall der Ergebnislosigkeit Ihrer Beobachtung um entsprechende Mitteilung auf einfacher Postkarte bitten, wobei nicht übersehen werden sollte, Beginn, Unterbrechungen und Ende Ihrer Beobachtungszeiten zu notieren.

Vielen Dank im Voraus!


SATELLITEN-POSITIONEN

Um den Rundspruch nicht über Gebühr in die Länge zu ziehen, folgen für die folgenden Satelliten jeweils nur zwei Positions-Angaben für den Äquator-Durchgang in Richtung von Süd nach Nord mit den entsprechenden Daten für eigene Weiter-Berechnung.

Es überqueren heute, Sonntag, den 03.12. den Äquator:

1958 BETA = VANGUARD I um 22:36 Uhr in 19° W und Montag, den 04.12. um 00:50 Uhr in 53° W in einer Höhe von 658 km. Frequenz 108,022 MHz. Neigungswinkel 34,24°. Flugzeit zum nördlichen Scheitelpunkt 40,35 Minuten. Umlaufzeit um die Erde 133,93 Minuten. Erdverlagerung nach einem Umlauf 33,91 Längengrade.

1960 BETA = TIROS I am 03.12. um 23:00 Uhr in 46,50° W, am 04.12. um 00:39 Uhr in 71,67° W in einer Höhe von 733 km. Frequenz 107,997 MHz. Neigungswinkel 48,39°. Flugzeit zum nördlichen Scheitelpunkt 24,71 Minuten. Umlaufzeit 99,13 Minuten. Erdverlagerung nach einem Umlauf 25,16 Längengrade.

1960 ETA = TRANSIT 2A am 03.12. um 11:03 Uhr in 23,5° W, um 12:44 Uhr in 49,16° W, günstig für die erste Überquerung des 50. Breitengrades. Für die Rückkehr von Nord nach Süd zum 50. Breitengrad sind günstig die Äquator-Übergänge am 03.12. um 16:08 Uhr in 100° W und um 17:49 Uhr in 126° W. Die Höhe bei Äquator.Übergängen beträgt 1002 km. Frequenzen 108,06, 162 und 216 MHz. Neigungswinkel 66,77°. Flugzeit zum 1. Übergang des 50. Breitengrades 16,77 Minuten und zum 2. Übergang 36,45 Minuten. Umlaufzeit 101,64 Minuten. Erdverlagerung nach einem Umlauf um die Erde 25,66 Längengrade.

1961 NU = EXPLORER XI am 03.12. um 16:03 Uhr in 65,19° W und um 17:51 Uhr in 92,43° W in einer Höhe von 1230 km. Frequenz 108,058 MHz Neigungswinkel 28,8°. Flugzeit zum nördlichen Scheitelpunkt 29,29 Minuten. Umlaufzeit 107,81 Minuten. Erdverlagerung nach einem Umlauf um die Erde 27,40 Längengrade.

1961 RHO = TIROS III am Montag, den 04.12. um 04:26 Uhr in 73,18° W und um 06:07 Uhr in 98,45° W in einer Höhe von 799 km. Frequenzen 108,0 und 108,03 MHz. Neigungswinkel 47,90°. Flugzeit zum nördlichen Scheitelpunkt 25,12 Minuten. Umlaufzeit um die Erde 100,33 Minuten. Erdverlagerung nach einem Umlauf 25,46 Minuten.

Weiter kreisen noch folgende Funksignale ausstrahlende Satelliten um die Erde:
1960 NU = COURIER IB auf 107,9709 MHz; 1960 PI = TIROS II auf 108,0 und 108,03 MHz; 1961 OMIKRON = TRANSIT IVa auf 108,09 und 136,5 MHz sowie 1961 YPSILON + EXPLORER XII auf 136,020 MHz.


AURORA GEHT WEITER

Soeben wurde wiederum die Aurora-Warnanlage eingeschaltet, da bereits in Hamburg neuerdings Aurora-Reflexionen im 2-m-Band aufgetreten sind. Die Warnung lief ab 16:15 Uhr. Bitte beobachten Sie auch heute und die folgenden Tage weiter!


Ende des Deutschland-RS Nr. 37/61 vom 03.12.1961

Abschrift und Archiv-Bearbeitung: DC7XJ

..._._


Inhalt 1961 Rundspruch-Archiv