Tagungsort: Berlin-Wannsee, Posterholungsheim, Am Kleinen Wannsee 1718
Tagungszeiten: Sonnabend, 05.11., 13:3018:30 Uhr
Sonntag, 06.11., 13:3017:45 Uhr.
Tagesordnung: |
Teilnehmer: | ||
Vorstand: | Präsident und 1. Vorsitzender: 2. Vorsitzender: Geschäftsführer: Schatzmeister: Beisitzer: |
R. Rapcke, DL1WA; W. Feilhauer, DL3JE; H. Hansen, DL1JB; L. Röhling, DL1FM; W. Schulze, DL1AP; |
Amateurrat: | DV Baden: DV Bayern Nord: DV Bayern Süd: DV Berlin: DV Hamburg: DV Hessen: DV Köln-Aachen: DV Niedersachsen: DV Nordsee: DV Ruhrgebiet: DV Rheinland-Pfalz: DV Saar: DV Schleswig-Holstein: DV Westfalen-Nord: DV Westfalen-Süd: DV Württemberg: Vorstand VFDB: |
O. Blankenhorn, DJ1TC; K. Herbig, DL1EK; U. Gradmann, DL9PL; Kh. Kollmorgen, DL7DZ; i. V. : A. Rettig, DL1ZT; R. Romeike, DL1QW; S. Huber, DL1NW; A. Kirchner, DL3IV (am 05.11.), bzw. J. Netzer, DL3YH (am 06.11.); E. Prochnow, DL9IY; H. Picolin, DL3NE; Frau E. Reimann,DJ3TP; R. Schöneberger, DL8DF; K. Schirmer, DL1GG; G. Schlagbaum, DJ1FC; K. Schultheiß, DL1QK; E. Ludwig, DJ3JZ; A. Schädlich, DL1XJ; (gleichzeitig als stellv. Auslands Referent), bzw. H. Müller, DL9YS; |
Sonstige Teilnehmer: | DL-QTC, Schriftleitung: DL-QTC, Verlag: QSL-Vermittlung: UKW-Referent: DX-Referent: EMC-Referent: Jugendreferent: |
R. Auerbach, DL1FK; & F. Kühne, DL6KS; W. Körner, DL1CU; H. Pankow, DL1BA; Dr. K. G. Lickfeld, DL3FM; R. Hammer, DL7AA; H. G. Fessel, DJ3KF; H. H. Dattenberg, DL9IM; |
Den Sitzungen wohnten außerdem mehrere DARC-Mitglieder als Zuhörer bei.
Versammlungsleiter: H. G. Fessel, DJ3KF.
Nach getrennten Vorbesprechungen des Geschäftsführenden Vorstands und des Amateurrats am Sonnabendvormittag begann die eigentliche Sitzung am 05.11. um 13:30 Uhr. Der DV Berlin DL7DZ hieß die Clubversammlung im Namen des Distrikts herzlich willkommen und gab seiner Freude Ausdruck, daß ihre erste Sitzung gerade in Berlin stattfände. Anschließend begrüßte der Präsident und 1. Vorsitzende DL1WA die Versammlung und stellte ihr DJ1TC als neuen DV Baden vor. Er dankte dem Distrikt Berlin für die freundliche Aufnahme und dem VFDB für die Vermittlung des Posterholungsheims als Tagungsstätte. DL1WA gab dann einen Überblick über das Geschehen im DARC und die im vergangenen halben Jahr geleistete Arbeit, für die er allen Beteiligten seinen besonderen Dank aussprach. Nachdem er die diesmal zur Beratung stehenden Themen kurz erläutert hatte, bat er DJ3KF, der vorher in einer schriftlichen Abstimmung zum Versammlungsleiter gewählt worden war, die Leitung zu übernehmen.
DL1JB ermittelte zunächst die Anwesenheit. Der Geschäftsführende Vorstand war vollzählig da. Im AR wurde der erkrankte DV Hamburg DL9OA durch DL1ZT vertreten. (Am 2. Sitzungstag führte der DV Niedersachsen DL3FV seinen vorläufigen Nachfolger DL3YH ein, der den Distrikt am 30.10.1960 übernommen hatte, da DL3IV nach Süddeutschland verzogen ist.) Von den zur Sitzung eingeladenen Mitgliedern des Erweiterten Vorstands fehlte der Technische Referent DL6EG, der durch eine Kur am Kommen verhindert war und der Versammlung brieflich seine Grüße übermittelte.
Auf Grund der satzungsgemäßen, rechtzeitigen Einladung und Bekanntgabe der Tagesordnung war die Clubversammlung beschlußfähig. Die Zahl der Stimmberechtigten wurde mit 22 für Abstimmungen der Clubversammlung und mit 17 für Abstimmungen des Amateurrats allein festgestellt. Die Versammlung trat daraufhin in die Tagesordnung ein.
1. Ergebnisse der letzten AR-Sitzung
DL1JB verwies dazu auf das mit OV-Rundschreiben Nr. 6/60 am 27.06.1960 verteilte Protokoll über die AR-Sitzung am 28./29.05.1960 in Saarbrücken. Dabei richtete er an die Distriktsvorsitzenden die Bitte, in ihren Ortsverbänden dafür zu sorgen, daß diese Protokolle auch den Mitgliedern bekanntgegeben würden. DL1WA ging nochmal auf den bei der letzten Sitzung gegebenen IGY-Abschlußbericht ein und kündigte an, daß die Mitarbeit der Funkamateure bei den Internationalen Geophysikalischen Vorhaben und ihre Ergebnisse in einer besonderen Broschüre festgehalten werden sollen.
Der DV Hessen DL1QW erklärte, daß ihm die Berichterstattung über die Sitzungen gelegentlich etwas zu kurz erscheine.
Der DV Westfalen-Süd DL1QK stellte die Bildung eines Personalausschusses zur Diskussion, der sich der Betreuung der hauptamtlichen Mitarbeiter des DARC widmen solle. Die Versammlung kam später darauf zurück (s. 3.).
Das Protokoll wurde dann mit 21 Stimmen bei 1 Enthaltung (DL1QW) angenommen.
2. Ergebnisse des IARU-Kongresses 1960
Die Mitglieder der Delegation, die den DARC bei diesem Kongreß in Folkestone vertreten hatten (DL1WA, DL1XJ, DL3FM, DL1JB ), erläuterten die bereits schriftlich gegebenen Berichte. Im Namen des AR dankte DL1QW der Delegation für die im Rahmen des Kongresses geleistete Arbeit. DL1XJ wies dann nochmal besonders auf die Entschlossenheit der IARU hin, den Funkamateuren in den jungen Staaten zu helfen, auch wenn deren meist erst im Entstehen begriffenen Organisationen noch nicht IARU-Mitglieder sind. Der Erfüllung dieser Aufgabe soll u. a. ein regelmäßiges Bulletin der IARU-Region 1 dienen, an dem auch der DARC mitzuarbeiten hat.
Die Frage, ob und was die IARU gegen das weitere Auftreten von Radio Pakistan im exklusiven 40-m-Amateurband tun könne, mußte damit beantwortet werden, daß sich Pakistan in Genf ausdrücklich von der dort vereinbarten Regelung (Herausnahme der Rundfunkstationen aus dem Bereich 70007100 kHz) ausgenommen hätte, so daß selbst der Internationale Fernmeldeverein kaum etwas machen könne.
3. Änderung der Geschäfts- und Wahlordnung
Dazu lag der Clubversammlung ein Entwurf der Geschäftsstelle vor, der mit OV-Rundschreiben Nr. 10/60 am 24.10.1960 auch an alle Ortsverbände verteilt worden war. Die Clubversammlung beschloß einstimmig, diesen Entwurf ohne Änderungen zunächst als vorläufige Geschäfts- und Wahlordnung des DARC mit sofortiger Wirkung in Kraft zu setzen und die bisherige für ungültig zu erklären. Ein besonderer Ausschuß soll aber diese vorläufige Geschäfts- und Wahlordnung nochmals überarbeite, die in Ergänzung dazu gemachten Vorschläge prüfen und der Clubversammlung zu ihrer nächsten Sitzung eine endgültige Fassung vorlegen. In diesen Ausschuß wurden mit 20 Stimmen bei zwei Enthaltungen (DL1QK, DL1JB) gewählt: OM Schultheiß, DL1QK; OM Müller, DL9YS; OM Hansen, DL1JB.
Im Laufe der Diskussion über die mit diesem Thema zusammenhängenden Fragen kam die Clubversammlung zu der Überzeugung, daß im Interesse einer schnelleren und wirkungsvolleren Abwicklung der Sitzungen mehr als bisher Ausschüsse eingesetzt werden sollten. Die Bildung solcher Ausschüsse soll auch in der Geschäftsordnung ausdrücklich verankert werden. In diesem Sinne beschloß der Amateurrat als dafür zuständiges Organ einstimmig:
a) Zur Betreuung der festbesoldeten Mitarbeiter des DARC wird mit Bezug auf § 12, b) der Satzung ein ständiger Personalausschuß gebildet. (Im späteren Verlauf der Sitzung wurden in diesen Ausschuß bei drei Enthaltungen (DL1EK, DL1GG, DL1QK ), im übrigen einstimmig gewählt: OM Herbig, DL1EK, OM Schirmer, DL1GG, OM Schultheiß, DL1QK.
b) Zur Unterstützung des AR bei der Erfüllung seiner Aufgaben nach § 12 e) der Satzung wird ein ständiger Rechnungsausschuß eingesetzt, der aus drei AR-Mitgliedern gebildet wird.
Gewählt wurden in diesen Ausschuß bei drei Enthaltungen (DL1QW, DL9PL, DJ3JZ), im übrigen einstimmig: OM Romeike, DL1QW, OM Gradmann, DL9PL, OM Ludwig, DJ3JZ.
Dazu wurden der Clubversammlung folgende konkrete Vorschläge gemacht:
a) vom Distrikt Westfalen-Süd: Dortmund zu Pfingsten 1961;
b) Vom Distrikt Niedersachsen: Wolfsburg am Himmelfahrtstag 1961 und dem anschließenden
Wochenende;
c) vom Geschäftsführenden Vorstand: Bad Hersfeld im Frühjahr, als möglichst zentral
gelegener Ort, an dem künftig alle Deutschlandtreffen stattfinden sollten.
Bereits früher war Regensburg vorgeschlagen worden; jedoch lagen dafür auch diesmal keine weiteren Angaben vor.
In die engere Wahl zog die Clubversammlung Dortmund und Wolfsburg. Die endgültige Entscheidung wurde bis zum 2. Sitzungstag ausgesetzt, um den Mitgliedern die Möglichkeit zu geben, sich mit den beiden zur Auswahl stehenden Vorschlägen noch näher vertraut zu machen. Bei der Abstimmung am Sonntag fiel dann die Wahl mit 16 Stimmen auf Dortmund. fünf Mitglieder (DL1QW, DL3YH, DL7DZ, DJ1TC, DJ3JZ) sprachen sich für Wolfsburg aus; DJ3TP enthielt sich der Stimme.
Im Namen seines Distrikts dankte DL1QK der Clubversammlung für ihre Entscheidung.
In diesem Zusammenhang vereinbarte die Clubversammlung auch gleich Zeit und Ort ihrer nächsten Sitzung: sie soll am 06./07.05.1961 im Kurhaus Engelberg bei Schorndorf in der Nähe von Stuttgart stattfinden.
DL9IM berichtet zunächst über die Schritte, die bisher wegen der Anerkennung des DARC als jugendfördernder Verein auf Bundesebene unternommen worden sind. Ein Erfolg war ihnen noch nicht beschieden, weil nach einem Bescheid des dafür zuständigen Bundes-Familien-Ministeriums eine derartige Anerkennung nur ausgesprochen werden kann, wenn zuvor mindestens die Hälfte der Bundesländer den DARC für ihren Bereich als jugendfördernd anerkannt haben. Um das zu erreichen, erscheint es zweckmäßig, die ständige Konferenz der Kultusminister für den DARC zu interessieren. Die dafür erforderlichen Maßnahmen wurden besprochen. Dabei vereinbarte die Clubversammlung, daß zunächst in jedem Distrikt ein Jugendreferent eingesetzt werden soll. Deren erste Aufgabe soll es sein, die in vielen Ortsverbänden bereits bestehende Zusammenarbeit mit örtlichen Jugendpflege-Organisationen und Behörden zu erfassen und darüber dem DARC-Jugendreferat zu berichten.
Zum Problem der Vermittlung von SWL-Karten wies DL9IM auf die bei der Registrierung der SWLs ohne DE-Nummer aufgetauchten Schwierigkeiten hin. Bei der Hörkarten-Sammelstelle und bei der QSL-Vermittlung häuften sich für SWL bestimmte QSL-Karten, deren Empfänger nicht ermittelt werden könnten, weil die Karten nur den Namen, oft sogar nur den Vornamen, aber nicht die Adresse oder wenigstens den Wohnort des SWLs enthielten. Künftig sollen daher SWLs, die dem DARC angehören, aber noch keine DE-Nummer haben, auf formlosen Antrag hin eine sogenannte DEA-Nummer (DE-Anwärter) erhalten. Es werden dann nur noch SWL-Karten vom DARC vermittelt, die eine DE- oder DEA-Nummer tragen. Die Einzelheiten des Verfahrens wird das Jugendreferat in Verbindung mit der Hörkarten-Sammelstelle noch bekanntgeben.
Die Clubversammlung war sich darüber klar, daß der ständig zunehmende Kartenanfall zu einer Reform des Vermittlungsverfahrens zwingt, da z. Zt. sowohl die Hauptvermittlung als auch die Distriktsvermittlung restlos überlastet sind. Ein unmittelbarer Kartenversand an die einzelnen Mitglieder scheitert nach einer von DL1BA angestellten Untersuchung an den dafür erforderlichen Mitteln, die die Kosten der QSL-Vermittlung annähernd verdoppeln würden. Von mehreren Distriktsvorsitzenden wurde der Vorschlag gemacht, die Distriktsvermittlungen aufzuheben und die Karten künftig von München aus an die Ortsverbände zu verteilen. Ob und unter welchen Bedingungen dies möglich sei, konnte jedoch auf Anhieb nicht mit genügender Sicherheit beurteilt werden. Die Clubversammlung beschloß daher bei vier Enthaltungen (DJ3TP, DL3JE, DL9PL, DJ3JZ), im übrigen einstimmig, XYL Reimann, DJ3TP, OM Feilhauer, DL3JE, OM Gradmann, DL9PL, OM Ludwig, DJ3JZ, damit zu beauftragen, die Möglichkeiten einer Reform der QSL-Vermittlung in Zusammenarbeit mit dem Münchner QSL-Büro zu untersuchen und beim nächsten Mal darüber zu berichten.
Als Sofortmaßnahme beschloß die Clubversammlung, einem Antrag des Distrikt Bayern-Süd folgend, einstimmig, beim Münchner Büro eine Hilfskraft einzustellen, die maximal nach den Sätzen gemäß TOA VIII besoldet werden soll.
Da der Amateurrat die bereits früher eingeräumte Möglichkeit der Austauschbarkeit der Titel auch für das laufende Geschäftsjahr 1960 bestätigte, erübrigte sich ein besonderer Nachtragshaushalt.
Der Distrikt Bayern-Süd zog seinen Antrag auf Erhöhung der Distriktsanteile ab 01.07.1960 mit Hinweis auf eine eventuelle Vorgriffsmöglichkeit zurück.
Zur Vorbereitung des Haushaltsplans für das Geschäftsjahr 1961 legte der Geschäftsführende Vorstand dem Amateurrat einen ersten Entwurf als Diskussionsgrundlage vor. Für den endgültigen Haushaltsplan-Vorschlag müssen darin noch die Anforderungen, die die einzelnen Kostenstellen (Referate usw.) dem Schatzmeister für das kommende Jahr einreichen werden, miteinander in Einklang gebracht werden.
In diesem Zusammenhang wurde vereinbart, für die Zeitschrift Der Kurzwellenhörer auch im nächsten Jahr wieder eine Ausfallbürgschaft bereitzustellen. DL1CU berichtete dabei über die gute Entwicklung, die diese Zeitschrift in Umfang, Inhalt und Auflage während dieses Jahres erlebt hat. Die Clubversammlung war der Ansicht, sie auch weiterhin durch den DARC zu fördern. Dazu richtet sie an alle Ortsverbände den Appell, den Kurzwellenhörer in ein oder zwei Exemplaren zur Betreuung der neu zu ihnen kommenden Mitglieder zu abonnieren.
8. Bestellung der Rechnungsprüfer für das Geschäftsjahr 1960
Dazu hatte der Distrikt Berlin zu Beginn der Sitzung noch folgenden Dringlichkeitsantrag gestellt:
Die Clubversammlung möge beschließen, daß die jährlich durchzuführende Kassen- und Rechnungsprüfung ab sofort von einem außenstehenden, mit Clubmitgliedern weder verwandten, noch verschwägerten, ordentlichen Bücherrevisor durchgeführt wird.
Der Amateurrat stellte diesen Antrag aber mit Hinweis darauf zurück, daß die finanziellen Auswirkungen dieses Antrags nicht so ohne weiteres abzusehen seien. Außerdem müßten zuerst die termingerecht gestellten Anträge erledigt sein.
Zu Rechnungsprüfern für das Geschäftsjahr 1960 bestellte der Amateurrat sodann einstimmig OM Tietz, DL1GU, und OM Pehrs, DJ3TZ.
Wegen der fortgeschrittenen Zeit kam es lediglich zu einer Aussprache über Das DL-QTC. Dabei kam zum Ausdruck, daß der Clubzeitschrift auch gewisse erzieherische Funktionen zugestanden werden müssen.
a) Bereits am ersten Sitzungstag hatte sich die Clubversammlung auf Vorschlag des Distrikts Berlin damit einverstanden erklärt, daß OM Otto Laaß, DE0346, in Würdigung seiner außergewöhnlichen Verdienste um den deutschen Amateurfunk, vom Präsidenten zum Ehrenmitglied des DARC ernannt wird.
b) Den Antrag des Distrikts Köln-Aachen, eine bestimmte Frequenz im 3,5-MHz-Bereich für Orts-QSOs festzulegen und die Sendeleistung für OV-Runden auf 10 W zu beschränken, verwies die Clubversammlung bei einer Enthaltung (DL1WN), im übrigen einstimmig an die EMC.
c) Der Distrikt Bayern-Süd zog seinen Antrag betr. Mitbenutzungsgenehmigungen für Clubstationen zurück.
d) Zum Antrag des Ortsverbandsvorstand Neukölln
Ist der § 7 der DARC-Satzung hinsichtlich der Erhebung von Beitragsrückständen und widrigenfalls der Ausschluß für alle Mitglieder bindend? Ist der Geschäftsführer des DARC verpflichtet, einen Ausschluß bei Beitragsrückstand vorzunehmen?
stellte die Clubversammlung fest, daß es sich dabei nicht um einen Antrag sondern um eine Frage handele, deren Beantwortung sich aus der Kann-Vorschrift des § 7 von selber ergibt. Im übrigen müsse dem Geschäftsführer in dieser Hinsicht eine gewisse Ermessensfreiheit zugestanden werden.
e) Zu dem vom VFDB zur Diskussion gestellten Thema Verhandlung mit Spitzenverbänden der Wohnungswirtschaft über den Anspruch der Funkamateure auf eigene Antennen setzte die Clubversammlung einen aus OM Romeike, DL1QW, OM Wokurka, DL6YI und OM Müller, DL9YS, bestehenden Ausschuß ein, der sich mit dieser Frage befassen und dem Geschäftsführenden Vorstand dann Bericht erstatten wird.
f) Zum Thema Geschichte des DASD / DARC gaben DL1CU und DL6KS einen Überblick über den augenblicklichen Stand des in Aussicht genommenen Buches.
g) Zur Frage Amateurfunk-Notnetze nahm die Clubversammlung folgendermaßen Stellung:
Die zahlreichen, ständig mehr werdenden mobilen und sonstigen netzunabhängigen Amateurfunkstationen in Deutschland bilden bereits die Grundlage für ein eventuelles Notfunknetz. Für die OPs dieser Stationen ist es selbstverständlich, sich im Katastrophenfall und bei Ausfall der öffentlichen Nachrichtenverbindungen zur Verfügung zu Stellen. In welcher Form das geschieht, wird die jeweilige Lage vorschreiben. Die letzten Erfahrungen am Kongo und in Chile haben gerade erst wieder gezeigt, daß es im Ernstfall vor allem auf geschickte Improvisation und auf eigene Initiative ankommt. Eine ausgeklügelte, letzten Endes aber doch nur auf Theorien beruhende Organisation erscheint daher nicht angebracht, zumal das Bundespostministerium kürzlich bereits in einem anderen Zusammenhang erklärt hat, daß die Errichtung und der Ausbau eines Not-Nachrichten-Netzes durch Funkamateure den geltenden gesetzlichen Bestimmungen über den Amateurfunk widersprechen. Gewisse allgemeingültige Richtlinien, die sich auch auf Medikamenten-Notrufe u. ä. beziehen, sollten allerdings aufgestellt werden.
h) Die Clubversammlung stimmte der Absicht des Geschäftsführenden Vorstands zu, für erfolgreiche Beteiligung an der Amateurfunkbeobachtung im Rahmen wissenschaftlicher Vorhaben auch künftig ein besonderes Diplom zu verleihen, und zwar nach ähnlichen Gesichtspunkten, wie das IGY-Diplom.
Die restlichen Themen konnten nicht mehr erschöpfend behandelt werden, da die meisten Sitzungsteilnehmer Berlin am Sonntagabend bereits um 19:00 Uhr mit dem Flugzeug wieder verlassen mußten.
DL1WA faßte zum Abschluß die Ergebnisse dieser ersten Sitzung der Clubversammlung noch einmal zusammen und wies besonders auf ihren harmonischen Verlauf hin. Er dankte allen Teilnehmern für ihre Mitarbeit und wünschte ihnen eine gute Heimreise.
Einen besonderen Dank richtete er an den Distrikt Berlin, der dafür gesorgt hatte, daß die Clubversammlung nicht nur tagte, sondern auch etwas von Berlin sah und mit seinen OM zusammensein konnte. So war vom Distrikt am Sonnabendabend im Restaurant Bad Stölpchensee ein sehr gelungenes Treffen der Clubversammlung mit den Berliner DARC-Mitgliedern veranstaltet worden, dessen Höhepunkt die Ernennung von OM Laaß zum Ehrenmitglied des DARC war (s. o.). Außerdem hatte der Distrikt am Sonntagvormittag für die Clubversammlung eine Rundfahrt durch die Stadt arrangiert, die allen Teilnehmern einen bleibenden Eindruck vom heutigen Berlin gab.
21.11.1960
gez. Rapcke, DL1AW Präsident und 1. Vorsitzender |
gez. Feilhauer, DL3JE 2. Vorsitzender |
F. d. R.
gez. Hansen, DL1JB
Scan: DK3QW
Archiv-Bearbeitung: DC7XJ
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